My love bite on your neck von Fara_ThoRn ================================================================================ Love bite 17 - Prädikat äußerst wertvoll (Ohne Adult) ----------------------------------------------------- Love bite 17 - Prädikat äußerst wertvoll (Ohne Adult) Mir rutscht das Herz in die Hose. Da hämmert jemand wie bescheuert gegen mein Fenster! Ich reiße die Augen auf und ... ich bin in meinem Auto? Wieso liege ich in meinem Auto? Und auf einmal fällt mir alles wieder ein. Die wollten mich nicht in Meilos Hotelzimmer lassen! Wieder hämmert es und anschließend wird mein Name wird gerufen. "Meilo?" Ich drehe mich um und dort steht er. Er sieht sauer aus. Sauer und verwirrt. Ich rapple mich auf und steige aus dem Auto. Direkt in Meilos Arme. "Wie spät ist es?", frage ich ihn gähnend. "Ist die Party schon vorbei?" "Haben die sie eigentlich noch alle?!", brüllt er. Ich verziehe das Gesicht. Mir fliegen fast die Ohren weg. Seine Stimme ist so laut, dass sie im Parkhaus widerhallt. "Die lassen dich im Auto pennen?! Ist das deren Ernst?!" "Halb so schlimm", beschwichtige ich ihn. "Jetzt wo du hier bist, können wir ja hoch gehe..." "Halb so schlimm? Das sehe ich aber ganz anders!" Mein Schatz ist ja mächtig angepisst. Ich dagegen bin eigentlich ganz entspannt. Schlaftrunken träfe es wahrscheinlich besser, aber jedenfalls ist meine Wut über die Hoteltypen gerade nicht anwesend, weshalb ich Meilos Gefühlsausbruch nicht teilen kann. Ich will einfach nur noch pennen. Zusammen mit Meilolein an meiner Seite. "Nimm deine Sachen. Denen erzähle ich was!" So sauer habe ich Meilo ja noch nie erlebt. Daher tue ich, was er verlangt, schnappe meinen Rucksack und schließe ab, bevor ich ihm ins Hotel folge. Mit schnellen, festen Schritten eilt er auf die Rezeption zu. Man sieht von weiten, dass er echt geladen ist. "Meilo? Komm lass gut sein. Lass uns hoch gehen." Ich will nicht, dass er wegen mir einen Aufstand macht. Seinem Image tut das sicher auch nicht gut. Er rennt immer noch in Keith Kandyce Montur herum, doch er ignoriert mich. "Sie!" Er streckt die Hand aus und deutet auf einen völlig erschreckt dreinblickenden Hotelangestellten. "Was denken Sie sich eigentlich?" "Bitte?" Der Kerl an der Rezeption wird immer nervöser und sein Gesicht dementsprechend immer dunkler. Dass er gar nicht derjenige ist, der mich nicht ins Hotelzimmer lassen wollte, scheint Meilo nebensächlich. Und ich werde einen Teufel tun, und ihn darüber in Kenntnis setzen. Er würde mir sowieso nicht zuhören, fürchte ich. "Ich will verdammt nochmal wissen, warum mein Freund unten im Auto schlafen muss, obwohl ich ihm meine Zimmerkarte gegeben, und Ihnen heute Morgen gesagt habe, dass er jederzeit in mein Zimmer darf?!" "Äh ... Tut mir leid, davon weiß ich nichts", fiepst der arme Tropf, der Meilos Wut abbekommt. "Und wer weiß darüber Bescheid? Ich will sofort mit demjenigen reden, der meinen Freund im Auto schlafen lässt!" "Äh ... einen Moment bitte." Weg ist er. Ganz schön flink, der Gute. Angst verleiht Flüüügel. "Meilo?" Ganz vorsichtig taste ich mich an meinen Schatz heran. "Du bist doch jetzt da und wir können ins Zimmer. Ist doch alles nochmal gut gegangen." "Nein", zischt er. "Ich lasse das nicht auf sich beruhen." Ui, ui. Meilos Kiefer zeichnen sich auf seinem Gesicht ab. Er ist stinke sauer! Ich will noch einmal versuchen, ihn umzustimmen, da trabt der Kerl an, der mich des Hotels verwiesen hat. Er lächelt übertrieben freundlich und streckt Meilo die Hand entgegen, die dieser aber nicht annimmt, sondern ihn mit bösen Blicken taxiert. "Ich bin mal gespannt, wie Sie es rechtfertigen wollen, dass mein Freund, der heute extra zu meinem Geburtstag angereist ist, nicht in mein Zimmer durfte. Haben Sie dafür eine Erklärung?" "Ich habe dem Herrn schon erklärt, dass wir laut unseren Hotelvorschriften niemanden in die Zimmer lassen dürfen, wenn der Zimmerinhaber nicht im Hause ist." Den Satz hat er auswendig gelernt, oder? "Ich habe ihm extra meine Zimmerkarte gegeben!" "Trotzdem ..." "Er ist mein Gast! Ich habe ihm versprochen, dass er bei mir übernachten kann! Wie stehe ich denn