Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 6: Die Reise nach Shelar -------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte Yuan recht früh und stand auf. Er schlüpfte in seine Klamotten und streckte sich entspannt. Gestern Abend war es wie ein Traum gewesen. Nach Langem hatte er einer Frau seine Liebe gestanden. Nun wartet er auf ihre Antwort, da sie nicht gleich antworten konnte. Sie würden sich mit Sicherheit wieder sehen. Davon war er fest überzeugt. Welche Gründe sprachen dagegen? Eigentlich keine. So verließ er das Zimmer und setzte sich an den Tisch, an dem schon Toren saß. „Du scheinst wohl nie zu schlafen, oder?“, fragte er ihn schließlich. „Ich schlafe schon. Allerdings habe ich einen anderen Schlafrhythmus, als ihr. Das kam durch den Krieg und dessen Folgen“, erzählte er ihm in aller Ruhe. Yuan ließ den Blick über die Tischplatte wandern und dachte an Kyra. „Also hast du es ihr endlich gesagt?“, freute sich Toren. Yuan sah erschrocken auf. „Das sieht man dir gleich an“, lachte Toren schließlich, erhob sich und lief in die Küche. Kyra schien es auch endlich aus dem Bett geschafft zu haben und lief müde auf den Tisch zu und setzte sich neben Yuan , der sie glücklich ansah. Sie wurde rot und erwiderte den Blick nur zögerlich.. Sie war sich über ihre Gefühle für ihn noch nicht ganz sicher und versuchte etwas auf Abstand zu gehen. Das verstand Yuan sicher, ließ ihr Zeit und bedrängte sie nicht damit. Doch sie ließ es zu, einen Wangenkuss von Yuan zu bekommen und wurde noch roter. Sie mochte es scheinbar von Yuan geküsst zu werden und konnte kaum ein Kichern unterdrücken. „Ihr turtelt aber schon mächtig herum“, lachte Nero. Dieser ist eben am Tisch vor ihnen erschienen und ließ sich auf seinen gewohnten Platz sinken. Yuan warf ihm einen bösen Blick zu und widmete sich wieder seiner Kyra. Nach und nach kamen auch die anderen aus den Federn gekrochen, setzten sich an den Tisch und wünschten den anderen einen „Guten Morgen“. Yuan verhielt sich wie ein verliebter Teenager und konnte einfach nicht von Kyra ablassen, so sehr tat es ihm auf der Seele gut, jemanden zu lieben. Sie kicherte und schien Gefallen daran zu finden wie Yuan um sie warb. Sie mussten nur aufpassen, dass das Ganze ihm nicht zu Kopf stieg. Area räusperte sich und gewann die volle Aufmerksamkeit der anderen. Alle Augen ruhten nun auf ihr. Sie sah kurz in die Runde, bevor sie die Karte ausbreitete und sie alle darauf blicken ließ. „Durch die Aufzeichnung haben wir heraus gefunden, dass sich entweder die Waffe oder ein weiterer Hinweis hier befindet.“ Sie tippte einen Punkt auf der Karte an. Toren sah mit drauf „Soll sich die Waffe oder der Hinweis etwa in Shelar befinden?“. „Ja“, gab Nero wieder. „Was ist Shelar?“, fragte Raine. „Während der Rest der Welt sich normal entwickelte, wurde dieses Stück der Welt den Strahlen eines Kometen ausgesetzt. Die damaligen Auswirkungen werden in Shelar besonders widergespiegelt. Ihr werdet sehen, was ich meine“, erklärte Area. „Auf jeden Fall brauchen wir eine gute Ausrüstung“, fügte Nero hinzu. „Zumal wird das Gebiet von hohen Felswänden geschützt. So dass wir es nur durch eine kleine Tunnelpassage erreichen können und bitte keine hastigen Bewegungen machen. Tut was wir euch sagen!“, meinte es Nero bitter ernst und sah in die Runde. „Ehm… wie lange brauchen wir bis dahin?