End of Life von Amutov ================================================================================ Kapitel 2: Was ist hier los? ----------------------------   Samstag 30. April 10:15 Uhr   „Eilmeldung – An alle Zivilisten. Bleiben Sie in Ihren Häusern und Wohnungen, oder suchen Sie Schutz bei Bekannten und Familie. Bitte lassen Sie Ihre Türen und Fenster verschlossen. Warten Sie auf weitere Anweisungen im Radio oder TV – Eilmeldung – An alle Zivilisten...“   Langsam öffnete der Blauhaarige seine roten Augen.Geweckt vom laufendem Fernseher, fasste sich Kai an die Stirn. Er versuchte einzuordnen, wo er gerade war und was überhaupt geschehen ist. Die einzige Erinnerung, die er hatte war ein blutroter Platz und Menschen,die um Hilfe schrien. War das alles nur ein Traum gewesen? Auf jeden Fall lag er hier in ihrer WG auf dem Sofa, so viel stand schon mal fest. Plötzlich vernahm er Stimmen aus der gegenüberliegenden Küche.   „So. Ich glaube ich bin fertig, Ian.“ „Danke Bryan. Wo hast du das eigentlich gelernt?“ „Berufsgeheimnis“, kam es von dem Grauhaarigen. Man konnte sein Grinsen förmlich heraushören. „Nein. Scherz beiseite. Ist eine ziemlich lange Geschichte.“ „Ist ja auch egal. Ich bin froh, dass die Wunde desinfiziert und genäht ist. Auch wenn das ganze ohne Betäubung echt schmerzhaft war. Außerdem sah es echt schrecklich aus.“ „Noch schrecklicher war das Massaker auf den Straßen...“, erklang Talas nachdenkliche Stimme. „Wir können von Glück sagen, dass es nur bei dieser einen Wunde geblieben ist. Es hätte dich genauso treffen können, wie die junge Frau vor der Trainingshalle.“ Es blieb kurz still, bis Spencer das Wort ergriff. „Im Fernsehen läuft immer noch die selbe Meldung. Nichts Neues zu den Ereignissen.“ „Die verheimlich uns doch etwas. Die Schüsse auf dem Roten Platz. Ich konnte in dem ganzen Durcheinander zwar niemanden ausmachen, aber das klang nicht wie der Schuss einer Pistole von einem Polizisten, sondern nach schwerem Geschütz. Wenn das Militär schon ausgerückt ist, weiß die Regierung schon mehr, als sie zugeben wollen.“ „Tala, du und deine Verschwörungstheorien...Das Ganze hier erinnert mich an The Walking Dead!“ „The Walking was, Bryan?“ „The Walking DEAD. Man Tala, du lebst auch hinterm Mond!“ „Ich glotz halt nicht so viel in der ollen Flimmerkiste.“ „Das ist eine Serie über die Zombie-Apokalypse.“ „Sowas gibt es auch nur im Film oder deiner komischen Serie. Das hier ist die verdammte Wirklichkeit!“, sagte Tala gereizt. „Und was für eine realitätsnahe Erklärung hast du dafür, dass die Leute da draußen sich zum Fressen gern haben?!“, fragte Bryan provozierend. Darauf wusste wohl keiner eine Antwort, denn es blieb minutenlang ruhig. Irgendwann brach Spencer das Schweigen : „Ich geh mal nach Kai sehen.“ „Mach das Spencer. Der Kleine hat mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt da draußen.“, meinte der Rothaarige in die Runde. Der Blauhaarige hörte wie Spencer aufstand und in seine Richtung kam. „Hey, bist du schon lange wach? Wir haben uns tierische Sorgen gemacht.“ „Gerade eben erst. Musste mich erstmal sortieren.“, antwortete Kai erschlagen. „Kein Wunder. Du hattest sowas wie ne Panikattacke oder so...und danach warst du erstmal nicht ansprechbar.“, klärte der Größere ihn auf. „Also doch kein Traum.