jetzt vor ihm da? Er hat in seinem Auto geschlafen! Nennen Sie das Gastfreundlichkeit?" "Nein, aber ..." "Nichts aber! Ich will eine Erklärung!" Der Hotelangestellte nickt, wirkt dabei allerdings ganz schön hochnäsig, finde ich. "Wir können unmöglich fremde Leute in die Zimmer lassen, die uns vom Gast vorher nicht vorgestellt wurden. Stellen Sie sich vor, etwas Wertvolles wird aus ihrem Zimmer entwendet. Die Zimmerkarte könnte schließlich gestohlen sein." Ich werfe einen besorgten Blick auf Meilo. Gleich platzt er. Seine Kiefermuskeln leisten immer härtere Arbeit und ich schwöre, ich kann Rauch aus seinen Ohren entweichen sehen. "Das war das letzte Mal, dass ich in Ihrem Hause war", zischt Meilo dem Kerl leise, aber dennoch drohend zu, ehe er auf dem Absatz kehrtmacht, mir andeutet ihm zu folgen, und auf die Aufzüge zu marschiert. Da gibt es nur leider etwas, dass Meilo vergessen hat. "Die Zimmerkarte", lächle ich den Typen vor mir an und strecke die Hand aus. Er mustert mich einen Moment lang, läuft dann zur Rezeption, holt die Karte, und händigt sie mir aus. "Vielen Dank." Und weg bin ich, und geselle mich an Meilos Seite, der mit verschränkten Armen vor einem der Aufzüge steht. Nachdem sich die Aufzugtüren hinter uns geschlossen haben, atme ich laut aus. "Den hast du aber rund gemacht", sage ich leise. "Respekt." Meilo knirscht bloß weiterhin mit den Zähnen. Er ist total angespannt. Ich halte lieber vorerst die Klappe. Das er sich wegen mir so aufregt, ist mir schon fast unangenehm. Obwohl es mir auch in gewisser Weise schmeichelt. In unserer Etage angekommen, rauscht Meilo aus dem Aufzug. Ich wieder hinterher. Mittlerweile bin ich komplett wach. Bevor Meilo mich um die Zimmerkarte bitten kann, übergebe sie ihm auch schon. Krachend landet sie in dem dafür vorgesehenen Schlitz. Ein Piep, auf ist das Schloss. Sauer knallt Meilo die Tür nach unserem Betreten wieder hinter uns zu. Während ich einfach nur erleichtert bin, endlich im Zimmer zu sein, ist er immer noch wütend. "Damit mir nichts Wertvolles gestohlen wird! So ein Penner!", knurrt er und feuert die Zimmerkarte auf das Sideboard, das neben der Zimmertür an der Wand steht. "Reg dich nicht weiter darüber auf", versuche ich ihn zu beruhigen. "Tu ich aber! Was interessiert mich mein Kram? Du bist alles Wertvolle, was ich habe! Und dich lassen sie im Auto versauern! Diese Idioten!" Ich blinzle und fange an zu grinsen. "Ist doch wahr!", setzt er ungehalten nach. "Ich bin das Wertvollste, das du hast?", frage ich ihn schmunzelnd. "Natürlich! Was denkst du denn?" Er hat die Arme vor der Brust verschränkt und lehnt sich gegen das Sideboard. Langsam gehe ich auf ihn zu und schmiege mich an ihn. "Jedes Mal, wenn ich denke, ich kann mich gar nicht noch mehr in dich verlieben, als sowieso schon, belehrst du mich eines Besseren", sage ich leise zu ihm. Seine grünen Augen funkeln mich an. Nicht mehr ganz so wütend, aber immer noch grimmig. "Hey, vergiss es. Lass uns lieber zusammen deinen restlichen Geburtstag feiern, als uns über diese Idioten aufzuregen. Was hätte ich auch groß ohne dich hier tun können, hm?" Meilo entspannt sich allmählich wieder. Ich entwirre seine Arme und schiebe meine unter ihnen hindurch. "Suchen wir jetzt das Bett, oder was?" Ein leichtes Grinsen fliegt über seine Mundwinkel. Na wer sagt es denn? Da ist er wieder, mein Meilo! Er löst sich von der Wand und schnappt mich. Fest an seine Seite gedrückt, führt er mich den Flur lang. "Das ist ja eine ganze Wohnung, und kein Hotelzimmer!", staune ich. "Die ist ja noch größer als die letzte Suite." "Die bekomme ich jedes Jahr. Als Geburtstagsgeschenk, sozusagen." "Wahnsinn!" Wir biegen ins Schlafzimmer ein. Mir verschlägt es vollends die Sprache. Es ist riesig! Ein rundes Bett thront in der Mitte mit Blickrichtung auf ein riesiges Panoramafenster. "Shit", keuche ich. "So ein Geschenk hätte ich dieses Jahr auch gerne." Meilo lacht. "Wann hast du denn Geburtstag? Vielleicht kann ich da was arrangieren." "Am 22ten Oktober." "Ist gespeichert." Seufzend drehe ich mich zu ihm, damit wir uns direkt anschauen können. "Es würde mir schon