Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 12: *Diverse Ideen und Theorien --------------------------------------- Hallo, ich bins wieder.   Nachdem im letzten Kapitel ja so viel passiert ist, gibt es heute ein etwas ruhigeres für euch. Was soll ich gross sagen, ausser dass ihr die besten Leser seid, die sich eine Autorin wünschen kann. Euer Kommis sind immer so inspirierend, dass es für mich immer eine Freude ist sie zu lesen.   Und jetzt viel Spass mit den Jungs.   Das zweite Kapitel, das Sarakisa heute kontrolliert hat.  ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   *Diverse Ideen und Theorien     Zufrieden blickt Yugi am Mittwoch vor der Geschichtsprüfung auf seine Studenten, die konzentriert die letzten Übungsaufgaben lösen, die er ihnen in der heutigen Geschichtslektion als Prüfungsvorbereitung verteilt hat. Da sie die Aufgaben selbstständig bearbeiten und er im Prinzip nur bei Unklarheiten aushelfen muss, hat er die Musse durch die Reihen zu gehen und den Studenten über die Schulter zu schauen. Eigentlich gibt es für ihn nichts langweiligeres, als anderen beim Arbeiten zuzusehen. Doch es ist für ihn wichtig, dass die Studenten auch mal so arbeiten. Am Montag hatte er sie in der letzten Stunde schon mündlich abgefragt, was diverse Wissenslücken aufgedeckt hatte. Darum heute also diese schriftliche Übungsarbeit. Gerade als er sich bei einem Studenten Namens Shinzo überzeugt, dass er die Aufgaben richtig löst, hebt Hitomi ihre Hand um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Innerlich seufzend geht er die zwei Reihen nach oben um dann in der hintersten Reihe, wo sich seit den ersten beiden Wochen keiner ausser Hitomi hinsetzt, einmal quer durch den Raum zu gehen. „Was gibt es Hitomi?“, flüsternd beugt er sich zu ihr runter um die anderen Studenten nicht zu stören. Dabei blickt er auf ihre Antworten, die ihm keinen Hinweis geben was sie für eine Frage haben könnte. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Sie wissen, wer der angebliche Zeuge sein soll der behauptet, dass ich nicht die Wahrheit sage. Denn er lügt. Atemu ist nicht so unschuldig wie er tut“, flüsternd lehnt sie sich zu Yugi und legt ihm ihre Hand auf seine mit der er sich auf dem Tisch abstützt und sieht ihn mit einem verführerischen Augenaufschlag an. Was Yugi gekonnt ignoriert. Am liebsten hätte er ihr die Meinung gesagt, doch als ihr Professor muss er neutral sein und alle Studenten gleich behandeln. Auch wenn ihm das bei ihr inzwischen mehr als schwer fällt. „Hitomi, ich weiss wer der Zeuge ist. Jedoch werde ich Ihnen den Namen sicher nicht nennen, da ich gebeten wurde stillschweigen zu wahren und ich muss Ihnen zudem leider sagen, dass er absolut vertrauenswürdig ist. Sie sollten also aufhören solche Geschichten zu erzählen. Es wird Ihnen keiner glauben. Sie können ausserdem froh sein, wenn Atemu Sie nicht anzeigt.