"Ohne mich schafft ihr es" von Sins ================================================================================ Kapitel 1: …~ Kapitel 1 – Sayōnara ~… ------------------------------------- …~ Kapitel 1 – Sayōnara ~…     „Ihr wartet hier!“ Sakura und Naruto nickten verstehend, während der Jounin von einer der Wachen in einen anderen Raum des alten japanischen Hauses gebracht wurde. Das Haus war in der Form eines Hufeisens angelegt. Mittig war der Eingangsbereich wo sie sich gerade befanden. Draussen, zwischen den Hausenden, war nach alter Tradition ein Garten angelegt worden, wo eine Holzbrücke darüber führte. Weiss-rote Fische schwammen in dem leicht grünlichen Wasser. Ein steiniger Brunnen rundete das ganze altjapanische Flair ab. An den Seiten zum Garten ging auf allen Seiten eine Veranda durch, die überdeckt war. Sakura schob vorsichtig die weiss eingekleidete Schiebetür zur Seite um einen Überblick übers Haus zu haben. Dort wo sie vorhin ihren Sensei hinbegleitet hatten, standen ebenfalls zwei Wachen. Diese trugen schwere Rüstungen und lange dünne Schwerter an ihrer rechten Seite. Sie blickte auf die Tür zurück, die der Kopierninja vor wenigen Minuten durchschritten hatte, zu deren linken und rechte Seite standen ebenfalls Männer. Sie drehte sich auf die andere Seite, die ganze linke Hälfte war unbewacht. Dann sind dort wohl die privaten Schlafzimmer und Wohnräume der Familie … während man das Arbeitszimmer sehr gut bewacht … Ihr Blick glitt zu Naruto, der gerade mit den Fingern testete, ob der mittelgrosse Baum, der sich mitten im Empfangsbereich befand auch echt war. Der junge Chaosninja spürte den Blick in seinem Rücken und liess hastig die Finger von der Pflanze. Die Möbel waren aus dunkelbraunem Kirschholz und überall war das Zeichen einer Nachtigall eingeschnitzt.   Kakashi wurde nachdem er seine beiden Teammitglieder im Eingangsbereich zurückgelassen hatte, durch einen kleinen Raum geführt, wo die Wache auch stehen blieb. „Dürfen wir Sie bitten, ihre Waffen hier abzulegen?“ Der Anführer der Mission nickte nur kurz gebunden und entfernte die zwei Gesässtaschen, sowie die Halterung am Bein, wo er seine Kunais trug. Er legte auch sein Stirnband in die kleine hölzerne Schale, liess jedoch das linke Augenlid geschlossen, dann nickte er dem Wachmann freundlich zu. Er führte ihn durch einen langgezogenen Gang, wo an den Wänden verschiedenste Bilder hingen und an der Decke das Gemälde einer Nachtigall angebracht worden war, die über ein Blumenmeer flog. „Hatake-san?“ Der Jounin befreite seinen Blick von den Einzelheiten des Gemäldes und schaute den Wachmann an. Dieser deutete auf den Gang und weiterhinten zur Tür. Der Grauhaarige studierte den dunklen Boden und erstarrte erneut, als die Wache hinüberschritt. Nur wenige der Schritte die der Mann machte waren leise. Die meisten enthielten einen leisen Klang und der Boden schien zu vibrieren. Ein Nachtigall-Boden … man hört Attentäter bevor sie sich ihrem Ziel nähern können… Erneut schaute er kurz nach oben, bevor er des Rätsels Lösung erkannte. In verschiedenen Abständen waren die Blumen nicht gelb-orange, sondern leicht gelb-rötlich. Vorsichtig nahm Kakashi einen Schritt auf die Stelle, wo die Blume war und wie erwartet, erklang nichts. „Sie machen Ihrem Ruf alle Ehre…“, sprach der Wachmann.   Kurz klopfte er an die weisse Schiebetüre. „Naichingeru-sama?“ Nach einem kurzen Kopfnicken widmete er sich dem Shinobi hinter sich zu. „Sie dürfen eintreten..“, mit diesen Worten trat die Wache beiseite und der Kopierninja betrat den Raum. Auch wie in den restlichen Räumen spiegelte sich hier das klare Weiss wieder, sowie die dunklen Möbeln. Ein grosser Tisch war in der Mitte aufgestellt worden, in gleichmässigen Abständen lagen weisse Kissen mit der Abbildung einer Nachtigall. Auf einem sass ein Mann mittleren Alters. Er war schlank und nur spärlich mit Muskeln besetzt. Er trug einen schwarz-weissen Kimono, sowie eine kleine Brille, die er jedoch abzog als er seinen Gast musterte. Vor ihm lagen verschiedene Pergamentrollen, alle waren mit kleinen Ziffern beschrieben. „Hatake-san ...“, sprach er und mit einer freundlichen Geste deutete er auf eines der Kissen. Kakashi nickte dankbar und nahm Platz. „Ich muss Ihnen nicht erklären, dass diese Informationen nur direkt dem Hokage der fünften Generation übermittelt werden dürfen?“ Der Grauhaarige Mann studierte das Gesicht seines Gegenübers. Es wirkte eingefallen und erschöpft, als ob er seit langer Zeit an einer Krankheit litt. Der andere nickte nur kurz angebunden und suchte mehrere Schriftrollen hervor. „Die Dokumente beinhalten die Daten meiner letzten Missionen. Sie sind von wichtigster militärischer Strategie für das Feuerreich. Ich habe lange als Spion gearbeitet, bis ich sämtliche Informationen beisammen hatte. Sie beinhalten die nächsten Zielangaben von Akatsuki. Ich kann aus erster Quelle sagen, dass sie korrekt sind. Das ist auch der Grund warum ich die Hokage gebeten haben, die Frau oder den Mann zuschicken, dem sie am meisten vertraut um die Informationen an sich zu nehmen.“ Er hielt einen kurzen Augenblick inne und drehte die Rolle so, dass Kakashi sie lesen konnte. Entsetzt weiteten sich die Augen des Grauhaarigen. „Das...“, doch er stockte. „Mir ist jedoch ein schwerwiegender Fehler unterlaufen … in kurzer Zeit wird man versuchen, an dieselben Informationen zu kommen … eine Gruppe Shinobis unter der Hand von Wakare, einer Abtrünnigen aus dem Land des Schlüssels. Ich weiss nicht, was sie sich davon erhofft, vermute aber den unbeschreiblichen Wert dieser Informationen und den Profit damit. Mein Fehler war… sie zu unterschätzen … ich dachte ... ich hätte mich genügend abgesichert … doch anscheinend ist etwas durchgesickert …“ Ein tiefer Seufzer entglitt dem Kopierninja, doch er nickte verstehend. Das Land des Schlüssels war für Spionage-Shinobis bekannt. Sie handelten mit Informationen an den, der am meisten bot. „Das würde bedeuten, das Treffen hier und jetzt, ist nicht sicher?“ Naichingeru nickte resignierend. Also keine sichere Rückreise nach Konohagakure … und nur ein drei-Mann Team … Sai befindet sich immer noch im Krankenhaus … Kakashi gab ihm die Rolle zurück. Dann stand er auf und verbeugte sich kurz. „Es war mir eine Ehre..“, sprach er leise. Der Spionage – Shinobi nickte nur kurz. Wie er erwartet hatte, hatte der Kopierninja die Botschaft zwischen den Zeilen verstanden. „Die Ehre war ganz meinerseits … mögen Sie ihr Heimatdorf wieder sicher erreichen…“ Er winkte kurzer Hand der Wache, die den Jounin zurückführte, wo man ihm seine Ausrüstung wieder aushändigte. Als er in den Empfangsbereich ging, wich er dem Blick seiner Teammitglieder aus. „Lasst uns gehen..“, sprach er nur leise.   „Kakashi-sensei?“, fragte Sakura als sie sich vom Grundstück entfernten. Der Jounin seufzte kurz. „Wir werden keine angenehme Heimreise haben … so viel ist sicher…“, murmelte er nur, während seine Schülerin verstehend nickte. Plötzlich erschütterte eine schwere Explosion den Boden. Die zwei jungen Shinobis drehten sich entsetzt um. Eine weitere Explosion beschädigte nun nicht nur den hinteren Bereich des Hauses, sondern auch den Empfangsbereich, dicht gefolgt von einer dritten. Rauch und Flammen stiegen aus dem ehemals schönen Anwesen empor. „Da sind noch Leute drin!“, keuchte Naruto entsetzt und wollte gerade wenden, als er Kakashis Hand vor seinem Gesicht sah. Der Jounin drehte dem Haus immer noch den Rücken zu. „Aber … Sensei …“ „Gehen wir…“, murmelte der Grauhaarige nur leise und senkte seinen Arm. Noch einmal blickten die zwei jungen Shinobis zurück zum Haus, das in lodernden Flammen stand, nur langsam kamen sie aus ihrer Starre und schlossen zu ihrem Mentor auf, der bereits losgelaufen war. Irgendwann werden sie diesen Weg des Shinobis verstehen … hoffte er in traurigen Gedanken, während er kurz ihre Gesichter musterte. Wieso ein Ninja den Freitod wählt … Er ballte die Faust in seiner Hosentasche. Nur zu gut kannte er eine sehr ähnliche Situation. Im Moment war er seinen Schülern einfach nur dankbar, dass sie ihn nicht mit Fragen löcherten. Sakura musterte ihren Teamführer kurz und auch Naruto schien zu dem Entschluss gekommen sein, besser nichts zu fragen. Kakashi würde ihnen früher oder später erzählen, was vorgefallen war, sollte er es für richtig halten. Im Moment fiel der Kunoichi aber nur der dunkle Schatten unter seinem rechten Auge auf. Es scheint ihm sehr nahe zu gehen … Kapitel 2: …~ Kapitel 2 – Wakare aus dem Land des Schlüssels~… -------------------------------------------------------------- Sie befanden sich immer noch weit ab von ihrer Landesgrenze. Das Land der Kraniche … Kakashi wusste selbst nur wenig über dieses Land. Es hatte nur einen Bruchteil der Fläche vom Feuerreich. Wie viele Kleinstaaten besass auch