reichen, wenn ich dann einfach nur bei dir sein könnte." "Dann komm zu mir", sagt er achselzuckend. "Erst mal sehen, ob es klappt. Wenn ich bis dahin einen Job habe, wird's schwierig." "Dann komme ich eben zu dir." "Echt? Du willst eine super tolle Suite gegen ein Kinderzimmer eintauschen?" "Solange du in dem Kinderzimmer bist ..." Kichernd stupse ich mit der Stirn gegen Meilos Schlüsselbein. "Du brauchst gar nicht zu lachen", schnurrt er mir ins Haar. "Es ist egal, wo ich bin. Hauptsache du bist bei mir. Du machst sogar diese leeren Hotelzimmer zu einem Zuhause für mich." Stockend hebe ich meinen Kopf. "Wenn du weiterhin so süßes Zeug säuselst, bekomme ich noch Diabetes", murmle ich verlegen. Wie kann er so etwas nur sagen? Es ist schon schwer genug für mich, dass ich nicht lange bei ihm sein kann, und dann sagt er auch noch ständig die süßesten Dinge. "Aber es stimmt. So empfinde ich." Meilos Finger kämmen sanft durch mein Haar. Sämtliche Härchen auf meinem Körper stellen sich auf. "Ohne dich ist alles so ... leer und ich fühle mich nicht komplett." Oh Meilo! Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und erobere seinen süßholzraspelnden Mund. Mit der Zunge bitte ich um Erlaubnis eintreten zu dürfen. Meilos Lippen teilen sich umgehend, und ich gleite in sein warmes Reich. Unsere Zungen treffen sich und plötzlich verstehe ich Meilo. Es ist, wie nach Hause zu kommen, nur besser. Viel besser. In meinem Kopf formt sich eine Idee. Eine, die höchst wahrscheinlich von dem immensen Hormonschub ausgelöst wird, in dem ich gerade bade, aber sie hört sich so verlockend an, dass ich sie nicht ignorieren kann. "Ich bleibe bei dir", keuche ich. "Wenn du mich mitnimmst, weiche ich keine Sekunde mehr von deiner Seite. Solange, bis du aus deinem Vertrag raus bist." Jetzt ist es an Meilo verdutzt zu gucken. "Wie jetzt?", fragt er. "Du bleibst bei mir?" "Ja! Bei dir! Ich gehe mit auf Tour!" Warum klingt der Satz ausgesprochen nicht mal halb so gut, wie er sich in meinem Kopf angehört hat? Aber egal. Ich ziehe das jetzt durch. "Wenn ich bei dir mitfahren kann, dann wäre mein Problem mit dem Sprit gelöst." Ich kann mir nicht helfen, aber mit jeder Sekunde sinkt meine zuvor empfundene Euphorie. "Sweety? Du weißt, ich würde mir nichts mehr wünschen, als dich bei mir zu haben, aber du kannst nicht mit mir fahren. So gern ich dich mitnehmen würde, es würde zu viel Fragen aufwerfen." "Oh ... Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht." Und an meine laufenden Bewerbungen auch nicht. Ich lasse Meilo los und fahre mir übers Gesicht. "Da gingen gerade die Hormone mit mir durch. Tut mir leid." Ich höre wie Meilo schmunzelt. "Mach dir nichts draus. Ich habe mir auch schon den Kopf zerbrochen, wie wir unser Problem lösen könnten, aber leider ist es so, dass, so wie wir es bis jetzt handhaben, es immer noch die beste Lösung ist." "Ja", seufze ich. "Anders geht es wirklich nicht." "Wir müssen einfach nur das Beste aus der wenigen Zeit machen, die wir haben", raunt Meilo mit rauer Stimme und entfernt sich von mir. Ich schaue ihm nach. Er geht langsam rückwärts und zupft sich das Oberteil aus der Hose. Das Jackett, das er zuvor getragen hatte, liegt schon zwischen uns auf dem Boden. "Was hältst du davon, wenn ich jetzt schnell duschen gehe, und dann mit dir ins Bett krabble?" "Hört sich gut an", antworte ich ihm. "Fein. Dann machen wir das doch." Er dreht sich um, zieht sich das Oberteil über den Kopf und wandert durch das Schlafzimmer auf eine Tür zu, die anscheinend das Badezimmer beherbergt. Ich nutze die Zeit, und krame mein Zeugs aus dem Rucksack. Viel ist es nicht. Zahnbürste, Wechselkleidung für zwei Tage und mein Handy, das ich jetzt ausstelle. Doch als ich kurz drauf gucke, stutze ich. Es ist noch nicht mal halb zwölf! Das bedeutet, Meilo muss kurz nach meiner Nachricht von seiner Party verschwunden sein. Ich lasse den Rucksack fallen und setze mich aufs Bett. Eine eingegangene SMS. Soll ich raten, von wem? Um kurz vor zehn hat mir Meilo eine Antwort auf meine SMS geschickt. 