“, fragte Genis. „Es ist ein Drei – Tage - Marsch. Es befindet sich außerhalb des Elfenreiches. Es gehört praktisch niemandem“, gab Area wieder und plante schon, indem sie eine Liste machte, was sie alles brauchten. „Ich schlage vor, dass wir Fünkchen mitnehmen“, meinte Area in Neros Richtung. Nach einem ausreichenden Frühstück beschloss die Gruppe, in die Stadt aufzubrechen um sich auf den Marsch vorzubereiten. Die anderen hatten das Haus schon verlassen und warteten nun auf Yuan, der immer noch an der Türschwelle stand und die Hand von Kyra hielt „Ich werde wiederkommen“, waren seine Worte an sie. Sie sah in seine Augen und zog ihn mit einem Mal heran an sich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Yuan konnte nicht schnell genug reagieren, da war der Kuss schon wieder zu Ende und er sah sie ganz erstaunt an „Nun geh. Deine Freunde warten schon. Ich werde hier auf dich warten, Yuan.“ Yuan wurde rot und schloss schnell zur Gruppe auf. „Kyra hat es dir echt angetan“, meinte Nero vergnügt. „Ja, sie ist Martel sehr ähnlich und doch vollkommen anderes.“ Mehr konnte er nicht sagen und sah immer wieder zurück zu dem Haus, welches er schon gar nicht mehr sehen konnte, da es hinter der Bergkuppe schon längst verschwunden war. Gegen Abend, als die Sonne schon tief am Himmel stand, erreichten sie sicher Forst Town und liefen über die noch immer belebten Straßen auf dem Weg zu ihrem eigenen Haus. Logen verschwand sofort in der Küche. Jill kam angerannt und umarmte ihre Mutter, ihren Onkel und ihren Cousin stürmisch „Ihr hättet mir sagen sollen, dass ihr Großvater besuchen geht!“, wurde Jill hysterisch und sah sie sauer an. Area kniete sich zu ihrer Tochter hinunter und streichelte das zarte Gesicht. „Beim nächsten Mal. Ja, Schatz?“. Sie machte einen Schmollmund, willigte aber ein und rannte zu ihrem Vater in die Küche. Sie gingen in die Gästezimmer und zogen sich um und machten sich frisch und nach wenigen Minuten kamen sie nach und nach ins Wohnzimmer und setzten sich an den gedeckten Tisch. Area erzählte ihrem Mann alles was sie herausgefunden hatten und was sie nun planten. „Nach Shelar, also?“ Logen rieb sich nachdenklich das Kinn und sprach weiter „Mir gefällt die Sache nicht. Ich mache mir Sorgen im dich, Area. Du und Jill seid mir sehr wichtig“, drückte er nun seine Besorgnis aus. Area erhob sich und strich ihm durch das lange violette Haar „Schatz, hier geht es um die Rettung der Welt. Wenn wir nichts unternehmen, wer dann? Wer wird an unserer Stelle versuchen die Welt zu retten?“. Er nahm ihre Hand aus seinen Haaren und hielt sie an sein Herz. Sie spürte wie es pochte. Seine Hand selber zitterte vor Angst. Angst, er könnte sie verlieren und das für immer. Sie spürte dies und umschloss ihn fürsorglich „Mach dir bitte keine Sorgen, Nero und Lloyd sowie seine Freunde sind alle bei mir. Selbst Yuan.“ Sie versuchte ihn zu beruhigen.Eer löste sich von ihr und sah ihr in die Augen „Okay, sei einfach vorsichtig“. „Logen“, erhob Nero die Stimme und sah den Elf an „Wir werden länger weg bleiben.Wenn wir eine weitere Spur finden, werden wir ihr nachgehen, solange bis wir die Waffe gefunden haben“. „Ist okay, solange ihr sicher und gesund wiederkommt“. Er schien Vertrauen in den Worten von Area gefunden zu haben. Jill verstand das Ganze nicht wirklich und sah ihre Mutter an „Bleibst du länger weg, Mama?“. Area wandte sich ihrer Tochter zu „Ja, mein Schatz. Ich weiß nicht, wie lange es diesmal sein wird“. Jill machte ein recht trauriges Gesicht. „Hey, wenn ich wiederkomme, werden wir, also Onkel Nero, Onkel Kratos und Lloyd, ich und du, wir alle zusammen, etwas unternehmen. Wie es sich für eine Familie gehört, okay?