es einen Feudalherren der über das Land herrschte. Seit sie das Anwesen des Spionage-Shinobis verlassen hatten, lief ihr Weg durch dieses Gebiet. Zu Beginn war der Untergrund recht sumpfig gewesen. Hohes Schilf hatte sie gut vor möglichen Feinden verborgen. Inzwischen liefen sie auf einer angelegten Strasse, die sich durch Hügel schlängelte. Mit den Jahren hatte man das Sumpfgebiet zu Reisfeldern umgewandelt. Überall waren Bauern bei der Arbeit um die Ernte rechtzeitig einzubringen. Der aufmerksame Blick des Jounin ging zur rechten Seite, wo eine Gebirgskette symbolisch dieses Land und das des Windes trennte. Nach einiger Zeit erreichten sie am Wegrand ein kleines Gasthaus. „Lasst uns hier eine Pause einlegen…“, sprach der Gruppenführer und deutete auf das kleine Häusschen, wo die Besitzer mit einem Tuch den Namen ihrer Gaststätte an die Tür geschrieben hatten. Kakashi öffnete die Tür und liess seine beiden Schüler eintreten. Zu ihrer rechten Seite stand eine ältere Dame über einer Feuerstelle und rührte kräftig in dem bronzenen Kessel. Sie begrüsste die Gäste freundlich und deutete mit einer netten Geste zu den vier kleinen Tischchen hin, wo sich an jeder Seite Kissen befanden. Dankbar nahmen die drei Ninjas Platz. Ein etwas älterer Mann brachte ihnen Schalen mit dampfenden Getränken, sowie den Essstäbchen. „Ihr seht ziemlich hungrig aus… scheint eine lange Reise zu haben..“, sagte sie mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. Naruto nickte nur eifrig. Sie schöpfte aus dem Kessel drei Portionen des selbstgeernteten Reises und stellte sie ihnen vor die Nase. Der blondhaarige SHinobi griff zu den Essstäbchen und bedankte sich für das Essen, bevor er kräftig zulangte. Auch Sakura hatte inzwischen grossen Hunger und der frische Reis schmeckte köstlich. „Sensei … sie sollten auch was essen…“, sagte die Kunoichi als ihr auf fiel, wie der Truppenführer nur lustlos mit den Stäbchen in seinem Essen herumstocherte. Er hielt inne mit seiner Tat und seufzte kurz. Die Augenbraue der jungen Frau ging steil nach oben, als sie sah, dass Kakashi gerade sein Essen Naruto zu schieben wollte. Der Kopierninja bemerkte ihren Blick und hielt schuldbewusst inne. „Ist ja schon gut…“, seufzte er resignierend. Ich mag diesen Blick auch bei älteren Ärzten nicht…. Er stand auf und ergriff seine Schüssel, dann wandte er sich der Tür zu. „Und nein.. ich werde es draussen nicht einem dahergelaufenen Hund füttern…“ Mit diesen Worten verschwand er.   Die beiden Schüler traten nach einer Weile auch wieder aus dem Gasthaus zu. Der grauhaarige Jounin sass auf einer kleinen Bank vor der Tür, neben ihm die geleerte Reisschale. Skeptisch blickte er auf den Blondhaarigen, der eine kleine Beule auf dem Kopf trug. „Er wollte, dass ich bezahle…“, knurrte Sakura, während Naruto die schmerzende Stelle rieb. „Das nächste Mal geht auf mich..“, sagte der Kopierninja nach einer Weile und erhob sich. „Lasst uns aufbrechen … von hier ist es nicht mehr allzu weit zum Treffpunkt…“   Mit hohem Tempo legten sie eine weite Strecke schweigsam zurück. „In einer knappen Stunde sollten wir da sein…“, sprach der Jounin plötzlich und wurde langsamer. Er spürte die fragenden Blicke seiner zwei Begleiter in seinem Rücken und hielt ganz an. „Dort werden uns sieben ANBUs in Empfang nehmen, die uns dann bis Konoha den Rücken decken sollen. Bei der Grenze zum Feuerreich sollten dann auch noch ein weiteres siebenköpfiges Einsatzteam hinzustossen…“ „Hat das etwas mit den Informationen zu tun, die sie erhalten haben?“, fragte Sakura unsicher und dachte erneut an das brennende Anwesen zurück. „Ja…“, gab der Jounin nur kurzgebunden von sich, bevor sie ihren Weg fortsetzten. „Wo haben sie den die Rolle oder so?“, wollte Naruto wissen und betrachtete seinen Mentor von Kopf bis Fuss. „Aus Gründen der Sicherheit wurden sämtliche Arbeiten von Naichingeru-sama verbrannt …“ Die Kunoichi nickte verstehend und nun verstand sie auch den Sicherheitsaufwand um ihren Mentor unbeschadet zurück nach Konoha zu bringen. Er war in diesem Moment für einige wertvoller als alles Geld der Welt.   Ein Handzeichen des Kopierninja genügte und seine zwei Teammitglieder hielten an. Irgendetwas… Sie hatten den Treffpunkt erreicht, doch hier war keine ANBU Gruppe zu sehen. „Ihr wartet…“ Ein tiefes Seufzen entrann ihm. Ich sollte es besser wissen… sie sind nicht mehr meine Schüler …. „Naruto … dort vorne sollte der Treffpunkt sein..“ Der Blick des Blondhaarigen folgte der Hand seines Mentors und er nickte. „Aber irgendetwas stimmt hier nicht … schau nach!“ Ein erneutes Nicken seinerseits und er rannte voraus. Ihr Treffpunkt war eine Höhle in der Gebirgskette die das Land zu seiner rechten Seite umschloss. Der junge Shinobi durchsuchte seine Beintasche nach einem Kunai und verlangsamte sein Tempo als er näher kam. Er formte kurz Fingerzeichen und ein Schattenklon erschien. Vorsichtig betraten beide Narutos das Geheimversteck, als ein beissender Geruch in seine Nase trat. Er hob zügig die Hand vors Gesicht und nahm rasch einige Schritte hinaus. Verwesung … Er drehte sich um als er eine zierliche Hand an seinem Arm fühlte. Zuerst passierte nichts, dann verpuffte der Schattenklon. Er fühlte sich plötzlich kraftlos und sank zu Boden. Kakashi schrak auf als er Narutos Chakra plötzlich nicht mehr fühlte. Was zur Hölle… Er gab Sakura ein Zeichen und die beiden liefen zügig in die Richtung wo der blondhaarige Shinobi vor kurzer Zeit verschwunden war. Vor der Höhle lag die Gestalt ihres Teamgefährten. Im letzten Moment konnte der erfahrene Jounin Sakura daran hindern zu ihm zu rennen. Wie auf einen Wink hin, drehte er sich um, riss im letzten Moment beide Arme vor sein Gesicht und fühlte einen harten Tritt der ihn gegen den nächsten Felsen schleudern liess. Wie Gais Taijutsu … Einen Moment rang er gierig nach Luft und wich seiner Kontrahentin im letzten Moment aus. Diese hatte ihr Chakra in die Füsse geleitet und zerstörte den Felsen. Noch ehe sie sich versah, hatte der grauhaarige Jounin sein Stirnband hochgeschoben und wich dem nächsten Faustschlag spielerisch aus, während er ihr einen starken Schlag an das rechte Schlüsselbein verpasste. In einem erneuten Handgemenge traf der Kopierninja dieses Mal richtig. Seine Faust erreichte eine empfindliche Stelle am Hals und seine Gegnerin ging hustend zu Boden, rappelte sich aber zügig wieder auf. Diesen Moment nutzte der Teamführer, um zu sehen, dass Sakura in arger Bedrängnis steckte.   Sakura spürte nur noch, wie plötzlich jemand ihren Arm ergriff als sie blindlings zu Naruto rennen wollte. Obwohl sie es inzwischen besser wissen müsste. Dann hörte sich das bekannte Knacken von Felsen, wenn man mit einer Chakrafaust darauf hielt. „Hier spielt die Musik, Kleine!“, sagte plötzlich eine Stimme direkt an ihrem Ohr. Blitzschnell drehte sie sich um, erwischte mit ihrer Faust jedoch nur Luft. Mit unnatürlicher Geschwindigkeit hatte sich der andere erneut vor sie gestellt. Die pinkhaarige Kunoichi zögerte nicht lange, winkelte ihren Ellbogen an und schlug mit voller Wucht in die Nase des jungen Mannes. Erst eine Felswand bremste seinen Flug. „Was … fürn … Schlag…“, keuchte er und hielt sich die blutende Nase. Entsetzt sah er, dass sich das Mädchen nun auf ihn zu bewegte. „Gott … eine solche hübsche Frau sollte nicht so zuschlagen…“ Blitzschnell formte er zwei Handzeichen und wich dem Schlag aus. Er drehte sich um und duckte sich im letzten Moment, bevor ihn der herannahende Felsbrocken treffen konnte. Warum müssen hübsche Frauen immer solche unnötigen Taijutsu-Fähigkeiten haben … Mit einem sehr mädchenhaften Aufschrei wich er dem Boden aus, der plötzlich unter seinen Füssen aufriss. Doch Sakura ahnte bereits dass er springen würde und hatte ihr Chakra in die Füsse geleitet. Sie war schnell bei ihrem Gegner und schlug mit voller Wucht auf seinen Schädel. Ihr Gegner verwandelte sich in diesem Moment in einen Blitz und paralysierte die junge Kunoichi. Wie zu Stein erstarrt, landete sie hart auf ihren Knien und blieb bewegungsunfähig sitzen. Sie fühlte wie neben ihr jemand stand. Dieser blickte jedoch nicht direkt zur ihr, sondern zum dunkeln Höhleneingang. „Du hättest mir auch ruhig zur Hand gehen können…“, schnaubte er entrüstet und hielt sich immer noch die blutende Nase. „Ein Eins-A-Arsch biste…“ Nur im Augenwinkel sah sie, wie eine zierlich wirkende Gestalt die Schatten verliess. Er war blass im Gesicht und hatte eine kleine Brille auf der Nase. Seine schwarzen Haare liessen ihn gespenstisch aussehen. Der andere ging nicht auf die Provokation ein, sondern formte einige Fingerzeichen. Eine Wand aus kleinen viereckigen Papieren erhob sich hinter ihm. Auf jedem waren die gleichen Symbole abgebildet: Ein kleiner Kreis, durchtrennt von mehreren Linien, mittig ein einzelnes altjapanisches Schriftzeichen. Sakura blickte kurz zu Naruto. Auch ihr fiel nun auf, dass der blondhaarige Junge dasselbe Symbol an seinem rechten Arm trug. Es hatte sich durch den Stoff tief in die Haut eingebrannt. Kann es sein … Nein!   