'Ich komme sofort!', steht in ihr. "Oh Meilo, du Dussel!" Ich muss mir aber auch selbst an die Nase packen. Ich hätte ihm keine Nachricht schicken sollen! Jetzt ist er wegen mir von seiner Promotion-Geburtstagsfeier weg, und bekommt bestimmt Ärger. Ich muss mit ihm darüber reden! "Meilo?" Ich klopfe an die Badezimmertür. Lautes Wasserrauschen. "Meil...oh." Die Tür schwingt auf. Sie war gar nicht richtig erschlossen. "Du kommst mir gerade recht. Rein mit dir!" "Wahh!" Meilo zerrt mich am Handgelenk ins Bad. Dichte, heiße Nebelschwaden schlagen mit entgegen. Ich sammle mich einige Augenblicke lang, dann schaue ich mich um. Auch das Badezimmer ist zum Ausrasten! Ich stehe eigentlich gar nicht auf Kitsch und Gold, aber das hier hat was. Die Dusche hat keine Brause, sondern eine dieser riesigen viereckigen Regenduschen oben an der Zimmerdecke. Ich bin noch am staunen, da merke ich, dass sie gar nicht angeschaltet ist. Ich dachte, Meilo duscht. Apropos ... Wo ist er eigentlich? Eben war er noch vor mir. "Meilo?" "Hier", antwortet er prompt. Ich folge mit den Augen seiner Stimme und finde ihn. Er steht in einen Bademantel gehüllt vor einer versenkten Badewanne, die sich mit Wasser füllt. Daher also das Rauschen. "Ich dachte, du willst dich vielleicht auch erfrischen?" Flubb, der Bademantel landet auf dem Boden. Zum Vorschein kommt Meilo, so wie man ihn geschaffen hat, plus einer mächtigen ... Na wisst schon! Das Teil, das man zum Erschaffen braucht, wenn man denn etwas erschaffen will. Ich schlucke und besinne mich auf mein Vorhaben. 'Meilo fragen, warum er wegen mir Ärger mit seiner Plattenfirma riskiert hat.' "Meilo?" "Runter mit den Klamotten und folge mir." Er steigt in die Wanne und gleitet ins Wasser. Das sieht so verführerisch aus, dass ich nicht lange überlege und mich ebenfalls ausziehe. Trotzdem vergesse ich nicht, was ich sagen wollte. Man kann ja auch beim Ausziehen reden, nicht? "Meilo? Warum bist du so früh von deiner Feier abgehauen?" "Bin ich doch gar nicht", sagt er unschuldig und zieht etwas aus der Tasche seines Bademantels. Ich erkenne sofort was es ist. Etwas, das wir definitiv gleich noch benötigen werden. Eilig schäle ich mich aus dem Rest meiner Kleidung. "Bist du doch! Wir haben gerade mal halb zwölf! Und jetzt sag mir nicht, dass die Party schon vorbei ist." Vielleicht sind meine Worte nicht ganz so effektvoll, wie ich versucht habe sie rüber zu bringen, aber probiert ihr das mal, wenn ihr nackt vor eurem Schatz steht, während er in der Wanne sitzt, euch von unten her genaustens beobachtet und dabei sein ... na ihr wisst schon ... präsentiert. "Okay, ich gebe es zu. Die Party ist noch nicht vorbei, aber ich konnte dich doch unmöglich im Auto pennen lassen!" "Für die paar Stunden wäre das schon gegangen", erwidere ich und teste mit dem Fuß die Wassertemperatur. Heiß! "Deine Plattenfirma wird ausrasten!" "Wird sie nicht", meint Meilo und schnappt nach meinem Fuß. Ätsch! Ich bin schneller. "Und wieso glaubst du, wird sie das nicht?" "Weil sie mich ins Hotel geschickt hat." "Hä?" Das Wasser ist vergessen. Was brabbelt er da? "Mir war ja so übel! Ich habe es ganz knapp auf die Toilette geschafft, ehe ich mich erbrechen musste." "Du bist schon wieder krank!", japse ich erschrocken. "Dann hock doch nicht in der Wanne, sondern ab ins Bett mit dir!" Meilo fängt an zu lachen, was ich ganz und gar nicht lustig finde. "Beruhige dich", gluckst er. "Alles nur gespielt." "Was? Echt?" Meilo nickt. "Den Vorschlag hatte ich doch von dir, vergessen?" Nein, wie könnte ich? "Sie haben es mir abgekauft und mich sofort per Taxe hier her fahren lassen. Schließlich muss ich für die nächsten Konzerte wieder fit sein." "Du Teufel", gluckse ich. "Mein kleiner, hinterhältiger Teufel!" "Komm und bestrafe mich", fordert Meilo mich mit dunkler Stimme auf und bespritzt mich mit Wasser. Dabei muss ich kurz an Knilchilein denken, aber ich blende die unerwünschten Gedanken ganz schnell wieder aus. Bei Meilos Anblick fällt mir das auch nicht schwer. Ich gleite ins Wasser und rutsche auf den Schoß meines Lieblings. "Wieso bestrafen?", frage ich ihn und schmuse über seine Nase, während er seine Arme um meinen Rücken legt. "Sag mir lieber, was ich Gutes