Children of Fire von SilverReader (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 9: Without mercy ------------------------ Kapitel 8 – Without mercy “Wo wart ihr!?”, begrüßte sie die Brünette. Tifa stand mit verschränkten Armen in der Eingangstür des Siebten Himmels. Hinter ihr drückte sich Marlene an sie, weiter hinten stand Barret und dahinter lugte Cid aus der Küchentür. „Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht!“, stieß Cloud schließlich hervor und presste seine Lippen aufeinander. Der schwarze Flügel der Person neben sich streckte sich und mit einem nahezu schuldbewussten Blick, wandte der Silberhaarige den Kopf ab. Sicher Tifa hatte sich Sorgen gemacht, aber Cloud fand das die Andere es gerade etwas übertrieb. Als keine Zusatzantwort von Sephiroth kam, blickte Cloud besorgt zu ihm. Der Silberhaarige konzentrierte sich darauf seinen Flügel zum Verschwinden zu bringen, welcher sich in einem Wirbel von hunderter kleiner und größerer Federn auflöste. Der Wind ergriff sie mitten im Fall und trug sie fort, doch nur wenige Sekunden später zerfielen sie zu Nichts. So als hätte es die prachtvolle Schwinge nie gegeben. Der Blonde spürte wie unruhig Sephiroth atmete, so als hätte ihn diese Aktion große Anstrengung gekostet. Schon während des Fluges war ihm aufgefallen, dass der Andere Probleme mit seinem Gleichgewicht zu haben schien und auch jetzt wo sie wieder sicheren Boden unter den Füßen hatten wurde es immer schlimmer. Stumm sahen alle zu, wie der Silberhaarige sich auf das Haus zu bewegte. „Seph?“ Marlene schien alarmiert zu sein und wollte dem Silberhaarigen helfen, doch dieser drückte sich wortlos an ihr und Tifa vorbei. Schwankend, nicht wissend, wo er hinlief. „Ughhh!“ Plötzlich hielt er inne. Eine seiner Hände krallte sich in einen der Tische, während sich die Andere in den Stoff seines Oberteils an seine Brust verkrampfte. „Seph!“ Cloud war sofort hinter ihm und legte eine Hand auf dessen Schulter. „Seph was...?“ In diesem Moment brach der Tisch unter dem Druck den der ehemalige General ausübte. Sephiroth warf den Kopf zurück und schrie, schrie als würde sein Körper von innen heraus zerfressen werden. Hart stieß er den Blonden von sich fort und taumelte nach rechts, wo er den nächsten Tisch mit voller Absicht zertrümmerte. Wütend schlug er zu, grub eine Hand in den Glasschrank seitlich neben ihm und hinterließ nur Trümmer. Vollkommen entsetzt standen alle da. Betrachteten stumm wie Sephiroth in der Bar wütete und alles zerstörte was sich um ihn herum befand. Ein Knurren und Zischen entwich seinen Lippen, Laute wie die eines Tieres. Ein Tier das vollkommen in Rage verfallen war. Wie durch einen Schlag aufmerksam geworden, drehte er sich zu Cloud um. Makofarben glänzten seine Augen, glühten nahezu, während sich seine Pupillen schlitzförmig verzogen. Er zitterte und umfasste mit seinen Armen seinen Oberkörper, krallte sich mit seinen Fingern an sich selbst fest, so als müsse er sich zusammenreißen. Sein Körper bebte und warmes Blut rann über seine Hände, dort wo die Splitter sich in seiner Haut gegraben oder diese verletzt hatten. Alles in Sephiroth drehte sich. Ihm war schwindelig und sein Körper brannte. Brannte als würde ihn etwas von Innen heraus verzehren. Das schlimmste für ihn war, als ihm schwarz vor Augen wurde. Es passierte plötzlich und war wie ein Schlag in sein Gesicht. Als er wieder zu sich kam, verschwommen Farben vor seinen Augen wahrnahm, war da zuerst der Schmerz in seinem Körper den er spürte. Das nächste was durch sein verstörtes Bewusstsein sickerte, war das es still war. Sehr still. Langsam hob er seinen Kopf und drehte sich um. Da stand Cloud und ihm war das Entsetzen praktisch in seine Züge gebrannt worden. Erst jetzt setzte Sephiroths räumliche Wahrnehmung ein und sein Blick für den Rest des Raumes wurde deutlicher. Zitternd hob der Silberhaarige eine Hand und