Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 20: *Gespräche über Gespräche ------------------------------------- Hallo,   wieder ist es Sonntag und auch ein neues Kapitelchen ist fertig geschrieben. Ich hoffe, dass ich die meisten Fehler gefunden habe und sonst verzeiht sie mir bitte. Da euch Honda so sehr leid tut, er wird auch noch sein Glück finden, aber nicht in dieser Story sondern in einer Nebengeschichte, die ich aber erst schreiben werde, wenn diese hier fertig ist.   So und nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen und wünsche euch viel Spass beim lesen.    Auch dieses Kapitel wurde schon vor ein paar Tagen von Sarakisa betagelesen. Allerdings kam ich erst heute dazu es auch noch einmal zu lesen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     *Gespräche über Gespräche       „Als Hausaufgabe schreibt ihr bitte eine mindestens zweiseitige Zusammenfassung über das Leben von Tut-Anch-Amun. Mit den heutigen Lektionen haben wir sein Leben abgeschlossen und werden ab Mittwoch in der richtigen Reihenfolge mit der ägyptischen Geschichte fortfahren.“ Noch einmal lässt Yugi den Blick über seine Studenten schweifen. Kurz bleibt er an Atemu hängen, der in seiner üblichen Lederhose, aber dafür mit einem hellgrauen Pullover, auf seinem gewohnten Platz sitzt. „Und damit beende ich den Unterricht für heute.“ Kaum hat er das gesagt werden Taschen auf die Tische gepackt und eilig diverse Bücher und Stifte hineingestopft. Nur Atemu scheint es nicht besonders eilig zu haben. In aller Ruhe packt er seine Sachen zusammen, sodass schon alle anderen Studenten draussen sind als er seine Tasche schliesst. Hinter der letzten Studentin schliesst Yugi die Tür ehe er sich zu Atemu umdreht und ihn heute zum ersten Mal anlächelt, was Atemu nur zu gern erwidert. „Also Prof, Sie wollten mich noch kurz sprechen?“, fragend sieht er seinen kleinen Prof an. Seit er am Sonntag die Whatsapp-Nachricht, dass sein kleiner Prof nach dem Unterricht mit ihm reden will, bekommen hat, ist er neugierig was er ihm sagen will. Dass sie sich in der Uni weiterhin siezen ist eine unausgesprochene Abmachung zwischen ihnen und irgendwie gefällt es Atemu auch. Als Atemu diese Frage stellt wird Yugi wieder ernst. „Ja, das habe ich ja geschrieben.“ Seufzend geht er zu Atemu, wo er sich auf die Tischplatte setzt. Irgendwie kann er ihm nicht in die Augen sehen. Auch wenn es unlogisch ist, da es im Prinzip ja nichts Schlimmes ist was er ihm zu sagen hat. Trotzdem hat er irgendwie Angst vor dessen Reaktion. „Ich muss wegen uns zu dem Direktor gehen. Zwar sind Beziehungen zwischen Studenten und Professoren nicht verboten, allerdings müssen sie gemeldet werden. Ich weiss jetzt nur nicht, was wir eigentlich sind und was ich dem Direktor sagen soll.“ Scheu sieht er Atemu aus dem Augenwinkel an, da er sich nicht getraut den Kopf zu heben. Dieser jedoch blickt ihn nur ernst an, ehe er zu der Tür sieht. Sagen tut er jedoch nichts. Für Yugi vollkommen überraschend schnappt er sich den Schlüssel, der neben ihm auf dem Tisch liegt und geht die Tür abschliessen. Mit schnellen Schritten kommt er zu ihm zurück und legt seine Hand unter Yugi’s Kinn um dessen Kopf anzuheben, damit er ihm die Lippen in einem verlangenden Kuss aufdrücken kann. Allerdings nur für einen Moment und ehe Yugi den Kuss erwidern kann, löst er sich wieder von ihm. „Ich weiss nicht wie du es nennen willst, aber ich sage dir eins: du gehörst mir und ich werde dich nicht so schnell wieder hergeben“, raunt ihm Atemu mit heiserer Stimme zu, ehe er ihn wieder in einen Kuss zieht. Diesmal belässt er es aber nicht dabei, sondern beginnt mit seinen Händen über Yugi’s Seiten nach unten zu gleiten bis er sie auf dessen Hüften ablegen kann. Mit einem Ruck zieht er seinen kleinen Prof zu sich heran. Am liebsten würde er seinen kleinen