Superheld? Nope! von zero000 ================================================================================ Kapitel 14: who are you ? ------------------------- Wütend die Tür zu ihrem Zimmer zuschmeißend blies Salli die Luft scharf durch ihre Zähne und riss sich die Mütze vom Kopf. Mit zitternden Fingern sah sie auf das graue Stoffstück und überlegte was sie jetzt machen geschweige den wie sie sich jetzt verhalten sollte. Sie hatte gerade. „Oh man!“ Seufzte sie und ließ sich an der Tür rücklings hinunter rutschen bis sie auf dem Boden saß. Sie hatte gerade Jason geküsst! Zwar aus dem schlichten Willen heraus ihrer Mutter eins auszuwischen, aber Kuss blieb Kuss und dieser hier war einfach nur. „Oh man!“ Seufzte Salli erneut und drückte sich die Mütze gegen den Kopf. Was hielt er den jetzt von ihr? Eine Irre mehr die er sich vom Leib halten musste vermutlich. Je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie sich das sie einfach für immer hier in diesem Zimmer bleiben würde. Das war einfach die logische Lösung, auch wenn das Beinhalten würde das sie auch für immer in diesem Haus bleiben musste. Allerdings konnte sie es drehen und wenden wie sie wollte, dieses Kribbeln in ihrem Bauch hörte nicht auf und wurde mit jedem Gedanken an den blonden Sicherheitsmann nur noch stärker. Was würde sie jetzt nicht für einen Freund geben dem sie ihre Probleme erzählen konnte und der ihr einfach zuhörte. Dabei fiel ihr die Simkarte ein die ihre Mutter ihr gegeben hatte und plötzlich ging alles ganz schnell. Aufstehend und ihr Handy aus der Kommode befreiend schmiss sich Salli auf ihr Bett und versuchte unbeschadet das Gehäuse des Gerätes auf zubekommen. Nachdem sie die neue Karte eingelegt hatte, dauerte es wieder eine gefühlte Ewigkeit bis sie wieder vollen Zugang besaß und nach weiteren endlosen Minuten hatte sie tatsächlich ein Freizeichen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so über ein schlichtes Tuten gefreut wie in diesem Moment. Und sogar noch mehr als sich eine bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung meldete. „Johnson!“ Erklang es und bezweckte das Salli sich aufrecht auf ihr Bett setzte. „Du glaubst gar nicht wie gut es tut die Stimme einer normalen Person zu hören!“ „Ja schön. Und wer ist da?“ Hackte Jessi nach und klang deutlich genervt. „Ach so! Neue Nummer! Hey Jess ich bis. Die Stimme aus dem Jenseits.“ „Salli? Oh mein Gott! Salli du liebe Güte!“ Quiekte es nun an der anderen Seite und ließ auch Sallis Laune erheblich steigern. „Ja Sorry! Ich hab ne neu Nummer daher die Verwirrung. Und? Wie geht’s dir?“ „Wies mir geht?“ Amüsierte sich Jess. „Was für ne Frage! Wie geht’s dir?“ „Na ja! Ich sitze hier seit drei Tagen fest. Also...“ „So schlimm?“ „Schlimm ist gar kein Ausdruck.“ Seufzte Salli und stütze sich auf ein Kissen. „Man kann getrost davon ausgehen das mein Leben den Bach runter geht.“ „Ach komm schon. So schlimm kanns nicht sein?“ Salli seufzte erneut und sah auf die Mütze die vor ihr lag. Dass sie nicht sofort antwortete machte ihre Freundin stutzig und ließ sie darauf weitersprechen. „Na komm schon. Du hast es doch bald überstanden. Oder ist...“ „Jess ich hab ein Problem!“ Unterbrach die blonde und war auf einmal wieder in ein melancholischen Stimmung gerutscht. „Und ich meine jetzt nicht ein Problem das mit einem Eimer Schokoeis wieder behoben ist.“ „Was ist passiert? Hat es was mit deinem Unfall zu tun?“ „Das war kein Unfall!“ „Was?“ Zischte die Stimme am Telefon entsetzt und ließ Salli darauf sich erheben. „Was soll das heißen du hattest keinen Unfall? Ich meine du...“ „Es war kein Unfall im herkömmlichen Sinn. Ich war einfach nur im falschen Wagen und wurde daher Opfer eines Mordanschlags!