blickte diese an. Überall war Blut, doch keine Wunde. Die Scherben hatten sich aus seiner Haut gedrückt und das Gewebe hatte sich verschlossen. Er war so dumm. Er war so verdammt dumm gewesen. Hatte er geglaubt er könnte ohne Vorkehrungen mit Cloud zusammen sein? Welch ein Irrsinn zu glauben man könnte ein Monster in etwas anderes verwandeln. Eine Regung des Blonden ließ Sephiroth wieder aufblicken, was dazu führte, dass Cloud zusammenzuckte. Natürlich. Seine Augen hatten sich verändert. Cloud musste diese Augen hassen, denn sie verkörperten alles, was er ihm genommen hatte. Es war schön gewesen für eine Weile ein ganz normaler Mensch zu sein. Wirklich. Wenn Sephiroth so darüber nachdachte war es wirklich ein erstrebenswertes Leben. „Sephiroth?“ Vincent schien als einziger so gefasst zu sein um ein Gespräch zu beginnen. „Ich bin noch da...!“, gab der Silberhaarige ruhig zur Antwort und blickte zu Vincent. „Mir ist heiß und meine Haut brennt...“ Um keinen zu einer unüberlegten Handlung zu treiben, beschrieb er besser wie genau er sich fühlte. Das war zwar unangenehm für ihn, doch es war besser, als wenn er jetzt schwiege und ein Drama aus der ganzen Angelegenheit machte. Hatten Cloud und er nicht schon genug gelitten? „Willst du dich besser hinlegen?“ Professionell und Emotionslos wie immer. Ja wenn man sich auf jemanden verlassen konnte dann auf Vincent. „Ich würde... gerne duschen... danach... ... sehen wir weiter... ok?“ Man merkte wie schwer es ihm fiel so offen zu sein. Sein Blick glitt zu Cloud, der sich jedoch keinen Millimeter bewegte, nur sehr flach atmete. „Glaubst du, du hast im Badezimmer einen Rückfall?“ Kein Ton von Cloud. Warum sagte Cloud nichts dazu? „Sephiroth?“ „Kann ich nicht sagen.... Momentan ist mir einfach nur extrem warm.... und... ich habe Kopfschmerzen...!“ Seine Antwort war ruhig, gelassen. Wie Vincent versuchte er die Situation ruhig anzugehen. Nur weil er sie spürte, IHRE Zellen, musste er ihr nicht verfallen. „Ich denke nicht... Vorhin hat es sich angekündigt... Ich denke das wird es wieder tun, wenn es noch einmal passiert...!“ Sein Körper pulsierte weiter vor sich hin und die Hitze in ihm steigerte sich. Schwer atmend musste er sich auf den Boden setzen. Das war es dann wohl mit dem Duschen. „Das ist meine Schuld...“ Clouds Stimme war das schönste für Sephiroth, was er gerade unter den vielen Geräuschen um sich herum ausmachen konnte. „Es ist nicht deine Schuld gewesen... Müssen wir jetzt wieder mit Schuldzuweisungen anfangen?“, murmelte der Silberhaarige mit schwacher Stimme. „Ich wusste es und habe nicht.... !“ In diesem Moment gab es einen Schlag, der im ganzen Haus wiederhallte. Vincent stand vor dem Blonden und hatte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Ein riesiger roter Abdruck prangte nun auf der Wange des Anderen, welcher den Ex-Turk verwirrt anstarrte. “Warum... hast du das getan?“, fragte Cloud immer noch perplex. Drohend hob Vincent seine Klaue an und hielt sie so, das Cloud sie deutlich betrachten konnte. „Sei froh, dass ich mit rechts geschlagen habe!“ Diese Erkenntnis schlug ein wie eine Bombe, denn die Gesichtsfarbe Clouds wurde noch eine Spur blasser. „Cid... hilf mir Sephiroth hoch ins Bett zu schaffen... Auf dem Boden zu sitzen ist sicherlich nicht besonders vorteilhaft... und du...!“ Wütend sah er zu Cloud und stupste mit einem Finger seiner Klaue gegen die Brust des Blonden. „Du hörst auf Sephiroth weiter zu provozieren! Jeder Stress kann gerade sehr unpassend sein und eine Katastrophe auslösen...!“ Ruckartig nickte Cloud. Vincent wirkte gerade wirklich einschüchternd. ~ ~ ~ „Geht es?“ Vorsichtig buxierten die beiden Männer Sephiroth auf das Bett, so dass dieser sich setzen konnte. „Ja... danke...