Kakashi formte Fingerzeichen und noch bevor Sakura von den Versiegelungspapieren getroffen wurde, entstand direkt vor ihr eine heisse Feuerwand. Es regnete harmlose Asche zu Boden als die viereckigen Stücke ins Feuer gerieten. Die Kontrahentin des Grauhaarigen nutzte die Gunst der Stunde und rammte dem Jounin ihren Ellbogen direkt in die oberen Rippen der rechten Seite. „Argh…“, stöhnte der Kopierninja, als er seinen Aufprall in der Nähe eines verdorrten Strauches halbherzig auffangen konnte. Automatisch glitt seine linke Hand zu der schmerzenden Stelle. Sicher zwei Rippen gebrochen …   Erneut rannte die Kunoichi auf ihn zu. Sie traf ihn mit ihrem Tritt sicher in den  Magen, danach sank sie in die Knie und schnappte erheblich nach Luft. Der Schlag an ihren Hals bereitete ihr mehr Probleme als sie bisher annahm. Kakashi wurde durch die Wucht erneut nach hinten geschleudert, doch sein Plan ging perfekt auf. Mit dem Tritt kassierte er zwar heftige Bauchschmerzen, aber sein Flug wurde durch den fremden Raitonbenutzer gestoppt. Als er gegen ihn fiel, brach auch die paralysiernde Barriere von Sakura ab. Verdammt! Nun erkannte Wakare ihren Fehler und rappelte sich zügig auf. Er hat meine Stärke gegen mich genutzt… Doch bevor sie ihrem Gegner einen weiteren Schlag zufügen konnte, fühlte sie wie eine ihrer ähnlichen Durchschlagskraft entgegen trat. Die Fäuste der zwei Kunoichis trafen sich und beide wurden durch die ausgleichende Wucht zurückgeschleudert. Sakura fing ihren Sturz gekonnt ab, während Wakare erneut Probleme mit der Luft bekam und unsanft im Geröll landete.   Der Blitz-Shinobi löste sich mit einem simplen Tauschjutsu auf, als der Grauhaarige ihn mit einem Kunai erledigen wollte. „Du bist ne dumme Kuh…“, zischte er seine Teamführerin an. „Ich hab eine gebrochene Nase für das Para-Jutsu einstecken müssen und dir fällt nichts Besseres ein, als es zu unterbrechen…“ Die Angesprochene rang immer noch nach Luft, während sich ihr Gefährte zu Naruto gesellte, doch bevor er ihn auch nur berühren konnte, öffnete sich die Erde und verschluckte den Jungen. Sein erboster Blick ging zu Kakashi. Nicht schlecht, Kopierninja … den Jungen aus dem Gefahrenbereich bringen, damit man ihn nicht gegen euch nutzen kann… aber… Er grinste nur kurz. „Sakura! Spring!“, keuchte der Jounin entsetzt, als sie plötzlich die Erde erneut öffnete. Ein weiterer Gegner betrat das Kampffeld. Er war von mächtiger Statur und trug einen langen braunen Vollbart. Noch im Flug packte Kakashi Naruto und sie brachten sich in ein bisschen abseits der Feinde in Sicherheit. „Du bist spät dran!“, keuchte Wakare zu dem Erschienen. Dieser brummelte nur etwas Unverständliches.   „Sensei, Narutos Arm…“ Der Jounin nickte nur kurz gebunden, liess aber die vier Gegner nicht aus den Augen. Ja, er hatte das Siegel zur Unterdrückung des Chakras schon gesehen, aber im Moment konnte er nichts tun. „Ich kann es jetzt nicht lösen..“, flüsterte er leise und ergriff ein zweites Kunai aus seiner Tasche. „Ohne den Holzschutz von Yamato könnte der Fuchs ausbrechen, wenn ich es jetzt entfernen würde…“ Sie stehen wie eine dreiköpfige Mauer von ihrem vierten Mann … er ist anscheinend nicht für den Kampf zuständig… Kurz musterte er Sakura die zu seiner rechten Seite stand. Sie hatte stark blutende Knie, schien aber ansonsten weitgehend unverletzt zu sein. Ihm schmerzten nur die rechten Rippen und eine unangenehme Übelkeit breitete sich in seinem Innern aus. Ändert sich nur nicht die Tatsache, dass es nach wie vor zwei gegen vier sind… „Sensei?“ „Das ist Wakare … eine ehemalige Kunoichi aus dem Reich des Schlüssels … sie ist vermutlich hinter den Informationen her..“, flüsterte er leise. „Sollten wir dann nicht besser machen, dass wir unsere Landesgrenze erreichen…“ Kakashi nickte nur langsam, dennoch war es immer noch mehr als eine Tagesreise von hier entfernt. Zudem war er sich sicher, dass die vier ihnen nicht den Weg erklären würden, sollten sie nun wegrennen. Langsam kam der Blondhaarige wieder zu Bewusstsein. Er fühlte sich nach wie vor kraftlos an und so, als ob man etwas aus seinem Innern herausgerissen hätte.   Die Pause war dem Team um Kakashi jedoch nicht lange gegönnt. Der neue Mitstreiter ihrer Feinde zögerte nicht lange und griff die drei an. Erneut formte er Fingerzeichen, schloss die Hände zusammen und wieder öffnete sich die Erde unter ihren Füssen. Wie Nadeln schossen neu geformte Felsen aus dem Boden und versuchten sie zu erwischen. Der Grauhaarige gab Naruto einen kräftigen Schubs in den Rücken und sprang dann im letzten Moment selbst aus der Gefahrenzone. Noch ehe er sich versah, stand er sich dem bärtigen Shinobi gegenüber, während Sakura sich wieder mit der Kunoichi messen musste. Der starke Ninja schloss erneut Fingerzeichen und wie die Male zuvor veränderte sich der Druck innerhalb der Erde und es schossen neue, gefährliche Steine hervor um den Kopierninja zu treffen. Doch dieser hatte das Jutsu längstens durchschaut, formte mit einer Sekunde Verzögerung dieselben Zeichen und neutralisierte somit die Felsspitzen, die ihn treffen sollten. Ihr nehmt mich wohl nicht für voll… als ob bei mir drei Mal nacheinander dasselbe Jutsu wirkt… Er verdrehte die Augen und wich den Steinen nun spielerisch aus. Rasch hatte er Raikiri in seiner rechten Hand aktiviert und stürzte sich nun auf seinen Gegner zu. Noch bevor er ihn erreichte, änderte er blitzschnell seine Richtung und stürzte sich auf den vierten Mann zu.   „Ich an deiner Stelle würde das nicht tun!“, sagte plötzlich eine Stimme und er hielt inne, als er spürte wie auch bei der KUnoichi das Chakra wich. Der bärtige Typ war lediglich die Ablenkung gewesen um auch der Sakura eines auswischen zu können. Knapp vor der sich schnellhebenden Brust des vierten Ninja hielt seine Hand inne. Der starke Shinobi beherrscht tatsächlich nur ein Jutsu … und es diente alleine dem Zweck mich von Sakura und Naruto abzulenken … Er seufzte resignierend. Dann bleibt mir nur noch…   Sakura verlor zwar nicht wie Naruto vorher das Bewusstsein, ging aber auch schwer atmend in die Knie. Sie hatte problemlos bis vor kurzem Wakares Schlägen ausweichen können und ihrerseits Schaden ihr zugefügt. Dann liess ihre Kontrahentin plötzlich ihre Verteidigung fallen und der Schlag der Kunoichi traf die Brust der Frau. Doch genau diesen Moment nutzte sie sofort aus und legte eines der viereckigen Papiere auf ihren rechten Unterarm. Dann spürte sie nur noch, wie die Kraft sie verliess und sie taumelte. Ihre Gegnerin fing sie zwar auf, dass sie sich im felsigen Gebiet nicht eine Platzwunde zuzog, hielt ihr im Gegenzug nun ein Kunai an die Halsschlagader.   Der Blitzbenutzer selbst stand bei Naruto und hielt ihm die linke Hand vor den Mund. In seiner rechten einen kleinen silbernen Dolch, bereit sein Raiton-Chakra zu nutzen und den Jungen zu töten. „Wie du sicher weisst, reagieren Menschen ohne Chakra wesentlich empfindlicher auf Jutsus…“, fing er an und schrie dann schmerzhaft auf. Naruto nutzte die Gunst der Stunde und biss herzhaft in die Hand seines Gegners. „Au Au AU !! Lass los!“, fluchte er.   Wakare schüttelte nur den Kopf. „Sei besser ruhig … du lässt dich von einem Jungen, der soweit wehrlos wäre, in die Hand beissen…“ Langsam erhob sie sich, immer noch die pinkhaarige Schülerin in ihrer Gewalt. „Und Kopierninja? Noch bleibt dir die Flucht…“, wandte sie sich nun dem Truppenführer zu. Dieser hatte beide Auge geschlossen und seufzte resignierend. Langsam schob er sein Stirnband über das linke Auge und liess beide Kunais zu Boden fallen. „Sensei!