“. Sie sah ihre Mutter an, willigte wieder ein und ging hoch in ihr Zimmer. Es wurde auch für die anderen Zeit Schlafen zu gehen und gingen nach und nach in ihre Zimmer. -------------------------------- Schon recht früh am nächsten Morgen, die Sonne stand noch nicht am Himmel um ihnen Licht zu spenden, brachen sie auf. Um ausreichend sehen zu können, machten sie Gebrach von einer Leuchtpflanze die aus Neros kleinem Garten stammte. Sie hatten alles Notwendige dabei und die Stadt bereits hinter sich gelassen. Vor ihnen lag ein weiter und harter Fußweg. Wenn es nach Zelos ging, würde er den einfach überfliegen. Doch sie sollten ihre Kräfte sparen und nicht so viel davon einsetzen. Sie waren gespannt, was sie in diesem Tal erwarten würde. Einige von ihnen malten sich die verrücktesten Dinge aus und fingen an zu lachen. „Warum weiß niemand so recht was sich dort eigentlich befindet?“, fragte Lloyd seinen Onkel. Nero sah ihn an „Es gab schon Expeditionen dorthin, aber nur wenige kamen je wieder lebend zurück und die, die es schafften, hatten unvollständige Daten oder gar keine“. Da mussten die anderen schlucken und sahen die beiden etwas ängstlich an. „Nur keine Sorge. Solange ihr das tut was wir sagen, kann nichts schief gehen“, meinte Nero aufmunternd. Vor ihnen lag noch ein sehr weiter Marsch und so folgten sie dem Weg , der immer geradeaus verlief. Sie hatten schon einen Teil der Strecke geschafft, als die Sonne zu sinken begann und sie sich ein sicheren Schlafplatz suchten. Schnell wurden sie fündig. Sie ließen sich an einem Flussufer nieder und errichteten das Lager. Lloyd hingegen saß am Fluss und angelte, zusammen mit Zelos. Der Rotschopf hielt Lloyd in einer zärtlichen Umarmung und küsste ihm den Nacken ab. Lloyd ließ ein leises Stöhnen von sich und schloss die Augen. Die anderen waren soweit fertig und warteten nur noch auf die beiden Angler. „Zelos scheint Lloyd wirklich zu lieben“, bemerkte Nero. „Ja, seit wir im Turm des Heils gewesen sind, sind die beiden zusammen“, gab Genis wieder. „Hörte, dass Kratos nicht ganz von dieser Beziehung begeistert gewesen war“, meinte Area. „Das ist typisch Kratos.“ Mehr sagte Nero nicht. „Er kann Lloyd schließlich nicht dazu zwingen, jemand anderen zu lieben“, mischte Raine sich ein und dachte an Kratos, der offen seine Liebe zu ihr gestanden hatte. „Der ist einfach nur altmodisch in diesen Dingen“, warf Yuan ein. Regal lauschte der Unterhaltung und kochte derzeit das Essen. „Na ja. Nun muss sich Kratos keine Gedanken mehr um den Fortbestand der Familie machen“, lachte Area in die Runde. Die anderen stimmten ihr zu und sahen wie Lloyd und Zelos mit ein paar gefangen Fischen wiederkamen. Die Beute wurde auf Stöcke gespießt und im Feuer gegrillt. Alsbald schon schwebte ein köstlicher Duft über dem Lager. Nero packte die Karte aus, sah darauf und pfiff. „Was ist?“, fragte Sheena schnell. „Hehe, wir haben den Großteil der Strecke geschafft. Wir sind doch schneller vorangekommen, wie gedacht. Morgen werden wir sicher schon dort ankommen“. Das hob natürlich die Moral der Gruppe und sie waren alle bei guter Laune und lachten bis in den späten Abend hinein. ----------------------------------- Die Sonnenstrahlen kitzelten Lloyd im Gesicht und er erwachte in Zelos´ Armen. Er sah seinen schlafenden Liebling an, Zelos schlief noch vollkommen friedvoll und ließ ihn wie einen Engel aussehen. Lloyd, der noch keine Lust hatte aufzustehen, kuschelte sich wieder in dessen Arme und schloss die Augen. Nebenan, auf dem anderen Schlafplatz, saß schon Yuan und sah in den meerblauen Himmel. Wenige Wolken trieben über diesen und ließen der Sonne heute die Oberhand. Er dachte an Kyra und beobachtete den Himmel