Erhelle die Finsternis von Eona_ ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Still schweigend saßen wir nebeneinander und schrieben fast synchron unsere Notizen. Lysander sprach wehrend der ganzen Stunde kein Wort, was ungewöhnlich war, denn ich kannte es meist nur so, das meine Mitschüler nie die Klappe hielten. Die Anderen um uns herum quatschten während der ganzen Stunde, amüsierten sich und bekamen kaum etwas von dem mit, was der Lehrer erzählte. Es war ein typisches Unterrichtsverhalten das, egal auf welchem Kontinent man sich befand, an den Tag gelegt wurde. Obwohl, wahrscheinlich hatte man in Ländern wie China oder Japan seine Ruhe, aber auch nur weil so viel Druck auf den Schülern lag, das sich kaum jemand traute seinen persönlichen Interessen nach zu gehen. Der Unterricht ging über mehrere Stundeneinheiten, ohne Pause. Langsam wunderte es mich nicht mehr warum die Anderen unkonzentriert waren. Vier Stunden lang nur über Wirtschaft und Politik zu reden war auf Dauer wirklich ermüdend. „Geht’s?“ Verwundert drehte ich mich zu meinen Sitznachbarn, der mich mit hochgezogener Augenbraue ansah. Ich nickte und seufzte, während ich mir die Augen rieb. „Bin nur etwas müde…“, flüsterte ich leise und sah angestrengt nach vorne. „Ja, der Lehrer kann auf Dauer sehr anstrengend sein, aber nur noch eine Halbe Stunde dann haben wir Pause.“, meinte er aufbauend und ich nickte nur müde. Es war das Erste Mal das ich eine Unterhaltung im Unterricht, auch wenn das Gespräch nicht gerade lang war, nicht als lästig empfand. Endlich war das Fach zu ende und ich schleppte mich erschöpft raus an die frische Luft. Ich sprach zwar fließend französisch, aber ich merkte wie anstrengt es war dem Unterricht zu folgen, wenn man die Sprache sonst nicht so oft gehört hat. Es war halt doch eher die englische Sprache, auf die mein Gehirn eingestellt war, französisch wurde immer nur Zuhause gesprochen und verließ in diesem Sinne nie das Haus, aber jetzt musste ich völlig umdenken, musste die Worte anders betonen und besser auf die Satzstellung achten. Außerdem sprachen alle so schnell, dass ich sie manchmal nicht verstand. Ich verkroch mich während der Pause im Schulgarten, in der kleinen Hoffnung dass man mich nicht findet, aber das hatte schon das letzte Mal nicht geklappt. Als ich im Gras saß und einen Vogel dabei beobachtete, wie er auf einen Ast rumhüpfte, erinnerte ich mich an meine morgendlichen Gedanken: Bian, dieses Mädchen von gestern! Der Schulsprecher hatte gesagt er kennt sie nicht, aber sie hatte doch ganz sicher gesagt dass sie auf diese Schule ging… Nun ja, man konnte ja nicht von ihn erwarten das er wirklich ALLE Schüler kannte, vielleicht hatte er sie öfters gesehen, konnte aber keinen Namen zuordnen. Ich mein, woher hätte sie mich sonst kennen können? Der Unterricht begann wieder und ich hatte die ganze, wertvolle Pause mit grübeln verschwendet. Sehr merkwürdig das mir dieses Mädchen nicht aus den Kopf ging. Aber mir gingen ihre Worte einfach nicht aus dem Kopf! Nicht viele Menschen schafften es, dass ich über mein Verhalten oder meiner Situation nachdachte, aber hatte irgendwie einen Nerv getroffen. Die nächste Stunde war Sport, dieses Fach hatten Mädchen und Jungen getrennt und ich sah jetzt mal alle Mädchen aus meinen gesamten Jahrgang. Gerade als ich diesen Satz zu ende gedacht hatte, ging mir ein Licht auf: Bian war in meinem Jahrgang! Hastig sah ich mich um. Jedes schwarzhaarige Mädchen erregte für einen kurzen Moment meine Aufmerksamkeit, nur um fest zu stellen das sie nicht die Gesuchte war. Jetzt verstand ich was der Schulsprecher meinte, es gab einige Mädchen mit schwarzen Haaren. Der Sportunterricht begann, aber von Bian keine Spur. Hatte ich das Gestern etwa geträumt? Langsam zweifelte ich an meinem Gedächtnis. Sport lag mir, besonders der Ballsport. Dadurch dass wir in meiner alten Schule immer im Sand Sport machten, hatte ich einen festen Stand und war ich besonders im Fußball recht geschickt. Was mir gar nicht lag war Gymnastik, aber zu meinem Glück hatten wir das erst im Winter wieder. Jetzt war Sprinten, Ballsport und Weitsprung auf dem Stundenplan. Aber als aller Erstes kam Ausdauerlauf dran. Der Vorteil hier war, man musste nicht mal schnell rennen können, man musste einfach nur durchhalten. Wie ich aber feststellte war das schon der Schwachpunkt meiner Mitschüler: Sie hatten keine Lust und dadurch keine Ausdauer. Während der ganzen Stunde wurde gejammert und gemeckert. Mir wurde schnell klar, dass ich diesen Unterricht nicht mögen werde. Ich rannte gerade meine 10. Runde, als mein Blick an einen Mädchen hängen blieb, die auf der Sitzbank im Schatten saß: Bian! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)