“ Es so zu nennen war seltsam und erschreckend zu gleich. Jemand wollte ihren Vater umbringen und es war noch ungeklärt ob man es nicht erneut versuchen wollte. „Deshalb sind die da!“ Flüsterte Salli zu sich selbst, als ihr deutlich wurde warum ihr Vater plötzlich Sicherheitspersonal eingestellt hatte. „Was sagst du da? Jemand wollte dich umbringen?“ „Was?“ Stutzte Salli und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. „Nein. Nicht mich. Meinen Vater. Ich hab sein Auto an dem Tag genommen und da haben die wohl gedacht er sitzt drin und nicht ich.“ „Wow das ist heftig? Und... Und jetzt? Ich meine weißt du was genaues?“ „Nein! Aber das ist auch mein kleinstes Problem momentan.“ „Wie! Es geht noch weiter?“ „Ich hatte heute einen Termin beim Arzt!“ Wieder unterbrach Salli sich und ließ Jess durch die Sekunden des schweigend wohl unruhig werden. „Ja bitte sag doch was? Mensch Salli erzähl. Ich stell mir nämlich gerade vor das du mir gleich sagst du hättest nur noch wenige Tage zu leben.“ „Nein mir geht’s gut.“ „Ja und? Was hat der Arzt gesagt?“ „Soweit bin ich gar nicht gekommen. Na ja ich meine ich war schon im Zimmer. Bis dieser Typ aufgetaucht ist, mich versucht hat zu betäuben und die beiden anderen Hinterhofschläger mich schlussendlich entführen wollten.“ Schweigen brach in die Leitung und verursachte bei Salli das sie sich nun Sorgen machte. „Aber keine Panik mir ist nichts passiert!“ „Du verarscht mich jetzt?“ „Ich wünschte es wäre so. Aber allen Anschein nach sind ein paar ganz miese Typen ganz scharf auf mich!“ „Darüber macht man keine Scherze Salli.“ „Du hörst dich an wie meine Mutter.“ „Dann hat sie in dem Punkt vielleicht recht. Denn momentan klingst du für mich nämlich wie jemand der das alles nicht so wirklich ernst nimmt.“ „Das liegt vielleicht daran das auch das nicht gerade mein größtes Problem ist.“ „Du machst mich fertig!“ Seufzte es aus dem Hörer und ließ Salli zur Tür sehen. „Was kann den bitte noch schlimmer sein?“ „Jess irgendwas stimmt nicht mit mir. Ich habs noch niemanden erzählt aber wenn dann lande ich mit Sicherheit in der Psychiatrie.“ „Salli jetzt machst du mir Sorgen!“ „Jess ich weiß nicht was ich machen soll?“ Schniefte Salli derweil und ließ sich wieder auf das Bett nieder. „Gott Süße was ist den los?“ „Ich kann...“ Begann die blonde, atmete tief durch und sah wieder zur Tür. „Ich glaub es ist nicht so gut wenn ich dir das am Telefon erzähle. Weiß auch nicht aber meine aufkeimende Paranoia meldet sich gerade.“ Versuchte sie einen Witz zu machen und wischte sich eine Träne von der Wange. Salli konnte es sich nicht erklären, aber sie hatte einfach kein gutes Gefühl dabei Jess die ganze Situation am Telefon zu erzählen. „Na gut dann!“ Begann Jess enthusiastisch. „Dann bleib wo du bist, ich komm zu dir?“ „Was aber?“ „Nein nichts da!“ Unterbrach sie Salli. „Meine beste Freundin braucht Hilfe, also bekommt sie die auch! Ich....“ Sie schien zu überlegen und hielt dadurch kurz inne. „Ich muss nur noch was klären, packen muss ich auch noch und allem in allem. Na sagen wir einfach spätestens Morgen früh bin ich bei dir. Die Adresse von deinen Eltern hab ich noch irgendwo. Notfalls ruf ich dich an.“ „Jessi?“ Hielt Salli ihre Freundin auf und wischte sich über die Nase. „Las gut sein Salli! Ich mach mich auf den Weg und bis dahin! Was weiß ich? Nimm ein Bad. Das entspannt!“ Verschluckt lachend schüttelte Salli den Kopf und war doch mehr als Dankbar dafür das Jessi her kommen würde. „Danke Jess!“ Sprach sie daher ruhig und machte ihrer Freundin bewusst wie dringend sie jetzt jemanden an ihrer Seite brauchte. „Kein Thema Süße. Bis später und pass auf dich auf.