“, murmelte dieser leise. So viel Aufmerksamkeit auf seine Person war ihm unangenehm und ließ ihn unsicher werden. Es war etwas Anderes eine Rede zu halten oder einen Vortrag, wie er es zu Zeiten getan hatte, als er noch General bei ShinRa war, als sich seiner Gefühle bewusst zu werden und mit diesen umzugehen. „Ich denke ihr könnt gehen... ... Ich werde mich etwas ausruhen...“, brachte Sephiroth schließlich hervor und durchbrach damit die peinliche Stille die eingesetzt hatte. „... Cloud ist ja da... ...“, fügte er noch hinzu, als Vincent ihn nicht gerade begeistert anblickte und eine Augenbraue hob. „... ... Du hast es auch sicher jetzt unter Kontrolle?“, hakte Cid nach, woraufhin der Silberhaarige nickte. Stumm sah der blonde Pilot zu dem Schwarzhaarigen neben sich. Sie tauschen einen kurzen Blick, ehe Vincent seinen Körper entspannte und nickte. „Also gut...“ Langsam wandte sich der Ex-Turk um, warf Cloud einen kurzen warnenden Blick zu und schritt zur Tür des Zimmers. „Wenn etwas ist...“ Vincent blieb im Türrahmen stehen. „...sage ich dir Bescheid.. oder schicke Cloud zu dir...“, vollendete der Silberhaarige den Satz. „... ...“ Wortlos nickte der Schwarzhaarige und verließ das Zimmer gefolgt von Cid. Stumm starrte Cloud auf den Boden und strich sich durch sein kurzes Haar. „... ... Das ist ja wirklich toll gelaufen... ...“, seufzte er leise und setzte sich ohne Scheu neben den Silberhaarigen. „Mit dir hat man auch nur Ärger!“ Sephiroths Kopf schoss fast schon nach oben, während er Cloud verletzt anblickte. Seine Mine entspannte sich jedoch, als er das Grinsen auf den Lippen seines Freundes erblickte. „Ja... ... nur Ärger...“, wiederholte er leise und lächelte schwach, was sein Gesicht wie eine Grimasse wirken ließ. „Hast du... ... Angst... Cloud?“ Der Blonde schloss seine Augen und seufzte leise. „Vor dir?... ... Ich weiß nicht genau... Ich denke… vor deinem früheren Ich hatte ich Angst... ... oder zumindest war es mir unangenehm...“, versuchte der Blonde seine Gefühle zu beschreiben. „Nein das... meine ich nicht... ich meine... vor meinen Augen...!“ „... ...“ Auf diese Frage hin schwieg Cloud und blickte auf die giftigen grünen makofarbenen Augen mit den schlitzförmigen Pupillen. Ja. Er hatte Angst vor diesen Augen. Große Angst sogar. Er sah ihn ihnen sowohl Jenova, die drei Silberlinge, ebenso wie einen hasserfüllten Sephiroth. „Seph...“ Cloud hob eine Hand und strich über die glatte, alabasterfarbene Haut des Anderen. Vorsichtig nahm er dessen Gesicht in seine Hände. „Du hast die Kontrolle... du hattest sie immer... und du weißt was passiert wenn du sie verlierst!... Ich bin davon überzeugt, dass du stark genug bist... das warst du schon immer... du hast es nur nicht so gesehen...!“ Das Lächeln auf den Lippen des Silberhaarigen wurde fester und er nickte. „Cloud ich... ... danke...“, hauchte er leise und lehnte seine Stirn gegen die Schulter des Blonden. ~ ~ ~ „Ich mache mir Sorgen...“, gestand Tifa und lehnte sich gegen die Küchentheke. „... Jetzt wo Sephiroth wieder das Potenzial dazu hat, durchzudrehen... ...“ Sie ließ den restlichen Satz offen und wandte den Kopf ab. „Nicht, dass ich mir wünsche, dass er es nicht schaffen würde, aber... du hast es doch selbst gesehen... er hat die Bar in nicht einmal fünf Minuten fast vollkommen vernichtet...“ Zack seufzte. „Wir teilen deine Sorge Tifa, aber wir müssen Cloud und Seph hier mehr vertrauen. Die beiden haben auch so schon einen steinigen Weg. Wir müssen es ihnen nicht noch schwerer machen!“ Der Schwarzhaarige stemmte sich rückwärts auf die Anrichte und ließ die Beine baumeln. „Seph bereut das, was er getan hat... ... da bin ich mir ganz sicher und ich denke... Nein ich bin mir sogar zu 100% sicher, dass er das niemals freiwillig wiederholen wird!“ Leise seufzte die Brünette und schüttelte den Kopf. „Lass uns das Thema wechseln... ... Ich will mir darüber jetzt einfach keine Gedanken machen...!“ „Wie du willst... ... ...Aerith dankt dir nochmals für... na ja du weißt schon...!