“, keuchte Sakura entsetzt, als sie sah, dass er tatsächlich wegen ihnen einen weiteren Kampf aufgab und nicht die Flucht ergriff. Ihr war bewusst, sollte der Jounin entkommen, was er problemlos schaffen konnte, würden sie sofort getötet werden. Auch Kakashi hatte die Situation ähnlich analysiert. Die Kunoichi und der Blitz-Shinobi waren nicht in der Lage ihm über längere Zeit zu folgen. Der vierte Mann mit den Versiegelungsjutsus schien auch nicht dafür da zu sein. Und der bärtige Typ mit dem einen Jutsu war wohl eher eine schlechte Witzfigur gegen ihn. Aber sie haben Sakura und Naruto in ihrer Gewalt… Der vierte Shinobi näherte sich ihm zögerlich. In seinen Händen hielt er ein Papier mit den Symbolen zum Unterbinden von Chakra. Kakashi konnte seine Angst fast ergreifen und er sah, wie kalter Schweiss über die Stirn seines Gegners lief. Der Jounin streckte ihm die linke Hand entgegen, krempelte freundlicherweise sogar noch seinen Pullover nach hinten. Er lächelte innerlich als er die zittrigen Hände bemerkte, wie sie das Siegel anbrachten. Der Schock über den plötzlichen Angriff auf ihn, sass vermutlich immer noch tief in seinen Knochen. Das Papier klebte auf der Haut des Grauhaarigen. Sein Gegner vollführte ein paar Fingerzeichen, dann gaben die Beine des Jounins unter seinem Gewicht nach. Der bärtige Shinobi ergriff den Körper und band dessen Arme hinter dem Rücken zusammen, bevor er ihn über die Schultern warf. Auch dem Rest von Team Kakashi wurden die Hände gefesselt. Kapitel 3: …~ Kapitel 3 – Verhör ~… ----------------------------------- …~ Kapitel 3 – Verhör ~…   Sein linker Arm brannte wie Feuer als er nach Stunden das Bewusstsein zurückerlangte. Nur quälend langsam schaltete sich sein Geist wieder in den Vordergrund und noch bevor er die Augen öffnete, erinnerte er sich, dass er ein Gefangener war. Seine Augenlider flatterten nicht und auch sein Puls ging kein bisschen schneller, als er sich umhörte, noch wollte er seinen Feinden nicht die Möglichkeit geben zu wissen, dass er wieder aufgewacht war. Während seine Ohren die Aussenwelt abhorchten, fühlte er seinen Körper durch. Er spürte nach wie vor die Rippen, ansonsten konnte er aber keine weiteren Verletzungen feststellen, ausserdem dumpfen Gefühl im seinem Innern. Es war dem sehr ähnlich, dass er von zu viel Chakra nutzen kannte, jedoch mit dem Unterschied, dass er sich soweit er das sagen konnte, mit zwei Händen auf dem Rücken gefesselt, noch bewegen könnte, müsste es sein.   „Und wenn der Typ das Bewusstsein nie mehr zurückerlangt?“, fragte eine Stimme in der Nähe seines Ohres. Ohne Probleme konnte er sie dem fremden Raiton-Benutzer zuteilen. Er hörte ein abschätziges Zischen, dann wurde kurz eine Tür geöffnet und wieder geschlossen. Ich befinde mich also in einem separaten Raum mit jetzt mindestens drei Personen… wo sind Sakura und Naruto… „Und?“, fragte die einzige weibliche Stimme den Erschienen. „Die anderen zwei sind ohne relevante Informationen … weder über die vom Spion … noch irgendwelche wichtigen über ihre Heimat … nur Standart, was wir schon wissen…“ Es war eine tiefe Stimme die Sprach und sie hatte einen sehr rauen Akzent. Kakashi schloss daraus, dass sie dem Ein-Jutsu-Mann gehören musste. Er spürte wie eine sanfte Frauenhand seine Hand ergriff, einen Moment den Daumen an seinen Puls drückte und sie dann zurücksinken liess. „Keine Veränderung..“, knurrte sie. „Sieht aus, als ob wir warten müssen, bis der hier sein Bewusstsein wieder erlangt …“ Kakashi lobte sich in Gedanken kurz zu seiner perfekten Körperkontrolle, obwohl er nun noch grössere Sorgen um seine zwei Schüler hatte, als vorher. Er überlegte sich was er tun sollte. Noch hatten sie Geduld mit ihm, doch das würde nicht mehr ewig der Fall sein. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als abzuwarten, wie ihr Verhör aussehen wird, wenn ich bei Bewusstsein bin.   „Ah!“, sagte eine freudige Stimme bei seinem Ohr, als er langsam die Augen öffnete. Das Licht der Deckenbeleuchtung blendete ihn, worauf er rasch mehrmals blinzelte. Er stöhnte schmerzerfüllt auf, als es ihn heftig an seiner linken Kopfhälfte stach. Hastig schloss er sein linkes Augenlid und stellte kurz darauf fest, dass der stechende Schmerz abflaute. Ich bin … vermutlich der erste Mensch ohne Chakra mit Sharingan … obwohl ich nichts auf dem linken Auge gesehen hab … Plötzlich ergriffen zwei Hände seinen Kopf. „Halte still!“, sagte eine mahnende Stimme und nun fühlte er auch, wie warmes Blut über seine Wange lief und erst im Saum der Maske aufhörte. „Bindet ihm mal das linke Auge ein …“ Sanfter als der Jounin erwartete, wurde dem Befehl Folge geleistet. Sie legten ihm eine sterile Watte auf das Augenlid und banden es vorsichtig ein. Nun ja, ich  bin ihnen wohl zu wertvoll um mich verbluten zu lassen… „So und nun, Kakashi Hatake … am einfachsten für dich ist es ja, wenn du uns erzählst, was du von der Nachtigall erfahren hast…“, sagte die Stimme des Raiton-Benutzer, direkt darauf sah er, wie Wakare ihrem Gefährten eine saftige Kopfnuss verpasste. „Glaubst du wirklich … er verrät so mir nichts, dir nichts sein Dorf?“ Erst jetzt sah der Jounin, dass man seinen Oberkörper an den Tisch, auf dem er lag, gebunden hatte und es doch nicht so einfach werden würde mit der Flucht. „Es hätte ja sein können…“, knurrte der Andere. „Was habt ihr mit den anderen gemacht…“, die Stimme des Grauhaarigen war leise und nicht mehr als ein Flüstern. Erschrocken dachte er darüber nach, wie lange er wohl weggetreten war. „Da die nichts wussten, haben wir sie drüben eingesper…“ Der Raiton-Benutzer brach ab, als er das angsteinflössende Gesicht von Wakare sah. Kakashi konnte nicht anders als belustigt zu glucksen. „Sein erster Verhör?“, fragte er vergnügt. Immerhin hatte er nun keine Sorge mehr um Naruto und Sakura, wenn sie eingesperrt waren, waren beide am Leben. Die Kunoichi knurrte verächtlich. „Du bist so ein Idiot …“, sagte sie ernüchternd. Eigentlich wäre es ihr Plan gewesen, mit diesen Informationen über den Verbleib seiner Teamgefährten zu spielen. Um ihn im Ungewissen zu lassen. Mal sehen wie ihre nächsten Schritte aussehen …   „Wie der Idiot schon gesagt hat … es wäre definitiv am einfachsten, wenn du redest … wir haben auch noch andere Mittel…“, sprach die Kunoichi langsam und erst jetzt viel dem Jounin auf, dass der Typ mit den Chakrasiegeln noch fehlte. Ahja ... dann rate ich mal und denke, er ist ihre Geheimwaffe … „Dein Rang?“ „Jounin“, antwortete der Grauhaarige ganz artig. Er wollte ihr Spiel mitspielen und überlegte sich, wie sie wohl herausfinden wollten, ob er die Wahrheit sagte oder nicht. Oder.. hat man mir irgendetwas gespritzt … nein .. denke nicht … „Dein Heimatdorf?“ „Konohagakure…“ Er zögerte nicht mit den Antworten, sondern überlegte schon im Vorfeld, was ihre nächste Frage sein könnte um deren Lösung als Gefahr oder nicht zu entscheiden. „Deine letzte Mission?“ „Informationsaustausch.“ Wakare seufzte kurz und nickte dann. „Wer ist die Nachtigall?“ „Ein Singvogel…“ Dieses Mal knirschte sie deutlich mit den Zähnen. „Wo habt ihr die Nachtigall getroffen…?“ „Da es Zugvögel sind und wir bald die kälteren Monate erreichen, ist es unwahrscheinlich jetzt noch eine Nachtigall anzutreffen. Die sind auf dem Weg in wärmere Gebiete…“ Wakare schlug mit der Faust auf den Tisch, direkt neben den Kopf des Grauhaarigen, doch dieser zeigte keine Reaktion. Ich kann ihr also meine Verhörart problemlos aufzwingen .. nur lange wird sie dies nicht mehr mitmachen … und ich bin mir ziemlich sicher, was der nächste Schritt sein wird … „Du bist ein Klugscheisser … ich rede hier nicht von einem Vogel .. sondern von dem Spion mit dem Namen Nachtigall…“, zischte sie ihn gefährlich an. „Also … ihr wart bei ihm zu Hause .. das Haus ist in Flammen aufgegangen …“ „Wenn du das weisst, wieso fragst du mich dann, wo wir ihn getroffen haben?“ Die Kunoichi schrie auf und schlug mit voller Wucht auf die Rippen des Jounins, welcher schmerzerfüllt aufstöhnte und quallvoll anfing zu husten. Plötzlich ergriff eine grobe Hand die Kunoichi und nahm sie zurück. „Bring ihn nicht um!“, sagte die Stimme des bärtigen Shinobis streng. Und Kakashi der immer nach Luft schnappte, hatte das Gefühl, dass der Typ nur da sei um über ihr Temperament zu wachen.   Wakare hatte nach ihrem Wutausbruch den Raum kurz verlassen und kehrte mit einer Tüte Eiswürfel zurück. Sie wickelten den Sack in ein Handtuch und legten sie auf die schmerzenden Rippen des Kopierninjas. Langsam wirkte die Kühlung und der Schmerz flaute ein wenig ab. Ich habs wohl übertrieben … mit den Antworten … dachte Kakashi, der auch einigermassen wieder genug Luft bekam. Doch dieses Mal hielt sich die Kunoichi zurück und der Raiton-Nutzer stand neben dem Tisch in dem Raum, wo sich sonst nichts befand. Ausser weiss-graue Wände und eine hölzerne Tür. „Wie du sicher weisst … sind Menschen ohne Chakra wesentlich empfindlicher gegenüber Chakraeinwirkungen …“, sprach er langsam. „Also …“ Er fing an Fingerzeichen zu formen und plötzlich sah sich der Grauhaarige wieder in dem abgebrannten Haus sitzen, gegenüber von ihm, formte sich langsam eine Gestalt. Noch bevor es zu einem Mann wurde, der bis vor kurzem gelebt hatte, durchstach ein gleissender Schmerz das Genjutsu. Der Kopierninja wand sich unter starken Schmerzen und so plötzlich als er kam, flaute er auch schon wieder ab. Sein Atem ging keuchend und schweiss tropfte von seiner Stirn. Einen Moment erkannte er die Gestalten nur verschwommen. Noch bevor es komplett Dunkel um ihn wurde, holten ihn ein paar sanfte Schläge an die Wange zurück in die Wirklichkeit. „Was zur Hölle…“, keuchte auch der Raiton-Benutzer. „Irgendetwas hat das Genjutsu sehr stark gestört …“, mit einem Kopfnicken deutete er auf das einbandagierte Auge. „Ich würde mal sagen .. da er selbst kein Chakra im Körper hat, reagiert das Auge auf Fremdes… oder so ähnlich …“ Kakashi selbst war zum selben Entschluss gekommen. Tja .. nichts mit Genjutsu .. bei den Schmerzen die ich dabei erleide, wirst du mir das nicht Aufzwingen können … „Kakashi Hatake .. mach dir doch das Leben nicht so schwer und sag uns einfach, was dir der Spion überlassen hat…“ Der Jounin atmete mehrmals tief durch um auch den letzten Schwindel in den Griff zu kriegen. „Ich denke mal .. wenn das Haus niedergebrannt ist .. ein Haufen Asche, die mal Informationen waren…“ Er hörte wie die Fäuste von Wakare knackten, die sich jedoch bei der Türe aufhielt. Der stämmige Shinobi warf ihr einen mahnenden Blick zu. „Ok Ok … was hast du aus dem Haus mitgenommen?