“ Zwar flüstert auch Yugi, doch sein Ton ist eiskalt und so hart, dass Hitomi ihn nur wortlos anstarrt als er sich wieder erhebt und seine Hand unter ihrer wegzieht, damit er von ihr weg gehen kann, bevor er sich vergisst. Was hat diese junge Frau nur gegen Atemu? Das ist doch nicht mehr normal. Wieder geht er durch die Reihen, schaut bei jedem Studenten kurz über die Schulter und gibt Tipps, wenn er gefragt wird. Inzwischen ist er bei Atemu angekommen, der so konzentriert die Fragen beantwortet, dass er nicht bemerkt, wie Yugi ihm über die Schulter schaut um zu lesen, was er da schreibt. Immerhin konnte er am Montag kaum eine Frage richtig beantworten. Was Yugi nach diesem ausgezeichneten Essay überrascht hatte. Doch diesmal scheint alles richtig zu sein und das so ausführlich, dass Yugi sich unwillkürlich fragt, ob es an dem Schlafmangel liegt, an dem Atemu Montags leiden muss wenn er die ganze Nacht auf den Beinen ist. Wenn dem so ist wird die Prüfung am Montag zur Katastrophe werden. Nur wie soll er ihm bloss helfen ohne dass er die anderen Studenten benachteiligt. In der letzten Stunde für heute bespricht Yugi die Antworten der Studenten. Ab und zu ergibt sich eine Diskussion, warum denn die eine Lösung richtig ist und nicht die andere. Die meisten Professoren würden solche Diskussionen gleich im Keim ersticken. Doch Yugi lässt sie zu und das wird geschätzt. Deswegen überzieht er den heutigen Unterricht um eine gute Viertelstunde, aber am Ende scheinen alle im Raum zufrieden zu sein. „Ich hoffe es konnten offene Fragen geklärt werden und dass Sie am Montag gut vorbereitet zur Prüfung erscheinen. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Abend. Ich sehe Sie dann am Montagmorgen.“ Noch während Yugi redet, beginnen die Studenten ihre Sachen einzuräumen und nur Sekunden später stürmen schon die Ersten aus der Tür, sodass Yugi in Rekordzeit alleine im Zimmer ist, während er in aller Ruhe seine Unterlagen verstaut und das Licht löscht ehe er die Tür hinter sich abschliesst. Als Yugi die Haustür aufschliesst wird er schon laut miauend von seinen beiden Jungs begrüsst. Manchmal fragt er sich ob die beiden eine innere Uhr haben, die ihnen sagt, wann er an welchem Tag nach Hause kommt. „Na ihr Beiden! Lasst mich doch die Schuhe ausziehen, ihr Lausbuben. Wart ihr heute auch schön brav?“ Natürlich geben sie ihm keine Antwort und die Schuhe darf er auch erst ausziehen nachdem er sie ausgiebig geknuddelt hat. Yugi bemerkt nicht, dass Sugoroku in der Tür zum Laden steht und das Schauspiel grinsend beobachtet. Seit Yugi sich von Anzu getrennt hat sind die beiden Kater noch schmusiger als sonst. Beinahe so, als würden sie ihren ‚Papa’ aufmuntern wollen und es scheint ihnen zu gelingen. Konnte Yugi doch schon nach ein paar Tagen wieder ehrlich lächeln und sogar lachen. Schade nur, dass er trotzdem nicht mit Honda und Jonouchi weg gehen wollte. Weshalb sie sich am Wochenende hier zu einem Spieleabend getroffen hatten. Etwas Gutes hatte es aber, die neuen Spiele wurden ausgiebig getestet und für gut befunden, auch wenn sie öfters mal die ein oder andere Karte oder Spielfigur suchen mussten, da die Kater natürlich mitgespielt hatten. „Hallo, mein Junge. Die beiden haben sich heute an den Lausbubenteil in deiner Verabschiedung gehalten und die Sammelkarten neu sortiert.“ Überrascht sieht Yugi auf als der die Stimme von seinem Grossvater hört. Er hat nämlich gar nicht bemerkt, dass er nicht mehr mit den beiden Fellknäueln allein im Flur ist. „Hallo, Grossvater. Ich hab dich gar nicht bemerkt.