für dich tun kann. Du hast noch für eine halbe Stunde Geburtstag, also lass mal hören, was du dir wünschst." Meilos grüne Augen sehen aus wie tiefe, grüne Seen. Ich kann mich gar nicht an ihnen sattsehen. "Alles, was ich mir wünsche, halte ich gerade in meinen Armen." Okay. Gleich erliege ich wirklich noch einem Zuckerschock. "Dussel", murmle ich leicht verlegen. "Sag schon. Was soll ich tun?" "Überrasch mich", haucht er. Seine Hände kreisen auf meinen Rücken umher. Langsam wandern sie tiefer und streicheln über meine Rundungen. Seufzend koste ich seine Berührungen eine Weile lang aus, dann schiebe ich die Hände jedoch von mir und nagle Meilos Arme rechts und links am Rand der Wanne fest. "Du genießt, ich übernehme die Arbeit", erkläre ich ihm, weil er mich so putzig verdattert anguckt. "Du übernimmst die Arbeit?" "Jepp." "Okay", kichert mein Schatz und lehnt sich weiter zurück. "Dann schaff mal was, my Sweetheart." Ich schnappe nach seinen Lippen, weil er mir ein wenig zu frech daher kommt, wie ich finde. Nicht fest, aber er bekommt meine Zähne zu spüren. Er lacht aber nur vergnügt darüber und steigt mit ein. Meilos Zähne knabbern an meiner Unterlippe, während ich an seiner Oberlippe sauge. Oder ich versuche es zumindest. Es lässt sich schwer saugen, wenn man nur eine Lippe dafür übrig hat. Also muss ich mir eine andere Strategie überlegen, und ich habe da schon was im 'Blick'. *** "Guten Morgen Sweetheart. Ich hoffe Ihr Weckservice war angenehm?" "Phantastisch", keuche ich. "Bekomme ich den jetzt immer?" "Wenn du bei mir bist, liebend gern." Ich lächle Meilo selig an, noch immer leicht benebelt. "Hunger?" Ich nicke. "Dann lasse ich uns Frühstück bringen und hüpfe schnell unter die Dusche." Meilo rappelt sich auf, aber so leicht lasse ich ihn nicht davonkommen. "Warte!", halte ich ihn auf. "Geh noch nicht." "Wieso nicht?", fragt er mich schmunzelnd. "Tu nicht so, als wüsstest du das nicht", sage ich und verschließe seinen immer noch grinsenden Mund. Ich schlinge meine Beine sowie meine Arme um ihn und mit einer beherzten Drehung habe ich ihn unter mir liegen. "Du willst doch damit nicht duschen gehen", flüstere ich gegen seine Lippen und gleite mit der rechten Hand zwischen uns, wo ich etwas ziemlich Hartes ertaste. "Außerdem, wie willst du duschen, wenn du doch noch gar keinen Weckservice hattest?" "Gute Frage", gluckst Meilo, stöhnt dann jedoch kehlig auf, weil sich mein Daumen an eine seiner delikatesten Stellen hinverirrt hat. Meinen 'Job' erledigt, rutsche ich nun an Meilos Körper hinauf und lege mich halb auf ihn. Geduldig warte ich darauf, dass er wieder zu Atem kommt, und mich anschaut. Beides dauert nicht lange. "Und? Wie war ich?", frage ich ihn, und versuche dabei nicht zu lachen. Meilo erkennt jedoch, dass ich nur Spaß mache, stupst mir mit dem Zeigefinger auf die Nase und springt vom Bett. "Wie agil", staune ich und rolle wie ein nasser Sack voll Lehm von der Matratze. "Was man von dir nicht behauten kann", lacht mein Schatz. "Ich rufe schnell unten an, dann ab ins Bad?" "Ich bin vor dir da!", rufe ich. Jetzt zeige ich ihm, das ein nasser Sack Lehm auch schnell sein kann! Schlitternd komme ich im Bad an. Aus den Augenwinkeln sehe ich Meilo, der mit dem Zimmerservice telefoniert, mich aber dabei anschaut. Ich winke ihn mit meinem Zeigefinger zu mir und drehe die Regendusche an. Die hat sogar LED-Licher! Meilo gerät in den Hintergrund. Ich starre auf das einladende Nass, das in bunten Farben von der Decke regnet. Ich muss da sofort drunter! Und das tue ich auch, stelle mich mit geschlossenen Augen unter das warme Wasser und recke das Gesicht empor. Ist das schön! "Darf ich auch, oder willst alleine im Regen planschen?" Meilo ist endlich da! "Du weißt doch, zu zweit macht Planschen viel mehr Spaß", erwidere ich und trete zur Seite, was bei dieser großen Dusche eigentlich gar nicht nötig ist. Da ich immer noch dem Wasser fröne, höre ich bloß, wie mein geliebter Schatz neben mir tritt. Sein Körper nähert sich mir von hinten. Arme legen sich auf meinen Bauch. "Ich liebe dich." In meinem Bauch wird es warm und flauschig. Ich lehne mich gegen