“ Kakashis Augenbraue ging verwundert nach oben. „Ich bin ein Shinobi .. kein Dieb .. also nichts…“ „Was hat man dir aus dem Haus mitgegeben…“, seufzte der Raiton-Nutzer sehr resignierend. „Da ihr mein Hab und Gut längstens durchsucht habt … solltet ihr Wissen, dass ich nur persönliche Gegenstände bei mir hatte…“ Der andere verwarf genervt die Hände. Normalerweise waren ihre Gefangenen nicht so lange stur. Meistens nützte schon der Ruf von Wakare aus, dass sie Angst und Panik bekamen. Oder aber spätestens seine Genjutsu – Spezialität liess sie einbrechen. Mit dem Zeigefinger klopfte er gegen die Stirn des Kopierninja. „Hier drin .. hast du Informationen erhalten .. die ich jetzt gerne hätte!“ „Ich weiss nicht wovon du redest..“, antwortete der Shinobi wahrheitsgetreu. Er wusste zwar dass sie den Spion getroffen hatten, aber über den Verlauf des Gesprächs konnte er sich beim besten Willen nicht daran erinnern. „Natürlich weisst du das …“ „Versuchs mal mit ‚Bitte‘, vielleicht fällt mir dann wieder was ein…“, sagte der Jounin gelassen und zuckte mit den Schultern. Der Andere griff an sein linkes Bein und liess mehrere starke Blitze aus seinen Händen zucken. Kakashi schrie gepeinigt auf, als diese sich durch den Stoff seiner Hose und sein Bein frassen und blutende Verbrennungen hinterliessen. „JETZT SAG WAS DU WEISST!“, schrie er ihn an und ein erneuter Stromstoss floss in den Körper des Grauhaarigen. Der Jounin bäumte sich auf vor Schmerzen und die Fesseln um seinen Oberkörper schnitten durch den Pullover. „Lass!“, sprach plötzlich eine strenge Stimme. Doch der Jounin konnte sie niemandem mehr zu ordnen. Er fühlte wie kalter Schweiss über seine Stirn lief und er langsam das Bewusstsein verlor. Obwohl der andere ihm erneut sanfte Ohrfeigen verpasste, wurde es schwarz um den Kopierninja.   Nur langsam kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Dieses Mal lag er wesentlich bequemer auf einer Matratze und eine Decke wärmte seinen Körper. Er fühlte Verbände um seine Arme und der Brust. Sein Bein war auf einem Kissen hochgelagert und auch da fühlte er einen straffen Verband herum. „Er kommt zu sich…“, sprach eine weibliche Stimme in seiner Nähe und etwas angenehmes Kühles wurde von seiner Stirn entfernt. Kakashi fühlte sich im Moment recht schwach und dies war vermutlich auch der Grund wieso seine Hände nicht mehr gefesselt waren. Sein ganzer Körper schien vor starken Schmerzen explodieren zu wollen, als er sich versuchte aufzurichten. „Bleib liegen …“, sagte die Stimme schlicht und er gehorchte widerwillig. „Wolltest du ihn vorhin umbringen?“, zischte sie nun ihren Gefolgsmann an. „Ich…“ Er schüttelte den Kopf und verliess den etwas kleineren Raum, wo nur ein einzelnes Fenster schwach Licht spendete, ansonsten schien es dunkel zu sein. Der Jounin schloss daraus, dass es draussen anfing zu Dämmern. „Ist er wieder bei Bewusstsein?“, fragte eine Stimme, die der Grauhaarige bisher noch nie gehört hatte und dann betrat der Siegelnutzer den Raum. Die Kunoichi nickte nur kurzgebunden. Der andere trat zum Bett hin und legte die Hand auf die Stirn des Kopierninja. „Sehr gut … Fieber ist weg…“, sagte er nach einer Weile. Der Jounin erwartete nun, dass die nächste schmerzende Tortur kam, doch zu seiner Überraschung deckte er zwar die Wunden am Oberkörper ab, bestrich sie mit einer kühlenden Salbe und verband sie neu. „Die Wunden von den Seilen sind zum Glück nicht sonderlich tief …“ Er begutachtete auch das linke Bein und legte kühlende Tücher darauf. Am Schluss hörte er mit einem Stethoskop noch die Herzgeräusche des Grauhaarigen ab. Welcher skeptisch die Augenbraue hob. Was zur Hölle ist mit mir passiert… „Am besten wir lassen ihm noch zwei oder drei Stunden Ruhe … sein Kreislauf hat sich wieder einigermassen gefasst und auch das Herzrasen ist wieder abgeklungen… Also wenn du ihn wirklich tot willst, Wakare … dann lass den Idioten nur nochmals an ihn ran … er hat im Moment kein Chakra dass ihn schützt … ein Wunder, dass er die Jutsu-Attacken vorhin überlebt hat!“ Die Angesprochene nickte nur und seufzte. „Tod nützt er uns gar nichts mehr ….“ Aber die Kunoichi wusste auch, je länger sie die drei als Gefangene hielt, desto höher wurde die Wahrscheinlichkeit, dass Konoha Suchtruppen losschickten, falls sie es nicht schon getan hatten. Die Gruppe ANBU konnten sie noch ausschalten, dennoch hatte es auch das Leben einer ihrer Leute gekostet. Einen erneuten solchen Kampf könnte mehr Probleme mit sich bringen.   Obwohl Kakashi lange gegen die Müdigkeit ankämpfte, verlor er und der erholsame Schlaf erhielt Einzug. Erst das Entfernen der kühlen Lappen auf seinem lädierten Bein weckte ihn wieder. Er schaute mit einem Auge zu, wie der Siegelnutzer sanft einen Verband anbrachte. Danach trat er zu seinem Kopf. Er formte zügig Siegelzeichen und drang dann in das Bewusstsein des schwachen Shinobis ein. Einen Moment noch leistete der Jounin Gegenwehr, doch die hielt nur von kurzer Dauer. Mit seinem Jutsu durchsuchte er die Erinnerungen des wehrlosen Mannes. Er entdeckte einige Informationen zu Konoha. Doch nichts, was nicht schon jeder über das Dorf wusste. Das kann doch nicht sein … dieser Mann muss mit seinem Status deutlich mehr Wissen, was die Verteidigung des Dorfes angeht … über seine Geheimnisse … Ihm war längstens das ANBU-Zeichen an seinem Oberarm aufgefallen und er wusste auch, dass der Jounin selbst zu dieser Zeit schon lange über die Grenzen seines Dorfes hinaus, bekannt war. Dann entdeckte er den gesuchten Zeitpunkt. Da sind ja die Erinnerungen mit dem Treffen der Nachtigall.. Wie bei jedem seiner Opfer griff er auf die gewünschten Informationen zu. Es war eine sehr schmerzlose Art des Verhörs. Er hatte sie auch bei den anderen zweien angewandt.   Wakare schaute ihm zu. Sie hatte gesehn, wie der Kopieninja sich zuerst wehrte und nun die Augen geschlossen hielt. Doch plötzlich wurde der Siegelnutzer hektisch. Seine blaue Chakrahände wichen innert Sekunden in eine grüne Farbe. „Mist verdammter…“, keuchte er und liess, bis er fast erschöpft zusammenbrach, Chakra in den Körper des Jounins laufen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie blass der Mann war. Sie wollte ihren Gefolgsmann fragen, doch er hob kurz die Hand und hörte mit seinen medizinischen Fähigkeiten erneut den Kopf und das Herz des Grauhaarigen ab. „Was ist passiert?“ „Ich wollte mir die passenden Informationen nehmen … dann rissen plötzlich im Hirn die Gefässe auf…“ „Eine Hirnblutung? Aber .. deine Jutsu greift nicht..“ Er nickte nur zur Bestätigung. „Ich weiss aber nun, wieso er trotz Schmerzen nichts sagt … weil er nichts weiss…“ Wakare blickte ihn entsetzt an. Das konnte nicht sein, sie hatten definitiv den richten Mann erwischt. Daran gab es überhaupt keine Zweifel. „Lass mich das kurz erklären … ich vermute er weiss es schon, aber er kann nicht auf dieses Wissen zurückgreifen … und wenn man es mit Gewalt versucht, wird er daran sterben.“ Die Kunoichi ballte die Faust. „Was hat die Nachtigall ihm angetan?