Fear von NateNarcieq ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Akt 1: Der Weg nach Haus Ein drittes Mal hallte der Klang der Kirchturmglocke durch die Stadt. „Es ist schon drei Uhr morgens?“, Eriks Gedanken drehten sich ein wenig. „So lange wollte ich doch gar nicht machen..“, sagte er versehentlich laut. In einem gemütlichen Wanken schritt er den Hügel hinauf in Richtung seiner Wohnung. Stimmen erklangen in den Straßen, als eine Gruppe Teenager von der Hauptstraße her einbog und ihm entgegen gingen. Sie redet über belanglose Sachen, ein Fußballspiel und irgendein Mädel – soviel Erik mitbekommen konnte. „Ich hätte gar nicht zu der Party gehen sollen“, seufze er. „Wieso lass ich mich ständig zu sowas überreden?“ Er passierte die Hauptstraße und war nun auf direktem Weg zu seiner Wohnung. Nur noch vorbei an dem großen Parkplatz vor dem Einkaufscenter und an der überwucherten Baracke, dann könnte er endlich in den viel zu späten Schlaf fallen. Auf dem Parkplatz trieben sich, wie gewohnt, kleinere Gruppen von Kids und Jugendlichen herum. Er wollte nie Teil einer Gruppe sein. Verantwortung und soziale Interaktionen waren ihm schon immer ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Wäre Laura nicht auf dieser Party gewesen hätte er auch diesmal seinem besten Freund abgesagt. Leider wusste er, wie Erik tickt. Weitere Stimmen drangen an Eriks Ohr. Ein Pärchen, das durch die Nacht spazierte – jedenfalls vermutete er das. Die Straßenlaterne bei der Baracke war ausgefallen und somit konnte er die ihm entgegenkommenden Personen nur Schemenhaft erkennen. Ein Mann etwa seiner Größe und eine Frau nah daneben, die ihm etwa zur Schulter reichte. Leise Stimme schallten die Straße entlang. Ein unerwartetes Knacken, gefolgt von dem Geräusch brechender Zweige und raschelnder Blätter mischte sich mit dem gefährlich lautem Verbiegen von Metallstäben. Es passierte in weniger als einer Sekunde. Zu schnell als dass Erik sofort verstehen konnte, was er sah. Die beiden Schemen vor ihm sanken zu Boden. Die obere Körperhälfte des Mannes und der Kopf der Frau fehlten. Eriks Augen versuchten das Bild zu verarbeiten. Ein Loch im Zaun hinter dem die alte Baracke stand. Zwei Personen vor ihm auf dem Boden. Eine gewaltige schwarze Masse auf der anderen Straßenseite. Eine auffällige Klarheit in seinem Kopf als er die blutigen Teile in dem Maul der Kreatur erkannte. Akt 2: Die Jagd „Shit“ Mehr brachte Erik nicht heraus doch es schien ausreichend um die Aufmerksamkeit der Kreatur zu bekommen. Sie richtete sich auf. Reflexartig drehte sich Erik um und rannte los. Schneller als er jemals gerannt ist. Ein gewichtiges Stampfen hinter ihm beschleunigte seinen Spurt erneut. Das Stampfen wurde schneller. Seine Geschwindigkeit aber nicht. Eine Seitengasse. Mit aller Kraft riss sich Erik um die Ecke und eilte entlang der Hausmauern. Ein lautes Scheppern hinter ihm ließ ihn hoffen. Das Stampfen verschwand. Nicht. Nach einer kurzen Pause kam die drohende Präsenz wieder näher. Eine weitere Ecke, ein weiterer Haken den er schlagen konnte. Lange würde er das nicht durchhalten. Die kühle Nachtluft brannte in seinen Lungen. Seine Beine wankten zwischen Adrenalin und Furcht. Er stolperte. Viel zu unbeholfen traf Eriks Körper den Boden. Nach einigen Drehungen kam er zum liegen. Den Blick seinem Verfolger entgegen. Die Kreatur war unbeschreiblich. Ein riesiges Maul, dass sich auf ihn zubewegte. Eriks Augen geweitet vor Angst. Der Körper reglos vor Erschöpfung. Gelähmt von der Unnatürlichkeit der Situation kniff er seine Augen zusammen. Ein leises Kichern hallte durch die Straßen. Ein lauter Knall schallte durch die Nacht. Eine unnatürliche Druckwelle fegte über Erik hinweg. Er lebte noch. Durch tränen-unterlaufende Augen sah er ein kleines Mädchen vor ihm stehen. Langes schwarzes Haar. Langes weißes Kleid. Vor ihr lag eine schwarze Masse. Zu schwach um etwas zu sagen sah Erik noch wie sich das Mädchen halb zu ihm drehte. Ein gefährliches Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Dann fiel er in Ohnmacht. Epilog: Das Erwachen Leichte Sonnenstrahlen und das zwitschern von Vögeln vor dem Fenster weckten Erik. Sein Kopf schwer wie seine Glieder. Er hob sich aus seinem Bett. Die Küchenuhr zeige irgendwas nach Acht. „Ich hätte nie auf diese Party gehen sollen“, stellte Erik für sich fest. Träge ging er zum Briefkasten um die Morgenzeitung zu holen. Mit einem frischen Kaffee und einer Schüssel Kornflakes ließ er sich am Küchentisch nieder. Halb schlafend entfaltete sich die Tageszeitung in seinen Händen. Eriks Herz setzte einen Schlag aus. Das Bild des zerstörten Zauns vor den Baracken ließ seine Augen ungläubig starren. „Gewaltverbrecher schlachtet Passanten“. Die Überschrift nimmt er kaum wahr. Bilder blitzen vor seinen Augen auf. Eine schwarze Kreatur. Zwei zerfetzte Menschen. Ein kleines Mädchen. Ein leises Kichern hallte durch den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)