nur flüchtig. Von ihr getrennt zu sein, schmerzte ungemein im Herz. Er saß zusammengesunken auf seinem Platz und konnte nur an sie denken. Sie war Martel wirklich im Aussehen ähnlich. Er liebte ihre langen wiesengrünen Haare und erst die Aura die sie durch die Augen ausstrahlte. Das hatte etwas Warmes an sich und fühlte sich sehr gut an. Nero, der neben Yuan erwachte, rieb sich verschlafen die Augen und hob den Kopf etwas. Er kniff die Augen zusammen bei den starken Sonnenstrahlen, die sich ihm boten. Es dauerte dann doch noch eine Weile bis das ganze Lager auf den Beinen war und sie ihre Sachen zusammensuchten, um diese schließlich fachgerecht verpacken zu können. Regal saß am Fluss und säuberte das Geschirr und Töpfe. Presea half ihm dabei. Regal pfiff vergnügt die Hymne von Tethe`alla vor sich hin. Sie benötigten nicht besonders lange zum Abwaschen, packten die Sachen ordentlich wieder in die Taschen und liefen ins Lager, wo die anderen schon fertig mit dem Abbau waren und nur noch auf die beiden warteten. „Kann es los gehen?“, fragte Yuan die beiden. Regal und Presea nickten und schon setzte sich die ganze Gruppe in Bewegung, immer den Weg entlang. Es dauerte bis sie ankommen würden, aber heute mit Sicherheit, so konnte es Nero ihnen am Abend zuvor mitteilen. Sie liefen noch eine ganze Weile bis sie aus der Ferne schon eine gigantische Felsformation erkennen konnten. So hoch, dass die Wolken einen Bogen machen mussten. Vor ihnen lag ein einfacher Höhleneingang, der mit Moos bewachsen war. Dichte Zweige mit Blattwerk versperrten den Eingang. Sie schoben die Zweige vorsichtig zur Seite und schlüpfen in den Tunnel. Dieser war kalt und feucht. Von den Felsformationen an der Decke tropfte Wasser und verlief auf dem Steinboden. Sie liefen den Tunnel entlang und machten wieder von der Leuchtpflanze Gebrauch. Bestimmt waren seit vielen Jahren keine Menschen mehr hier gewesen. Alles war von dem grünlichen Moos bewachsen. Seit sie auf diesem Teil der Welt unterwegs waren, kam ihnen alles recht merkwürdig vor. Sie liefen weiter und kamen dabei an einer kleinen Quelle vorbei. Das Wasser kam Nero sehr sauber vor und er machte einen kleinen Test. Er untersuchte das Wasser und pfiff als er etwas Erstaunliches herausgefunden hatte. Area ging auf ihn zu und sah ihren Bruder an. „Area, das Wasser was wir verwenden, hat schon einen recht guten Ph - Wert, aber dieses Wasser hier...Wahnsinn! “ „Nicht dein Ernst“. „Doch. Ich werde eine Probe davon mitnehmen“. Er packte eine Phiole aus und füllte Wasser ab und verstaute es zusammen mit seinem Messgerät in der Tasche. Beide schlossen zur Gruppe auf. Sie konnten schon den Ausgang erkennen. Nachdem sie die Höhle verließen, fanden aie sich in einem Wald wieder, mit meterhohen Bäumen ringsum. Ihr Blattwerk war in einen schönen Goldton getaucht. Sie standen auf einer saftigen grünen Wiese und genossen die frische Luft die es hier gab. Sie tat gut in ihren Lungen. Frisch und erholsam. Colette machte einige Schritte über die Wiese und sah sich um, wandte sich wieder zu der Gruppe um und lachte, als plötzlich etwas schwer krachend auf ihr landete und sie begrub. Die anderen erschraken entsetzlich, eilten zu ihr und blieben vor dem Etwas stehen. „Was ist das?“, fragte Lloyd hastig. „Ein Blatt von einem Acer“, gab Nero wieder. „Ein was?“ Presea legte den Kopf zur Seite und sah ihn an. „Ahorn“, korrigierte Nero sein komisches Wort. Das megagroße Blatt vor ihnen regte sich und Colette hob es mit einem Arm hoch und befreite sich so und lachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)