Eines Nachts in der Wüste von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- In der Wüste war es schon weit nach Mitternacht. Die Temperaturen hier waren mittlerweile auf 10 Grad gesunken. Der Unterschied war gigantisch. Hatten sie am Tag meist 40 Grad wurde es, um die Nacht stets kühler. Sie waren schon seit Tagen unterwegs zum Rebellenlager nach Yuba. Vivi wollte unbedingt mit ihrem alten Freund Corsa reden, dem Rebellenführer. Sie hoffte ihn zur Vernunft bringen zu können, bevor sie nach Arbana in den Bürgerkrieg ritten. Nach ihrer Aussage waren es noch zwei Tage Fußmarsch bis sie in Yuba waren. Um ihre Kräfte zu sparen und da es nachts gefährlich war durch die Wüste zu laufen, hatten sie einen Stopp eingelegt und ihr Nachtlager eingerichtet. Mittlerweile schliefen alle seelenruhig bis auf ihn. Er konnte einfach nicht schlafen und so stand er letztendlich auf. Da die letzten Funken vom Lagerfeuer kurz vorm ausgehen waren, sammelte er in der Umgebung ein wenig Holz und zündete diese mit Hilfe seiner Teufelskraft an. Überall wo er nur hin sah, war Sand. Es war feiner Sand, der kaum Steine enthielt. Er fragte sich, wie jemand sich allein durch diese Wüste schlagen sollte? Wahrscheinlich gar nicht, denn sobald man wohl die Orientierung verlieren würde, wäre man verloren. Sein Blick huschte zu den schlafenden Personen, Sanji war in seinem Schlaf zu Chopper gerutscht und sein Bein lag etwas über ihn. Zorro schnarchte und schlief im Schneidersitz, seine Schwerter lagen neben ihm. Lysopp schlief zusammengekauert, Ruffy faselte im Schlaf etwas von Fleisch, während Vivi sich nah zu ihm gelegt hatte. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht als er zu Nami sah. Ihre Decke war von ihr gerutscht. Ihre Atmung ging gleichmäßig und ihre Gesichtszüge wirkten friedlich. Es war ein seltsames Bild war die hübsche Navigatorin doch meist temperamentvoll und aufbrausend, dennoch konnte sich Ace ihrer kaum entziehen. Ihre Art war anders als die der meisten Frauen, die er kannte und vielleicht fand er gerade das anziehend. Ganz Geschweige von ihrem Aussehen, dass wohl jeden Mann, um den Finger wickelte. Ihre rehbraunen Augen lösten etwas in ihm aus, was er nicht kannte und erst recht nicht zu ordnen konnte. Seitdem er Ruffys Bande begegnet war, hatte er sie beobachtet und bemerkt, wie wichtig sie für die Crew war. Sie hielt die Bande zusammen und sorgte stets für Ordnung auf dem Schiff. Ihre kühne Art hatte sie bestimmt vor der einen oder anderen Katastrophe bewahrt und sie so vor einem Unheil beschützt. Er freute sich, dass sein Bruder jemanden wie sie sowie die anderen gefunden hatte. Mit dieser Erkenntnis trat er leise auf die junge Navigatorin zu und ging in die Knie. Sachte legte er ihr, die heruntergerutschte Decke wieder auf sie, sodass sie vollständig bedeckt war. Liebevoll strich er ihr dabei eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Ihre Lippen sahen mehr als einladend aus, wie er fand. Ob sie wohl genauso weich waren, wie er sich vorstellte? Langsam ohne nach zudenken, fuhr er die Konturen ihrer Lippen mit dem Daumen nach. Bei dieser Berührung zuckte sie kurz zusammen und Ace dachte schon, dass sie aufwachen würde, doch das tat sie nicht. Durch diese Bewegung aber kam Ace wieder zur Besinnung und wurde sich bewusst, was er da tat. Kopfschüttelnd erhob er sich. Was zur Hölle machte diese Frau nur mit ihm? Er brauchte dringend etwas Abstand von ihr, weshalb er sich entfernte. Am Lagerfeuer angekommen, verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf und legte sich so auf seine Decke. Dabei glitt sein Blick in den Himmel, der voller Sterne war. Schon oft hatte er die Nacht genossen und stundenlang in die Sterne geschaut. Mehrmals versuchte er sich dann über eine Antwort auf seine Frage, die ihn schon seit Ewigkeiten quälte, klar zu werden. „War es gut, dass er geboren wurde?“ Sein Opa hatte gemeint, er würde die Antwort eines Tages finden, wenn er auf die See fuhr und seine Erfahrungen machte. Er war solange alleine herum gefahren bis er auf Whitebeard traf, der ihn in seine Crew aufnahm. Vieles verdankte er ihm und mit der Zeit war er wie ein Vater für ihn geworden und er hatte eine Menge Freunde durch ihn gefunden. Ob sie wohl auch gerade schliefen? Er war schon so lange auf der Suche nach Teach, dass er sich fragte, ob er überhaupt wieder zu ihnen finden würde. Sie alle fehlten ihm und er freute sich auf den Moment, wenn er seinem Vater gegenüber treten würde und ihm voller Stolz sagen konnte, dass Teachs Verrat bestraft wurde. Schon allein, um ihnen zeigen zu können, dass seine Zweifel unberechtigt waren. Whitebeard meinte zu ihm, dass er nicht wollte, dass Ace der Rache nach ging. Aber verstand er nicht, dass er es musste? Er wollte doch nur seine Ehre verteidigen. Jeder hätte das für ihn getan. Er erschrak aus seinen Gedanken, als er Schritte neben sich vernahm. Schnell drehte er sich zu der Person um und war überrascht sie wach zu sehen. „Ich konnte nicht mehr schlafen, da habe ich dich gesehen und wollte dir Gesellschaft leisten. Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mich deshalb zu dir setze“, fragte sie. Er war ein wenig unsicher. Auf der einen Seite freute er sich, auf der anderen Seite waren da die unbekannten Gefühle, die sie in ihm auslöste. Er musste unbedingt herausfinden, was sie bedeuteten und jetzt war dafür vielleicht ein guter Moment. „Natürlich kannst du dich zu mir setzen“, lächelte er sie an und machte auf seiner Decke Platz, sodass sie sich zu ihm setzen konnte. Dankend nahm sie neben ihm Platz. Sie hatte ihn schon länger beobachtet, wenn sie ehrlich war, seitdem er sie zugedeckt hatte. Durch seine liebevolle Geste war sie aufgewacht und war mehr als überrascht ihn vor sich kniend zu sehen. Ihr Herz schlug ungewöhnlich schnell und sie hatte das Gefühl der Ohnmacht nah zu sein, als er ihr dann noch über die Lippen strich. Seine Hand hatte sich warm angefühlt und so zart. Sie wusste nicht weshalb, aber sie hatte ein Kribbeln in ihrer Bauchgegend gespürt. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas gespürt. Dieses Gefühl war neu und ein wenig aufregend. Ein wenig bedauerte sie es deshalb, als er sich von ihr entfernte. Sie musterte ihn von weiten, wie er in den Sternenhimmel sah. Seine schwarzen Haare wehten leicht im Wind und seine Aura hatte etwas Magisches. Sie konnte sich dem Anblick kaum entziehen und da sie durch diese Geste sowieso schon wach war, entschied sie sich zu ihm zu gehen. Sie versuchte ihn in Gespräch zu verwickeln, um ihre aufsteigende Nervosität zu verstecken. „Was beobachtest du da eigentlich im Himmel?“, harkte sie nach. Schon vorn fragte sie sich, was ihn wohl da oben beschäftigte. Ace kratzte sich am Hinterkopf „Eigentlich gar nichts. Ich sehe mir nur einfach so die Sterne an, das habe ich schon als Kind gemacht. Es beruhigt mich und ehrlich gesagt habe ich nur meinen Gedanken dabei nachgehangen.“ „Hast du dir um deine Crew Gedanken gemacht?“ Überrascht hob er eine Augenbraue. Woher wusste sie denn davon? Nami kicherte etwas bei dem verdutzen Gesicht von Ace. „Ist nicht schwer zu erraten, schließlich bist du schon länger von ihnen getrennt und wenn du uns siehst, wirst du wohl auch an deine denken.“ „Ertappt ja. Ich frage mich, was meine Crew wohl macht, ob es ihnen gut geht oder welchem Abenteuer sie im Augenblick entgegen segeln.“, sprach er seine Gedanken aus. „Weißt du was ich denke, ich denke ihnen geht es gut und sie werden sich freuen, wenn du wieder bei ihnen bist“, meinte sie aufbauend. „Bestimmt hast du Recht und dennoch wird es noch etwas dauern bis ich zu ihnen kann. Teach zu finden, ist nicht leicht aber der Moment wird kommen, indem ich ihm Gegenüber stehe und ihm sein Todesstoß gebe“, gab er wütend von sich. Mit einem undefinierbaren Blick sah sie zu ihm. „Warum genau bist du eigentlich hinter ihm her?“ „Er hat jemanden aus meiner Crew getötet und damit Whitebeards Namen beschmutzt.“ Dabei war er aufgestanden, ballte seine Hände zu Fäusten und konnte seinen Zorn kaum verbergen. Kurz vergas er wo er sich befand, als er ihre zierliche Hand bemerkte, die sich um seine Faust legte. Eindringlich sah sie ihn an. „Rache macht es aber nicht besser. Dein Crewmitglied wird nicht wieder aufstehen und ich weiß nicht, ob er wöllte, dass du dich in Gefahr deshalb bringst“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Es bringt ihn nicht zurück und dennoch ist Whitebeards Name wieder bereinigt. Die Schande, die Teach meinen Vater angetan hat, kann ich nicht so stehen lassen.“ Er hatte sich entschieden und er würde sich von nichts abbringen. Selbst sein Vater und seine Freunde konnten ihn nicht davon abhalten. Er hatte sich ein Ziel gesetzt, was er um jeden Preis erreichen wollte. „Hättest du nicht auch alles getan, um deine Mutter zu beschützen oder um sie zu rächen?“ Geschockt weiteten sich ihre Augen. Wie konnte er nur so was fragen? Ihr Puls beschleunigte sich und ihre Gedanken rasten. Innerlich bemühte sie sich zu beruhigen und schloss kurz ihre Augen. „Es wäre gelogen, wenn ich nicht sagen würde, ich hätte drüber nachgedacht. Ich war auch kurz davor aber dann ist mir klar geworden, dass Rache nichts wieder gut machen würde sondern im Gegenteil. Hätte ich Ihn versucht umzubringen und es wäre schief gegangen, wäre mein Dorf verloren gewesen. Er hätte alle Bewohner inklusive meiner Schwester und Genzo umgebracht. Bellmere würde deshalb nicht lebendig werden und sie hätte bestimmt nicht gewollt, dass ich mich in Rache übe“, flüsterte sie. Der Gedanke an Bellmere und die Zeit in der Gefangenschaft von Arlong trieben ihr noch immer Tränen in die Augen. Die Narben, die sie davon getragen hatte, würde sie ein Leben lang tragen. Damit Ace ihre Tränen nicht sehen konnte, drehte sie sich von ihm weg. Er war ein Vollidiot, wieso nur hatte er sie an die Zeit erinnert? Er wusste, wie ungern Nami daran erinnert wurde, hatte ihn sein Bruder extra davor gewarnt. Ruffy hatte ihm einiges über seine Mitglieder erzählt und darunter war ihre Geschichte. Ihr Schicksal hatte ihn am meisten berührt gehabt, weil er sich nicht vorstellen konnte, was für eine Last auf Nami gelegen haben musste. Sie musste mit jungen Jahren erleben, wie ihre Ziehmutter vor ihren eigenen Augen starb und dann hatte sie mit dem Mörder zusammengearbeitet, nur um ihr Dorf zu befreien. Es hatte ihm damals die Worte verschlagen und er war froh, dass Ruffy sie aus der Tyrannei geholt hatte. Mit Bedacht ging er einen Schritt auf sie zu und nahm ihre Hand in seine. Sie machte keine Anstalten sich zu ihm zu drehen, was Ace veranlasste, sich zu entschuldigen. „Nami, sieh mich bitte an, es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Aber ich möchte, dass du verstehst, dass es mir nicht nur um Rache geht, es geht mir viel mehr darum die Ehre meines Vaters herzustellen“, bemühte er sich ihr zu erklären. Langsam drehte sie sich zu ihm, dennoch darauf bedacht, ihn nicht anzusehen. „Ich weiß nicht, ob ich es jemals verstehen werde. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich Angst habe, dass du in Gefahr gerätst. Was wenn du scheiterst?“, nuschelte sie. Mit seiner Hand glitt er unter ihr Kinn und hob es an. Ihre rehbraunen Augen spiegelten ihre Sorge wieder und für einen Augenblick versank er in ihnen. Sachte strich er ihr über die Wange. „Ich werde nicht scheitern. Ich verspreche es“, flüsterte er. Sanft hielt sie seine Hand fest und küsste die Handfläche. „Wie kannst du dir so sicher sein?“ Sie verstand es nicht. Er lächelte sie zaghaft an. „Weil es in meinen Herzen Menschen gibt, die ich wiedersehen möchte. Sie motivieren mich und geben mir die Kraft diesen Kampf durch zu stehen und zum Einen ist das meine Crew, mein Bruder und..“, brach er den Satz ab. Auf einmal wurde ihm klar, was das für Gefühle waren, die er in ihrer Nähe fühlte. Er hatte es ohne zu ahnen, sein Herz an sie verloren und je mehr er sich bewusst darüber wusste, desto mehr gefiel ihm der Gedanke. Mit all seinem Mut kam er ihr näher, hauchte ein „Du“, bevor er ihre Lippen mit seinen besiegelte. Es war ein zarter Kuss, doch es reichte aus, um Nami, um den Verstand zu bringen. Im ersten Moment wusste sie nicht, wie ihr geschah, als er sich näherte. Doch sobald sie seine Lippen auf ihren spürte, verabschiedete sich das Denken und sie verlor sich in dem Augenblick. Sein Kuss war sanft und mit jeder Sekunde wurde er leidenschaftlicher. Aces zog Nami an ihren Hüften näher und sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren. Nach nur wenigen Minuten mussten sie sich wegen Luftmangels trennen. Auf Namis Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer und sie lächelte verschmitzt zu ihm. Er erwiderte es und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt“, gab er preis. „Ich liebe dich auch“, meinte sie ehrlich, bevor sie ihn erneut küsste. Kapitel 2: 2 ------------ Die Temperaturen waren weit unter dem Gefrierpunkt und dazu wehte ein eisiger Wind. Es war als würde sich dieser mit der Stimmung der jungen Navigatorin vermischen und bahnte sich einen Weg in jeden Teil ihres Körpers. Die Kälte hatte sie im Griff, aber es war mehr so, dass sie von innen fror. Der Grund für ihre fehlende Wärme, war an einen anderen Ort und somit unerreichbar für sie geworden. Die letzten Überbleibsel von ihm waren sein orangfarbiger Hut, der das vor ihr stehende Kreuz zierte und die roten Perlen, die er immer zu einer Kette getragen hatte und die nun in einer Schale davor lagen. Sie kniete sich hinunter und strich mit ihren Fingern die Inschriften geistesabwesend entlang. Portgas Ace/Puma D. Ace Sein Name, es war tatsächlich sein Grab. Sie konnte es kaum in Worte fassen, wie sie sich fühlte. Er war von ihr gegangen und hatte sie alleine gelassen. Tief in sich drin, hatte sie gewusst, dass das passieren würde und trotzdem konnte sie nichts für ihn tun. Sie hatte ihn ziehen lassen und sich versucht an sein Versprechen zu klammern statt sich ihm in den Weg zu stellen. Auch wenn sie wusste, dass das nichts geändert hätte, Ace war viel zu stur gewesen. Als wäre es nicht schlimm genug gewesen, dass sie von Kuma auf eine Wetterinsel geschickt wurde, nein sie bekam von den ganzen Problemen, die Ace hatte nichts mit und musste durch die Zeitung diese schreckliche Nachricht vernehmen. Sie war wie versteinert gewesen, als sie es erfahren hatte. Ihre Hilflosigkeit, weil sie nicht zu ihm und ihm helfen konnte, machten ihr schwer zu schaffen. Wäre sie nur stärker gewesen, dann wäre sie immer noch bei Ruffy und hätte mit ihm, um Ace gekämpft aber sie war schwach und unnütz. Diese Gedanken trieben sie am Rande ihrer Verzweiflung und um sich selbst zu schützen, hatte sie sich daran festgehalten, dass das nur eine schlechte Lüge sein konnte. Nur so hatte sie die zwei Jahre einigermaßen durchgehalten, ohne dass sie daran zerbrach. Aber jetzt hier vor seinem Grab zu stehen, riss die Wunden wieder auf und lies sie in die bittere Realität zurückkehren. Traurig schloss sie die Augen, krampfte sich an den Gedanken, dass sie sobald sie diese wieder öffnete, sie feststellte, dass das alles nur ein Traum gewesen war und sie einem Trugbild gegenüber stand. Doch als sie diese öffnete, wachte sie nicht auf und das Bild änderte sich nicht. Sie musste sich damit auseinandersetzen, dass ihr geliebter Ace ihr genommen wurde und ihren Schutzmantel des Verleugnens ablegen. Je länger sie dem mit Blumen übersähte Grab entgegen blickte, desto mehr zerbrach in ihr. Aber wie sollte man akzeptieren können, dass die Person, die man mehr als sein Leben liebte, nicht mehr da war? Sie konnte es nicht, der Gedanke, dass er