„A quaint Dream“ von Gosick (Beginn) ================================================================================ Kapitel 4: So beginnt unsere Geschichte --------------------------------------- Kanba musste seine Freude unter Kontrolle behalten. Endlich hatte ihm jemand die Freundschaft angeboten, und dann auch noch einer von einem großen Clan, dem Shokousei-Clan, auch der Flora-Clan genannt. Heute würde die Pause wohl viel spannender werden als sonst. Keine Frage, Souzen war lustig. Aber drei Leute sind noch besser zum abhängen als lediglich zwei, wovon der Eine eher weniger sprach. Ihm fielen soviele Sachen ein, die sie jetzt tun könnten, wo sie zur Dreiergruppe gewachsen waren! Übermut sprudelte und sprudelte, während er grinsend sein rotes Notizheft rauskramte, wie von Sensei Schrecken befohlen. Strengen Blickes überprüfte sie einmal, ob jeder bereit war oder noch einige Sekunden benötigte. Man sollte von Möglichkeit Zwei jedoch dringend abraten! „Die Geschichte Kokorogakures geht weit zurück, lange vor der Gründung des eigentlichen Dorfes, welches wir heute sehen dürfen. Vor ein paar Hundert Jahren zogen Menschenmassen quer durchs Land, blieben aber nicht sehr lange an einem Ort. Man nannte sie Tabibito, die Wandervögel. Ihr müsst wissen, zur Zeit der Tabibito, der Zeitrechnung heißend der 'Hinan-Ära, der Zeit der großen Zuflucht, fegte ein wahrlich unberechenbares Wetter über den Kontinent, welches die Menschen evolutionstechnisch dazu zwang, sich weiter zu entwickeln oder Schutz zu suchen. Viele Tabibito suchten lieber den Schutz, abwartend in gewagten Höhlensystemen oder unter der Erde in großen, künstlich angelegten Beheimatungen. Lediglich die Wenigsten von Ihnen versuchten ihr Glück, draußen in dieser damals unglaublich lebensunfreundlichen Außenwelt, geplagt von Unwettern, Hurricans, Hitzewellen, Sand- und Staubstürmen und drastisch schwankenden Temperaturen. Auf der Suche nach geeigneten Plätzen, die selbst bei diesen Umständen etwas Schutz bieteten, durchquerten diese Wenigen ganze Länder und fanden einer nach dem anderen Ortschaften wie Kokorogakure, damals namentlich noch Tabijin, das Wandervogeldorf.« Grazil bewegte Momoka sich, das kleine Lehrbuch in der rechten Hand haltend, auf die Tafel zu und nahm sich überlegenden Blickes ein Stück Kreide aus der metallischen Halterung am linken Ende des dunkelgrünen abwischbaren Wissensbrettes. »Das Dorf liegt geographisch gesehen in einer kleinen Kuhle zwischen Berg, Wald und der abgeschrägten Umgebung. Die Tabibito erkannten, dass der Berg viele Stürme nordwärts abblockte, der Wald nebenan Schutz und Nahrung bot und das Gelände Ost-Südwärts durch seine verlaufende Form gut zum Ackerbau sowie vieles weitere Überlebenswichtige benutzt werden könnte.« Außer ihrer zarten, dafür aber kalten Stimme vernahm man nur das energische Kritzeln einiger Stifte, die das eben an die Tafel gezeichnete Bild abmalten und die Infos darunter dran hängten. Diejenigen, die wohl meinten, es sich im Kopf merken zu können, würde Momoka erst dann ordentlich belehren, wenn diese Leute etwas vergaßen.  »Auch wenn die Lage mehr als günstig schien, kämpfte die kleine Gruppe, bestehend aus damals vier Tabibito mit den Namen 'Kaguya Jin, der lodernde Höllendrache', 'Zo Zengo, Meister der Materie', 'Tagara Yumi, die Hexe der Außerkraftsetzung' und Kokoro Naru, die kosmische Gelehrte', unter Einsatz ihres Lebens mit dem Errichten des Dorfes, welche nur schleppend vorankamen durch die vernichtende Wetterlage. Diesen Vier wurden unglaubliche Fähigkeiten nachgesagt, und doch reichte dies nicht aus, um gegen die Naturgewalten zu gewinnen. Ohne Hilfe von Außerhalb schienen weitere Bemühungen