Prof auf den Tisch drücken und noch viel mehr mit ihm anstellen, aber heute beschränkt er sich darauf ihn an sich zu drücken und ihn mit all der Leidenschaft, die in ihm brodelt, zu küssen. Weg ist die Unsicherheit, die ihn die letzten Wochen über in der Nähe seines kleinen Prof’s begleitet hat. Schwer atmend trennen sie sich voneinander. Sehen sich nun aber dafür tief in die Augen. Erst jetzt wird Yugi bewusst, wo sich Atemu’s Hände befinden. Was dazu führt, dass sich eine deutliche Rotfärbung auf seinen Wangen abzeichnet. Er versucht jedoch nicht Atemu’s Hände von seinen Hüften zu lösen oder von ihm abzurücken. Nach einer Weile, wo sie sich nur ansehen, stellt Atemu schliesslich eine Frage, die ihn beschäftigt. „Warum musst du das hier dem Direx melden? Das ist doch nur unsere Sache und geht ihn nichts an.“ Es dauert einen Moment bis die Worte zu Yugi durchdringen. Um sich zu sammeln schliesst er kurz seine Augen ehe er Atemu wieder ansieht. „Weil du mein Student bist und ich für deine Noten zuständig bin. Um Probleme zu vermeiden muss ich in Zukunft deine Prüfungen und Essays dem Direktor abgeben, damit er sie sich ansieht und deine Noten mit seiner Unterschrift bestätigt.“ Yugi verschweigt ihm, dass es früher schon mal zu Unruhen geführt hatte, weil Professoren oder auch Studenten Beziehungen ausnutzten um Vorteile oder bessere Noten zu bekommen. Darum wurde damals diese Vorschrift in die Uniregeln aufgenommen. Verstehend nickt Atemu, wirkt aber trotzdem nachdenklich. Was für einen Aussenstehenden sicher seltsam aussieht, da seine Hände immer noch auf Yugi’s Hüfte liegen und sie so nah beieinander sind. Zärtlich legt Yugi seine Hände auf Atemu’s Wangen. „Was hast du?“, fragend sieht er Atemu an. „Willst du unsere... Beziehung... denn auch öffentlich machen?“ Die Frage erstaunt Yugi, aber er spürt, dass die Antwort Atemu wichtig ist. Weshalb er sich seine nächsten Worte gut überlegt. „Also... ich will jetzt nicht rumlaufen und jedem auf die Nase binden, dass wir ein Paar sind und ich denke es ist besser, wenn wir uns in der Uni weiter siezen, aber ich werde dich sicher nicht verstecken und wenn es rauskommt ist es halt so und ich werde dann auch dazu stehen.“ Wieder sehen sie sich nur an ehe Atemu leicht nickt. „Das hört sich gut an.“ Sanft streicheln seine Finger die Hüften von seinem kleinen Prof, während er die Streicheleinheiten an seinem Hals und Nacken geniesst, da nun auch Yugi die Finger nicht mehr ruhig halten kann oder will. So verharren sie eine ganze Weile. „Wir sollten langsam gehen“, flüstert Yugi schliesslich. Er ist Atemu so nahe, dass er gut die Müdigkeit in dessen Gesicht lesen kann und auch er sollte sich mal langsam auf den Weg machen, wenn er noch mit dem Direktor reden möchte. Diesmal ist es an Atemu zu seufzen. „Ich weiss.“ Im Zeitlupentempo lösen sie sich voneinander. Vor der Tür hält Yugi Atemu auffordernd die Hand hin. „Könnte ich meinen Schlüssel wieder haben?“ Grinsend sieht er wie Atemu nun leicht rot wird, ihm aber den verlangten Gegenstand ohne ein Wort zu sagen in die Hand drückt. Gemeinsam verlassen sie den Vorlesungssaal und gehen den Flur entlang. Erst als sie an der Treppe ankommen trennen sich ihre Wege, da Atemu nach unten zum Ausgang muss. Kurz blickt Yugi ihm nach ehe er sich abwendet und zum Büro des Direktors geht. Vor der Tür holt er erst einmal tief Luft ehe er an das stabile Holz klopft. Als er das „Herein“ hört, drückt er auf die Türklinke und betritt entschlossen den Raum. „Guten Tag, Herr Direktor Mang“, freundlich begrüsst er den Direktor, der überrascht zu seinem jungen Professor blickt. „Guten Tag, Professor Muto. Was führt Sie denn zu mir? Soweit ich weiss haben wir keinen Termin und mir ist auch nicht zu Ohren gekommen, dass etwas passiert ist.