wirklich tot war, konnte sie kaum ertragen und lag schwer auf ihrer Schulter. Er würde nicht wiederkommen. Niemals wieder würde sie sein Feuer spüren, seine helles Lachen vernehmen können, durch seine pechschwarzen Haare wuscheln können, sich in seinen schwarzen Seelenspiegeln verlieren, sich in seiner Umarmung fallen lassen sowie seine warmen Lippen auf ihren spüren können. Die Erkenntnis traf sie wie ein harter Schlag ins Gesicht und bahnte sich einen Weg durch ihren Körper, sodass ihre Beine ihr den Dienst verzagten und sie mit den Knien hart auf den Boden landete, doch sie spürte es nicht, weil der innere Schmerz schwerer lag und sie das Gefühl hatte an ihren Schuldgefühlen zu ersticken. Mit ihren Händen stütze sie sich ab. Die Trauer schien sie völlig zu übermannen und trieb ihr die Tränen in die Augen. Ungehindert liefen sie aus ihren Augenwinkel und nahmen den Pfad von ihren Wangen und flossen auf die grüne Wiese unter ihr und vermischten sich mit der Erde. Sie durchlebte sämtliche Emotionen mit einmal. Da war die unbändige Wut, weil er so stur sein musste, die Trauer, um den Verlust, die Schuld, ihm nicht geholfen zu haben und dann waren dort noch die schlimme Einsamkeit und die Leere, die sich wie ein kalter Schleier um ihr Herz gelegt hatte. Ihr ganzer Körper vibrierte und zitterte von dem Aufschluchzen. Der Schmerz saß tief. Warum hatte er auch nicht auf sie gehört? Wieso musste er unbedingt der Rache nachächzenden, die ihm nichts als den Tod eingebracht hatte? Dabei hatte er ihr doch geschworen, wieder zu ihr zurück zu kommen. „Ace…du ..hast es..mir..doch…versprochen“, schluchzte sie und schlug dabei immer wieder mit ihrer Faust wütend auf den Boden ein. Die Erinnerung an sein Versprechen in der Wüste schoss ihr unaufhaltsam ins Gedächtnis. Sachte strich er ihr über die Wange. „Ich werde nicht scheitern. Ich verspreche es“, flüsterte er. Sanft hielt sie seine Hand fest und küsste die Handfläche. „Wie kannst du dir so sicher sein?“ Sie verstand es nicht. Er lächelte sie zaghaft an. „Weil es in meinen Herzen Menschen gibt, die ich wiedersehen möchte. Sie motivieren mich und geben mir die Kraft diesen Kampf durch zu stehen und zum Einen ist das meine Crew, mein Bruder und..“, brach er den Satz ab. „Du..“ Frustriert hielt sich die Hände an den Kopf. Sie wollte sich nicht daran erinnern, sie wollte es vergessen. Doch es half nichts, die Gedanken durchzuckten sie wie kleine Lichtblitze. Bilderfetzen durchfluten sie und sie hatte das Gefühl jede Erinnerung mit ihm, spielte sich erneut vor ihrem inneren Auge ab. Sie ließ sich kraftlos auf den Boden sinken und vor ihr spielte sich ihr letzter gemeinsamer Augenblick ab. Es war an einem dieser lauwarmen Tage. Sie waren kurz vor Water Seven auf einer kleineren Insel an Land gegangen. Das Dörfchen war nicht sehr groß und dennoch lebten genügend Menschen hier. Die Bürger dieser Stadt waren sehr herzlich und hilfsbereit. Sie halfen ihnen bei den Besorgungen von Vorräten und bevor sie sich auf den Weg zur neuen Insel machen wollten, entschieden sie sich allerdings dafür noch einmal Rast zu machen und den Tag einfach dazu zu nutzen, um sich zu entspannen. Jeder sollte seinen Beschäftigungen nachgehen können. So das Chopper mit den Ärzten hier sprechen konnte, in dem es um ein besonderes Heilmittel ging, das Verbrennungen schweren Grades heilen konnte. Sanji wollte sich mit den Frauen der Insel noch ein wenig annähern, obwohl alle das für idiotisch hielten, weil er bestimmt nicht das bekam, was er wollte. Zorro wollte sich mit den Schwertern, die es hier gab, genauer beschäftigen und sich eventuell noch etwas kaufen. Robin, die neu an Board war und mittlerweile ihre beste Freundin war, wollte sich Informationen über das Porneglyph einholen gehen. Lysopp hingegen, blieb auf der Flying Lamp und werkelte an einer seiner neusten Erfindungen herum. Ruffy wollte die Insel erkunden, in der Hoffnung auf ein neues Abenteuer zu stoßen. Sie hingegen fieberte etwas anderem entgegen. So oft hatte sie an ihn denken müssen und ihn in jeglicher Sekunde schmerzlich vermisst, dass sie ihre Freude kaum unterdrücken konnte, als er ihr einen Brief schrieb, in dem er ihr verriet, dass er hier auf sie wartete. Sie hatte ihren Nakama daraufhin erklärt, dass sie vor morgen früh, nicht wiederkommen würde. Als sich diese neugierig nach dem Grund erkundigten, sagte sie nur, dass sie die Insel vermessen wollte und sich dann in einem Hotel niederlassen würde, um sie aufzuzeichnen. Sie hatte nicht den Eindruck als würden ihr das alle abnehmen, dennoch erwiderten sie nichts darauf. Schon oft hatte sie mit sich gekämpft, ob sie ihnen nicht einfach von der Beziehung zu Ace erzählen sollte aber sie konnte es nicht. Sie hatte Angst, dass sie auf Unverständnis treffen würde und sie diese nicht akzeptierten, weshalb sie es schließlich immer noch geheim hielt. Unmerklich schüttelte sie den Kopf, jetzt zählte gerade nur der Gedanken an ihn. Er wollte sich mit ihr am Norden der Insel treffen. Dazu musste sie einen kleinen Pfad durch den blickdichten Wald durchqueren. Mehrmals hatte sie sich dabei gefragt, was er an so einem Ort mit ihr vor hatte und irgendwie wurde sie langsam nervös vor dem