Meilos Brust, drehe den Kopf zu ihm herum und öffne die Augen. "Ich dich auch", antworte ich und lecke über sein Kinn hinauf bis zu dem verführerisch lockenden Mund. Wir vergnügen uns noch eine Weile unter dieser wahnsinnigen Dusche, verschwenden eine Menge Wasser dabei und albern miteinander herum. "Du hast mal wieder ganz schön zugeschlagen", gluckse ich, als ich mit Meilo vor dem riesigen Spiegel stehe und die zahlreichen Knutschflecken an mir betrachte. "Du aber auch. Die bleiben bestimmt für immer." "Na hoffentlich", feixe ich. Ich drehe mich zu ihm und kreise mit dem Zeigefinger über ein paar der dunklen Flecken auf seiner Brust. "Weißt du auch, was die bedeuten?", will er von mir wissen. "Dass wir nicht genug voneinander bekommen können?" "Das auch", lacht er, dreht sich ebenfalls zu mir, und macht sich von neuem über meinen Hals her. "Was bedeuten sie denn nun?", frage ich, damit er nicht schon wieder meinen ganzen Hals wund saugt. Ich trete einen Schritt zurück und warte auf seine Antwort. Er grinst verschmitzt, was bedeutet, dass da nichts Gescheites bei rauskommen kann. "Wenn du genau hinschaust, kannst du es nachlesen." Ich lege den Kopf schief. Was habe ich gesagt? "Bitte kläre mich auf. Ich habe meine Brille nicht dabei." Grinsend beißt sich Meilo auf die Unterlippe, schleicht wieder an mich heran und zieht mich an sich. Wieso ist er eigentlich noch immer nackt? "Da steht", beginnt er leise "Prädikat äußerst Wertvoll." Ich ziehe eine Augenbraue nach oben, schaue meinen Schatz verwirrt an und fange plötzlich an zu lachen. "Du bist unmöglich!", kichere ich. "Unmöglich und äußerst liebenswert." Nicht zu vergessen, dass auch er für mich äußerst wertvoll ist. Sogar mehr als das. Aber dies sage ich ihm nicht. Jedenfalls nicht mit Worten, denn das kann man noch viel besser mit Gesten ausdrücken ... *** "Und was machen wir heute?" "Nicht viel, fürchte ich." Meilo zuckt mit den Schultern. "Ich muss im Bett bleiben, wenn ich meine Plattenfirma nicht skeptisch machen will." "Hm ...", schnurre ich. "Auch nicht schlecht. Bleiben wir eben im Bett ..." Ich stehe auf, laufe um den Tisch herum, und hocke mich rittlings auf Meilos Schoß. "Immer noch nicht genug?", gluckst er, wobei sich seine Hände auf meinen Hintern legen. "Von dir doch nie." Irgendwie habe ich das Gefühl, dass unsere Lippen magnetisch aufeinander reagieren. Sie hängen schon wieder aufeinander. Ein Klopfen reißt uns ungeachtet unserer entfachten Kussleidenschaft auseinander. Meilo patscht mir auf die rechte Arschbacke und schiebt mich von sich. Buwääh, wie gemein! Beleidigt schaue ich hinter Meilo her, der sich in einen Bademantel wickelt und an die Tür geht. "Ja?", krächzt er. Im Kranksein simulieren ist und bleibt er der Beste. "Wir haben hier Ihre Präsente und eine Kiste voll Post. Soll ich sie Ihnen ins Zimmer bringen?" Meilos Geschenke sind da. "Stellen Sie alles einfach hier in den Flur", höre ich Meilo dem Hotelangestellten mit schwacher Stimme antworten. Es rappelt und donnert einige Male, dann kehrt Ruhe ein. Neugierig spähe ich um die Ecke. Meilo hockt vor einem wahren Berg voll Päckchen und buntem Papier. Ich war also nicht der Einzige, der mit einem Geschenk angetanzt ist. Und ich dachte schon, ich wäre old school. "Was ist das alles?", frage ich ihn und hocke mich neben ihn. "Hast du das alles geschenkt bekommen?" "Ja", murmelt er. Scheinbar sucht er in dem ganzen Wust was ganz Bestimmtes. "Da ist es ja!", ruft Meilo plötzlich und was zieht er hervor? Das Bild, das ich ihm geschenkt habe. "Ich hatte schon Angst, sie hätten es vergessen." "Dann hätte ich denen aber was erzählt!" "Und ich erst." Meilo legt es vor uns auf den teuer aussehenden Holzfußboden. "Ich will es aufmachen!", sagt er aufgeregt. "Ich will das ganze Bild sehen!" "Mach doch." Mein Schatz macht sich gleich an die Arbeit. Vorsichtig hebt er den Deckel ab, hinter dem das unzerschnittene Bild versteckt ist. "Die Qualität ist nicht berauschend. Meine Handykamera ist nicht die Beste." Es hat mich geärgert, aber das Endergebnis war besser, als ich beim Bestellen gedacht habe. "Man erkennt doch alles", meint