“ Nun wird Yugi noch nervöser als er es eh schon ist. Er hätte wirklich einen Termin vereinbaren sollen, doch daran hatte er gar nicht gedacht und jetzt ist es dafür zu spät. Mit gerunzelter Stirn sieht der Direktor Yugi an, der immer nervöser zu werden scheint. „Jetzt setzen Sie sich doch erst einmal hin“, deutet er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Geduldig wartet er bis sich der junge Mann vor ihm hinsetzt. „Und jetzt erzählen Sie mir mal in Ruhe was Sie bedrückt.“ Betont entspannt lehnt er sich in seinem Stuhl zurück und wartet geduldig ab was Yugi zu erzählen hat. Dieser vermeidet es den Direktor in die Augen zu sehen, sondern fixiert die geschickt auf dem Schreibtisch aufgestellte Figur. „Also, es ist nichts Schlimmes“, beginnt Yugi stockend. „Es ist nur, dass ich mich in einen meiner Studenten verliebt habe und dieser meine Gefühle erwidert. Kurz gesagt wir sind seit kurzem zusammen und darum kommt Artikel 10, Absatz 3 aus der Schulordnung leider zur Anwendung.“ Bei Yugi’s Worten hat sich der Direktor wieder in seinem Stuhl nach vorne gebeugt und fixiert den jungen Mann nun mit einem durchdringenden Blick. „Artikel 10, Absatz 3 wird nur angewendet, wenn Sie für die Benotung und Bewertung der Essays und Prüfungen des Studenten zuständig sind.“ Nun blickt Yugi endlich auf und direkt in das Gesicht des Direktors. „Das bin ich. Er ist einer meiner Geschichtsstudenten.“ Mang entgeht nicht, dass der junge Professor vor ihm von einem ‚er’ spricht und runzelt nachdenklich die Stirn. „Verstehe.“ Obwohl er schon einen Verdacht hat, stellt er nun die entscheidende Frage. „Wie heisst denn der Student, der Ihnen denn so viel bedeutet?“ Unter dem aufmerksamen Blick errötet Yugi wieder leicht. Das wird wohl langsam zu einer Gewohnheit von ihm. „Also, es ist Atemu Sibuna.“ Verlegen wendet er den Blick ab und wartet mit klopfendem Herzen auf die Reaktion des Direktors. Doch dieser sagt erst mal gar nichts. Sondern lehnt sich nur mit einem Seufzen in seinem Stuhl zurück. „Warum wundert mich das nicht?“ „Das kann ich Ihnen nicht sagen, Direktor“, antwortet Yugi, auch wenn er weiss, dass diese Frage nicht an ihn gestellt worden ist. „Natürlich können Sie das nicht. Nur wirft dass die Frage auf, ob Sie nicht gelogen haben als Sie den jungen Mann damals verteidigt haben.“ Bei diesen Worten reisst Yugi seinen Kopf wieder hoch und fixiert sein Gegenüber wütend. „Ich habe nicht gelogen. Ich habe alles so gesagt wie ich es gesehen habe. Ausserdem hat mir Atemu kurz darauf gestanden, dass er schwul ist. Wieso sollte ein schwuler Mann eine Frau belästigen?“ Inzwischen ist Yugi aufgesprungen und stützt sich auf dem Schreibtisch vor ihm ab. Deutlich ist zu sehen, dass er sich nur schwer beherrschen kann. Innerlich muss der Direktor grinsen. Auf diesen jungen Mann trifft der Spruch -Stille Wasser sind tief und voller Überraschungen- wirklich zu. Ausserdem zeigt ihm diese Reaktion deutlich, dass Yugi ihm damals die Wahrheit gesagt hat. „Schon gut. Beruhigen Sie sich wieder“, beschwichtigend hebt er seine Hände. „Jetzt setzen Sie sich bitte wieder hin.“ Er wartet bis sein Gegenüber der Aufforderung nachgekommen ist, ehe er weiter spricht. „ Ich habe Ihnen damals geglaubt und tue es auch jetzt. Bringen Sie in Zukunft die Arbeiten von Herrn Sibuna nach den Korrekturen zu mir. Ausserdem werde ich von Zeit zu Zeit spontan bei Ihnen im Unterricht vorbeischauen,“ streng sieht er Yugi an. „Ich erwarte von Ihnen und auch von Sibuna ein professionelles Verhalten. Wenn ich irgendwelche Unregelmässigkeiten oder Bevorzugungen feststelle bekommen sie beide Probleme. Welche das sein werden muss ich Ihnen ja nicht sagen.“ Eingeschüchtert nickt Yugi. „Ja, ich würde meine Anstellung hier verlieren und einen Eintrag in meine Personalakte bekommen und Atemu von der Universität verwiesen werden.