“ „Mach ich.“ „By!“ „By!“ Den Anruf beendend, wischte sich Salli ein weiteres Mal über die Augen, legte das Handy neben sich und setzte die Mütze zurück auf den Kopf. Auch wenn sie gerade ein zutiefst deprimierenden Tag erlebte, die Aussicht das Jess kam, machte alles etwas erträglicher. Für einen kurzen aber ernsthaften Moment überlegte Salli ob sie tatsächlich ein Bad nehmen sollte. Sie tat es aber schon alleine aus dem Grund nicht, da ihre Mutter ihr dazu geraten hatte. Daher verbrachte Salli die nächsten Stunden damit sich mit einem Kissen bewaffnet auf dem Sofa zurückzuziehen und sich den Kopf zu zerbrechen. Es kam aber wie es kommen musste und der Hunger führte dazu das Salli den Entschluss faste das Zimmer doch zu verlassen. In ihrem Kopf malte sie sich alles ganz einfach aus. Über den Gang die hintere Treppe hinunter und so direkt in die Küche. Eigentlich ganz einfach, wenn man mal von Sallis Plan absah sich von allem und jeden fernzuhalten. Den halben Weg zurückgelegt stand Salli an der untersten Treppenstufe und müsste nur noch um die Ecke biegen um in der Küche zu stehen, dennoch hielt sie inne. Wie als wenn sie festgeklebt war, verharrte sie in ihrer Position und lauschte ob sie irgend ein Geräusch wahrnahm. Nach fast zwei Minuten die sie reglos auf der Stelle stand überwand sie sich nach zahlreichen inneren Diskussionen und ging weiter. Keine drei Schritte legte sie voran, bis sie mit Schrecken feststellen musste das sie doch nicht alleine war. „Miss Salli!“ Grüßte Rosa die hinter der Küchenzeile stand und so gut wie Geräuschlos einige Kräuter von kleinen Stöckchen ab zupfte. „Hallo!“ Lächelte die blonde steif zurück und sah sich um ob hier noch jemand anderes war. „Hatten Sie einen schönen Tag bis jetzt?“ Fragte Rosa mit einem Lächeln und widmete sich wieder ihrer Arbeit. „Tag?“ Wunderte sich Salli und fragte sich ob Rosa überhaupt irgendetwas von den Vorkommnissen mitbekommen hatte. Wenn, dann würde sie jetzt mit Sicherheit nicht so gelassen auf sie reagieren. „Ja!“ Antwortete Salli daher rasch um nicht aufzufallen und wand sich dem Kühlschrank zu. „Kann ich etwas für Sie tun? Brauchen Sie etwas?“ Fragte Rosa nachdem die blonde den Kopf in den Kühlschrank steckte auf der Suche nach etwas essbaren und ließ sie darauf leicht seufzen. „Nein Danke! Ein Sandwich bekomme ich noch alleine hin!“ Grinste sie knapp und legte sich bereits einige Dinge aus dem Schrank, hielt aber inne und sah sich suchend um. „Verflucht! Wo?.... Danke!“ Ein Nachteil wenn man nicht hier wohnte war das man nicht sofort wusste wo sich manche Dinge hier befanden. Daher war Salli gerade auf der Suche nach dem Brot, als Rosa erkannte was sie wollte und ihr die Tüte aus einem der Schränke reichte. Dankend es an sich nehmend tat sie sich weiter ihrem Essen zu und hatte es nach anfänglichen Schwierigkeiten geschafft. Eigentlich hatte Salli vor es mit auf ihr Zimmer zu nehmen, aber da Rosa von ihren Problemen noch nichts mitbekommen hatte und sie immer eine nette Gesellschaft war, setzte sich Salli an den Tisch. Sich während des Essens der Zeitung widmend, bekam Salli nur nebenbei mit wie Rosa sich zuerst die Hände wusch und sich darauf um den Tresen begab. Hier und da etwas zusammensuchend verließ die Haushälterin die Küche, und kam in Sallis Augenwinkel gleich darauf wieder zurück. „Ich hab gar nicht gewusst das in DC drei dieser fliegenden Schiffe abgestürzt sind?“ Sprach die blonde mehr zu sich als zu Rosa die sie immer noch hinter sich vermutete und biss erneut in ihr Sandwich. „Vor vier Monaten!