“, sagte der Blauhaarige mehr zu sich selbst. „ Das mit der Panikattacke hätte ich euch vielleicht mal erzählen sollen. Das war nicht das erste Mal. Ich hab uns alle damit in Gefahr gebracht.“ „Ach Quatsch!, kam es vom Rothaarigen, der im Türrahmen stand. Kai hatte gar nicht mitbekommen, wie er sich ihnen genähert hat und war etwas erschrocken. „Keine Panik. Ich bin es nur. Muss ja gucken, ob es unserem Quälgeist gut geht.“ „Selber, Pumuckl!“ „Jetzt geht das wieder los!“, ging Spencer dazwischen. „Bedank dich bei Spenc. Er hat sich deiner sofort angenommen, als du umgekippt bist. Bryan und ich waren ja mit Ian beschäftigt.“, erzählte ihr Kapitän. „Wir sind ein Team und wenn wir alle zusammen halten, kann uns nichts und niemand etwas anhaben. Keine Situation wird zu schwierig oder nicht lösbar sein, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“ Diese Worte und noch dazu von ihrem eiskalten Teamchef, waren der Beweis dafür, wie gut sie alle in diesem einen Monat zusammen gewachsen sind. Früher hätte Tala wahrscheinlich über seine heutigen Worte spöttisch gelächelt, aber er meinte sie gerade verdammt ernst.   „Meine sehr verehrten Zuschauer. Willkommen zu einer Sondersendung, der heutigen Ereignisse. Es ist der 30. April und ich bin Dimitri Romanow.“ „Ian!Bryan! Kommt schnell her!“, rief der Blonde Hüne. „Nach jetzigem Erkenntnisstand können wir noch nicht genau sagen, was den Anstoß für diese dramatischen Ereignisse gegeben hat. Gerade in diesem Augenblick treffen sich Vertreter aus Politik, Militär, Forschung und Medizin, um den Hergang der Ereignisse zu rekonstruieren und Lösungen zu finden. Was wir bis jetzt wissen ist, dass Menschen auf den Straßen rumlaufen, die uns an Zombies erinnern, die man aus Literatur und Film kennt.“ „Seht ihr! Ich habs doch gesagt.“, flüsterte Bryan dazwischen. Ein Einstimmiges „Scchhh“ folgte seinen Worten. „Friedliche Zivilisten, die urplötzlichzu tödlichen Bestien werden und andere ohne Skrupel angreifen. Sie versuchen alles und jeden zu beißen und zu töten. Deswegen meine Damen und Herren, halten Sie sich an die Ausgangssperre und passen Sie auf Ihre Kinder auf. Bleiben Sie zu Hause bei Ihren Familien, bis das Militär und die Polizei, wieder Herr der lage sind. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir leider nicht sagen, wieviele Tote und Verletzte es gegeben hat und wieviele noch in Lebensgefahr....einen Moment wir bekommen gerade Nachricht...“, der Nachrichtensprecher wandte sich an jemanden zu seiner Rechten, der allerdings nicht im Bild warund bekam eine kleine Karte zum vorlesen überreicht. „Anscheinend wurden so eben weitere Verhaltensregeln beschlossen. An alle Bürgerinnen und Bürger. Verlassen Sie Ihr zu Hause für die nächsten 72 Stunden nicht. Dieses ist von äußerster Wichtigkeit, um weitere zivile Opfer zu vermeiden. Machen Sie sich keine Sorgen, selbst wenn Schüsse fallen sollten. Das Militär wird alles menschenmögliche tun, um die Lage zu stabilisieren und unter Kontrolle zu bringen. Sparen Sie mit dem Licht oder machen Sie alle Vorhänge und Rollläden zu. Nach Ablauf dieser Frist erhalten Sie weitere Informationen.“   Ihr Kapitän ging zornig zum Fenster. Sie waren hier im 3. Stock und hatten eine gute Sicht auf die Straße. Der Rothaarige guckte raus. Es war menschenleer mit Ausnahme dreier Gestalten, die humpelnd und ziellos durch die Gegend liefen. „Was haben sie nur getan...?“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)