völlig aussichtslos, was die Vier Tabibito zur beinahen Aufgabe zwang. Doch wie das Schicksal es so will, tauchte aus dem Nichts eine Fremde im Dorf auf. Ihr Name war Myou, nicht mehr und nicht weniger. Sie bot den Ergründern ihre Hilfe an, was unter den Umständen, die dort zu dem Zeitpunkt herrschten, natürlich nicht abgelehnt wurde. Zusammen schafften die nun Fünf Mitglieder es, den Grundstein für Kokorogakure zu erbauen, den noch heutigen, jedoch oft sanierten Hokage-Palast. Bei seiner Fertigstellung trug besagter Palast jedoch noch den Namen 'Haus des Anfangs'. Am Ende entschieden die Fünf, dass Kokoro Naru als erstes Oberhaupt das Dorf leiten sollte, weil ihre Führungsfähigkeiten dafür am geeignetsten schienen. Soweit alles verstanden? Prägt euch die Geschichte gut ein und schreibt sie so auf. Hat jemand Fragen bis jetzt?“ Kanba warf sofort seine Hand hoch hinaus. „Ja, Isamu Kanba?“ „Akuma-Sensei, wenn sie zu Viert solche Schwierigkeiten hatten, warum schien es dann plötzlich so gut zu laufen, als diese fünfte Person, Myou, plötzlich auftauchte?“ Akuma Sensei verschränkte die Arme vor der Brust. „Die fünfte Gestalt, Myou, ist bis heute ein weitaus unbeschriebenes Blatt, welches wenig Präsenz zeigte, oder überhaupt viel tat nachdem das Dorf einen Grundriss bekam. Einige schreiben sogar davon, dass sie nach einiger Zeit einfach wieder verschwand. Bestätigen kann das aber niemand, zu viel Zeit hat die Infos wohlmöglich durchwirbelt und unbrauchbar gemacht. Der Wagei-Clan könnte Infos besitzen, die keiner hat, wird sie aber bestimmt nicht hergeben. Nächster! “ Sowas ahnte Kanba schon. Er kannte die Geschichte schon seit seiner Kindheit, findet aber Nirgends neue Infos. Sachen, die nicht im Geschichtsbuch stehen oder in Enzyklopädien, die wird auch sonst keiner auf normalen Wegen finden. Akuma Senseis Beruf lautete Lehrerin, nicht Momokaner Jones, Ninja-Archäologen der Extraklasse, Pech für Kanba. Sofort danach wedelte Arisu Karui mit dem Arm, leftzend nach Wissen. Nickend deutete die Lehrkraft hinüber, sodass das Melden als angenommen akzeptiert wurde. „ Sensei, die Menschheitsgeschichte ist geprägt von Machtkämpfen die in Kriegen übergingen. Anststatt sich unterzuordnen versuchen Menschen doch immer besser zu werden, vor allem unter Ninjas scheint die Übertreffung des Nächsten wie ein ungeschriebenes Gesetz...wie das höchste Ziel zu sein. Fünf mächtige Leute schließen sich zusammen und überlassen am Ende einer einzigen Person freiwillig die Oberhand nur weil diese stärker war? Selbst wenn...gab es im Anschluss keine Konflikte? Intriegen um vielleicht selber an die Spitze des Dorfes zu gelangen?“ Uff, was? Kanba kratze seinen roten nachhallenden Schädel. Politik sollte hier doch garnicht unterrichtet werden! Ansonsten würde er hier niemals sitzen. Seine Gedanken verflogen, als Momoka Akuma wieder sprach. „Soziale Hierachien, gegebenfalls ein ordinäres Rudelverhalten sind keine Straftaten, Arisu. Im Gegenteil, sie bringen den Stand der Dinge sicher zum Nutzen. So wie ein großer Bruder nicht schwächer sein will wie der Jüngere, so gibt es immer jemanden, der die Last aller trägt, da Menschen in Horden dazu neigen, fatale Dinge zu übereilen. Selbst wenn es Intrigen gab, so blieb Kokoro Naru bis an ihr Lebensende das erste Oberhaupt des Dorfes. An dieser Stelle würde ich gerne erst einmal Schluss machen für heute. Gleich beginnt die Pause, kommt bloß nicht zu spät zurück.“ Sie musste uns keineswegs dauernd daran erinnern, was wir lieber lassen sollten! War ja nicht so, als würde jemand es sich überhaupt noch trauen... Pause, das klang wundervoll. Hosted by Animexx e.V. 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