Amnesia - A New Beginning von Fuyuko_the_white_Fox (Sanjay x Rachel) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Sheriff Gwen Winters hätte den Söldner Vaughn Layton überall erkannt. Was er in ihrer Heimatstadt Flowerbud zu suchen hatte, weckte ihre Neugier. Als sie noch in der Stadt gearbeitet hatte, hatte sie ihn recht oft an der Station gesehen. Zu der Zeit war sie nur ein niedriger Handlanger gewesen, sie wurde erst vor kurzem mit ihrem Umzug nach Hause befördert. Vaughn war zäh und neigte dazu, die 'Regeln umzubiegen' wie er es nannte. Sie nannte es wie es war, Regelbruch. Dank eines höllisch guten Anwalts schaffte er es immer der Gefangenschaft zu entgehen. Sein Erscheinen hier konnte nichts gutes bedeuten.   Sie machte sich auf den Weg zum Sanatorium, wo er sich offensichtlich aufhielt. Sie wunderte sich, wie irgendjemand dort mit jemandem wie Vaughn assoziieren konnte. Sie alle schienen aufrecht zu sein. Aber Gwen hatte bei ihrem Job gelernt, sich nicht einfach auf Erscheinungen zu verlassen. Gwen betrat das Sanatorium, Vaughn drehte sich um, um den imposanten Gast zu sehen. Sie konnte sehen, dass sie nicht willkommen war. Sie erlaubte dieser Tatsache nicht, sie aus der Fassung zu bringen, stattdessen setzte sie ihr strahlenstes Lächeln auf. "Hallöchen", grüßte Gwen. "Fräulein Gwen", grüßte Alex nervös. "H-haben Sie schon meinen Cousin, Mark, kennengelernt?" Gwens Lächeln fiel nicht, als sie die die Lüge des Doktors registrierte. Er war deutlich nervös über die Tatsache, dass sie aufgetaucht war. Sie hoffte, dass Vaughn sie nicht erkannte.  Es war unwahrscheinlich, dass er es würde. Als sie in der Stadt bei der Truppe war, hatze sie deutlich anders ausgesehen. Sie wollte ihren Weg nach oben nicht mit ihrem Aussehen, sondern mit ihren eigenen Verdiensten verdienen. Da sie jetzt ihre Beförderung hatte, kümmerte sie sich nicht mehr darum, bestimmte Attribute ihres Aussehens wie ihr goldblondes Haar zu verbergen.   "Hallo, Mark", grüßte Gwen. "Ich wollte natürlich nur nach der neuen Person in der Stadt sehen." "Natürlich", antwortete Vaughn trocken. Gwen konnte ihn sehen, wie er sie abschätzte. Sie hoffte, er würde ihre Fähigkeiten unterschätzen. Selbstbewusste Kriminelle verwischten weniger und machten mehr Fehler. "Muss mich um die Stadt kümmern", stellte Alex klar. Gwen konnte immer noch die Nervosität in seiner Stimme hören. Sie wusste, dass etwas los war, doch sie ließ das Thema unter den Tisch fallen. "Willkommen in Flowerbud", sagte Gwen und streckte ihre Hand aus. Vaughn starrte sie für einen Moment lang an, dann schüttelte er sie.       Rachel hätte nicht erwartet, dass Farmarbeit so hart sein konnte. Henry hatte ihr die Arbeit mit den Tieren überlassen. Sie genoss die Hühner. In dem Hühnerstall fühlte sie sich einigermaßen als diejenigen mit der Kontrolle. Eier einsammeln und die Hühner füttern war einfach. Wenn sie aber zum Stall kam, war es eine komplett andere Geschichte. Sie arbeitete eine halbe Stunde lang bei dem Versuch Milch aus einer Kuh zu bekommen und sie hatte kaum ein Viertel des Eimers gefüllt. Plötzlich trat die Kuh aus und kippte ihren Eimer um. "Argh!", schrie Rachel verärgert auf. Sie trat von der Kuh zurück, wissend, dass ihr Ärger die Dinge im Moment nur verschlimmern würde. Sie war überzeugt, dies klappen zu lassen. Sie war so dankbar, einen sicheren Ort zum Bleiben zu haben. Es war furchtbar, aufzuwachen und sich an nichts erinnern zu können. Auch wenn sie sich auf der Farm sicher fühlte, war es ihr doch unbehaglich. Das konnte das nagende Gefühl, das es etwas gab, woran sich sich erinnern musste, nicht loswerden.   