Briefe an Sora von marla2412 ((Eine Taiora-Geschichte)) ================================================================================ Kapitel 1: Ein gebrochenes Herz ------------------------------- "Liebe Sora, Dieser ist gefühlt der tausendste Brief, den ich an dich schreibe, um dir all die Dinge zu sagen, die ich dir niemals sagen kann. Ich wünschte, du wüsstest, wie sehr ich dich vermisse, und wie wütend ich auf dich bin. Ich habe wohl kein Recht darauf, wütend zu sein, doch leider lässt sich daran nichts ändern. Ich denke jeden Tag daran - an den Moment, an dem ich dich zum allerersten Mal gesehen habe. Wir waren noch ganz klein, deswegen lässt sich wohl kaum von Liebe auf den ersten Blick sprechen, doch ich wusste von der ersten Sekunde an, dass da etwas zwischen uns war. Du bist meine beste Freundin. Und ich weiß, ich bin dein bester Freund. Doch die Sache ist die, dass ich das nicht für dich sein will. Kein Tag vergeht, an dem ich mich nicht frage, ob es nur selbstlos oder hoffnungslos blöd war, dich zu ermutigen, dich Matt zu nähern. Doch ich merkte wohl schon damals, dass ich nie das für dich sein würde, was er für dich ist. Matt. Dieser Matt... Wieso ausgerechnet er? Ich kann verstehen, was du an ihm findest, denn er ist wohl genau all das, was ich nicht bin. Wer bin ich schon gegen ihn? Diesen coolen Kerl, der niemals lächelt. Der bad boy, der den Mädchen den Kopf verdreht. Ich hingegen bin bloß der trottelige Junge von nebenan mit der verrückten Sturmfrisur. Vielleicht liegt es an mir, und ich habe dir nie genug gezeigt, wie viel du mir bedeutest. Vielleicht hätte ich dich fest in meine schließen sollen, anstatt dich in die Arme von Matt zu stoßen. Oh wie sehr ich wünschte, ich könnte dich festhalten, und müsste nie wieder loslassen. Bevor du und Matt ein Paar wurdet, ging es dir wohl genau so wie mir jetzt. Matt war ein Traum, der unerreichbar schien, doch dein Traum ist wahr geworden. Mein Traum hingegen wird ewig als Traum verweilen. Die Freude, dich an meiner Seite zu wissen, wird mir ewig verwehrt bleiben. Ich wünschte, du wüsstest, dass ich noch so viel mehr bin als dieser Trottel, der nicht denkt, bevor er spricht. Dieser Idiot, der zu impulsiv handelt, und den lieben langen Tag Bälle durch den Hof kickt. Denn für dich könnte ich jemand sein, der so voller Liebe ist, dass alles andere um ihn herum keiner Wichtigkeit mehr bedarf. Ich bin nicht so belesen wie Joe, oder etwa so schlau wie Izzy. Ich weiß nicht viel, doch eines weiß ich ganz sicher. Und das ist, dass ich dich liebe, Sora. Ich liebe dich mehr, als ich es mit Worten beschreiben könnte. Ich liebe dich so sehr, dass mein Herz in Flammen steht, wenn ich nur an dich denke. Seit du mit Matt zusammen bist, ist es, als wäre meine Welt in Dunkelheit gehüllt. In einen ewigen Sturm, der all die Hoffnung aus meinem Herzen spült. Dein Lächeln war immer meine Sonne an regnerischen Tagen, doch seit du mein Herz entzwei gebrochen hast, ist deine blanke Anwesenheit wie Regen an einem Sommertag. Doch, wieso sollten ein paar Regentropfen unsere Freundschaft - diese wundervolle, beste Freundschaft - trüben, richtig? In Liebe, Dein trotteliger bester Freund Tai" Seufzend legte Tai den Stift zur Seite und verstaute den Brief in der obersten Schublade seines Schreibtisches. Wie viele Briefe hatte er Sora schon geschrieben. Zu viele, um sie zu zählen. Und doch würde sie niemals einen davon lesen. Tai hasste es, dass er es nicht schaffte, über die Tatsache hinweg zu kommen, dass Sora sich in Matt verliebt hatte. Seit dem Tag, an dem Tai sie dazu ermutigt hatte, sich Matt bei einem seiner Konzerte mit selbstgemachtem Kuchen anzunähern, war schon ein Jahr vergangen, und seither waren Matt und Sora einfach unzertrennlich gewesen. Sora schien kaum zu merken, dass sie Tai seitdem sehr vernachlässigt