Children of Fire von SilverReader (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 10: Handicap mit Folgen ------------------------------- Kapitel 9 – Handicap mit Folgen » Wie flüssiges Feuer zog es sich durch seinen Körper. Er schrie, schrie um den Schmerz los zu werden und wand sich in der Hoffnung sich gegen den unerträglichen Schmerz wehren zu können. Eine hohe kalte Stimme lachte, lachte ihn aus und ergötzte sich an seiner Qual. An den unendlichen Schmerzen die sich durch seine Venen brannten und seinen Geist umnebelten. Sein einziger Wunsch bestand darin, dass die Qualen nachlassen sollten, doch jede Hoffnung war vergebens, denn sein Leid schien ewig zu sein .« „Seph?“ Cloud berührte den Silberhaarigen an seinem Arm, welcher von dem Buch in seinen Händen aufblickte. „Mhm?“ Fragend neigte der Angesprochne seinen Kopf in die Richtung der Stimme und zeigte mit einem perfekten Augenaufschlag wie er Cloud mühelos um den Finger wickeln konnte. Dieser drückte sich nämlich sogleich an Sephiroth und strich liebevoll durch dessen Haaransatz. „Kommst du essen?... wir warten schon...“ Kopfschüttelnd senkte der Silberhaarige wieder den Blick zu seinem Buch, so als ob Cloud es nicht geschafft hätte, seine volle Aufmerksamkeit zu halten. “Nur noch die Seite. Dann komme ich...“, erklärte er nachdem der Blonde schon beleidigt den Mund öffnete. Seine Augen folgten so schnell die Zeilen entlang, dass Cloud Angst hatte, sein Freund würde gleich einen epileptischen Anfall bekommen. Für einen kleinen winzigen Moment fand er die Vorstellung witzig, Sephiroths Augen würden aus dessen Höhlen fallen und über die Seiten kullern, dann jedoch verbannte er diese Gedanken aus seinem Kopf. Cloud bewunderte wie gut Sephiroth doch damit klar zu kommen schien seine alte Kraft zu besitzen, denn einen Mangel an Nutzungsmöglichkeiten dafür ließ er nicht zu. In dem Monat seit sie zum ersten Male miteinander geschlafen hatten, hatte sich der Silberhaarige verändert. Er war ruhiger geworden, zog sich mehr zurück und las sehr viel. Zu Anfang hatte Cloud mit ihm mithalten wollen, doch schnell hatte er eingesehen, dass es frustrierend war, wenn jemand ein Buch in nicht einmal knapp drei Stunden beendete, welches er auch in eben dieser Zeit begonnen hatte. Seufzend drückte der Blonde das Buch hinunter und kniete sich über die Beine Sephiroths, so dass er die Arme des Silberhaarigen unter seinem Gewicht begrub. „Musst du immer lesen?“, fragte Cloud und seine Stimme hatte etwas Missbilligendes an sich, auch wenn er versuchte sich dem Silberhaarigen zu präsentieren. Verwundert blickte Sephiroth auf und schenkte dem Blonden einen fragenden Blick. „Cloud... Lass das doch... ich will doch nur noch die Seite fertig lesen...“ Er regte sich unter Cloud, doch dieser hatte ihn so eingekeilt, dass er sich nicht richtig bewegen konnte. „Cloud!“ Sephiroths Stimme wurde energischer und er schenkte dem Blonden einen ernsten Blick. „Du bist in letzter Zeit viel zu ernst Seph! ... Seit du diese Idee mit der Kampfschule hattest... und...“ Eigentlich wollte der ehemalige Solider noch mehr sagen, doch Sephiroth war kurzerhand aufgestanden und warf den Anderen von seinem Schoß, so dass dieser aufstehen musste um sein Gleichgewicht zu halten. „Mach dich nicht lächerlich Cloud! Ich lese nur und seit ich mit dir über meine Idee gesprochen habe, habe ich noch nichts weiter unternommen...“ Energisch hatte Sephiroth seine Stimme erhoben und ließ sie zu etwas Respekteinflößendem werden. Gekonnt unterbrach ihn der Blonde. „Und was ist dann DAS hier?“, fragte er, zog ein herausgerissenes Zeitungsstück heraus, das eine Markierung aufwies, ebenso eine Notiz in der feinen geschwungenen Handschrift des Silberhaarigen. >Masamune zum Ausmessen mitnehmen!< „Das ist noch nicht fest! Ich wollte mir die Räumlichkeiten nur einmal ansehen... und wenn ich mich mit Masamune nicht darin bewegen kann bringt doch der ganze Laden nichts... Zumindest nicht viel...