“ Entschuldigend umarmt er den alten Mann, der es sich mit einem Lächeln gefallen lässt. „Nanu, was ist denn mit dir los? Du bist doch sonst nicht so? Brauchst du eventuell wieder meine Hilfe?“, fragend sieht er seinen Enkel an als dieser ihn wieder loslässt. Schmunzelnd sieht er wie sich eine leichte Röte auf die Wangen des jungen Mannes legt. Verlegen sieht Yugi seinen Grossvater an. Der alte Mann kennt ihn einfach zu gut. „Oh Mann, warum durchschaust du mich immer. Ich brauche wirklich deinen Rat, aber das hat auch bis nach dem Essen Zeit. Ich hab nämlich eingekauft und gehe uns jetzt was Leckeres kochen.“ Schnell schnappt sich Yugi die Tüten, die er vorhin auf den Boden gestellt hatte und eilt mit grossen Schritten, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch. Was Sugoroku grinsend beobachtet ehe er wieder in den Laden geht um die Sammelkarten fertig einzuräumen. Nach dem Essen, es gab Sushi, sitzen die beiden Männer im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauen sich die Nachrichten an. Inzwischen könnte man es schon als Ritual bezeichnen, da sie das jeden Abend machen seit Yugi wieder hier wohnt. Doch heute kann sich Yugi nicht wirklich auf das Weltgeschehen konzentrieren, da seine Gedanken immer wieder zu Atemu wandern. Obwohl er weiss, dass es sein Grossvater nicht mag, wenn er ihn während den Nachrichten etwas fragt, kann er nicht länger warten. „Grossvater, ich hab dir doch von Atemu erzählt und dass er besonders am Montag immer ganz anders ist als den Rest der Woche.“ Während er redet sieht er weiter auf den Bildschirm, wo gerade irgendwas über Schiffbrüchige gesendet wird. „Ja, das hast du erzählt. Hast du denn herausgefunden warum das so ist?“ Sugoroku hat sich schon gefragt wann sein Enkel mit der Sprache rausrückt und weil er selbst auch neugierig ist, schaltet er sogar den Fernseher aus. Seufzend nickt Yugi ehe er antwortet. „Er arbeitet Sonntagnacht und kommt danach direkt zur Uni. Darum verhält er sich dann wohl auch so... so... so arrogant, weil er übermüdet ist und jetzt musste die Univereinigung auch noch die erste Geschichtsprüfung ausgerechnet auf Montagmorgen legen und... und...“, hilflos gestikuliert Yugi mit der linken Hand, da Jimmy auf seinem rechten Arm schläft. „…und du willst ihm irgendwie helfen. Da er so keine gute Prüfung schreiben kann“, vollendet Sugoroku den Satz selbst, da Yugi offensichtlich nicht weiss wie er weiter reden soll. „Ja, aber ich weiss nicht wie. Ich darf ihn doch nicht bevorzugen. Das wäre doch den anderen Studenten gegenüber unfair.“ Hilflos schaut Yugi seinen Grossvater an. Bittet ihn so stumm um Rat. Nachdenklich reibt sich Sugoroku das Kinn. Nicht nur weil er über die Möglichkeiten nachdenkt, die Yugi hat um diesem Atemu zu helfen, sondern weil es ihn auch stutzig macht, wie oft sich Yugi Gedanken über diesen jungen Mann macht. „Warum lässt du ihn dann nicht die Prüfung nach- oder vorschreiben?“ „Grossvater, du bist ein Genie!“ Yugi springt beinahe auf, was Jimmy dazu bringt unwillig zu murren und sein Kissen, sprich Yugi, mürrisch anzusehen. Doch dann verdüstert sich Yugi’s Gesicht wieder. „Nur nachschreiben geht nicht. Da in der Woche darauf schon Ferien sind und ich die Prüfungen schon am Mittwoch besprechen muss und vorschreiben würde doch auffallen und vor allem wann sollte er das machen. Die Prüfung ist doch schon nächste Woche.