Treffen. Viel zu lange, hatte sie ihn nicht gesehen und musste auf ihn verzichten. Mit jedem Schritt, dem sie ihm näher kam, wurde das Kribbeln in ihrer Magengegend mehr. Das letzte Stück des Waldes hatte sie wie im Flug hinter sich gelassen und erstarrte als sie das unwirkliche Bild vor sich vernahm. Auf der Hügel der Insel ergab sich ein Ausblick auf das ruhige unendlich weite Meer, was in einem hellblauen Ton erstrahlte, die Sonne färbte den Himmel in einem Mix aus einem rötlich-gelblichen Tönen am Horizont. Sie vernahm das Knistern des Lagerfeuers, welches vor ihr brannte. Auf der Wiese lag eine große Picknickdecke und eine zweite Decke, die etwas kuscheliger wirkte, was wohl an dem Baumwohlfasern lag. Daneben stand ein Picknickkorb mit Obst. Sie war von dem Anblick völlig überwältigt und wagte es sich kaum zu bewegen. Von ihm war allerdings keine Spur, weshalb sie versuchte ihn rechts und links zu erblicken. Hoffentlich war er nicht schon gegangen, da er dachte, sie würde nicht mehr kommen. Angst machte sich in ihr breit, der Gedanke ihn verpasst zu haben, lies sie innerlich erzittern. Doch ihre Sorge wich sofort, als sich zwei starke Arme von hinten um sie legten. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer da hinter ihr stand. Seine Präsenz würde sie unter Tausenden wiedererkennen. Zaghaft umschloss sie seine Hände mit ihren und lehnte sich instinktiv näher an ihn heran. Sie genoss im Moment einfach nur seine Anwesenheit. „Ich habe dich vermisst“, hauchte er ihr ans Ohr ehe er ihren Haarschopf küsste und genüsslich an ihren Haaren roch. Seine warme Stimme erzeugte eine angenehme Gänsehaut auf ihrer Haut. „Ich habe dich auch sehr vermisst,“ murmelte sie und drehte sich leicht in der Umarmung um, sodass sie ihm in seine schwarzen Seelenspiegel blicken konnte. Sie verlor sich viel zu gern in diesen. Er liebte es in ihre rehbrauen Augen zu sehen, konnte er in diesen die tiefe Liebe, die sie für ihn empfand, entdecken. Manchmal fragte er sich, womit er sie verdient hatte. So wie sie war, war sie perfekt, weshalb er sich etwas Besonderes für sie überlegt hatte. Er hoffte instinktiv, dass es ihr gefallen würde. Als könnte sie seine Gedanken lesen, lächelte sie ihn liebevoll an und lehnte dabei ihre Stirn an seine. „Danke, dass du dir so eine Mühe gemacht hast. Es ist einfach perfekt.“ „Du bist perfekt“, erwiderte er bloss und unterstrich seine Worte, indem er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und seine Lippen mit ihren versiegelte. Der Kuss war sanft und wurde mit jeder Sekunde intensiver und feuriger. Er zog Nami an ihrer Hüfte näher, während sich ihre Hände, um seinen Nacken legten und sie mit ihren Fingern mit seinen Haarspitzen spielte. Sie genossen es sich so nah zu sein und sich wieder in den Armen des anderen zu befinden. Nami strich mit ihrer Zunge über seine Unterlippe und Ace ließ sie gewähren. Daraus entwickelte sich ein leidenschaftliches Zungenspiel. Nami verzehrte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm und auch Ace konnte dem Verlangen das sich in seinem Inneren angestaut hatte, nicht mehr zurückhalten. Noch einmal sah er in ihre Augen und sah dasselbe Verlangen in ihnen lodern, weshalb sie ihm zu nickte. Das war Ace Antwort genug, weshalb er sie behutsam mit auf die Picknickdecke zog und sie sich dem jeweils anderem hingaben. Niemals hätte sie für möglich gehabt, dass ihr erstes Mal so schön sein würde und dann noch ausgerechnet mit dem Bruder ihres Käptens. Sie schmunzelte ein wenig über diesen seltsamen Zufall und schmiegte sich noch näher an ihn heran. Mittlerweile saßen sie nämlich in den Decken gehüllt, in einer Umarmung vor dem Lagerfeuer und genossen den Ausblick sowie den Sternenhimmel über sich. Sie zog seinen unverkennbaren Duft ein und schloss genießend ihre Augen. Sie wusste, dass die Zeit gegen sie war und sie sich morgen wieder trennen mussten. Dabei wurde ihr ganz schwer, um ihr Herz und sie konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Besorgt sah er zu Nami, die in seinen Armen lag, herunter und küsste ihre Schläfe, während er ihre Finger mit seinen verkreuzte. So versuchte er ihr etwas Trost zu spenden. Er wusste, was sie beschäftigte und ihm gefiel das Ganze auch nicht wirklich. Doch er musste weiter, er hatte sein Ziel noch nicht erreicht und Blackbeard gefunden. Er war aber kurz davor, hatte er immerhin nun eine Information zum Aufenthalt von diesem bekommen. „Bald Nami, bald habe ich es geschafft und dann werde ich zu dir zurückkehren. Ich habe es dir doch schließlich versprochen.“ Nami beugte sich zu ihm hoch, sah ihm ins sein Gesicht, strich ihm über die Wange, „lass mich nicht zu lange warten“, murmelte sie bevor sie in einen erneuten Kuss versunken. „Ace..warum..hast..du mich hier …allein gelassen....