“ , erklärte er dem Anderen ruhig und verschränkte dabei seine Arme. „Was ist nur mit dir los Cloud? Hast du Angst ich würde dich übergehen? Ist es das weshalb du so verzweifelt nach einem Problem zwischen uns suchst?“ Einen Moment schien der Blonde wie vor den Kopf geschlagen, dann senkte er schweigend den Blick. „Ich will... ... doch gar kein Problem...“ „Dann hör endlich auf mich wie einen Aussätzigen zu behandeln! Wenn etwas ist werde ich es dir sagen! Wenn ich etwas brauche komme ich gleich zu dir und wenn ich sonst etwas brauche kann ich auch zu den Anderen gehen... ...!“ Stumm starrte Cloud den Boden an und wirkte dabei fast wie ein schuldbewusster Schuljunge, der gerade etwas Verbotenes getan hatte. „Du... zieht dich von mir zurück... und das will ich nicht!“, murmelte Cloud leise. Nachdenklich betrachtete der Silberhaarige sein Gegenüber und für einen Moment schien es so, als wolle er den Blonden umarmen, dann besann er sich jedoch eines Besseren. „Hör zu Cloud. Ich ziehe mich weder vor dir zurück noch vor jemand Anderem. So bin ich nun einmal. Ich mag Menschen nun einmal nicht... Sie sind laut und ihr Verhalten macht mich krank...“ Cloud starrte Sephiroth einen Moment einfach nur schockiert an, doch dieser tippte sich an seinen Kopf. „Meine Sinne Cloud... Sie sind wieder schärfer... Ich höre besser... ich sehe, ich rieche... und um davon keinen Kollaps zu bekommen wie früher habe ich gelernt mich zurückzuziehen wenn es mir nicht gut geht... wenn ich Ruhe brauche und das Gefühl habe überfordert zu sein... Das war schon immer so... ... Menschen... strengen mich nun einmal an.... deswegen war ich auch nie sehr gesellig...!“ Schweigend starrte der Blonde vor sich. Es gab also doch noch immer Dinge die er nicht über Sephiroth wusste. „Ist es so schlimm?“, fragte er leise und griff die Hand des Anderen. Er hatte das Gefühl diesem dadurch etwas Unterstützung zukommen zu lassen. Langsam ließ sich Sephiroth wieder in den Sessel sinken und senkte den Blick. Man sah ihm an wie schwer es ihm fiel Cloud diese Schwachstelle zu offenbaren. Mit sich selbst ringend nickte er schließlich. „Von Zeit zu Zeit... hat Hojo mir dagegen Medikamente gegeben oder mich in einen Mako-Tank gesteckt... damit ich mich erholen konnte... ... Es kommt vor... dass ich Kopfschmerzen bekomme und dann kaum noch klar denken kann. ... Während des Kampfes war das natürlich ein vollkommenes Tabu. Ich musste wachsam sein und durfte nicht schwächeln! Immerhin war ich ShinRa´s Aushängeschild... ...“ Behutsam strich Cloud mit dem Daumen über den Handrücken Sephiroths. Er verstand, dass der Andere immer hatte stark sein müssen auch wenn er es nicht wollte oder konnte. Das hatte zu einem enormen Druck geführt unter dem der Andere immer noch litt. Sephiroths Hände umschlossen Clouds Hand und er drückte diese leicht. „Ich brauche diese Medikamente Cloud... ... Wenn du willst, dass ich wieder mehr tun kann... dann müssen wir nach ShinRa und sehen ob noch welche davon da sind...“ Die Worte des Silberhaarigen beunruhigten den ehemaligen Kämpfer und er starrte stur geradeaus. Nicht sicher ob er einfach alles überhört haben sollte oder seinem Liebsten Gehör schenken wollte. „Wann... ... hattest du vor mit mir darüber zu reden?“, fragte Cloud plötzlich steif. „Das habe ich doch gerade getan oder nicht?“, war Sephiroths Antwort darauf. „Nein ich meine... wenn ich nicht gefragt hätte... wann hättest du es mir erzählt?!“ Daraufhin senkte Sephiroth den Kopf. „Wahrscheinlich gar nicht!“ Mit voller Absicht entzog der Blonde Sephiroth seine Hand. „Das kannst du nicht machen Sephiroth! Du kannst mich nicht immer so aus deinem Leben ausgrenzen!“ Wütend starrte er in die türkisfarbenen Augen vor sich und teilte die Luft mit einem Schlag seiner Hand, während er mit der anderen wird gestikulierte um sich Ausdruck zu verschaffen. „Das ist nicht fair Sephiroth! Ich bin ein Teil deines Lebens! Du kannst mich nicht einfach aus so wichtigen Sachen heraus halten und nur zu mir kommen wenn es keine andere Wahl mehr gibt! Was denkst du dir denn?! Was glaubst du würde ich tun wenn ich dich erneut verlieren würde?!