“ Bekam sie als Antwort von einer vertrauten Stimme die nicht die von Rosa war, worauf Salli sich an ihrem Bissen verschluckte. Hustend die Augen schließend, brauchte Salli einen Moment bis sie wieder frei Atmen konnte und selbst nachdem sie es konnte wollte sie die Augen geschlossen halten. Warum war sie nicht wieder in ihr Zimmer gegangen? „Hey!“ Grüßte sie leise und hielt sich den Handrücken vor den Mund. „Hey!“ Entgegnete ihr Jason ebenso ruhig und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. „Hör mal ich... ich...“ Stotterte sie, als sie aufsah und feststellte das er sich ihr gegenüber setzte. „Schon gut. Ich weiß was du sagen willst. Aber mach dir mal keine Sorgen. Ist halb so wild.“ Winkte er ab und nahm einen ersten Schluck. „Was? Nein.. Ich... Verdammt!“ Versuchte sie abzuwehren und sah dabei leicht schockiert zu ihm, was er mit einem schwachen Grinsen kommentierte. „Ich meine.. Ich tu so was eigentlich nicht. Also...“ Versuchte sie sich weiter zu Entschuldigen und ließ durch ihre aufgewühlte Haltung ihn nur stärker in seine Tasse Grinsen. „Dir scheint das auch noch Spaß zu machen?“ Fragte sie seufzend und verschränkte dabei die Arme über dem Kopf. „Es ist zumindest nicht unamüsant!“ Grinste er weiter, worauf Salli tief einatmete. „Aber mach dir mal darüber keine Gedanken. Für gewöhnlich geh ich davor mit derjenigen zwar Essen, aber deine Herangehensweise hat auch was!“ „Sehr witzig!“ Beschwerte sie sich und verschränkte die Arme gespielt schmollend. „Das macht dieses Haus mit mir!“ Seufzte sie nach einer Weile und stützte sich mit beiden Armen am Tisch ab. „Normalerweise bin ich nicht wie... eine sechzehnjährige!“ Versuchte sie sich erneut herauszureden und erntete ein weiteres verschmitztes Grinsen. „Schön zu wissen!“ „Trotzdem! Tut mir leid das ich dich für meinen persönlichen Rachefeldzug missbraucht habe!“ ~Nette Beschreibung~ Dachte er und sah sie noch immer dabei an, während ihr die ganze Sache ziemlich unangenehm war. „Schon vergessen!“ „Gut!“ Seufzte sie und richtete sich auf um ihren Teller aufzuräumen. Ihr anfängliches Ziel hatte sie gerade beendet doch nun stand sie vor der dringenden Frage was sie jetzt tun sollte. Eigentlich wollte sie zurück in ihr Zimmer, aber sich mit Jason zu unterhalten war in ihren Augen plötzlich ein lohnendes Ziel. Was auch stark von dem Kribbeln in ihrem Bauch dominiert wurde des sie wie magisch verstärken wollte. Ihr viel aber beim besten Willen nichts ein was sie sagen sollte. Innerlich verzweifelt nach einem Thema suchend, überschlug sich ihr Hirn beinahe und kam dabei immer nur wieder auf den Punkt das sie einfach wieder gehen sollte. Den Mund zu einem schmalen Lächeln verziehend, drehte sie sich bereits in Richtung Gang als ihr erneut Jasons Gedanken entgegen flogen. ~Sie will gehen! Sag was! Irgendwas damit sie bleibt!~ „Was?“ „Was!“ Sprachen beide gleichzeitig, sahen sich kurz perplex entgegen und fingen darauf erneut gleichzeitig an leicht zu lachen. „Verhext!“ Schüttelte Salli den Kopf uns kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Kann man sagen!“ Meinte auch er etwas zurückhaltend. „Was wolltest du sagen?“ „Oh nein! Du zuerst. Ich denke nämlich dich eher gehört zu haben!“ Entgegnete die blonde und ging einen Schritt zurück in die Küche. Dabei sah sie zu Jason der in diesem einen Moment irgendwie gelöster wirkte. Es war nicht ganz zu bestimmen aber alleine sein Gedanke das sie bleiben sollte, ließ Sallis Magen erneut aufflattern. „Was? Ich? Ach war nicht so wichtig!“ Winkte er ab und nahm einen weiteren Schluck, das er dabei fest in seine Tasse sah, ließ Salli verwundert die Augen zusammenziehen. Was sollte das denn? Machte sie ihn etwa nervös? ~verdammt las dir was einfallen? Das kann doch nicht so schwer sein!