Rachel trat aus dem Stall, um sich etwas von der Anspannung, die sie fühlte, zu erleichtern. Es war ihr peinlich, zuzugeben, dass die Kuh die Oberhand hatte. Mit der Kuh Zeit zu verbringen, hatte Ängste aufgerufen, die sie darüber fühlte, dass sie sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern konnte. Sie rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Als sie aufsah, sah sie Felicity mit einem hellen, fröhlichen Lächeln aus dem großen Farmhaus treten. "Morgen, Rachel!", rief sie. "Guten Morgen", grüßte Rachel zurück. "Wie geht's voran?", erkundigte sich Felicity. Die junge Frau des Farmers hatte einen Ausdruck von aufrichtiger Besorgnis auf ihrem Gesicht. Rachel fand, dass sie sich bei ihr wohl fühlte. Sie fühlte sich immer noch etwas nervös in Henrys Anwesenheit, aber Felicity war nichts weiter als lieb zu ihr gewesen.  "Äh... ganz gut", antwortete Rachel. Felicity legte den Kopf zur Seite.  "Was ist los?", fragte sie, während sie zum Stall ging. "Mach nur 'ne Durchschnaufpause", sagte Rachel. "Kämpfe schon seit 'ner Weile mit dieser einen Kuh." "Ah", seufzte Felicity. "Das wäre wohl Betty, sie ist eine harte Nuss. Hat Henry dir nicht den Trick mit ihr verraten?" Rachel schüttelte den Kopf. Falls es irgendeinen Trick gab, auf die gute Seite dieser Kuh zu kommen, dann würde sie es gerne wissen. "Ts, dieser Henry! Nun, der Trick ist, dass du sie erst durchbürsten, dann ihr ein Kuh-Leckerlie geben musst. Sie ist die älteste Kuh, die wir haben und besteht auf ihre Routine", informierte Felicity.  "Danke!", seufzte Rachel. Sie drehte sich wieder um, um mit einer neuen Entschlossenheit in den Stall zu marschieren.    Es brauchte eine Weile, doch Rachel brachte die alte Betty zum Kooperieren. Nachdem sie mit diesem Fiasko fertig geworden war, schienen die restlichen Tiere einfach im Vergleich dazu. Rachel brachte die Erzeugnisse zum Schuppen und machte sich daran Butter, Käse und Mayonnaise zu machen. Die Kühle im Schuppen und das Summen der Maschinen waren ganz angenehm. Sie konnte sich definitiv an diesen Teil ihrer Arbeit gewöhnen.   Sie brauchte bis zum frühen Nachmittag, um mit all ihren Jobs fertig zu werden. Die Arbeit war hart, aber gut bezahlt. Henry hatte ihr gesagt, dass, wenn sie fertig war, den Rest des Tages tun konnte, was sie wollte. Sie zog sich in ihr kleines Farmhaus zurück, um zu duschen. Sie kam an dem Platz vorbei, wo man sie gefunden hatte und wo ein Stand mit Tieren und ein anderer mit Haustieren aufgestellt waren. Diese Gegend gab ihr immer noch Schauer, also machten sie einen Bogen darum. Sie war auch darauf bedacht, die Klinik zu meiden. Am ganz westlich gelegenen Teil der Stadt stand eine wunderschöne Villa. Es beeindruckte sie die wunderbar geschnitten Hecken und Büsche und den perfekt gepflegten Rasen zu sehen.  Ihre Augen trafen auf eine Weide mit exotischen Alpakas. Ein Mann mit einem langen, fast silbrigen geflochtenen Zopf kümmerte sich um sie. Er sah mit den Tieren so entspannt aus, dass Rachel nicht anders konnte und starrte. Das eine Alpaka auf Henrys Farm war ihr gegenüber ziemlich zappelig gewesen. "Wer könntest du wohl sein? Und was machst du hier?", fragte eine Stimme. Rachel erschrak. Sie war so verzaubert gewesen, den anderen Mann zu beobachten, dass sie nicht bemerkt hatte, dass einer auf sie zugekommen war.  Ein anderer Mann mit silbrigen Haaren, gekleidet in hellweißer Kleidung, die mit Gold strahlte, stand vor ihr.  "E-Es t-tut mir leid", stotterte Rachel. Der Mann sah sie für einen Moment an, warf dann seinen Kopf in den Nacken und lachte. Rachel hatte das deutliche Gefühl, dass er sich über sie lustig machte und wusste das nicht zu schätzen.  "Du musst das neue Mädchen sein, von dem alle hier reden", stellte der Mann fest. "Die Leute reden über mich?", fragte Rachel. "Das ist eine kleine Stadt. Jeder redet über alles", stellte er klar. "Es tut mir übrigens leid, dass ich so unhöflich war. Mein Name ist Prinz Amir. Mir gehört dieses Grundstück." "Ich bin Rachel", grüßte sie und schüttelte seine ausgestreckte Hand. Sie war ein wenig überwältigt, einen Prinzen zu treffen.  "Nun, meine Dame, so sehr ich es auch mag, zufällig vorbeikommende, hübsche Frauen auf meinem Grundstück zu haben, muss ich doch fragen, was du hier machst?" "Ich war nur auf Erkundung.", erklärte Rachel. Sie fühlte ihre Wangen röter werden. "Ich war vom Beobachten der Alpakas gefesselt, entschuldige." "Nicht nötig, jeder ist hier willkommen. Ich hatte dich einfach noch nie zuvor hier gesehen", überlegte Amir. Rachel war von diesem Mann verwirrt. Es schien, dass jedes Wort, das er sagte, sich widersprach. "Sanjay, komm und triff das neue Mädchen!"   Der Mann, der sich um die Alpakas kümmerte, drehte sich zu der Stelle, wo sie standen. Rachel fühlte, wie sie noch röter wurde. Sie fühlte sich unkomfortabel mit dieser ganzen Aufmerksamkeit. Sanjay kam zu ihnen rüber. "Hallo", grüßte er. Seine Stimme war warm und melodisch. Sofort spürte Rachel, wie sie sich entspannte.  "Hallo", echote Rachel.  "Das ist das neue Mädchen in der Stadt, Rachel", informierte Amir. "Eine Freude, Sie kennenzulernen, Miss Rachel", sagte Sanjay. Rachel wurde wieder rot und streckte ihre Hand aus und anstatt sie zu schütteln, hob er sie zu seinen Lippen und gab einen sanften Kuss darauf. Eine warme Hitze breitete sich in ihrem Arm aus. "Nun, ich hoffe, dass ich Sie wiedersehen werde, Miss Rachel, wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich muss mich noch um die Alpakas kümmern, die sind ein sehr zappeliger Haufen", meinte Sanjay. Er verbeugte sich leicht und ging an seine Arbeit zurück. "Sanjay ist großartig im Umgang mit Tieren", sagte Amir. Rachel hörte kaum, was er sagte. Sie versuchte, nicht den Mann anzustarren, der gerade gegangen war und versuchte außerdem den winzigen Elektroschock zu vergessen, den sie gespürt hatte, als er ihre Hand geküsst hatte.   Alex war erleichtert, dass Gwen die Geschichte mit Vaughn als sein Kousin abgekauft hatte. Er hatte sie die Nacht zuvor noch etliche Male eingeübt. Vaughn war der Mann, der zu ihm geschickt worden war. Alex hasste ihn augenblicklich. Er war unhöflich, harsch und ließ Alex sich wie ein Idiot vorkommen. Aber laut dem verantwortlichen Mann war er der beste. Wenn irgendwer das Mädchen finden konnte, dann Vaughn. "Also, wo ist der Platz, an dem dein Mann sie zuletzt gesehen hat?", fragte Vaughn wieder. "Ich habe dir das doch schon gesagt", seufzte Alex. Vaughn trat nah an Alex heran. Er war gut einen halben Fuß größer als Alex. "Sag's mir nochmal", sagte Vaughn. "Ich will sichergehen, dass wir uns auf der gleichen Ebene befinden.  "Gleich außerhalb von Flowerbud, sie ist in den Wald gerannt und sie haben sie aus den Augen verloren." Vaughn trat wieder etwas zurück. Alex entspannte sich immer noch nicht. Je eher sie dieses Mädchen fanden und das Projekt beenden konnten, desto eher würde er Vaughn loswerden.  "Was liegt hinter dem Wald?", fragte Vaughn. "Ich weiß nicht, es ist ein riesiger Wald, da kann man nicht sagen wo sie hingegangen sein könnte oder in welche Richtung", stellte Alex klar.  "Dann fangen wir heute Nacht damit an, die Umgebung um den Wald nach Hinweisen abzusuchen", bellte Vaughn. "Wir?", fragte Alex. "Ja, wir", antwortete Vaughn. Alex stöhnte innerlich. Das war überhaupt nicht, wofür er gefeilscht hatte, als er sich für das Projekt einzeichnen ließ.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)