“, ihr Stimme verzagte ihr den Dienst und die Kälte machte sich nun in jedem Bereich ihres Körpers breit. Sie merkte förmlich wie erschöpft sie war, weshalb sie keine Anstalten machte, um von dem kalten Boden aufzustehen, um sich zu wärmen. Es strengte sie ungemein an, überhaupt noch die Augen auf zuhalten, weshalb sie letztendlich diese einfach schloss. Sie wusste, dass es gefährlich war, da sie hier erfrieren würde, wenn sie sich nicht erheben würde. Aber es war ihr egal, was mit ihr passieren würde. Ohne ihn wollte und konnte sie nicht weitermachen. Sie sehnte sich einfach nur nach ihm und wünschte sich nichts mehr als wieder in seinen Armen zu liegen. Ich liebe dich doch so sehr, Ace, dachte sie sich, bevor sich die Dunkelheit über sie legte und sie das Bewusstsein verlor. ******* Sie lagen auf der einer Frühlingswiese. Es war eine lauwarme Sommernacht und die Sterne funkelten, um die Wette und erhellten diese. „Als Bellemere gestorben ist, habe ich immer in den Sternenhimmel gesehen. Ich stelle mir dann vor, dass sie der hellste Stern ist und nur für mich scheint, damit möchte sie mit Kraft schenken und mich aufmuntern. Etwas kitschig aber mir hilft es.“, gestand sie ihm. Sie hatte erwartet, dass er lachte aber er tat es nicht. Stattdessen verstand er sie und kreuzte ihre Finger mit seinen. „Sie fehlt dir oder?“, erkundigte er sich. Zaghaft nickte sie. „Sie fehlt mir jeden Tag.“ „Denkst du denn, das jeder der stirbt in den Himmel aufsteigt und als Stern auf seine Liebsten aufpasst?“, murmelte er und sah weiterhin zu den Sternen. „Ich weiß es nicht aber die Vorstellung spendet mir etwas Trost“, flüsterte sie und legte ihren Kopf auf seine Brust, um seinen regelmäßigen Herzschlag zu hören. „Was ist mit dir? Was glaubst du?“ „Eigentlich glaube ich nicht, dass man wiedergeboren wird, wenn man tot ist. Wobei mir der Gedanke gefällt, als Stern wiedergeboren zu werden.“ Dabei gab er ihr einen Kuss auf ihren Haarschopf. ******* Kapitel 3: 3 ------------ Die Sonne kitzelte sie an der Nase, weshalb sie sich an dieser kratzte und das Zimmer in ein angenehmes Licht tauchte. Sie wollte die Augen öffnen, musste aber ein paar Mal blinzeln, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Ihre Muskeln taten ihr weh und es kostete sie ein wenig Kraft, sich sachte aufzusetzen. Sie lag in einem Bett, stellte sie verwirrt fest und als sie sich umsah, erkannte sie dass sie sich in ihrem Zimmer befand. Wieso war sie in ihrem Zimmer? Das alles war hier mehr als merkwürdig und verunsicherte sie. Vorsichtig griff sie sich an den Kopf, der ziemlich schmerzte. Bilder schossen ihr in den Sinn und sie stockte. Ace? Sie stand an seinem Grab und hatte getrauert. Aber was machte sie dann hier? War das alles doch nur ein übler Albtraum gewesen? Sie vernahm ein Knachen ihrer Tür und keine Minute später stand er an der Tür. Besorgt trat er ein und als er sie mit einem mitleidigen Blick bedachte, wurde ihr klar, dass es die Wahrheit gewesen war. Ihr Ace ist tot und je öfter diese Worte durch ihren Kopf gingen, desto größer wurde die immense Leere, die sie in sich spürte. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass wenn sie ihre Augenlider wieder öffnen würde, er wieder bei ihr wäre. Aber das war er nicht und die Erkenntnis bahnte sich einen brutalen Weg durch ihren Körper, der sie erneut erzittern lies und ihre Haut mit Tränen benetzte. Mit den Händen vorm Gesicht ließ sie sich zurück in die Kissen sinken und gab sich ihrem Schmerz hin. Sie schluchzte und die Tränen wollten einfach nicht versiegen. Sein Herz brach mit ihrem Anblick. Er wusste nicht, was er hätte sagen oder tun sollen, um ihr den Schmerz zu nehmen, weshalb er sich einfach zu ihr aufs Bett setzte und sie in seine Arme zog. Sie spürte wie ihr Körper an seinen gezogen wurde und verkrampfte sich etwas. Nur schemenhaft konnte sie Umrisse erkennen, da ihre Sicht durch die Tränen völlig verschwommen war. Es war ihr auch nicht so wichtig, sie genoss einfach nur, seine Nähe und vergrub lieber ihren Kopf an seiner Halsgrube, um sich an seiner Schulter aus zu weinen. Ihr Körper zitterte, weshalb er seinen Griff verstärkte und ihr tröstend über den Rücken strich. Seine Anwesenheit wirkte auf sie beruhigend und es tat gut sich bei ihm aus zu weinen. Besorgt fixierte er sie und war erschüttert über ihren Anblick, es glich nicht mehr dem, was er von früher kannte. Sie war von dem Verlust, den sie erlitten hatte gekennzeichnet. Ihre Wangen waren eingefallen, sie hatte rot geschwollene Augenringe, von ihrem fröhlichen Lächeln, war nichts mehr erkennbar und ihr Haar hing ihr glanzlos im Gesicht. Er konnte spüren, dass sie den Verlust kaum ertrug und mit seinem Tod auch ein Teil von sich verloren hatte. Nur zu gut konnte er sich da hin ein versetzen, erging es ihm ja auch nicht besser. Für ihn war es genauso schwer, Ace gehen zu lassen und zu akzeptieren, dass er tot war. Wenn Jimbei nicht gewesen wäre, wäre er wohl ebenfalls an diesem Schicksalsschlag zerbrochen. Er hielt sie weiterhin in den Armen und seufzte schwer, als er sich zurück erinnerte. Rückblickend konnte er nicht mehr sagen, was er fühlte, als er seine beste Freundin am Grab seines Bruders gefunden hatte. Er wusste nur, dass die Angst ihn fest im Griff hatte, als er bemerkte, dass sie bewusstlos war. Ihr Puls ging langsam und ihre Atmung war flach und unregelmäßig, was wohl von einer Unterkühlung herrühren musste. So schnell wie möglich hatte er sie zu Chopper gebracht, der sich um sie kümmerte. Wie lange musste sie denn nur dort gelegen haben? Er hatte keine Ahnung, er war überhaupt froh sie gefunden zu haben. Eigentlich