“ Unter Clouds Wut schien der Silberhaarige ein Stück zu schrumpfen. So dominant hatte er Cloud noch nie erlebt. „Du verdammter verzogener Dickschädel! Ich liebe dich! Und wenn dir etwas passieren würde, würde ich mir das nie verzeihen! Begreifst du das denn nicht? Egal was es ist... wenn es mit dir zu tun hat mache ich mir immer Gedanken! Glaubst du ich bin den Problemen nicht gewachsen, dass du mich immer aus allem heraus halten willst? Ist es das?!...“ Schweigend starrte Sephiroth den Boden an und ließ die Triade über sich ergehen. „Ich bin es... nicht gewohnt, dass man sich so um mich kümmert...“, begann er dann schließlich. „Ich habe auch soetwas wie Stolz Cloud... ... oder zumindest hatte ich das mal... Immerhin bilde ich mir ein noch etwas davon zu besitzen... und es... es kratzt einfach an meinem Stolz wenn ich dir und allen Anderen mein Innerstes so brach legen muss, dass es jeder bestaunen und begutachten kann um dann seinen Senf dazu zu geben.“ Langsam blickte der Silberhaarige auf und strich sich durch sein Haar. „Ich will dich doch nicht verletzten Cloud... Ich möchte nur... nur einfach nicht wieder ein Ausstellungsobjekt sein... ...“ Leise seufzte der Blonde. „Das verstehe ich ja, aber... versprich mir wenigstens ein bisschen offener zu mir zu sein. Ich... scheiße ich hab einfach Angst dich zu verlieren... so große Angst, dass es mich ganz verrückt macht...!“ Elegant erhob sich Sephiroth und diesmal nahm er den Blonden wirklich in den Arm. „Versprochen“ „Gut...“ Cloud atmete tief durch. „Dann gehen wir essen und dann sehen wir nach diesen Medikamenten... ja? Das müssen wir den Anderen ja nicht sagen...“ „... ... Danke Cloud!“ ~ ~ ~ Die Dunkelheit um sie herum war fast schon bedrückend. Trotz der Taschenlampen und der schwachen Beleuchtung, war fast nichts zu erkennen. „Kannst du etwas sehen?“, fragte der blonde Kämpfer und musterte suchend seine Umgebung. „Du etwa nicht?“ Einen Moment starrte der Silberhaarige den Anderen fragend an. „... ... Dann scheinen die Zellen bei dir anders zu wirken wie bei mir...“ Der letzte Satz kam leise von Sephiroth, doch Cloud hatte ihn dennoch vernommen. „Seph...“ „Schon gut Cloud...!“ Eine größere Hand umfasste seine und der ehemalige General drückte Clouds Hand leicht. „Ich führe dich...!“ Schweigend schritten sie über das Geröll hinweg, welches sich in den Jahren der Nichtbenutzung angesammelt hatte, immer fortwährend sich einen Weg nach unten suchend. Eine gefühlte Stunde später blieb Sephiroth plötzlich stehen. „Was ist?“ Sofort war Cloud alarmiert und in Alarmbereitschaft versetzt. „... ... Hörst du das?“ Sephiroth wandte sich zu seinem Freund um, wenn der Andere ihn auch kaum erkennen konnte. „... Dieses.... Scharren....“ Langsam löste der ehemalige General seine Hand von dem Blonden und trat einen Schritt fort von diesem in die Dunkelheit. „...Sephiroth...“ Aus Clouds Stimme war Unsicherheit heraus zu hören. Ihm passte es nicht das der Silberhaarige ihn losgelassen hatte. Er hatte seit sie hier waren ein schlechtes Gefühl, doch nun schwoll es nahezu wie ein Orkan an und schien ihn zu erdrücken. Der Blonde hörte wie Sephiroth sich vorwärts bewegte, vorsichtig und sich wahrscheinlich umsah. Leise seufzte er und drehte sich zu Cloud um. „Meine Sinne sind wohl überreizt... alles in Ordnung!