“ „Dann frag ihn doch ob er eventuell am Sonntag oder Samstag Zeit hat, wenn du es morgen oder übermorgen nicht machen willst.“ So langsam fragt sich Sugoroku seit wann sein Enkel nicht mehr selbst auf so einfache Lösungen kommt. Nun ist es an Yugi sich nachdenklich an das Kinn zu tippen. „Hmmmm, ich denke Samstag oder Sonntag wären am besten, da er dann noch Zeit zum lernen hat. Nur habe ich ihn bis Montag nicht mehr im Unterricht, wie und wann soll ich es ihm denn sagen? Im Moment wäre es nämlich ziemlich ungünstig, wenn ich ihn einfach so in der Uni anspreche.“ „Warum rufst du ihn denn nicht einfach an?“ Erst grinst Yugi über beide Ohren. Das ist die Lösung! Doch dann wird er wieder ernst. „Ich hab doch seine Nummer gar nicht.“ Bedrückt krault er Jimmy hinter dem Ohr, was den Kleinen geniessend Schnurren lässt. „Ich dachte, du als Professor hast die Kontaktdaten von allen deinen Studenten.“ Sugoroku weiss es genau. Doch er amüsiert sich gerade köstlich darüber wie zerstreut sein Enkel gerade ist. Der schlägt sich nämlich gerade mit der Hand gegen die Stirn. „Wie konnte ich das nur vergessen. Nur was sage ich ihm bloss...“ Nun kann sich der alte Mann endgültig nicht mehr zurück halten und lacht laut drauf los. Sich den Bauch haltend schaut er aus tränenden Augen zu Yugi, der ihn nur überrascht und leicht schmollend ansieht. „Mensch Yugi, du hörst dich gerade an als würdest du diesen Atemu um ein Date bitten wollen“, japst sein Grossvater nach Luft schnappend. „Dabei willst du ihm doch nur vorschlagen am Wochenende ein paar Stunden zu opfern, damit er seine Prüfung früher schreiben kann.“ Murrend schiebt Yugi Jimmy von seinem Schoss und steht auf. „Ich gehe mal telefonieren. Und ich höre mich gar nicht so an...“ Immer noch lachend sieht Sugoroku seinem Enkel nach, der vor sich schimpfend die Treppe hoch stapft. So langsam wird er richtig neugierig wie dieser Atemu so ist. Immer noch vor sich hin schimpfend startet Yugi im Büro seinen Laptop. Während er auf das Gerät wartet, läuft er in dem kleinen Raum hin und her. Wie kommt sein Grossvater nur auf diesen Blödsinn. Endlich ist der Laptop hochgefahren. Mit klopfendem Herzen sucht Yugi den Ordner, wo er alle Kontaktdaten von seinen Studenten gespeichert hat. Da ist es ja. Atemu Sibuna, Geburtsdatum, Adresse und was im Moment noch wichtiger ist seine Telefonnummer. Mit zittrigen Fingern nimmt Yugi sein Handy und wählt die Nummer. Es scheint ewig zu dauern bis er es endlich klingeln hört. Hoffentlich ist Atemu überhaupt da. Nervös nimmt er seine Wanderung durch das Büro wieder auf. Gerade als er wieder auflegen will wird auf der anderen Seite der Anruf angenommen. „Sibuna.“ „..........“ „Hallo? Wer ist denn da?“ „Ähm... Hallo... hier ist Yugi.“ Da ihn seine Knie nicht mehr tragen wollen setzt sich Yugi auf den Bürostuhl. „Oh, hallo Prof. Was gibt’s?“ Deutlich ist die Überraschung aus Atemu’s Stimme zu hören. Bevor Yugi antworten kann muss er erst mal tief durchatmen. „Naja, ich wollte dir einen Vorschlag machen... wegen der Prüfung am Montag.“ „Ja?“ „Naja, willst du....ähm... du könntest...“ „Jetzt spuck’s schon aus. Ich beisse nicht. Zumindest nicht durch’s Telefon.