hatte, aber andererseits hatte Tai sie nie direkt darauf angesprochen. "Woran denkst du?", unterbrach Kari urplötzlich die umherschweifenden Gedanken ihres großen Bruders. Er hatte vor lauter Grübeln gar nicht gemerkt, dass sie ins Zimmer gekommen war. "Ach, nichts...", log er, und seufzte erneut. Kari schenkte Tai ein sanftes Lächeln. "Es ist Sora, nicht wahr?", meinte sie in zartem Tonfall, obwohl sie die Antwort sowieso schon kannte. "Unsinn.", erwiderte Tai und stand vom Schreibtischstuhl auf. Er hastete zur Tür, keine Miene verziehend. "Ich gehe ein bisschen nach draußen.", fügte er noch hinzu, bevor er schließlich die Wohnung der Yagamis verließ und die Eingangstür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Draußen angekommen inhalierte Tai die frische Luft. Das tat gut. Ziellos schlenderte er die Straßen entlang, Sonnenstrahlen kitzelten sanft seine Haut. Nach einigen Minuten des sinnlosen Umherirrens entschied Tai sich, zum Fluss zu gehen. Er war gern dort, denn irgendwie milderte es sein Gemüt, dem Wasser beim Vorbeiziehen zuzusehen. Als er dort angekommen war, fühlte es sich an wie ein Stich ins Herz, als er Sora und Matt sah, die wohl die gleiche Idee gehabt hatten wie er. Hand in Hand standen sie nebeneinander und sahen so glücklich aus. Tai stand hinter dem Geländer und beobachtete das verliebte Pärchen eine Weile aus der Entfernung. Er konnte nicht aufhören, sich zu wünschen, er stünde nun dort an Matts stelle, doch erneut wurde ihm klar, dass das niemals passieren würde. "Warum tue ich mir das überhaupt an?", flüsterte er sich schließlich selbst zu. Er wollte sich gerade umdrehen und gehen, als Sora Matt an sich zog und die Lippen der beiden sich zärtlich berührten. Tais Herz zersprang in seiner Brust. Er war wie versteinert, konnte sich nicht mehr bewegen. Seine Händer verkrampften sich, bis sie dunkelrot wurden. Als der scheinbar ewig andauernde Kuss endlich zu einem Ende kam, wandte Sora ihren Kopf von Matt ab, und auf einmal bemerkte sie Tai, der sie von oben aus beobachtete. "Hallo, Tai!", rief sie, freundlich wie immer, und winkte ihrem besten Freund mit einem Lächeln zu. Aber Tai antwortete nicht. Sein Blick verfinsterte sich, was Sora sofort bemerkte. "Matt, wartest du kurz hier?", fragte sie ihren Freund, welcher ihre Frage nickend bejahte. Mit hastigen Schritten eilte Sora auf Tai zu. "Tai...ist alles okay mit dir?", fragte sie besorgt. Wieder erwiderte der Braunhaarige nicht. "Tai..." Sora legte behutsam ihre Hand auf Tais Schulter, doch dieser stieß das Mädchen, von Eifersucht geleitet, weg. "Fass mich nicht an!", antwortete er schließlich in stocksauerem Ton. "Was? ..Wieso denn? Was hab ich denn getan?", stotterte Sora entsetzt. Noch nie hatte Tai sie so behandelt, weshalb sie kaum wusste, wie sie sich nun verhalten sollte. "Weißt du was, Sora? Fass mich nie wieder an! Lass mich doch einfach in Ruhe!", schrie Tai wutentbrannt. Sora wurde darauf kalt und heiß zugleich. Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie war einfach nur schockiert über Tais Verhalten. "Was hast du denn, Tai? ...Was ist passiert?...", fragte sie erneut. "Als ob du das nicht wüsstest.", erwiderte Tai knapp. "Was ist denn los mit....", setzte Sora an, aber Tai fiel ihr ins Wort. "Was mit mir los ist? Du weißt genau, was mit mir los ist, Sora!" Daraufhin drehte Tai sich um und rannte davon. Er war so wütend, dass er sich fühlte, als würde er gleich explodieren. Er nahm wahr, wie Sora ihm noch einige Sachen nachrief, doch er verstand kein Wort davon. Tai wurde immer klarer, dass er es nicht länger in Soras Nähe aushalten konnte. Er wusste nur noch eins: Er musste weg. ___________________________________________________ Wenn ihr wissen wollt, wies weiter geht, hinterlasst ein paar Kommentare. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)