After all these Years von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 1: Die erste Begegnung ------------------------------ Hikari wollte nicht alleine zur Hochzeit fahren, deshalb würde sie erst bei ihrem Bruder und seiner Frau vorbei gehen. Sie klingelte nervös und wie so üblich war Halli Galli angesagt. Mimi war schon längst aufgebrochen um Sora bei ihrem Make-Up und ihrer Frisur zu helfen, während Taichi erst später zu Yamato gehen wollte, Tai war allerdings noch in einer Jogginghose und einen weißen T-Shirt angezogen, saß auf dem Sofa und zockte PlayStation. Unglaublich wie Hikari fand, da heirateten seine besten Freunde und er saß hier in aller Seelenruhe und spielte. Wäre Mimi hier, sie hätte ihm sicherlich den Hintern aufgerissen, aber sie war nicht da, so blieb die Arbeit wohl an ihr hängen. „Mensch Tai, zieh dich endlich um und mach dieses Spiel aus“, schimpfte sie mit ihrem Bruder. „Ach Schwesterherz, ich hab doch ewig Zeit. Wir haben doch erst...“ Tai sah auf seine Uhr, bevor er doch den Player hinlegte. „Ups...ich ziehe mich mal schnell um. Ich musste die Zeit einfach ausnutzen“, grinste der Braunhaarige, schritt an seiner Schwester vorbei, drückte ihr dabei ein Kuss auf die Wange und ging ins Schlafzimmer. Hikari seufzte, obwohl er mittlerweile verheiratet war, einen guten Job hatte und sogar in freudiger Erwartung stand, benahm er sich manchmal weiter wie ein Kind. Kein Wunder, dass Mimi immer sagte, dass sie ja schon ein Kind habe. Die Braunhaarige machte die PlayStation, sowie den Fernseher aus, stellte den Teller und das Glas weg, welches noch auf dem Sofatisch stand und räumte es in die Spülmaschine, bevor er deshalb noch mit Mimi Ärger bekam. Nach doch gerade mal zehn Minuten, tauchte Taichi auch im dunkelblauen Anzug in der Küche auf. Den Anzug den er selbst bei seiner Hochzeit getragen hatte, gleich schlich sich ein Lächeln auf die Lippen Hikairs, als sie an die Hochzeit zurückdachte. Es war wirklich eine Traumhochzeit und sie war wirklich stolz auf ihren Bruder gewesen. Takeru war damals auch zur Hochzeit eingeladen gewesen, aber er sagte ab, weil er ein wahnsinnig wichtiges Spiel hatte. Tai hatte Verständnis dafür gehabt, während die Mädchen jedoch wilde Schimpftiraden über den Blonden verloren hatten. „Also bist du bereit?“, fragte Taichi nach, die junge Yagami nickte. „Warum sollte ich nicht bereit sein? Es ist ja schließlich nicht meine Hochzeit“, erinnerte sie ihn. „Ich meine ja auch eher, wegen Takeru, immerhin ist es das erste Mal seit...“ „… seit vier Jahren, ja, ich weiß“, beendete sie den Satz ihres Bruders. Natürlich wusste auch Tai über die Gefühle seiner Schwester Bescheid, sie sprach auch viel mit ihm und Mimi darüber, auch wenn es weniger wurde, seit sie wusste, dass er definitiv zur Hochzeit kommen würde. „Es wird schon alles gut werden, ich wäre schon froh, wenn er mich nicht ignorieren würde“, lächelte sie matt. „Wenn er das macht, ist er wirklich ein Idiot, du siehst heute wirklich hübsch aus.“ „Oha, Danke für das Kompliment“, grinste die Braunhaarige. „Ja, ich kann eben auch anders“, erwiderte er lachend. Sie verließen die Wohnung, während Taichi nochmal kurz überprüfte, dass er auch wirklich alles hatte. Taichi schloss das Auto per Zentralverrieglung auf und Hikari nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Nach dreißig Minuten erreichten sie den Shinto Schrein. Der junge Mann parkte gekonnt ein, schnallte sich ab und nahm den Schlüssel vom Zündschloss. Taichi öffnete die Fahrertür, doch verharrte als er erkannte, dass die Jüngere sich keinen Millimeter bewegte. „Wir sind da“, erwiderte er grinsend. Kari hatte sich mit ihren Händen in den Saum ihres Kleides gekrallt und sah traurig nach unten. Einfühlsam legte der Ältere eine Hand auf ihrer Schulter ab. „Hör mal zu: Ich weiß, dass du aufgeregt bist, dass ist verständlich, das wäre ich an deiner Stelle auch, aber ihr standet euch doch mal so nah und nur weil ihr euch so lange nicht gesehen habt, heißt das doch nicht, dass er dich nicht mehr kennt. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass auch T.K sehr aufgeregt ist, dich wiederzusehen“, sprach es aufmuntert aus Taichi. „Was, wenn er in Begleitung eines Mädchen da ist?“ „Matt hat gesagt, er kommt alleine und alles andere werden wir sehen, vorausgesetzt wir schaffen es aus dem Auto, denn ich lass dich hier bestimmt nicht alleine sitzen.“ Kari lächelte etwas und sah ihren Bruder an. „Danke“, murmelte sie. „Dafür nicht und jetzt komm.“ Die Geschwister sahen sich um, alles war liebevoll dekoriert, passend in sanften pastellfarbenen Tönen. Sie sahen ein paar Stühle mit weißen Stuhlhussen, die genau auf die Anzahl der Personen ausgerichtet war. Sie führten alle in Richtung des Schreins, der ebenfalls mit weißen und blauen Glockenblumen dekoriert war. Glockenblumen bedeuteten in der Sprache der Blumen, dass man sein Glück für immer miteinander teilen wollte. Sora fand die Idee einfach nur schön, während Yamato stumm nickte. Männer waren wohl froh, wenn dieser Tag vorbei war und sie verheiratet waren, wenn Hikari an die Hochzeit ihres Bruders zurückdachte, musste sie breiter grinsen. Mimi hatte ziemlich konkrete Vorstellung von ihrer Traumhochzeit gehabt und Taichi bemühte sich wirklich ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Der Priester, der die Zeremonie am heutigen Tag führen sollte war da und sprach mit dem nervösen Bräutigam, während in der ersten Reihe die Eltern des Brautpaares saß und Yamatos jüngerer Bruder. Takeru. Er war da, er war tatsächlich gekommen. Sie sah nur seinen blonden Hinterkopf und hatte weder sie, noch Taichi bemerkt. Karis Herz begann automatisch stehen zu blieben, um dann in unregelmäßigem Rhythmus wieder zu schlagen. Sie krallte sich etwas am Oberarm ihres Bruders fest und sah zu ihm auf. Taichi lächelte sie aufmunternd an. „Alles wird gut, okay? Er wird dich schon nicht aufessen“, versuchte er die Brünette ein wenig aufzumuntern. Unsicher nickte sie und ging leise weiter auf die Stühle zu. Zu dieser intimen Zeremonie wurden nur die engsten Familienmitglieder und Freunde eingeladen, alle weiteren Gäste würden erst später zur ausgelassenen Feier dazu stoßen. Noch nicht einmal die Digiritter der zweiten Generation waren da. Lediglich die Eltern, Trauzeugen und der feste Kern waren eingeladen. Joe kam gleich auf das Geschwisterpaar zu und begrüßte sie mit gedämpfter Stimme, seine Ehefrau, sowie die Freundin von Koushiro und der Rothaarige selbst saßen bereits auf ihren Plätzen. Taichi lächelte seine Schwester nochmal kurz an, ehe er sie zurückließ und zu Yamato ging um auch ihn zu begrüßen. Der Priester entfernte sich noch einmal und der blonde Musiker drehte sich um, als er den Braunhaarigen hörte. „Hey Alter, alles klar?“ Yamato nickte und ließ seine Hände in seiner Hosentasche verschwinden. „So langsam könnte es mal losgehen. Schön, dass du so pünktlich bist“, grinste der Blonde. „Hey, schneller ging es echt nicht und ich musste sogar extra mitten während eines neuen Highscores bei GTA aufhören, um nach hier zu kommen, wenn das kein Liebesbeweis ist, weiß ich auch nicht.“ „Ich weiß dein Opfer wirklich zu schätzen“, grinste der Blonde. „Das will ich aber auch hoffen“, erwiderte der Braunhaarige. Ihr Gespräch bekamen natürlich die wenigen Gäste mit und alle mussten sowohl mit den Augen rollen, wie auch kichern. Die Beiden waren einfach schrecklich zusammen. Hikari folgte Joe setzte sich in die zweiten Reihe, neben Joe und die Freundin von Koushiro und hatten nicht nur den Schrein, sondern auch einen gewissen jungen blonden Mann gut im Blick. „Hallo Hikari“, wurde sie gleich von Setsuna und Koushiro begrüßt. „Hallo ihr Beiden“, lächelte sie und bemerkte selber wie ihre Stimme zitterte. Der Blonde schien kurz ein wenig zu zucken, als