“ „Hast du am Wochenende mal drei bis vier Stunden Zeit? Dann könntest du die Prüfung vorschreiben und müsstest am Montag nur noch so tun als ob.“ Endlich ist es raus und Yugi ist richtig froh, dass er es ohne zu Stottern sagen konnte. „.....“ „Hallo? Atemu, bist du noch dran?“ Dumme Frage, aber warum sagt Atemu denn nichts? „Ja, ich bin noch dran. Ich bin nur gerade ziemlich überrumpelt. Wo soll ich die Prüfung dann schreiben? Also wenn ich einverstanden wäre und ist das überhaupt erlaubt?“ Atemu klingt wirklich etwas überfahren. „Naja, in der Uni geht’s nicht. Aber du könntest zu mir kommen oder ich zu dir. Was dir lieber ist. Und erlaubt ist es eigentlich nicht. Darum musst du ja am Montag kommen und so tun als ob.“ Mit beiden Händen umklammert Yugi sein Handy, da er das Gefühl hat, dass ihm das Gerät sonst herunterfällt. „Warum tust du das, Prof?“ „Warum ich das tue?“ „Ja.“ „Ich... will einfach nur, dass du die gleiche Chance auf eine gute Note hast. So wie die anderen Studenten auch. Also was meinst du?“ „Ich muss es mir noch überlegen. Immerhin kriegst du sicher Ärger, wenn das rauskommt.“ „Tu das, du hast ja jetzt meine Nummer. Du kannst mich ja anrufen oder anschreiben, wenn du es dir überlegt hast.“ „Also wenn ich es mache, dann am Sonntagnachmittag und dann nicht bei mir. Es ist hier nämlich gerade eine ziemlich laute Baustelle vor dem Haus und die arbeiten auch am Sonntag. Warum auch immer.“ „Gut. Kennst du Sugoroku’s Game Paradies?“ „Ja, den Shop kenn ich.“ „Gut, ich wohne gleich darüber. Schau einfach, wo der rote Jazz steht. Da ist die Wohnungstür.“ „Ich hab’s mir notiert. Also dann, man sieht sich. Tschüss, kleiner Prof.“ „Ja, bis dann. Tschüss.“ Erleichtert drückt Yugi das rote Hörersymbol auf seinem Handy. Mit geschlossenen Augen lehnt er sich in seinem Stuhl zurück. Irgendwie fühlt er sich gerade richtig erleichtert, dass er doch noch einen Weg gefunden hat wie er Atemu helfen kann. Auch wenn ihn das den Job kosten kann, wenn es rauskommt. Plötzlich muss er anfangen zu kichern als ihm einfällt wie Atemu ihn genannt hat. Kleiner Prof. Das ist irgendwie süss, auch wenn er es eigentlich nicht mag wenn man so auf seine Körpergrösse anspielt. Er weiss ja schliesslich selbst, dass er mit seinen 1.65 nicht gerade der Grösste ist. Naja, er kann ja schon froh sein, dass er wenigstens so gross ist. Entschlossen rappelt er sich wieder hoch. Muss er doch noch einiges für die Uni erledigen. Auf der anderen Seite der Leitung sieht Atemu derweil ziemlich verwirrt auf sein Handy. Was war denn das? „Na, hat dich dein kleiner Prof etwa eiskalt erwischt?“, fragt Brian seinen Freund breit grinsend und natürlich muss er das ‚kleiner Prof’ mit Gänsefüsschen in der Luft umrahmen. Eigentlich ist er ja zu Atemu gekommen um endlich aus diesem herauszuquetschen, was vor bald zwei Wochen passiert ist. Doch dieser Anruf und Atemu’s Mimik sind auch sehr aufschlussreich. „Wie man’s nimmt. Er hat mir angeboten die Geschichtsprüfung am Sonntag bei ihm zu Hause zu schreiben. Das ist alles.“ Betont gelassen nimmt Atemu seine Bierdose in die Hand und nimmt einen grossen Schluck. Nachdenklich lehnt er sich auf seinem Sofa zurück. „Das ist aber ziemlich nett von ihm. Hast du ihm etwa schon so den Kopf verdreht?