~ Das Salli amüsiert die Luft einzog ließ ihn wieder zu ihr sehen und das verdutzte Gesicht von ihm schaffte es sogar sie noch etwas mehr aufzuheitern. „Wow!“ Staunte sie und setzte sich wieder ihm gegenüber. „Ich hab gar nicht gewusst wie gut ich bin!“ Staunte sie gespielt und sah ihn weiterhin an. „Inwiefern?“ Wollte er wissen, worauf Salli ein breites zufriedenes Grinsen auflegte, die Arme verschränkte und sich zurücklehnte. Es war ihr nicht aufgefallen aber die Tatsache das sie diesen Mann so einfach verwirren konnte, konnte Salli nicht ganz glauben, daher wollte sie den Moment so lange genießen wie er anhielt. ~was meint sie? Hab ich was gemacht?~ „Ach nicht so wichtig!“ Winkte nun sie ab und beugte sich wieder nach vorne. ~Was ist nur los? Wieso kann ich nicht... Beruhige dich! Tuh das was Natasha gesagt hat. Nur ein Auftrag!~ Das Lächeln das Sallis Lippen umschmeichelte, verblasste augenblicklich und wich einem gequältem Abbild seiner selbst. Warum zwang er sich nur immer wieder sie als Auftrag anzusehen? War sie das etwa nicht? Oder warum war es ihm so wichtig? Und was für Salli noch viel wichtiger war. Wer war diese Natasha? Fest einatmend, war ihm ihr plötzlicher Verhaltenswechsel wohl aufgefallen, da er die Tasse abstellte und sie weiterhin ansah. „Gibt es eigentlich was neues?“ Fragte sie um die Stille zu durchbrechen, auch wenn sie eigentlich keine Antwort auf diese Frage haben wollte. „Nein! Die Polizei hat sich noch nicht gemeldet!“ „Ach ja! Die Polizei!“ Spottete sie leicht und rief sich die Situation mit den beiden Detektivs ins Gedächtnis. Das ihr dabei aber auch gleichzeitig der Moment mit Jason alleine im Wohnzimmer einfiel konnte sie dabei nicht verhindern. „Du glaubst nicht, das das welche waren?“ Stellte er eher fest als das er fragte und straffte dabei seine Haltung minimal. Dass er sie dabei ansah als versuche er ihre Gedanken zu lesen war schon beinahe ironisch. „Nein ich denke nicht, das das welche waren?“ „Warum denkst....“ „Keine Ahnung wie ich darauf komme! Ich kann einfach nicht glauben das...Ahha!“ Brummte sie und erhob sich von ihrem Platz. Es passte ihr nicht das er sie darauf ansprach. Wie sollte sie es ihm auch erklären. „Vermutlich werde ich einfach nur paranoid. Oder bin es bereits. Aber diese ganzen Sachen in meinem Kopf lassen mich langsam Wahnsinnig werden!“ Aufgewühlt zwischen den Boden zu ihren Füßen und Jason hersehend war Salli gefangen in ihrem Kopf mit ihren Gedanken. Da war die Seite die schrie ihm alles zu erzählen und die, die ihr riet den Mund zu halten. Beide hatten gute Argumente aber dieser Kampf bezweckte das die blonde ihr Umfeld vergaß. „Hey hey hey!“ Rief Jason sie zur Ruhe, hatte sich längst erhoben und stand nun direkt vor ihr. Dass er ihr Gesicht mit seinen Händen einfing ließ sie sofort innehalten und ihn ansehen. „Ganz ruhig Salli!“ Sprach er weiter und beugte sich etwas nach unten um ihr direkt in die Augen zu sehen. „Es ist vollständig normal das du verwirrt bist. Was du heute durchmachen musstest und erfahren hast ist für niemanden einfach zu verkraften. Also rede dir nicht ein das du verrückt wirst!“ Wie angewurzelt da stehend, konnte Salli nichts anderes tun als dem Mann anzusehen der ihr so nahe war das sie die einzelnen Farbmuster in seinen Augen erkennen konnte. Es war ihr nicht einmal unangenehm in welcher Haltung er sie hielt. Ganz im Gegenteil! Jason so nahe bei sich zuhaben sowie die Worte die er zu ihr sprach, waren so beruhigend das Salli sie einfach nur genoss. ~ist mir egal was Natasha sagt.