“ Zack wurde etwas verlegen. Tifa jedoch verstand auf Anhieb wovon er sprach und kicherte. „Keine Sorge... bei mir ist es sicher... ich freue mich für euch beide... wirklich!“ „Ja... ... ich weiß nicht... ich glaub am meisten hab ich Angst es Seph und Cloud zu sagen... ... aber... irgendwann muss es sein... ich kann es nicht ewig verstecken....“ „Also ich für meinen Teil finde ja, dass die beiden sich da nicht anstellen müssen... immerhin haben wir auch zu ihnen gehalten.“ „Ja...“ Etwas nervös strich sich der Ex-Solider über den Arm und seufzte. „Trotzdem... ... Seph ist nun mal Seph.... Er war schon früher schwierig, aber seine Meinung ist mir eben wichtig! ... Das war sie schon immer... und Cloud... Cloud ist ein Kumpel... wir verstehen uns gut und die Beziehung zu ihm ist für mich fast schon so wie zu Seph... ich kann einfach nicht ohne die beiden und wenn sie es nicht ok finden... ... na ja ich weiß nicht was ich dann machen soll!“ Nachdenklich verschränkte Tifa die Arme. „Weißt du...“ Sie schritt auf Zack zu und legte eine Hand auf sein linkes Bein. „... Ich denke du solltest hier zu Aerith halten und für deine Entscheidung einstehen. Immerhin hast du Sephiroth und Cloud auch nicht um Erlaubnis gefragt, bevor ihr daran gedacht habt... oder?“ Zack lief ein wenig rot an. „...Schon klar... Für seine Taten muss man einstehen... Ehre und so...!“ Er rutschte von der Anrichte und nickte. „Aber heute nicht mehr... Ich lasse den beiden erst Mal ihre Ruhe... und dann... passe ich wohl den richtigen Moment ab!“ Lächelnd nickte die Brünette und nickte. „Was wird es denn?“ Der Schwarzhaarige grinste. „Ich hoffe doch ein Junge!... ..., aber Aerith schwört, dass es ein Mädchen werden wird... Nun wir werden sehen... ...“ ~ ~ ~ „Vincent?“ Cid stand an der Innentür zu ihrem Zimmer und lehnte sich gegen diese. Der Schwarzhaarige saß auf dem Bett, hatte die Arme auf die Knie gestützt und die Hände in diesen vergraben. Vollkommen in Gedanken versunken hatte er sogar vergessen Cid wie gewöhnlich aus ihrem Zimmer aus zu sperren wenn er allein sein wollte. Nun trat der Bonde langsam auf seinen Freund zu und setzte sich neben diesen. „Warum nur?“, fragte Vincent leise. „Warum haben die beiden das getan?... ...“ „Ich würde sagen, das ist etwas ganz Natürliches in einer Beziehung! Da tut man so etwas nun einmal... Du weißt schon.. wenn man sich liebt und so... ...“, versuchte Cid dem Anderen zu erklären. Dieser löste sein Gesicht von seinen Händen und starrte den Piloten ungläubig an. „Du verdammter Idiot! Das die beiden Sex hatten ist mir gleich! Ich frage mich warum sie dann wenigstens nicht die Courage hatten, zu verhüten! Immerhin haben wir dadurch, dass Sephiroth nun wieder Jenova-Zellen in seinem Körper trägt, ein erhebliches riskantes Problem bekommen!“ Cids Wangen färbten sich in einem leicht rosanen Ton. So offen war Vincent noch niemals gewesen. //Bisher bestand auch nicht die Notwendigkeit das Thema anzuschneiden...//, dachte er bei sich. Frustriert seufzte der Ältere. „Eine tickende Zeitbombe... ... Fragt sich nur... wann es >bumm< macht...“ Der Blonde schien seine Sprache wiedergefunden zu haben und seine Hautfarbe normalisierte sich langsam wieder. „Sei nicht immer so pessimistisch! Sephiroth hat gesagt er kann es kontrollieren... und wenn nicht würde er uns rufen...!“ „Dieses... >und wenn nicht< bereitet mir Sorgen“, murmelte der Schwarzhaarige leise und umfasste mit seiner rechten Hand seine Klaue. Langsam hob Cid seine Hand und legte sie auf die Vincents. „Mach dir nicht immer so fiele Gedanken... ... du solltest... einfach etwas entspannter sein und etwas mehr lächeln!“ Wiederwillig verzog der Ex-Turk seinen Mund und brachte ein gezwungenes Lächeln hervor. „... ... daran müssen wir noch arbeiten...!