er. "Besonders den..." "Wenn du jetzt wieder auf den ollen Hahn anspielst, gehe ich." "Ich wollte eigentlich sagen, besonders den heißen Typ neben mir." Warum bloß glaube ich ihm nicht so ganz? "Es ist wirklich schön. Danke." "Unser erstes Pärchenfoto auf Papier", ergänze ich. Meilo beugt sich zu mir und schenkt mir einen Kuss. "Wo willst du es hinhängen?" "Das kommt über mein Bett." "Du hast ein Bett? Ein eigenes?", foppe ich ihn. "Ja, stell dir vor. Ich habe auch ein eigenes Bett." "Das will ich sehen!" Und vor allem will ich darin liegen ... "Ich würde wirklich gern sofort mit dir los düsen, und es dir zeigen, aber ..." "Ich weiß doch", unterbreche ich Meilo, weil er ganz geknickt dreinblickt. "Sobald du frei bist, holen wir das nach." Meilo lacht. "Das trifft es ganz gut." Mein armes Hasi. "Und der andere Kram?" Ich drehe mich zu dem Riesenstapel an Geschenken um. "Was ist da alles drinnen?" "Weiß nicht. Hab noch nicht reingeschaut." Meilo und ich sehen uns an. Ich glaube, wir denken gerade das Selbe. Und dann geht es los. Papier fliegt in Fetzen durch die noble Suite, Verpackungen werden aufgerissen. Ein Geschenk nach dem Anderen kommt zum Vorschein. Eins skurriler als das andere. "Für was braucht man das hier?", will ich wissen, und halte ein ... keine Ahnung was in die Luft. "Zeig mal." Meilo entreißt es mir. Stirnrunzelnd betrachtet er das kleine Teil. "Das hat einen USB-Anschluss", stellt er fest. "Was hat heutzutage denn keinen USB-Anschluss?", frage ich. "Du?" "Ich hab einen." "Echt?" "Ja." "Wo?" "Musst du suchen." Hehe. "Nachher." Oh. Schmollend lehne ich mich an einen Karton, der links neben mir steht. "Das muss die Fanpost sein." Fanpost? "Du bekommst Fanpost nachgeliefert?" Ich linse auf besagten Karton. Wenn der voll ist, ist das ne Menge Fanpost. "An meinem Geburtstag schon." "Geburtstagsfanpost also", überlege ich laut. "Dann ist da vielleicht auch der Brief von meiner Schwester für dich drinnen." Irgendwie gruselig. "Deine Schwester hat mir einen Geburtstagsbrief geschrieben?" Meilo robbt rüber zu mir und klappt den Karton auf. "Den hättest du mir doch mitbringen können", schmunzelt er. "Klar. Ich hätte Nicole sagen können, dass ich auf deine Party gehe und dir auf diesem Wege ihr Geschenk an dich persönlich übergeben kann", grummle ich. "Sie weiß es immer noch nicht?" "Nein." Sonst würden wir hier sicher nicht in trauter Zweisamkeit sitzen können. "Irgendwann musst du es ihr sagen." "Hast du dich mit meiner Mutter abgesprochen? Die hält mir das auch ständig vor." "Ich halte es dir nicht vor." "Gut. Dann brauchen wir auch nicht mehr darüber zu reden." Damit ist das Thema für mich erledigt. Ich fühle mich so schon scheiße genug, da muss ich das nicht noch ständig mit jemanden durchkauen. "Verdrängen hilft auch nicht", murmelt Meilo und kramt in dem bunten Wust aus Briefen und Umschlägen herum. "Ich verdränge es so lange wie es mir passt, und jetzt Schluß damit! ... Was ist sind alles für Briefe?" Den Nicole-Verdrängunsmodus wieder angeschaltet, spähe ich auf das bunte Briefpapier. Glitzer wohin das Auge reicht, rosa und pinke Herzchen, Parfümduft in allen Ausführung. Kotz-würg! "Willst du die alle lesen?" Falls ja, dann bleibt gar keine Zeit mehr für uns. Es sei denn, ich darf mich über die Zeilen deiner Fans lustig machen, was ich allerdings nicht annehme. "Nicht alle. Da gibt es Leute für mich, die das machen." "Echt jetzt? Die gibt es wirklich?" "Ja." Das wird ja immer verrückter! "Gibt es in diesem Bereich Stellenausschreibungen? Ich könnte mich bewerben." Meilo lacht. "Ich denke nicht. Das sind meist Praktikanten der Plattenfirma, glaube ich." Och Mensch. Als Assi will ich da sicher nicht schuften. "Die Briefe, von denen sie meinen, ich sollte sie lesen, bekomme ich weitergereicht." "Sind das hier schon die Lesenswertesten unter ihnen?" "Glaube nicht. Das werden bis jetzt alle eingegangenen Geburtstagsgrüße sein. Hilfst du mir?" "Sie zu lesen?" "Nein! Den deiner Schwester zu finden." "Du willst ihn lesen?" "Natürlich. Den Brief meiner Schwägerin darf ich doch nicht auf die lange Bank schieben." Och nee! Obwohl ... "Sie hat was für