“ Obwohl Yugi innerlich zittert sind seine Worte und sein Blick fest. Nur selten zeigt der Direktor, dass er diesen Posten nicht einfach so innehat und er ist froh, dass er in der Regel diese Seite von ihm nicht zu sehen bekommt. „Gut. Da das geklärt ist, bitte ich Sie jetzt zu gehen. Ich habe noch einen Termin und die Nachmittagsvorlesungen haben auch schon begonnen. Auf Wiedersehen.“ Mit immer noch weichen Knien steht Yugi auf. „Auf Wiedersehen Direktor und vielen Dank, dass Sie mich angehört haben“, einen Moment zögert er. Doch Direktor Mang nickt ihm nur noch kurz zu ehe er sich wieder seinen Unterlagen auf dem Schreibtisch zuwendet. Erleichtert, dass das Gespräch mit Mang relativ gut verlaufen ist, lehnt sich Yugi im Flur an die Wand und wartet darauf, dass sich sein wild pochendes Herz wieder beruhigt. Die erste Stunde hat wirklich schon vor einer ganzen Weile begonnen. Kurz überlegt er, ob er dennoch in die Physikvorlesung gehen soll, verwirft den Gedanken jedoch schnell wieder. Da er weiss, dass Professorin Sato es hasst, wenn ihr Unterricht gestört wird. Da die erste Pause schon in einer halben Stunde sein wird, entschliesst er sich in die Mensa zu gehen um doch noch etwas zu essen. Zwar hat er keinen wirklichen Hunger, aber der Tag ist noch lang. In der Mensa bemerkt er, dass er eine Nachricht von Atemu bekommen hat. ‚Wenn du beim Direx fertig bist, gib mir bitte bescheid wie es gelaufen ist. LG Atemu’ Es ist nur ein kleiner Satz, trotzdem muss Yugi lächeln. Kurz schaut er auf die Uhr. Vielleicht ist Atemu ja noch unterwegs und somit wach. Wecken will er ihn nämlich auf keinen Fall. Von der Zeit her könnte es so sein, weshalb er den kleinen grünen Hörer auf dem Display drückt. Es tutet ein paar Mal, doch dann wird auf der anderen Seite der Anruf angenommen. „Wie ist es gelaufen?“, ist das erste, was er zu hören bekommt. Keine Begrüssung. Trotzdem ist Yugi nicht enttäuscht. „So wie ich es erwartet habe. Mang war nicht gerade begeistert, hat es dann aber doch relativ gut aufgenommen und wird in Zukunft deine Arbeiten gegenlesen.“ Es ist einen Moment still in der Leitung. „Also keine weiteren Probleme?“ Atemu klingt besorgt und auch leicht überrascht. „Ja, solange wir uns professionell verhalten und ich dich nicht anders als die anderen Studenten behandle ist alles in Ordnung.“ „Und was passiert, wenn uns das nicht gelingt?“ Yugi wäre es lieber gewesen, wenn Atemu diese Frage nicht gestellt hätte. Trotzdem antwortet er ihm ehrlich. „Dann fliegen wir beide von der Uni und ich bekomme einen Eintrag in meine Personalakte.“ „Verstehe. Dann werden wir darauf achten, dass das nicht passiert.“ Kurz ist es still in der Leitung. „Du, ich muss Schluss machen. Wir sehen oder hören uns.“ „Ist gut und ja wir sehen oder hören uns“, imitiert Yugi Atemu’s Worte mit einem sehnsüchtigen Lächeln. Kurz darauf hört er es in der Leitung nur noch tuten. Atemu hätte zu gern noch etwas mit seinem kleinen Prof geredet. Doch als er das Haus, in dem seine Wohnung liegt, erreicht hat, ist ihm ein schwarzhaariger Mann aufgefallen, den er hier noch nie gesehen hat. Mit undurchdringlicher Miene läuft er an dem Typen vorbei und tut so als würde er ihn nicht bemerken. Leider funktioniert es nicht und er wird von dem Typen angesprochen. „Atemu Sibuna? Ich bin Duke Devlin.“ Mit einem freundlichen Lächeln stellt sich ihm der unbekannte Typ in den Weg und streckt ihm die Hand hin, die Atemu jedoch ignoriert. Allerdings muss er nun stehen bleiben, da sich der Journalist zwischen ihn und die Tür gestellt hat. Sagen tut er allerdings nichts, sondern verschränkt nur mit einem neutralen Gesichtsausdruck seine Arme vor der Brust. „Wie ich sehe, wollen Sie nicht mit mir reden. Okay, das habe ich mir auch schon denken können, nachdem Sie sich nicht bei mir gemeldet haben.