“, seufzte Cid. ~ ~ ~ Tief unter der Erde, in den dunkelsten Winkeln des ehemaligen ShinRa Gebäude regte sich etwas. Ein Gerät schaltete sich wie von selbst an und versorgte die umliegenden Maschinen mit Strom. Es war wie eine Kettenreaktion. Ein Bildschirm nach dem Anderen schalte in einen betriebsbereiten Modus. Das Klicken der Maschine hallte durch die staubigen und leeren Gänge, die teilweise bereits eingestürzt waren. Eine kleine Lampe entzündete sich und erhellte den Raum, in dem sie sich befand, mit ihrem schwachen Schein. Auf einem Tisch, neben dem Computer saß eine junge Frau und ließ ihre Beine baumeln. Sie schien gelangweilt zu sein und drehte eine Strähne ihr silbernfarbenes Haar immer wieder um einen Finger der linken Hand, während sie sich mit der anderen auf dem laborähnlichen Tisch abstützte. „Und du bist dir sicher, dass ER es war?“ Die Stimme klang mechanisch und wirkte leicht verzerrt. Sie drang aus einem Lautsprecher, der etwas weiter hinten im Raum angebracht war und per Kabel zu dem eingeschalteten großen Rechner führte. Die Bildschirme an den Seiten blinkten, rechneten Daten ab oder wiesen Zahlentabellen auf. „Natürlich bin ich mir sicher... Wozu haben ich denn zwei Augen?“, entgegnete die Silberhaarige schon fast herablassend. „Werd nicht frech junge Dame!... !“ „Hmpf!“ Beleidigt wandte sie den Kopf von dem Computer ab und ließ sich von dem Tisch gleiten. „Wie geht es Mutter?“, fragte sie schließlich um das Thema zu wechseln. „Sieh selbst!“, antwortete ihr die mechanische Stimme. Eine weitere Lampe schaltete sich ein und erhellte den Raum. Sie offenbarte einen riesigen Basseng der fast die komplette Höhe des Zimmers einnahm. Der Inhalt im Inneren war dunkel und mit einer schwarzblauen Flüssigkeit gefüllt, so dass man nicht erkennen konnte was sich in ihm befand. Die junge Frau legte eine Hand an das Glas und strich über die dicke, glatte Oberfläche. „Bald Mutter... Sei nicht traurig... bald bringe ich ihn dir! Ich habe ihn sogar bereits gefunden...!“ Sie kicherte wie ein verliebtes Schulmädchen. „Aber er erinnert sich nicht... Er hat mich vergessen...! Kannst du dir das vorstellen?!“ Ihre Hand krallte sich an das Glas und sie lehnte ihre Stirn gegen dieses. „Einfach vergessen....“, hauchte sie. „S-2!“ Die mechanische Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie wandte sich zu dem Computer um. „Komm her...! Ich will ein Datenupdate machen!“ Langsam schritt die junge Frau auf den Computer zu und streifte dabei ihr Oberteil ab, entblößte ihren nackten Oberkörper. Geschickt, so als hätte sie es schon öfter getan, zog sie ein Kabel hervor und schob es in ihren Bauchnabel. Ein leises Klicken ertönte und ihr Körper bewegte sich kurz ruckartig. Nur wenige Sekunden später öffnete sich die Brust der Silberhaarigen und ein kleiner Bildschirm schob sich ins Freie und ließ eine Tastatur hervorschnellen. Erst jetzt wo der kleine Computer ausgefahren war konnte man deutlich die leicht rot glühenden Linien wahrnehmen die sich über den gesamten Oberkörper der jungen Frau bis hoch zu ihrem linken roten Auge zogen. „Beginne mit Datenupdate!“ Ihre Stimme glich nun fast vollkommen der, der körperlosen Stimme, auch wenn diese männlich zu wirken schien. Blasen stiegen in dem immer noch beleuchteten Basseng auf und wie in einem kleinen Wirbel drückte sich ein langer blaufarbener Arm gegen die Glaswand. Der Arm zuckte und glitt dann leblos hinab, nur um wieder in den Tiefen des Inhaltes zu verschwinden. Weiter hinten schlug etwas mit voller Wucht gegen den Metalltank in dem es eingepfercht war. Der Computer gab ein surrendes Geräusch von sich und ein Stromkreis umspannte plötzlich die metallene Hülle des Tanks. Ein lautes Kreischen ertönte, gefolgt von einem leisen Wimmern und die Schläge verstummten. „Treib es nicht zu weit! Du kommst noch früh genug heraus!“ Fast schon konnte man denken einen resignierten Unterton in der körperlosen Stimme zu bemerken. „Bald schon... Sehr bald... ... Hahahahahahahahahahahahaha!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)