dich gebastelt", fällt mir wieder ein. "Was denn?" "Wollte sie mir nicht zeigen. Aber da ich ja an der Quelle sitze ..." Ich grinse schäbig. "Du bist schlimm!", lacht Meilo. "Ich weiß. Dafür komme ich in die Hölle!" "Dann hoffe mal, dass sie mir keins ihrer Höschen schickt." "WAS?!" Mir läuft es eiskalt den Rücken runter und ich bin kurz davor, den Briefkarton als Spuckeimer zu missbrauchen. "Du verarschst mich! ... Hat das schon mal einer deiner Fans gemacht?" "Einer? Schön wäre es, wenn es nur ein Höschen gewesen wäre." Ach du heilige Scheiße! "Zum Glück sehe ich die nicht mehr. Die werden gleich 'aussortiert'. Aber damals kam das manchmal vor." "Du grüne Neune! In deinen Schuhen will ich echt nicht stecken." Wieder schüttelt es mich. "Und falls dir Nicole ein Höschen schickt, lege ich sie übers Knie. ... Is ja ekelig!" Meilo grinst schmal und sucht weiter nach Nicoles Brief. "Nicole Ittninger! Hab ihn!" Siegreich zupft er einen DIN-A4 großen Umschlag aus dem Briefemeer. "Ey! Den Umschlag hat sie von mir geklaut!" Und mit lauter Kitschkram verziert! "Die brauche ich für meine Bewerbung!" "Damit bewirbst du dich?" Meilo schüttelt tadelnd den Kopf. "Kein Wunder, dass du keinen Job findest." "Sehr lustig", grante ich ihn an. "Ich klebe da nur die besten Einhornsticker drauf! Nicht diesen Glitzerktisch da!" "Na dann ..." Meilos Augen blitzen vergnügt. "Mach ihn schon auf! Ich will wissen, was sie dir gebastelt hat." Ist das aufregend! Bitte lass es kein Höschen sein! Meilo zupft die Lasche auf und fördert einen Brief hervor. Einen ziemlich dicken Brief. Ich staune. Ihr muss ja viel auf dem Herzen liegen, dass sie ihm so viel schreibt. Neben dem Brief liegt ein kleines Geschenk bei, das kaum größer als meine Handfläche ist. "Soll ich erst lesen?" "Nein, mach auf!" "Sie doch nicht so ungeduldig." Er hat gut reden! Ich will wissen, mit was meine Schwester glaubt, meinen Schatz beeindrucken zu können. Und nein, das hier ist kein Wettstreit, wer das schönste Geschenk hat. ... Nein, ehrlich! ... Wirklich! ... Ach, denkt doch was ihr wollt! Vorsichtig öffnet Meilo das eingepackte Etwas. "Fühlt sie wie eine Art Armband an", vermutet er. "Ein Armband?" Von der Größe her würde es passen. Es raschelt, schon ist das Papier auseinander. "Es ist eins", bestätigt Meilo und schaut es sich an. Ich lehne mich vor, damit ich es auch anschauen kann. "Wie hübsch. Und das hat sie selbst gemacht?" "Das sagte sie." "Das ist richtig gut geworden." Gut ist untertrieben. Die Kleine hat ein Lederarmband gemacht, woher auch immer sie Leder hat. Es besteht aus mehreren, etwa einen halben Zentimeter breiten Strängen. Auf jeden von ihnen ist was eingeprägt. Kleine Anhänger sind auch noch dran. "Woher kann sie denn sowas?", frage ich mich. "Guck mal. Eine kleine Musiknote. Und hier! Ein Gummibärchen!" "Ein Gummibärchen?" "Ich liebe Gummibärchen." "Ach?" Meine Schwester kennt Meilo besser als ich! "Nic. Jetzt guck nicht so. Du musst nicht eifersüchtig sein." "Ich?! Ich bin doch nicht eifersüchtig!" Ehrlich! ... Wirklich! ... Warum glaubt mir hier keiner?! Auf meiner Unterlippe kauend, schaue ich zu, wie Meilo sich das Armband umbindet. "Sweety? Hör auf zu schmollen." "Hm." Ich schmolle nicht. Ich denke nach. Darüber, dass ich Meilo noch viel besser kennenlernen muss. Aber wie, wenn wir uns nicht oft sehen und bloß miteinander telefonieren? "Du erzählst mir jetzt auf der Stelle ein paar Dinge über dich!", fordere ich ihn auf. "Okay ...", antwortet er skeptisch. "Und welche?" "Egal! Was isst du noch gern, außer Gummibärchen?" "Schön, ich erzähle dir was von mir, aber zuerst ..." Er packt mich an der Taille und zieht mich mit einer erstaunlichen Kraft auf seinen Schoß. "Zuerst machen wir dort weiter, wo wir vorhin unterbrochen worden sind, denn das, was ich am aller-aller liebsten mache, ist, Zeit mit dir zu verbringen." "Das ist doch schon mal ein Anfang", kichere ich und schmuse über seine Lippen. Und das ist etwas, dass nur ich über ihn weiß. Wie ich Meilo mit einem klitzekleinen Kuss dazu bringe, mir auf der Stelle zu verfallen. ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)