“ Der Siegelnutzer lachte kurz auf, wischte mit einem feuchten Lappen die Schweissperlen von der Stirn des Grauhaarigen und konzentrierte sich dann wieder auf das Gespräch mit seiner Anführerin. „Nicht der hat es getan … Kakashi Hatake hat es selbst ausgeführt … alle anderen Schutzarten sind für mich kein Problem … solche Schutzarten die von Verstorbenen einmal gesetzt wurden, verblassen mit dessen Ableben … Also … er war es selbst … er muss die gesamten wichtigen Informationen über das geheime Treffen und Konoha an sein Chakra gebunden haben…“ Wakare wusch sich mit der Hand übers Gesicht. Das waren Neuigkeiten, die es erstmal zu verdauen gab. Sie blickte auf den linken Arm des Kopierninjas, wo das Siegel gut zu sehen war. „Eine reife Leistung … du hast von Anfang an geplant, dass ihr keine Chance zur Flucht haben werdet, nach dem der blondhaarige Quälgeist ausser Gefecht war … du hast das wichtige Wissen an dein Chakranetz gebannt, mit der Ahnung, dass auch wir dir ein Chakrasiegel aufsetzten werden und somit unsere Waffe zu deiner gemacht…“ Sie blickte vom Bewusstlosen zurück zu ihrem Mitglied. „Lösen wir das Siegel auf…“ „Bist du wahnsinnig? Wenn ich das auf einmal auflöse, wird sein Körper mit ungeheuren Chakramengen versorgt … wie bei einer Nahrungspille hat er dann enorm viel Kampfkraft … wir vier können es dann nie mit ihm aufnehmen … der Einzige der dazu in der Lage gewesen wäre, ist tot … das weisst du … und wenn ich es langsam löse, wird es viel Zeit in Anspruch nehmen … bis dahin werden seine Verletzungen ihn nicht mehr dermassen Schwächen … Selbes Ausmass … zumal er nur mit wenig Chakra in der Lage wäre, die Siegel seiner Teamgefährten ebenfalls zu lösen…“ Wakare knirschte mit den Zähnen. Eine Geste die sie häufig tat, wenn etwas nicht nach ihrem Plan lief und im Moment ging gerade alles schief, was daneben gehen konnte. Und die Zeit läuft gegen uns …   Sie liessen Kakashi noch die ganze Nacht du den kommenden Tag in dem Zimmer. Immer Abwechslungsweise stand einer der vier verbliebenen Wache an seinem Bett. Erst am späteren Nachmittag betraten auch die drei weiteren Feinde den Raum. Die Kopfschmerzen bei ihm waren soweit abgeflaut und auch ein Teil der körperlichen Schwäche war gewichen, trotzdem dass er nicht durchgeschlafen hatte, fühlte er sich wesentlich besser. „Bindet ihm wieder die Hände zusammen und werft ihn in die Zelle… und dann beraten wir uns..“, befahl die Kunoichi. Die Fesseln wurden hinten am Rücken angebracht und dann wurde er gewaltsam auf die Beine gestellt. Dennoch aufgrund seiner Verletzung hatte er kaum Stehvermögen und fiel ein wenig unsanft zurück auf das Bett. Der stämmige Shinobi ergriff ihn nun und warf ihn mit spielerischer Leichtigkeit über die Schulter. Zum ersten Mal sah der Grauhaarige wo sie eigentlich gefangen waren. Es war ein kleines schäbiges Haus mit drei Türen. Eine davon führte sicherlich nach draussen, während die andere wohl zu dem Raum mit dem Tisch, wo er zu Beginn war, führen musste. Der Rest war ein einzelner grosser Raum mit einem prasselnden Kamin, davor eine etwas grössere Sitzecke, sowie eine kleine Kochnische. Ein modriger Geruch stieg in seine Nase, als sie die Treppe in den Keller nahmen. Nun Begriff der Jounin auch, wieso sie alle gemeinsam gefangen gehalten wurden. Es gab hier unten nur eine Gitterzelle mit einem dicken Vorhängeschloss davor. Die Tür wurde geöffnet und der stämmige Shinobi betrat die Zelle. „Sensei…“, keuchte Sakura entsetzt auf, als sie ihren Mentor erkannte. Die zwei anderen standen bei der Tür und hielten Wasserflaschen in den Händen. Er setzte den Grauhaarigen sanft auf eine der zwei Stahlbetten, die an der Wand befestigt waren, während Wakare den beiden Teammitgliedern das Wasser einflösste. Danach verliessen sie den Raum wieder.   Sakura stand auf, auch ihre Hände waren auf dem Rücken zusammen gebunden. „Kakashi-sensei?“ Der Grauhaarige nickte kurz. „Es geht mir besser, als das ich aussehe…“, antwortete er leise. „Was haben sie mit euch gemacht?“ Der Jounin hatte seine zwei Schüler schon angeschaut. Naruto hatte ein paar Kratzer und bei Sakura waren die Knie mit Pflaster versorgt worden. Es waren genau die Verletzungen die auch vom vorausgegangen Kampf stammen konnten. „Nichts …“, sagte Naruto nach einer Weile. „Der eine Typ hat zwar irgendetwas in unseren Köpfen gemacht … fand aber nichts raus, was er nicht schon wusste und dann wurden unsere Wunden versorgt und wir bekamen Wasser zu trinken…“ Narutos Magen knurrte laut. „Aber nichts zu essen…“ Kakashi konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Während Sakura ihn erneut von Kopf bis Fuss betrachtete. „Meine Wunden sind soweit gut versorgt … mach dir keine Sorgen Sakura … und sie wissen auch von mir nichts, was sie nicht wissen sollten…“, beruhigte er seine zwei Schüler. Er lehnte sich gegen die kühlende Wand und drehte sein verletztes Bein so, dass der Schmerz zum Aushalten war. Nun fehlte ihnen noch die passende Fluchtmöglichkeit.   Kapitel 4: …~ Kapitel 4 – Der Weg nach Sunagakure ~… ---------------------------------------------------- …~ Kapitel 4 – Der Weg nach Sunagakure ~…   Sie mussten hier raus … und zwar bevor es den Wakare und co. Einfiel, dass Naruto und Sakura von gar keinem Wert für sie waren. Und Tote konnten weniger ausplaudern als Lebende… Kakashi wusste nicht wie lange es her war, seit sie die Gefängnistür geöffnet hatten und ihnen Decken reingeworfen. Es musste inzwischen einige Stunden nach Mitternacht sein, wenn er sich nicht ganz irrte. Es war im Haus herrschte Stille und hier unten im Kerker war es kühl geworden. In Gedanken hing er noch bei den Fluchtmöglichkeiten, die ihnen geboten wurden. Er warf einen Blick zu seinen Schüler und stöhnte leise, als das Gewicht auf seine verwundeten Körperstellen verlagert wurde. Sein Bein schmerzte ein wenig, dennoch riss er sich zusammen um seine Schüler nicht zu wecken, die dicht aneinander gekuschelt auf der zweiten Pritsche schliefen. Der Grauhaarige atmete tief durch. Seine Arme spannten sich unangenehm an, als er sich bewegte. Noch immer waren ihre Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Sanft flackerte die einzelne Kerze, welche den Raum nur spärlich erhellte. Grübelnd versuchte sich Kakashi an das Schlosssystem der Gittertür zu erinnern, im Grunde war es simpel, so  dass man es mit einer Nadel locker knacken könnte. Plötzlich erstarrte er in seinen Gedankengängen. „Das ist es…“, murmelte er leise und drehte sich mit einem leisen Stöhnen auf die Seite. Er erinnerte sich an etwas das er vor vielen Jahren erlebt hatte. Rin, seine ehemalige Teamgefährtin, hatte ihm diesen Tipp hinterlassen, er solle doch in den Saum seiner Weste eine Nadel einnähen. Kakashi verdrehte hinter seinem Rücken die zusammengebundenen Arme um an die Stelle zu kommen. Er scheiterte mit dem ersten Versuch. Leicht keuchend drehte er sich zurück. Nochmals.. Dieses Mal winkelte er leicht seine Beine an und konnte sich ein schmerzerfülltes Aufstöhnen nicht mehr verkneifen, als er seinen lädierten Fuss belastete. Im Augenwinkel sah er, wie die zwei Schüler aufwachten, aber das war ihm egal. Er machte einen kleinen Buckel und kam endlich an seine Nadel. Als er sie aus dem dicken Saum zuunterst herauszog, liess er sich erschöpft zurück auf die harte Pritsche fallen. „Sensei …“ Sakura hatte sich aufgerichtet und ihr Blick glitt besorgt auf sein Bein. Er drehte sich auf die Seite und lobte sich für sein Talent Schlösser zu öffnen. Etwas das ihm auch schon in seiner ANBU Zeit öfters geholfen hatte. Ich wäre sicher Bankräuber … wenn kein Shinobi… „Ist alles in Ordnung?“ Er holte seine Hände hinter dem Rücken hervor und erntete nun überraschte Blicke. „Naruto .. komm her..“, flüsterte er leise und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Sein ganzer Körper zitterte noch vor Anstrengung und sein Bein jagte eine Schmerzwelle nach der nächsten durch ihn durch. Der Blonde gehorchte und drehte ihm den Rücken zu. Zügig öffnete der Kopierninja auch dieses Schloss, sowie das von Sakura. „Hört mir zu … wir müssen hier sofort raus … bevor ihnen einfällt, dass ihr nun nicht mehr von grösserem Nutzen seid… unser Ziel wird Sunagakure sein. Wir müssen von hier uns nur nordwestlich halten … es ist ein ziemlich steiler Aufstieg zum Pass … Aber sie werden garantiert erwarten, dass wir zur näher gelegenen Grenze des Feuerreiches gehen. Das Problem daran … wir wären dann sehr lange im Wald ohne den Schutz einer Siedlung, während Sunagakure selbst, relativ nahe liegt….“ Die beiden nickten und ergriffen die Arme des Shinobis. Sie halfen ihm die Gittertür zu erreichen, wie schon sein Blick bestätigte, war das Schloss alt und gab recht schnell nach. Er hielt sich humpelnd an der offenen Tür fest. Noch bevor er etwas erwähnen konnte, halfen ihm seine beiden Schüler wieder. Sie sahen sofort, dass Kakashi seinen Fuss kaum belastete und starke Schmerzen zu haben schien. Vor der Treppe gönnten sie ihrem Mentor eine kurze Pause. Er durfte unter keinen Umständen sich humpelnd vorwärts bewegen, diese Hüpfbewegungen könnten zu laut sein. Einmal atmete der Grauhaarige nochmals tief ein, bevor er nickte und die sie langsam die alte Holztreppe nach oben gingen. Vor jeder Stufe beteten sie, dass sie die Tritte nicht knarrten. Die alte Tür zum Keller war nur leicht angelehnt, vorsichtig stiess Naruto sie auf und blickte in den dunklen Gang. Kakashi deutete zum Ausgang hin, der am anderen Ende des schmalen Ganges war. Nur eine alte Holzkommode war hier aufgestellt worden. Sie blickten sich sicherheitshalber nochmals um, doch der grosse Wohnbereich war leer. Aber aus dem einen kleinen Zimmer waren Stimmen zu hören. Der schmale Lichtspalt unter der Tür, erhellte ein wenig das Haus. Ihr Puls raste förmlich als sie langsam vorbeischritten. Kakashi biss auf die Zähne, als er seinen Fuss normal belastete. Der ganze Körper bebte unter den belastenden Strapazen, die er sich im Moment zutrauen musste. Dankbar war er seinen zwei Schülern, die ihn kräftig stützten und sie langsam ihren Weg Richtung Freiheit fortsetzten. Die alte, braune Holztüre war zum Glück nicht abgeschlossen. Naruto schob sie ganz vorsichtig auf, sicherheitshalber warfen sie noch einen letzten Blick zurück, zu ihrer Erleichterung war die Situation unverändert. Sofort liefen sie ein wenig schneller und nahmen den steileren Weg zum Pass hoch, der sie von hier direkt ins Reich des Windes brachte. Innerlich hofften sie, dass ihre Gegner sie eher in Richtung Feuerreich erwarteten. Es würde ihnen ein paar Stunden Vorsprung verschaffen, bis ihnen der Umstand klar wurde. Sie hatten nur das Glück, dass es in Strömen regnete und somit ihre Spuren kaum noch auszumachen waren. Dennoch kaum waren sie im freien, unterliess es der Grauhaarige fast vollkommen seinen verwunderten Fuss zu belasten und stützte sich immer mehr auf seinen Teamkameraden ab. Wir müssen schneller sein … was machst du dir vor? Kakashi hing seinen Gedanken ein wenig nach, während er sich helfen lassen musste.   