wollten sie sich wie vereinbart an einem Steg etwas abseits der Stadt treffen, aber von Nami war weit und breit keine Spur. Je später es wurde, desto nervöser wurden alle. Sie hatten die halbe Insel abgesucht und in den Gesichtern seiner Freunde machte sich nach und nach Ratlosigkeit und Besorgnis breit. Fieberhaft überlegten sie, wo sie sein könnte und da sah er es. Erst war er sich nicht sicher aber da war ein Stern, der wie verrückt funkelte und er wusste, dass es unsinnig war, aber er hatte das Gefühl als ob er ihm den Weg zeigen wollte. Vielleicht lag es auch daran, dass er auf das Grab von seinem Bruder und Whitebeard zeigte und es Ruffy wie einen Geistesblitz traf. Ihm hätte vorher schon klar sein müssen, dass sie bei ihm sein müsste. Wie ein Wahnsinniger war er zum Grab gelaufen und war krank vor Sorge, als sie bewusstlos war. Er hoffte, dass es noch nicht so spät war, denn der Gedanke sie ebenfalls noch zu verlieren, würde er nicht ertragen können. Sie war seine beste Freundin, das Mädchen, das ihm immer zur Seite stand, wenn er sie brauchte. Aufmerksam hatte sie ihm zugehört und konnte die Sorge und das Leid, dass Ruffy empfunden haben musste, förmlich spüren. Es tat ihr wahnsinnig leid. Als sie das mit dem Stern vernahm, lächelte sie traurig. Vielleicht stimmte ihre Theorie ja doch mit dem Stern und er wollte sie nicht sterben lassen. Sie wunderte sich allerdings darüber, dass Ruffy hätte wissen müssen, dass sie bei seinem Bruder war. „Woher wusstest du, dass ich bei Ace sein würde?“, hauchte sie so leise, das er Mühe hatte die Worte überhaupt zu verstehen. „Weil ich von eurer Beziehung gewusst habe.“ Traurig seufzte er kurz und kramte in seiner Hosentasche etwas hervor. Sie konnte nur etwas Rötliches erkennen und als ihr Ruffy schlussendlich dieses in die Hand sanft legte, sah sie ihn verständnislos an. Es war eine rötliche Perlenkette, sie ähnelte der von Ace, nur das die Perlen kleiner und glänzender waren. Sorgsam berührte sie die Perlen als wären sie das Kostbarste was sie jemals gesehen hatte und bestaunte sie näher. Woher hatte er sie? Auch ohne das Nami ihm die Frage stellte, wusste er was sie beschäftigte und ihr nachdenkliches Gesicht sprach Bände. „Ace hat sie mir vor seinem Tod übergeben. Er wollte sie dir eigentlich als Zeichen seiner Liebe geben, wenn er sein Versprechen einlöste. Er hat dich wirklich sehr geliebt und es tat ihm leid, sein Versprechen nicht einhalten zu können.“ Für einen Moment stand die Welt still. Sie schluckte schwer und kein Wort verlies ihre Lippen. Es war als hätte sich ein großer Kloß in ihrem Hals gebildet. Sie schloss ihre Augen und versuchte das Ganze zu verarbeiten aber das war einfach zu viel. Wieder bildeten sich Tränen, sie konnte einfach nichts dagegen unternehmen. Ein erneutes Aufschluchzen brachte Ruffy dazu sie wieder in die Arme zu ziehen. „Ruffy, ich kann ….nicht mehr…. Ich kann… ohne ihn nicht …..leben“, brachte sie brüchig hervor. Ernst sah er ihr ins Gesicht und strich ihr mit seinem Daumen einzelne Tränen aus diesem. . „Nami, ich weiß das du das Gefühl hast, an der Trauer zu zerbrechen aber mir geht es doch genauso. Aber wir müssen für ihn weitermachen. Er hätte nicht gewollt, dass wir aufgeben sondern dass wir für unsere Träume weiterkämpfen und diese wahr machen. Es ist schwer und mir ist klar, dass du Zeit zum Trauern brauchst aber du bist damit nicht allein. Deine Freunde sind für dich da und ich werde dir beistehen, denn nur gemeinsam werden wir wieder nach vorne sehen können. Aber versprich mit bitte, dass du mich nicht alleine lässt, ich würde es nicht ertragen, dich nach Ace ebenfalls zu verlieren, da du für mich mit das Wichtigste, in meinem Leben bist.", meinte er ernst. Sie musterte seine schwarzen Augen und sie kam nicht umhin festzustellen, dass sie sie an Ace erinnerten. Seine Worte hatten sie beeindruckt und sie konnte seine Besorgnis und seine Trauer in ihnen sehen. In einem kleinen Winkel ihres Herzes wusste sie auch, dass Ruffy recht hatte, Ace hätte sicherlich nicht gewollt, dass sie aufgab. Aber es würde dauern, ehe sie weitermachen könnte und wieder die Lebensfreude spüren würde. „Gib mir einfach ein wenig Zeit, Ruffy.", murmelte sie schwach. Er nickte und schloss seine Arme um sie. Er würde ihr so viel Zeit geben, wie sie brauchte und er würde jede Sekunde für sie da sein, weil er es versprochen hatte. „Ruffy, ich kann mein Versprechen Nami gegen über nicht halten, versprich du mir deshalb, dass du für sie da sein wirst. Ich weiß, sie wird es nicht verstehen können.