er ihre Stimme hörte, aber vielleicht bildete sich das die Braunhaarige auch nur ein. Er drehte etwas seinen Kopf und gleich sahen die dunkelbraunen Augen Hikaris in die Ozeanblauen Augen von Takeru. Er nickte den Kopf in ihre Richtung und drehte sich wieder nach vorne um. Kari schluckte mühsam ein Kloß im Hals runter. Das war es? Der Moment auf den sie solange gewartet hatte und bekam nichts als ein Kopfnicken? Konnte er nicht mal `Hallo´ sagen? War das etwa zu viel verlangt? Hallo sagen konnte er nicht, tschüss sagen konnte er nicht. Tzz dabei hatte er doch eine gute Erziehung genossen, aber begrüßen und verabschieden hatte er wohl nicht gelernt. Beleidigt verschränkte sie die Arme voreinander und ließ sich in dem Stuhl zurücksinken. `So ein Idiot´ schimpfte sie in den Gedanken, doch weit kam sie nicht. Das Getuschel unter den Gästen wurde lauter. Die Braut rückte wohl näher, was nicht zuletzt an Mimis Stimme lag, die bereits zu hören war. Mimi ganz in ihrem Element tauchte auf und veranlasste, dass sie Angestellten die Deko nochmal umänderten. So gefiel es ihr und auch Sora nicht. Sie hatten es anders abgesprochen. Wütend sah sie zum Bräutigam. „Mensch Yama, das hatten wir doch anders abgesprochen, warum hast du denn nicht schon früher was gesagt?“ „Hatten wir?“, fragte er verwirrt nach und sah zu seinem besten Freund, dieser zuckte ahnungslos mit den Schultern. „Schatz, so sieht es doch auch schön aus“, versuchte Taichi seine Frau zu beruhigen. „Schön? Wo sieht das denn schön aus?“, stellte sie die Gegenfrage. „Die weißen und blauen Blumen sollten gemischt werden und nicht auf der Seite weiße und auf der anderen Seite blaue Blumen, außerdem gibt es viel mehr blaue, als weiße Blumen.“ Theatralisch legte Mimi eine Hand auf ihre Stirn. „Wie soll ich das nur hinbekommen“, nuschelte sie. Taichi grinste, setzte seine schwangere Frau auf den Stuhl neben der Braut ab und blickte zum Schrein auf, er sah zu Matt und gemeinsam begannen die jungen Herren die Blumen umzudekorieren, bis Mimi zufrieden war. „Hoffentlich gefällt es Sora“, murmelte der Blonde. „Natürlich, so sieht es tausendmal besser aus“, lächelte die Schwangere zufrieden und sah zu Tai. „Gut, dann können wir ja endlich anfangen. Ich hab Hunger“, beschwerte sich der junge Mann. „Du hättest ja weniger PlayStation spielen können, dann hättest du auch Zeit gehabt, was zu essen?“, grinste der Blonde neckend. „Du bist doch nur neidisch“, erwiderte der Brünette provokant. „PlayStation“, kam es gleich vorwurfsvoll von Mimi. Überrascht sah Taichi zu Mimi. „Natürlich nicht. Wo bleibt eigentlich Sora?“, versuchte er vom Thema abzulenken. „Wenn sie klug ist, hat sie das Weite gesucht“, erwiderte die Brünette zynisch. Genervt sah Yamato zu Mimi. „Gut, dass Sora eine so gute Trauzeugin hat.“ „Eine gute Trauzeugin tut was sie kann“, erwiderte sie unbeeindruckt. Der Priester hob seine Hand, ein Zeichen das es Zeit war die Gespräche einzustellen. Die Hochzeitsgesellschaft stand auf und nach wenigen Sekunden tauchte Sora am Arm ihres Vaters auf. Stolz lächelte Yamato. Hikari drehte sich ebenfalls nach der Braut um und obwohl sie das Kleid bereits kannte. Heute wirkte es doch nochmal ganz anders. Sora hatte es selbst entworfen und geschneidert. Es war ein traditionelles Hochzeitkleid in weiß. Das Kleid hatte einen Herzausschnitt und hatte die Form einer Mehrjungfrau, mit sanften und schönen Stickereien die im Brustbereich begannen, zum Kleid runter allmählich weniger wurde und ganz unter gar nicht mehr auftauchten. Auf einen Schleier hatte sie bewusst verzichtet, dafür hatte sie eine tolle Schnürung am Rücken, wie Kari fand. Ehrfürchtig nahm Yamato seine Braut entgegen, schüttelte die Hand des Brautvaters und versprach immer auf sie aufzupassen. Dann saßen sich alle wieder hin und sahen zum Priester, der Zeremonie einleitete... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)