Solange es Nacht war, hatten sie einen Vorteil. Aufgrund der Siegel an ihren Körpern hatten sie keine aktive Chakrasignatur, somit waren sie auch für die meisten Ninjas nicht aufspürbar. Aber sobald es Tag werden würde, könnten sie gesehen werden. Ein grosser morscher Baum bot sich perfekt an, als kurzes Versteck. Der Grauhaarige atmete immer schwerer und das Gewicht auf den Schultern seiner beiden Teamgefährten wurde auch schwerer. „Lasst uns da drin .. eine Pause machen…“, flüsterte Kakashi und nickte in Richtung des regensicheren Unterschlupf. Er liess sich erschöpft gegen den Stamm des hohlen Baumes lehnen und entlastete sein schmerzendes Bein. Auch Sakura und Naruto setzten sich hin und genossen die kurze Pause. Aber sie müssten bald weiter, solange es noch dunkel war, sollten sie soweit wie möglich den Pass aufsteigen. Sie wussten nicht wo die Suna-Grenzwache positioniert waren, jedoch hofften sie auf baldige Hilfe.   Der Grauhaarige erwachte aus seinem traumlosen Schlaf als ihn Sakura sanft an der Schulter rüttelte. „Alles in Ordnung, Sensei?“ Er nickte nur, wehrte sich aber nun, als seine Schüler seine Arme ergreifen wollten. „Hört mir mal zu … ich bin mit meiner Verletzung nur ein Hindernis …“ Naruto verschränkte die Arme und beobachtete ihn von oben herab. Auch Sakura schien schon eine Ahnung zu haben, worauf er hinaus wollte. „Ihr zwei werdet nach Sunagakure aufbrechen…“ „Und sie hier zurücklassen? Kaum werden wir das tun!“ Mit einer einfachen Handbewegung brachte er seinen blonden Gefährten zum Schweigen. Er hob die Hand und deutete auf die schwarzen Zeichen, die sich in die oberste Hautschicht gebrannt hatten. „Solange ich das Chakrasiegel habe, werden sie mir nichts tun … sie wollen diese Informationen und ich habe vorgesorgt, dass sie es nicht kriegen ohne mir dies zu entfernen … versteht ihr? Und das trauen sie sich nicht…“ „Ja aber Sen…“ Sakura brach ab, als sie den todernsten Blick ihres Mentors sah. „Ich bin jetzt das schwächste Glied in der Kette. Meinem Bein geht es nur halb so gut wie ich es euch gerne sagen würde … zudem wird sich mein Gesundheitszustand in den nächsten Stunden kaum verbessern … ich werde vermutlich Fieber kriegen … wenn Wakare und ihre Leute mich finden werden, seid ihr aus der Schusslinie … und wie ich denke, sind sie nicht daran interessiert, dass ich vorzeitig das Zeitliche segne.“ Die beiden Schüler blickten sich entsetzt an. Die Argumente die ihr Mentor brachte, waren gut. „Ohne mich könnt ihr es problemlos nach Sunagakure schaffen… und Hilfe holen…“   Sakura und Naruto drehten ihm den Rücken nun zu und blickten in den Regnen raus. „Sakura?“ Die Kunoichi nickte und nochmals warfen sie einen Blick auf ihren Mentor. Er hatte durchaus mehr Erfahrung als sie zusammen und er wusste worauf er sich einliess, zurückbleiben zu wollen. Plötzlich drehten die zwei um und ergriffen energisch die beiden Arme des verdutzten Jounins. „Wa…“ „Jetzt hörten sie uns mal zu Sensei … sie selbst haben uns mal gesagt, dass man die Regeln in der Shinobi Welt immer beachten sollte … damit man nicht als Abschaum der Gesellschaft gilt…“ Sie zogen ihn auf die Beine und legten seine Arme auf ihre Schultern und traten hinaus in den Regen. „Aber…“, fuhr Naruto weiter. „Sie haben gesagt, das man den wesentlich grösseren Abschaum ist, wenn man seine Freunde zurücklässt… also vergessen sie es einfach, dass wir sie hier zurücklassen, nur damit wir es schaffen …“ Sie setzten ihren steiler werdenden Weg fort. Der Jounin seufzte tief. Na da haben sie aufgepasst, was ich sage …. Danke…   Langsam brach der Tag an, der Regen hatte inzwischen nachgelassen, doch zu ihrem Glück herrschte dichter Nebel je höher sie stiegen. Sie waren nun schon mehrere Stunden ohne Pause unterwegs, immer häufiger blickte Sakura besorgt zu ihrem Mentor, den sie nach wie vor stützen mussten. Er war in den letzten Stunden blass und schweigsam geworden, alles deutete darauf hin, dass es ihm nicht gut ging. In ihrem Herzen wusste sie, dass die Entscheidung ihn nicht zurückzulassen die Richtige gewesen war, doch ihre ärztliche Vernunft, sagte das Gegenteil. Früher oder später würden sie eingeholt werden, wenn sie nicht schneller den Pass überqueren. Der Weg vor ihnen war steinig geworden. Sie liefen durch eine schmale Passage, umgeben von meterhohen Felswänden. In der Mitte mussten sie den Grauhaarigen loslassen, da es zu eng wurde um nebeneinander zu laufen. Kakashi konnte sich mit Mühe an den Felswänden abstützen und die kurze Strecke alleine zurücklegen. Er rang inzwischen stark nach Luft. „Sakura … Naruto…“, flüsterte er und blinzelte mehrmals, bevor er sie wieder einigermassen klar vor sich sah. Sie nickten nur und setzten ihren Weg noch ein kurzer Stück fort, bevor sie ein wenig abseits des Weges eine kleine Nische fanden. Vorsichtig liessen sie ihren Mentor an der kühlen Felswand anlehnen. Sakuras Hand glitt an seine Stirn, besorgt zog sie ihre Augenbrauen zusammen. Schon vor längerer Zeit waren ihr die Schweissperlen aufgefallen, doch sie schätzte inzwischen, dass das Fieber deutlich gestiegen war. Vorsichtig schob sie das Hosenbein nach oben und entfernte den Verband, erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund. Die Wunden waren gerötet, wie nach einer schlimmen Verbrennung, einige Stellen waren offen und bluteten. Was Sakura aber am meisten Sorgen machte, war die Tatsache, dass die Wunde infiziert aussah. Vermutlich war im Kerker oder auf ihrer Flucht Dreck reingekommen, immerhin war das Hosenbein auch zerrissen. „Naruto … bleibst du bitte kurz bei Kakashi-sensei? Ich glaube ich habe vorhin eine Heilpflanze entdeckt, die ihm helfen könnte…“ Der Blonde nickte nur und setzte hin, während die Kunoichi zügig zurücklief.   „Sensei? Ist ihnen kalt?“ Es brauchte eine Weile bis Kakashi überhaupt die Frage realisierte und verstand was Naruto von ihm wollte. Er nickte nur kurz und lehnte seinen schmerzenden Kopf zurück an den kühlen Felsen. Eine Decke zum Wärmen haben wir nicht …. Plötzlich fühlte der Jounin etwas gegen seinen Körper lehnen und öffnete sein Auge ein wenig. Der Blonde hatte sich nah an ihn dran gesetzt um ihm Wärme zu spenden. Erst wollte er etwas erwidern, doch rasch spürte er, wie seine Augen zufielen und er in einen erholsamen Dämmerzustand abdriftete. Naruto horchte auf, als er Schritte hörte, atmete dann aber erleichtert aus, als er die Kunoichi erkannte. Leise kam sie näher und zeigte freudig, dass sie fündig geworden war. Sie nahm zwei herumliegende Steine zur Hand und zermahlte das Kraut, bis es eine saftige Pampe wurde. „Ich habe etwa fünf Minuten von hier, einen kleinen Bergbach gefunden…“, flüsterte sie und deutete in die Richtung aus der sie gekommen war. „Ich muss seine Wunde unbedingt mit klarem Wasser säubern…“ Sanft berührte sie die Schultern des Kopierninja und weckte ihn. Es brauchte eine geschlagene Sekunde bis der Jounin verstand, was man von ihm wollte. Er liess sich erneut auf die Füsse helfen, stöhnte jedoch leise, als er sein Bein belastete, da der stützende Verband fehlte. „Sensei…“ „Es geht schon…“, murmelte er leise und biss merklich die Zähne zusammen, als sie den kurzen Weg zum Bach liefen. Sie hatten keine Möglichkeit das kühle Nass zu transportieren. Naruto hielt Ausschau nach einem schalenförmigen Gegenstand, doch er fand nichts Passendes.   