~ Hörte Salli und noch bevor sie begriff was er damit meinte, fühlte sie wie er mit einem Daumen über ihre Wange strich. Das war nicht mehr die Berührung um einen etwas klar zu machen, dieser hier verdeutlichte etwas ganz anderes. Der Blick in seinen Augen hatte sich verändert und sein feines Schmunzeln im Gesicht verriet auch ohne Gedankenlesen was er dachte. Sallis Magen schlug erneut Purzelbäume, auch wenn sie sich noch immer nicht bewegte in der Hoffnung diesen Moment nicht zu zerstören. „Also mach dir keine Sorgen! Ich hab dir doch gesagt ich pass auf dich auf. Und die Polizisten wurden von mir persönlich angefordert und überprüft!“ Seine Stimme war ruhig, fürsorglich und doch waren es seine Worte die diesen Moment zerstörten. Er hatte sie angefordert und überprüft? Schlagartig fiel Salli das Telefonat im Parkhaus des Krankenhauses wieder ein und ihr dortiger Verdacht das er nicht die Polizei angerufen hatte. Sie wollte diesen Gedanken heute Vormittag nicht weiter denken. Sie wollte vergessen. Aber nun kamen die Zweifel zurück und schlugen regelrecht auf Salli ein. „Du... Du hast...!“ Begann sie mit monotoner Stimme und sah weiterhin zu ihm, als er plötzlich von ihr abließ und an ihr vorbei in Richtung Tür sah. Rosa war zurückgekommen, aber für Salli war das nicht wichtig. Sie sah weiterhin gerade aus und da Jason einen Schritt zur Seite gemacht hatte viel ihr Blick eben auf den Gang. „Du hast sie angerufen?“ Fragte sie erneut und sah ihn noch immer nicht an, erkannte aber das er sich seine Tasse nahm um sich nachzuschenken. Vermutlich wollte er da Rosa anwesend war nicht auffallen und bekam daher nicht mit wie Salli starr wurde. „Ja! Aber glauben Sie mir. Die beiden sind wirklich Polizisten.“ ~ich verstehe nicht wie sie auf den Gedanken kommt? Die beiden haben ihre Rolle doch hervorragend gespielt.~ Die Luft anhaltend, presste Salli die Lippen aufeinander als sie das hörte und spannte dabei ihre Haltung an, das es beinahe weh tat. Sie verstand nicht was das sollte! Aber wenn er die beiden angerufen hatte und sie nur eine Rolle spielten. Warum taten sie das? Und warum er? ~vermutlich besser das Rosa zurückgekommen ist. Verdammt Barton reiß dich zusammen~ Die Augen aufreißend, hatten sich längst Tränen in ihnen gesammelt. Was passierte hier gerade? „Ich denke das wir Morgen mehr erfahren werden. Aber ich werde Sie informieren sollte ich etwas in Erfahrung bringen.“ Versuchte er zusätzlich vom Thema abzulenken und sah dabei auf Sallis die immer noch mit dem Rücken zu ihm mitten im Zimmer stand. Er schien aber nun zu merken das sich etwas an ihrer Haltung verändert hatte. ~was ist jetzt?~ Sofort atmete Salli durch, zwang sich in Bruchteilen einer Sekunde zur Entspannung und wand sich so das sie Jason nicht ansehen musste in entgegengesetzter Richtung zu Rosa. Sie wollte etwas sagen um abzulenken, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Daher lächelte sie Rosa gequält entgegen. Alles in ihr rief jetzt zur Vorsicht. Der Mann dem sie gerade noch vertraut hatte jagte ihr nun Angst ein da sie nicht verstand was seine Gedanken zu bedeuten hatten. Wieso nannte er sich Barton? War er etwa nicht der, der er vorgab zu sein? Es war denkbar, wenn man bedachte das er ihr die Wahrheit verschwieg was den Unfall anging und die falschen Polizisten die er beauftragt hatte. Aber! Warum? Um Salli begann sich alles zu drehen. Der Druck in ihrem Kopf wurde von mal zu mal unerträglicher und sie fand keine andere Lösung dagegen außer der Flucht. „Ich hab was vergessen!“ Japste sie mehr zwischen zweimal Luftholen, drehte sich dann wieder so damit sie Jason ausweichen konnte und ging mit wenigen zittrigen Schritten zurück zur Treppe. „Miss Langley?“ Rief er sie zwar noch, aber stehenbleiben oder gar sich ihm zuwenden stand außer Frage. Salli wollte einfach nur weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)