“ „Sag mal, spinnst du? Der Typ ist hetero. Ausserdem hat er sich erst von seiner Freundin getrennt“, braust Atemu auf. Genau wie es sich Brian schon gedacht hat. Schmunzelnd sieht er seinen ehemaligen Liebhaber und jetzt besten Freund an. „Jetzt beruhig dich mal wieder. Ausserdem was soll ich denn sonst glauben, da du mir nicht erzählst, was da in der Nacht sonst noch so passiert ist...“ Vielsagend blickt der Blondhaarige Atemu an. „Ausserdem ist er jetzt nur noch hetero und du weisst ganz genau, dass man auch die leicht rumkriegt wenn man sich nur genug Mühe gibt.“ Leicht genervt verdreht Atemu die Augen. Manchmal könnte er Brian echt aus dem geschlossenen Fenster werfen. „Zum wohl tausendsten Mal: Ich hab ihn mit nach Hause genommen, ihm eins meiner T-Shirts gegeben und dann haben wir geschlafen. Einfach nur geschlafen! Verdammt noch mal. Ausserdem will ich ihn nicht ins Bett kriegen! Ich bin ja schliesslich nicht wie du! Der grosse Brian Ito, der wohl begehrteste Schwule von Domino.“ „Danke für’s Kompliment. Allerdings bist du bei den Typen inzwischen viel beliebter. Immerhin bin ich schon 31 und du gerade mal knackige 21. Ausserdem wenn er schon nicht schwul ist, wie du so gern betonst, vielleicht ist er dann ja Yamisexuell. Auf jeden Fall scheint er dich zu mögen. Sonst würde er dir nicht so ein Angebot machen und ausserdem kenne ich dich. Immerhin waren wir zwei Jahre lang ein Paar und in der Zeit haben wir ja beide nichts anbrennen lassen. Ausserdem wann hattest du das letzte Mal so richtig schönen, heissen Sex.“ Als Atemu ihn nur vielsagend ansieht hebt Brian abwehrend die Hände. „Keine Sorge, du musst nichts sagen. Ich kenne die Antwort.“ Schweigen breitet sich nach Brian’s kleiner Rede zwischen den beiden aus, während sie ihren Gedanken nachhängen. „Wirst du das Angebot annehmen?“ Fragend blickt Atemu ihn an, da er nicht weiss wovon sein Freund redet. „Na die Prüfung.“ Bevor Atemu antwortet nimmt er noch einen Schluck aus seiner Dose. „Ich weiss es nicht. Mal sehen.“ „Ich würde es tun. Wenn er es dir schon anbietet.“ Gelangweilt schaut Brian auf den Fernseher in dem irgendeine Serie läuft, die er nicht kennt. „Wie gesagt, ich denke darüber nach. Was ich dich aber noch fragen wollte. Kann ich die nächsten Tage bei dir schlafen? Diese verdammten Bauarbeiter beginnen schon um sechs Uhr morgens. Wie zum Teufel soll ich da vor der Uni noch schlafen wenn der Presslufthammer draussen rumhämmert.“ Gerade wird im Fernseher eine Leiche gefunden. „Also muss es irgendein Krimi sein“, denkt sich Brian als er nach der zweiten Dose Bier greift und sie mit einem zischen aufmacht. „Natürlich kannst du bei mir schlafen, Süsser. Weck mich am Morgen einfach nicht auf, wenn du aufstehst um in die Uni oder zu deinem kleinen Prof zu gehen.“ „Danke Kumpel, was würde ich nur ohne dich machen…“, erleichtert legt Atemu seine Arme auf die Rückenlehne des Sofas. Wenigstens diese eine Sorge ist er nun los. Jetzt muss er nur noch überlegen was er wegen der Prüfung machen soll.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Das war's mal wieder. Was meint ihr, soll Atemu das Angebot annehmen oder ablehnen?   Ich hoffe wie immer, dass euch das Kapitelchen gefallen hat.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)