Forever or not von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Takeru saß an dem runden Tisch an seinem Platz. Die Hochzeitszeremonie und das Fest waren wundervoll gewesen. Vor einer Stunde hatten Sora und Matt mit ihrem Hochzeitstanz die Tanzfläche eröffnet und seitdem wurde getanzt. Takerus Blick war nachdenklich auf die Tanzfläche gerichtet, ohne das er etwas aufnahm. Seine Gedanken drehten sich die ganze Zeit nur um eine einzige Sache. Nein, um keine Sache, um sie. Er hatte gestern das erste Mal verstanden, wie sehr er Kari verletzt hatte. Immer noch hörte er sie, sah sie vor sich stehen. Er hatte ihre Worte immer noch im Kopf. Nicht sie hatte entschieden, dass sie ihn aufgab. Nein, er hatte entschieden, seine große Liebe aufzugeben. Erst als sie ihn gestern so angeschrieen hatte, war ihm klar geworden, wie sehr er sie verletzt hatte. Natürlich hatte er die letzten drei Monate genossen. Aber sie hatte ihm gefehlt. Er wollte sie nicht aus seinem Leben verlieren, so wie er es ihr gesagt hatte. Dazu bedeutete sie ihm immer noch zu viel. Und das nicht nur als Freundin, nein. Sein Blick wanderte zu der jungen Frau, die neben der Tanzfläche stand und sich mit ihrer zukünftigen Schwägerin und ihrer besten Freundin unterhielt. Die Lilahaarige hielt den Brautstrauß in der Hand, den Sora vorher geworfen hatte. Doch nur die Jüngste der Drei fesselte Takerus Aufmerksamkeit. Sie sah so hübsch aus. Heute trug sie ein bodenlanges, zartlila Kleid. Dieses bestand aus einem leichten Stoff, der ihre eigene Zartheit nur noch unterstrich. Sie war einfach wunderschön. Gleich darauf zog der Blonde seine Augenbrauen zusammen, als ein junger Mann ihr seine Hand auf die Schulter legte. Die Beiden unterhielten sich und nach einem kurzen Gespräch zwischen Kari und ihren Freundinnen, zog der junge Mann die Braunhaarige mit auf die Tanzfläche, wo er seine Arme um sie legte. “Dann bist du wohl die nächste Yolei.” kicherte Mimi. “Und damit weiß auch Ken, was er jetzt zu tun hat.” meinte Kari schmunzelnd. “Ich bin immer noch so aufgeregt. Mein Herz schlägt wie verrückt.” brach aus der Lilahaarigen heraus, ihre Hände fest um den Brautstrauß geklammert, der vorher direkt in ihren Händen gelandet war. “Ken ist richtig blass geworden.” meinte Mimi und blickte in die Richtung des Schwarzhaarigen. Als Yolei ihre Augen aufriss und ebenfalls in die Richtung ihres Freundes blickte, legte Kari ihr eine Hand auf die Schulter. “Vergiss, was Mimi von sich gibt. Ken ist gar nicht blass geworden. Und jetzt warte einfach ab. Wer weiß, vielleicht will er dich ja schon länger fragen.” “Wirklich?” entgegnete Yolei. “Kari hat recht. Er ist nicht blass geworden, ich wollte dich nur ärgern.” gab Mimi zu und musste leise lachen, als die Lilahaarige ihr mit dem Finger drohte. Kari schmunzelte wieder. Das war etwas, das eine Weile gedauert hatte. Dass sie lachen und lächeln konnte. Die ersten Wochen war das gar nicht mehr möglich gewesen. Aber langsam kam es wieder zurück. Und spätestens gestern Abend bei dem ersten Aufeinandertreffen von ihr und Takeru nach der Trennung, hatte sie entschieden, dass dieser Idiot das nicht wert war. Er war es nicht wert, dass sie seinetwegen immer noch weinte. Und prompt traten ihr Tränen in die Augen, die sie mühsam wegzublinzeln versuchte. Er war es doch nicht wert! “Vielleicht sollten nur wir vier mal wieder hierher kommen.” sagte Mimi und Kari richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Verlobte