Der Bergbach war nur ein armbreites Bächlein, der kristallklares Wasser bei sich trug. Sie liessen ihren Mentor gegen einen der Tannenstämme lehnen, die am Ufer wuchsen. Sie waren das einzige Grüne, was in dieser kargen Felslandschaft noch wuchs. Naruto und Sakura genehmigten sich ein paar Schlucke des kühlen Nasses, bevor sie dann ihrem Mentor halfen. Kakashi zitterte vor Kälte, als sie seinen verwundeten Fuss ins kalte Wasser legten. Dennoch nahm die Kälte den brennenden Schmerz und nach einer Weile genoss er es. Nachdem sie die Wunde endlich gesäubert hatte, schmierte sie die grüne übelriechende Paste ein. Ihr Mentor zuckte vor Schmerzen zusammen, als die brennende Wirkung einsetzte. Sie entschieden sich, den Tag in der Nähe des Baches abzuwarten und im Schutze der Dunkelheit ihren Weg fortzusetzten. Der dichte Nebel würde es für mögliche Verfolger schwer machen sie zu finden und die nahegelegene Wüste liess die Temperaturen in diesen Höhen milde wirken. Im Schutze der Tannen hatten sie ein provisorisches Lager errichtet. Naruto hatte ein Teil seiner Jacke zerrissen und tränkte diesen mit Wasser, den Lappen legten sie auf die glühend heisse Stirn des Kopierninja. Freiwillig hatte der Blonde die erste Wache übernommen, während sich Sakura nah an ihren Mentor kuschelte um ihm Wärme zu spenden.   Noch bevor der Tag vorüber war, lichtete sich der Nebel. Sakura blickte besorgt zu ihrem Sensei, der sich von Schmerzen geplagt hin- und her wälzte. „Sensei?“ Kakashi schlug sein unverbundenes Auge auf und nickte nur. Er wusste nicht, wie lange sie ihn hatten Schlafen lassen, doch er fühlte sich besser als noch vor wenigen Stunden. Sakura nahm von einem Ast den Verband, den sie dort zum Trocknen aufgehängt hatte und wickelte ihn straff um die Wade. „Denken sie so wird’s gehen?“ „Es muss…“ Der Grauhaarige richtete sich mit Hilfe der Kunoichi auf und lehnte sich gegen die Felswand. Besorgt glitt sein Blick zum schwindenden Nebel und bat dann seine Schülerin Naruto zu wecken, während er selbst kurz beim Bach etwas trank. Sein Fieber war in der Tat gesunken. Seine zwei Schützlinge hatten abwechselnd immer wieder geschaut, dass der Lappen kühl war, der auf seiner Stirn gelegen hatte. Ihr zwei seid das beste Team, das man sich wünschen kann…   Er kehrte nach einem Moment zurück und setzte sich wieder neben Naruto an den Felsen. „Sensei?“ „Es ist nicht mehr weit, bis zur Passhöhe … danach dem Weg wieder runterfolgen, bis wir die Wüste erreichen … ich hoffe bis dahin, haben uns die Suna-Grenzwachen längstens entdeckt …“ Er nahm erneut die Nadel aus dem Saum seiner halbkaputten Weste und zerriss das Hosenbein bis zum Knie hoch. „Sie wollen doch nicht…“, fing Sakura an, doch bevor sie weitere Einwände bringen konnte, stach der Grauhaarige mit der feinen Nadel an einen speziellen Nervenpunkt an der rechten Seite seines Knies. Das pinkhaarige Mädchen verdrehte sichtbar Augen. Er stand auf, belastete probehalber sein verwundetes Bein und stellte erfreulich fest, dass er keine Schmerzen verspürte. Die Augenbrauen der Kunoichi im Team zogen sich böse zusammen. „Das wird ihrer Verletzung kaum dienlich sein, wenn sie die Schmerzen nicht spüren…“ „Es wird unserem Vorsprung noch weniger dienlich sein, wenn ich mich kaum bewegen kann…“, beendete der Kopierninja jegliche weitere Diskussion und liess die Nadel in seinem Knie stecken. Es zwickte ein wenig, wenn er sich bewegte, aber durchaus angenehmer als die anderen Schmerzen. Zügig brachen sie zur Passhöhe auf….   Die Nacht war längst über sie hereingebrochen als sie eine erneute Pause einlegten. Sie hatten die Passhöhe überschritten und waren weit gekommen mit dem Abstieg. Weit in der Ferne waren die Lichter von Sunagakure zu sehen. Langsam wagten sie zu hoffen, mit etwas Glück könnten sie Morgen kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Stadttore erreichen und vielleicht würden sie vorher im Begleitschutz der Suna-Shinobis sein, die die Grenzen bewachten. Kakashi lehnte sich erschöpft gegen die Felswand. Durch diese mehrstündige steile Wanderung war sein Fieber erneut zurückgekehrt und es war kühl geworden in der Nähe der Wüste. Seine zwei Schützlinge sassen auf der Plattform und blickten in die Ferne. Vor ihnen tat sich ein hoher Abhang auf, der zwar eine Abkürzung darstellte, jedoch eine sehr tödlichen, wenn man runter fiel. Naruto blickte zu ihrem Mentor zurück und dann dem Weg, der sich quer durch die felsige Landschaft schlängelte. „Seine Verletzung ist definitiv nicht besser geworden …“, knurrte Sakura leise und erhob sich. Sie rieb sich ihre Oberarme und fühlte die feine Gänsehaut. „Es ist kalt geworden … lass uns zu Kakashi sitzen…“ Noch bevor sie einen Schritt tun konnte, entstand aus dem Nichts ein Fels. Ihre antrainierten Reflexe liessen die zwei charkalosen Ninjas im letzten Moment ausweichen. „Mist!“, knurrte Naruto.   „Ihr habt uns ganz schön lange an der Nase herumgeführt!“, sprach der Raiton-Benutzer und sprang auf einen Felsen oberhalb des Kopierninja. „Eine gelungene Flucht … muss man neidlos anerkennen und die Überlegung nicht ins näher gelegene Feuerreich zu fliehen … noch ein besserer Einfall … ich geb zu…“, er verwarf die Hände. „Wir haben euch unterschätzt…“ Der stämmige Felsshinobi formte erneut dieselben Handsiegel und die zwei Konoha-Ninjas wichen weiter zurück, die Felswand in den sicheren Tod rückte immer näher. Der Raitonnutzer sprang zum kränkelnden Jounin hinunter und drückte sein Kunai an dessen Halsschlagader. „Fast … hättet ihr es ja doch geschafft… Hut ab!“ Das Aufblitzen in Kakashis Augen bemerkte er zu spät. Dieser drückte seinen Hals näher an die Waffe hin, bis sie ein blutender Strich bildete. Der Gegner bemerkte dies und wich mit dem Messer ein wenig zurück, immerhin durfte er ihn nicht umbringen. Die Hand des Jounins schnellte hervor, traf einen wichtigen Punkt am Handgelenk und sein Feind liess das Kunai fallen. Hastig hob Kakashi es auf und blickte dann zu seinen Schülern. Entsetzt sah er, dass sie noch weiter zurückgedrängt wurden und der Felsnutzer erneut Felsspitzen aus dem Boden spriessen liess. „Nein!“, keuchte Kakashi erschrocken auf, als die zwei den Halt am Rande der Felswand verloren.   Naruto und Sakura fielen keinen Meter in die Tiefe, als ihre Hände gepackt wurden. Sie blickten nach oben und erkannten ihren Sensei, der sie im letzten Moment erwischt hatte. „Sensei…“, murmelte die Kunoichi und sah nun, dass Blut über seinen rechten Arm lief. „Ich brauche die rechte Hand …“, murmelte der Grauhaarige ganz leise. Sakura verstand und schlang sich um den Bauch von Naruto und versuchte mit den Füssen halt an der Felswand zu finden. Sie nickte nur und der Jounin liess sie soweit los. Der Felsninja trat zu Kakashi hin und stützte seinen Fuss auf die linke Schulter des Kopierninja, der am Boden lag und seine Schüler versuchte zu retten. „Na lass sie schon los … du bist nicht in der Lage, sie zu retten..“ „Pass auf!“, schrie plötzlich der Raiton – Nutzer entsetzt auf. „Er hat sich das Chakrasiegel…“ Weiter kam er nicht, als sich Raikiri mit ungewöhnlich grellem Licht durch das Bein des Felsnutzer zog und er mit einem spitzen Aufschrei in die Tiefe fiel. "Raus geschnitten...", beendete er mit entsetztem Blick seinen Satz und formte zügig Fingerzeichen. Kakashi hörte das bekannte Knistern eines BlitzJutsus. Zu seinem Glück hatten seine zwei Schüler beide halt an der Felswand gefunden und er konnte sie ohne bedenken loslassen. Der Grauhaarige drehte sich um. „Mangekyou Sharingan…“, murmelte er leise und mit einem grossen Durchmesser entstand ein Sog. Hastig wich der Raiton-Nutzer zur Seite aus, als der Fels hinter ihm im Nichts verschwand. „Verdammt..was zur Hölle ist das…“ Hoffentlich bleiben Naruto und Sakura wo sie sind … ich hab das Jutsu mit der Chakramenge gerade nicht unter Kontrolle…   In der Zwischenzeit erreichten auch Wakare und der Siegelnutzer den Ort des Geschehens. Entsetzt sah sie, wie ihr Mann dem Jutsu erneut auswich, aber dieses Mal zu langsam war. Er schaffte es nicht mehr den Kopf wegzuziehn, blutend fiel der Körper zur Seite, während der Siegelnutzer erschrocken aufschrie. Sofort blickte Kakashi in die Richtung des Geräusches, erneut sog sein Jutsu die Felsen ein. Sein Auge schmerzte inzwischen und Blut lief in immer stärker werdenden Strömen hinaus. „Der hat das Jutsu nicht unter Kontrolle… und wenn ich nicht was unternehme, stirbt er am Chakraverlust...“, knurrte Wakare leise zu sich selbst und schlich sich zu ihm hin. Als er sie erkannte war es bereits zu spät. Sie rutschte unter dem Sog hinweg und landete einen harten Treffer in der Magengrube des Kopierninja. Keuchend sank dieser in die Knie. „Los!“, schrie sie zu ihrem Gefolgsmann. „Beeile dich, hol die Informationen!“ Kakashi sah alles nur verschwommen und röchelte nach Luft, ahnte jedoch die Gefahr und liess sich rückwärts die Felswand hinunter stürzen. Die Informationen durften nicht in die Hände des Feindes fallen.   „KAKASHI-SENSEI!“, schrien Naruto und Sakura entsetzt auf, als der Grauhaarige in die Tiefe fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)