“ Noch immer ist dieser Devlin ausgesprochen freundlich, trotzdem schweigt Atemu weiter. Weiss er doch nur zu gut, dass nur ein unbedachtes Wort oder eine falsche Reaktion von ihm ausreicht und schon hat der Typ noch ein bisschen mehr für seine Klatschseiten. Als Atemu immer noch nichts sagt, sondern ihn nur mit diesem unergründlichen Gesichtsausdruck ansieht, entscheidet sich Devlin dazu weiterzureden. „Sie... obwohl wir sind ja fast im gleichen Alter, da kann ich dich ja sicher duzen. Du hast dich sicher schon gefragt, was ich von dir will und woher ich das Foto habe.“ Immer noch zeigt Atemu keine Reaktion. Auch wenn es ihm schwer fällt. „Ich habe das Bild von einem jungen Mann, der dich und deinen Freund mit seinem Handy fotografiert hat. Ausserdem ist er der Bruder von einer netten Dame, die du sicher nur zu gut kennst. Immerhin war da vor etwa drei Jahren eine riesige Schlagzeile in den Zeitungen. Du weisst doch sicher noch welche.“ Ein Muskel zuckt in Atemu’s Wange auf, was Devlin natürlich nicht verborgen bleibt. „Also, ich will wissen was damals wirklich passiert ist und wenn du nicht mit mir redest, dann werde ich die Fotos veröffentlichen und das unter dem Titel ‚Sibunas jüngster Sohn ein Stripper?’ Und das willst du doch sicher nicht, oder?“ Siegessicher sieht er Atemu an. Wartet jedoch wieder vergeblich auf eine Reaktion. „Na komm schon. Du willst doch sicher nicht, dass die ganze Stadt erfährt wie tief du gesunken bist. Ich will doch nur wissen, was damals passiert ist und wie deine Familie es geschafft hat so erfolgreich zu sein.“ Nur mit Mühe kann sich Atemu noch beherrschen. Doch irgendwie schafft er es weiterhin seine undurchdringliche Maske auf dem Gesicht zu behalten. Als immer noch keine Reaktion kommt seufzt Devlin tief auf. „Na gut, ich lasse dich über alles nachdenken. Wenn ich jedoch bis morgen Abend nichts von dir höre werde ich den Artikel über deinen tiefen Fall meinem Chef übergeben. Es liegt also alles ganz bei dir.“ Mit diesen letzten Worten an Atemu geht er endlich von der Tür weg. Doch erst als Atemu sich sicher ist, dass der Journalist sein Gesicht nicht mehr sehen kann, schliesst er erleichtert die Augen ehe er das Haus betritt. Am liebsten würde er jetzt seinen kleinen Prof anrufen und ihm alles erzählen. Nur leider sitzt der jetzt sicher in der Vorlesung von Professorin Sato. Also schreibt er ihm nur eine Whatsapp-Nachricht, dass er ihn heute Abend sehen will und meldet sich bei seinem Chef krank. Der ist zwar nicht begeistert, doch da heute ja nur trainiert wird reagiert er nicht so sauer wie beim letzten Mal, als er das ganze Wochenende auf seinen beliebtesten Tänzer verzichten musste. Eine halbe Stunde später meldet sein Handy den Eingang einer neuen Nachricht. ‚Ich bin ab ca. 18 Uhr zu Hause. Du kannst dann jederzeit vorbeikommen. Sag nur bescheid falls du mitessen möchtest. Wenn du willst, kannst du ja dann gleich hier übernachten. Zur Uni sind es nur 10 Minuten mit dem Auto. Dann bestellen wir Pizza. LG Yugi’ Noch nie war Atemu so froh und erleichtert über eine Nachricht, weshalb er auch gleich zurück schreibt. Ausserdem muss er schmunzeln, als er die Einladung zum übernachten liest. ‚Pizza hört sich gut an. Dann komm ich um ca. 18:30 vorbei. Was das übernachten angeht, wer kann einem Weg von 10 Minuten schon widerstehen? ;-) LG Atemu’     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich entschuldige mich schon mal für den Cliffhanger, aber im nächsten Kapitel werden wir endlich etwas über Atemus Vergangenheit erfahren und die hat ein eigenes Kapitel verdient.   Ihr habt sicher bemerkt, dass ich das Sprichwort ein kleines bisschen erweitert habe, aber so passt es so schön rein und was Duke angeht, wer ist stimmt mir zu, dass er ein A**** ist?   Ich hoffe, euch hat das Kapitelchen gefallen und auch Kritik ist wie immer gern gesehen.   LG eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)