ihres Bruders. “Oh ja, das wäre ein Traum.” schwärmte Yolei. “Ich wäre dabei. Und Sora sicher auch.” stimmte auch Kari zu. Den heutigen Tag vor der Zeremonie, hatten die vier jungen Frauen gemeinsam im Wellnessbereich des Hotels verbracht. Sie hatten verschiedene Anwendungen genossen, waren massiert und später sogar geschminkt worden. Die anderen Drei und allen voran Sora hatten auch aufwändige Aufsteckfrisuren bekommen. Kari selbst hatte mit ihren kurzen Haaren nicht viel zu machen gebraucht. Sie hatte ihre langen Haare nach der Trennung einfach abschneiden lassen, das hatte sie gebraucht. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und drehte sich überrascht und auch ein klein wenig ängstlich um. Als ihr Blick auf ein paar dunkelbraune Augen traf, atmete sie erstmal erleichtert durch. Es war nicht Takeru. Dann musterte sie den jungen Mann verwundert, der seine Hand jetzt von ihrer Schulter nahm. “Ja?” “Hallo. Ich bin Yoshiro.” Er hielt ihr seine Hand nun entgegen, die von Kari verwundert geschüttelt wurde. “Hikari.” Der junge schwarzhaarige Mann schien nur wenige Jahre älter zu sein als sie und lächelte sie immer noch offen an. “Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich dich so überfalle, aber ich wollte fragen, ob du gerne mit mir tanzen willst. Ansonsten gibt es kaum eine Frau, die ich fragen würde.” Sein Blick richtete sich auf Mimi und Yolei. “Nichts für ungut, aber so wie ich das mitbekommen habe, will ich mich mit deinem Mann,” er richtete seinen Blick auf Mimi, “ nicht anlegen. Er sieht mir zu trainiert aus. Und dann könnte ich auch Probleme mit dem Bräutigam bekommen, denn die Beiden scheinen doch recht dicke miteinander zu sein. Und bei dir,” Yoshiros Blick richtete sich auf Yolei. Er deutete auf den Brautstrauß in den Händen der Lilahaarigen und grinste. “Ich wollte nur tanzen, nicht heiraten. Daher halte ich mich lieber mal zurück.” Die drei jungen Frauen lachten los. “Und ich bin mir nicht so sicher, dass dein Freund dich gerne an einen anderen zum tanzen abgeben will. Daher, Hikari…” Yoshiros Blick richtete sich wieder auf die Braunhaarige. “Oder bist du auch vergeben?” fragte er schnell nach. Ein Schatten glitt über Karis Gesicht. Ihr Blick wanderte kurz zu Mimi und Yolei, die sie beide aufmunternd ansahen. Anschließend sah sie den Schwarzhaarigen wieder an. “Nein, bin ich nicht.” “Dann steht dem doch nichts im Weg, oder?” fragte Yoshiro nochmals, grinste sie an und hielt ihr eine Hand entgegen. Erneut sah Kari ihre Freundinnen unsicher an. Die nickten und lächelten sie an. “Komm schon Kari, trau dich einfach.” “Du hast es dir verdient.” Beide zwinkerten und so nickte Kari. “Gerne.” antwortete sie dem Schwarzhaarigen daher und legte ihre Hand in seine. “Super.” erwiderte dieser enthusiastisch und zog Kari mit sich. Auf der Tanzfläche legte er seine Arme um sich und sie begannen einen Walzer zu tanzen. “Also los. Erzähl was über dich.” meinte Yoshiro und lächelte wieder. Karis Wangen färbten sich rot. “Was meinst du?” “Irgendetwas über dich. Ich will dich kennenlernen. Oh, fangen wir doch damit an. Gehörst du zur Familie der Braut oder des Bräutigams? Ich würde ja sagen zu seiner, denn ich bin ein Cousin von Sora und wenn du nicht eine plötzlich aufgetauchte entfernte Verwandte bist die ich noch nie zuvor gesehen habe, dann muss ich mir über mein Gedächtnis einige Sorgen machen.” Kari, die sich bisher immer noch recht unwohl gefühlt