“ Noch ehe der Silberhaarige die Gefahr spürte oder Cloud seinen Freund warnen konnte, wurde dieser von einem grünen klauenversehenen Arm nach hinten gerissen. Der Schrei blieb dem blonden Kämpfer im Halse stecken, als er sah mit welcher Wucht das Monster an Sephiroths Haar riss und ihn mit in die Tiefe des Loches zog aus welchem es gekrochen war. Ein zweites dieser Wesen kroch hervor und setzte sich mit schlurfenden Schritten in Bewegung auf Cloud zu. Der Ex-Solider stand wie versteinert da und konnte nicht fassen was er soeben mit angesehen hatte. Doch langsam sickerte die Erkenntnis in seinen Verstand und erfüllte sein Denken. Geistesgegenwärtig zog er seine Murasame und griff an. ~ ~ ~ Die Schmerzen, die von seiner Kopfhaut ausgingen, sagten ihm eindeutig, dass sein geliebtes Haar nicht ohne Schaden zu nehmen davon kommen würde. Zu seinem Leidwesen war der Griff jedoch so fest und straff, dass es lächerlich gewesen wäre wenn er versucht hätte sich zu befreien. Genauso gut hätte er wild mit den Armen fuchteln können, was den gleichen Effekt gehabt hätte. Wartend, auf die passende Gelegenheit hoffend ließ er sich mitziehen, jedoch nicht ohne leise zu knurren. Sein Stolz war gerade sehr angeschlagen. Die einzige Schwachstelle an ihm wurde gerade mehr als brutal ausgenutzt und er musste fast schon hilflos mit ansehen wie vereinzelte silberne Haare zu Boden segelten. Der Griff in seinem Haar lockerte sich und mit einem dumpfen Aufschlag landetet er auf den Knien. Seine silberne Pracht stand dabei zu allen Seiten ab und wirkte mitgenommen. Das Pochen in und auf seinem Kopf ignorierte er so gut es ging. „Sieh an… Der verlorene Sohn kehrt zurück…“ Die kalte scheidende Stimme ließ Sephiroth das Blut in den Adern gefrieren und eine Gänsehaut überzog seine Arme. Alle Rachegelüste und jeder verlorene Stolz verblassten, während er langsam den Kopf hob. „Hojo…“ Er spuckte den Namen fast schon aus, denn er hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Die flackernde Projektion vor ihm in Gestalt des Schwarzhaarigen irritierte ihn kaum merklich, doch ihm wurde schnell bewusst, dass diese von dem Computer im Hintergrund gesteuert wurde. Mit einem kurzen Blick in den Raum hinein nahm er seine Lage wahr. Hinter ihm die Kreatur, vor ihm in einer Art Bassin eine schwarze Flüssigkeit, weiter hinten eine Art metallener Container, aus welchem unregelmäßige Schläge drangen und davor… … die junge Frau aus der Bar. In dem Moment in dem er zu ihr sah, wandte sie ihren Kopf zu ihm um und blickte ihn an. Ein unmenschlicher Schrei drang aus dem schwarzen Wasser und ein langer blaufarbener Arm schlug gegen das Glas. Sephiroths Körper vibrierte. Die Zellen in ihm schrieen ebenfalls und zogen ihn näher zu dem Bassin. Katzengleich richtete er sich auf und schritt mit gezielten Bewegungen vorwärts. Zögernd legte er seine Hand auf das Glas und starrte hinein. Er konnte sie spüren, mit jeder Faser seines Körpers nahm er sie wahr. Alles um ihn herum schien zu verschwimmen, sich zu drehen, bevor es dunkel wurde und die Erkenntnis ihn wie einen Schlag traf. //Jenova// ~ ~ ~ Schweiß rann über seine Stirn und er wischte diesen mit seinem Arm ab. Grüner Schleim tropfe von seiner Wange und auch sein Körper war mit diesem besprenkelt. Mit einem Ruck zog er seine breite Klinge aus dem Haufen zerfallenden Fleisches, welches von dem Monster übrig geblieben war. Sein Blick glitt suchend durch den Raum. Es war still. Ungewöhnlich still. Sein Puls raste und das Hämmern seines Herzens erinnerte ihn an seine Sorge um Sephiorth. Der Schock über dessen Entführung saß immer noch tief. Ohne weiter darüber nachzudenken setzte er sich in Bewegung auf das Loch zu, ehe er ebenso ohne zu zögern sprang. Halbwegs elegant landetet er in einem dunklen Gang. Von weiter Ferne drang ein rhythmisches Summen und Piepen an sein feines Gehör. //Eine Maschine//, schoss es ihm durch den Kopf, während er sich auf den Weg zum Ursprung der Geräusche machte. Er umfasste den Griff seiner Murasame fester und presste seine Lippen entschlossen zusammen. Das Summen in seinen Venen ignorierte er, schob es auf den Adrenalinschub der seinen Körper noch immer unter Spannung hielt. Ein schwacher Lichtschimmer tat sich vor ihm auf und wuchs an, je näher er diesem kam. Dann, es dauerte nur Sekunden, ehe er den Ursprung des Lichtes erreichte und das sah was sein Herz für einen Moment dazu brachte auszusetzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)