“ Er hatte es ihm versprochen, dass er dafür sorgen würde, dass sie ihre Lebensfreude wieder bekam, ganz egal wie lange es dauern würde. Kapitel 4: Epilog ----------------- Huhu, wollt noch eine Art Epilog schreiben, in dem Nami sich Gedanken zu Ruffy macht. ;) Ich bin durch den Regen gerannt, um all die Erinnerung abzuspülen. Sie sollten mit dem Wind in eine andere Richtung verstreut werden, denn die Wahrheit tat weh. Er war für immer weg und ein Teil von mir mit ihm. Es gibt Tage, die all die Wunden aufreißen, die ich versuche zu heilen und ich habe jedes Mal das Gefühl, dass ich daran sterbe vor Kummer doch dann sehe ich hinter mir und sehe dich. Es ist deine Hand, die mir hilft aufzustehen und mir hilft nicht durch zu drehen. Du wischt mir meine Tränen weg und nimmst mich in die Arme, wenn ich es brauche. Du schenkst mir deine Nähe und deine Wärme. Erinnerst mich daran, dass ich nicht alleine bin, denn du bist bei mir. Du bist der Grund, der mich am Leben hält. Sanft hältst du mir meine Hand. Gibst mir Kraft dies durch zustehen und zeigst mir einen Weg hieraus. Wenn ich jetzt einfach gehe, würdest du mir folgen? Nein würdest du nicht, denn du würdest mich niemals gehen lassen. Schon mehrfach hast du mich daran gehindert und mir gesagt, dass du mich brauchst. Du bist meine Rettung, meine Hoffnung, an die ich mich klammere, um an den Verlust nicht zu zerbrechen. Immer wenn ich hinter mir blicke, sehe ich den Schmerz und die Trauer. Doch du richtest mein Augenmerk nach vorn und zeigst mir die kleinen Dinge vom Leben, für die es sich lohnt zu lächeln. Du gibst mir mein Lachen Stück für Stück wieder und reparierst die Einzelteile in mir. Stoße ich dich von mir, bleibst du unbeeindruckt und holst mich wieder runter. Du bereust nicht eine Sekunde in der du bei mir bist und bist mich nicht leid. Niemals lässt du oder gibst du mich auf. Ich sehne mich nach ihm und du verstehst das. Dir geht es nicht anders. Ich weiß, du leidest genauso wenn nicht noch schlimmer um ihn und lässt dir nichts anmerken. Du versteckst es, um mir Trost zu spenden. Ich komm nicht umhin, dass es meine Seele berührt. Doch ich möchte, dass du deine Trauer ebenso bei mir zulässt und wir uns gegenseitig stützen. In deinen Augen sehe ich dasselbe Licht brennen wie in Seinen. Du bringst mich dazu zu kämpfen, mich durch zu beißen. Du beförderst mich an meine Grenzen. Bei dir kann ich mich fallen lassen. Du weißt, wie ich mich fühle ohne dass ich es aussprechen muss. Ein Blick in meine Augen und du kannst mir bis ins Innere sehen. Ich bin für dich ein offenes Buch, wenn es um meine Gefühle geht. Du weißt, wie du mich dann aufbauen und mich ablenken kannst. Habe ich Albträume, bleibst du nachts bei mir und ich bin erleichtert, wenn ich meine Augen öffne und du bei mir bist. Du bist meine Stütze, in all der schweren Zeit. Du bist der Anker, der mich vorm Ertrinken rettet. Schwarze Wolken verschwinden und die Sonne bricht hin durch, sucht sich den Weg in mein Herz. Ich kann es fühlen, mit jedem Schritt wird es besser. Es fängt an zu heilen und du bist der Grund dafür. Du bist der Ort, der den Sturm verdrängt und mich festhält. Du bist mein Licht, der jede dunkle Nacht erhellt. Ich realisiere, dass da Hoffnung hinter mir ist. Du wirbelst alle meine Gefühle durcheinander und ich spüre wie ich mich ohne es zu bemerken öffne und dich in mein tiefstes Inneres einlasse. Unsere einzig wunderbare Freundschaft geht in den nächsten Schritt über und ich komme nicht umhin, mich nach mehr zu sehnen. Es kommt mir wie ein Verrat an ihm vor und irgendwo sucht mich mein schlechtes Gewissen heim. Ich möchte ihn nicht verletzen. Niemand könnte ihn ersetzen und seinen Platz einnehmen können. Er wird immer meine erste große Liebe bleiben. Doch ich muss weitergehen und möchte dabei deine Hand halten können. Was hätte er gewollt? Ich bin mir nicht sicher, doch ich denke, er hätte gewollt, dass ich nicht alleine bliebe. Er würde mir mein Glück gönnen, wüsste er doch, dass ich in Sicherheit bin und in guten Händen. Niemals würdest du mich verletzen. Es macht mir Angst, mich noch einmal fallen zu lassen. Davor noch einmal alles zu riskieren und zu verlieren. Deine Augen spiegeln Hoffnung und Liebe wieder und ich kann mich nicht dagegen wehren. Ich möchte es auch nicht, es ist ein Versuch wert, denn mit dir an meiner Seite fühl ich mich lebendiger als sonst. Du bist der, der ohne Berührung mein Innerstes in Aufruhr versetzt. Du bist der Grund, der mich nicht aufgeben lässt. Du bist das fehlende Puzzleteil, in diesem Chaos. Du bist meine Luft, die ich zum Atmen brauche. Ohne dich gibt es keine Hoffnung. Unsere Berührung werden mit jedem Augenblick mehr und liebevoller. Nur wir sind wichtig. Bist du bei mir fühl ich mich komplett. Wenn ich bei dir bin, habe ich das Gefühl die Zeit bleibt stehen und es gibt nur noch uns. Ich hätte nicht gedacht, dass mir so etwas erneut passieren würde. Deine Nähe bringt mich um den Verstand und lässt mich alles vergessen. Du bist der Grund, der mir zeigt, dass es die Liebe immer noch gibt und machst es mir unheimlich schwer mich dem nicht hin zugeben. Ich fühle deine Liebe und es durchflutet meinen ganzen Körper. Ich spüre deine Nähe selbst wenn du nicht bei mir bist. Du bist alles was ich im Moment brauche und der einzige, dem ich mein Herz schenken möchte. Du bist der Mensch, dem ich mich hingeben möchte, mit allem was ich habe. Ich liebe dich, Ruffy, dafür, dass du mir einen Weg aus der Trauer gezeigt hast und etwas gegeben hast an das ich glauben kann. Ohne dich wäre ich verloren gewesen. Die Schatten der Vergangenheit verschwinden, lassen zarte Zukunftswünsche ihren Platz. Alles was ich sehe ist nicht mehr das was ich verloren habe, sondern das was vor mir liegt. ******** Every story has an end but in life every end is a new beginning. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)