hatte, musste lachen. Yoshiro schaffte es gut, ihr die ganze Anspannung zu nehmen. “Ich gehöre nicht zur Familie. Ich bin eine Freundin. Also gehöre ich wohl zu beiden. Und mein Bruder ist der Trauzeuge von Matt.” “Ah, okay.” “Okay?” Kari sah ihn fragend auf seine Entgegnung an. “Ich habe gesehen, was ihm vorher schon alles schief gegangen ist, auch als er bei der Rede als Trauzeuge den ganzen Tischschmuck umgeworfen hat und dabei Soras Kleid mit dem Blumenwasser getränkt hat. Und da ich nicht weiß, ob diese tollpatschige Art in der Familie liegt, frage ich mich, ob ich besser auf meine Füße acht geben sollte.” Kari lachte laut los. Yoshiro grinste sie breit an. “Also?” Immer noch lachend antwortete Kari. “Zum Glück nicht. Laut meinen Freunden sind sie immer sehr froh, dass dieser Teil alleine bei Tai gelandet ist. Ich sei wohl recht zuverlässig.” “Dann muss ich mir also keine Sorgen machen?” “Also ich garantiere für nichts.” Kari entspannte sich immer mehr. Yoshiro war nicht nur ein angenehmer und lustiger Gesprächspartner, nein, er war auch ein guter Tänzer. Sie unterhielten sich während des Tanzens die ganze Zeit über. “Darf ich dich noch etwas fragen?” fragte Yoshiro nach einiger Zeit und linste vorsichtig zu der Braunhaarigen hinunter, die trotz ihrer hohen Schuhe noch ein Stück kleiner war. “Natürlich.” Kari nickte und lächelte zu dem Schwarzhaarigen auf. “Du siehst dich die ganze Zeit so ängstlich um. Und deine Blicke vorher waren auch eher unklar. Bist du wirklich nicht in festen Händen?” Kari versteifte sich in Yohshiros Armen. Sofort versuchte dieser die Situation wieder zu lockern. “Entschuldige bitte. Das war wohl eine blöde Frage. Du musst nicht…” Noch bevor er ausreden konnte, fiel Kari ihm ins Wort. “Nein, ich bin in keiner Beziehung. Mein… mein Ex ist hier und er…” stammelte sie. “Dein Ex?” Nachdenklich sah Yoshiro auf die hübsche Braunhaarige hinunter. Kari nickte unsicher und mit roten Wangen. “Lass mich raten. Die Trennung ist noch nicht so lange her und war auch nicht so toll.” Langsam traten Tränen in Karis Augen, die sie wieder versuchte weg zu blinzeln. “Er ist ein Idiot.” brach es aus ihr heraus. “Und du sagtest er ist hier?” Die Braunhaarige nickte unwirsch. “Lass mich raten. Ihr wart gemeinsam eingeladen und er hat sich von dir getrennt.” Als Kari wieder nickte, sprach Yoshiro weiter. “Und er ist trotzdem hier? Er hätte weg bleiben sollen. Es kann nicht sein, dass er sich von dir trennt und dann kommt und so tut als wäre nichts gewesen!” regte der Schwarzhaarige sich auf. Damit brachte er Kari, auch wenn sie nicht wollte, zum lachen. “Er gehört zur Familie des Bräutigams und daher bin es wohl eher ich, die hätte wegbleiben sollen.” Mit großen Augen sah Yoshiro sie an und zog sie ein Stück enger an sich. “Bloß nicht! Ich bin wirklich froh, dass du hier bist! Mit ihm würde es sicher nicht so viel Spaß machen zu tanzen. Und ich bin mir sicher, dass er auch nicht so wunderschön wie du bist.” Der Schwarzhaarige sah Kari ernst in die Augen. Und da wurde der Braunhaarigen erst klar, dass Yoshiro die ganze Zeit über mit ihr geflirtet hatte. Durch die langjährige Beziehung mit Takeru hatte sie eigentlich keine Männer mehr so eng an sich heran gelassen. Warum auch? Sie hatte niemanden gebraucht. Immerhin war sie mit ihrer großen Liebe zusammen gewesen und sie hatte nicht gedacht, dass das irgendwann nicht mehr so sein würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)