Eines Nachts in der Wüste von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 2: 2 ------------ Die Temperaturen waren weit unter dem Gefrierpunkt und dazu wehte ein eisiger Wind. Es war als würde sich dieser mit der Stimmung der jungen Navigatorin vermischen und bahnte sich einen Weg in jeden Teil ihres Körpers. Die Kälte hatte sie im Griff, aber es war mehr so, dass sie von innen fror. Der Grund für ihre fehlende Wärme, war an einen anderen Ort und somit unerreichbar für sie geworden. Die letzten Überbleibsel von ihm waren sein orangfarbiger Hut, der das vor ihr stehende Kreuz zierte und die roten Perlen, die er immer zu einer Kette getragen hatte und die nun in einer Schale davor lagen. Sie kniete sich hinunter und strich mit ihren Fingern die Inschriften geistesabwesend entlang. Portgas Ace/Puma D. Ace Sein Name, es war tatsächlich sein Grab. Sie konnte es kaum in Worte fassen, wie sie sich fühlte. Er war von ihr gegangen und hatte sie alleine gelassen. Tief in sich drin, hatte sie gewusst, dass das passieren würde und trotzdem konnte sie nichts für ihn tun. Sie hatte ihn ziehen lassen und sich versucht an sein Versprechen zu klammern statt sich ihm in den Weg zu stellen. Auch wenn sie wusste, dass das nichts geändert hätte, Ace war viel zu stur gewesen. Als wäre es nicht schlimm genug gewesen, dass sie von Kuma auf eine Wetterinsel geschickt wurde, nein sie bekam von den ganzen Problemen, die Ace hatte nichts mit und musste durch die Zeitung diese schreckliche Nachricht vernehmen. Sie war wie versteinert gewesen, als sie es erfahren hatte. Ihre Hilflosigkeit, weil sie nicht zu ihm und ihm helfen konnte, machten ihr schwer zu schaffen. Wäre sie nur stärker gewesen, dann wäre sie immer noch bei Ruffy und hätte mit ihm, um Ace gekämpft aber sie war schwach und unnütz. Diese Gedanken trieben sie am Rande ihrer Verzweiflung und um sich selbst zu schützen, hatte sie sich daran festgehalten, dass das nur eine schlechte Lüge sein konnte. Nur so hatte sie die zwei Jahre einigermaßen durchgehalten, ohne dass sie daran zerbrach. Aber jetzt hier vor seinem Grab zu stehen, riss die Wunden wieder auf und lies sie in die bittere Realität zurückkehren. Traurig schloss sie die Augen, krampfte sich an den Gedanken, dass sie sobald sie diese wieder öffnete, sie feststellte, dass das alles nur ein Traum gewesen war und sie einem Trugbild gegenüber stand. Doch als sie diese öffnete, wachte sie nicht auf und das Bild änderte sich nicht. Sie musste sich damit auseinandersetzen, dass ihr geliebter Ace ihr genommen wurde und ihren Schutzmantel des Verleugnens ablegen. Je länger sie dem mit Blumen übersähte Grab entgegen blickte, desto mehr zerbrach in ihr. Aber wie sollte man akzeptieren können, dass die Person, die man mehr als sein Leben liebte, nicht mehr da war? Sie konnte es nicht, der Gedanke, dass er wirklich tot war, konnte sie kaum ertragen und lag schwer auf ihrer Schulter. Er würde nicht wiederkommen. Niemals wieder würde sie sein Feuer spüren, seine helles Lachen vernehmen können, durch seine pechschwarzen Haare wuscheln können, sich in seinen schwarzen Seelenspiegeln verlieren, sich in seiner Umarmung fallen lassen sowie seine warmen Lippen auf ihren spüren können. Die Erkenntnis traf sie wie ein harter Schlag ins Gesicht und bahnte sich einen Weg durch ihren Körper, sodass ihre Beine ihr den Dienst verzagten und sie mit den Knien hart auf den Boden landete, doch sie spürte es nicht, weil der innere Schmerz schwerer lag und sie das Gefühl hatte an ihren Schuldgefühlen zu ersticken. Mit ihren Händen stütze sie sich ab. Die Trauer schien sie völlig zu übermannen und trieb ihr die Tränen in die Augen. Ungehindert liefen sie aus ihren Augenwinkel und nahmen den Pfad von ihren Wangen und flossen auf die grüne Wiese unter ihr und vermischten sich mit der Erde. Sie durchlebte sämtliche Emotionen mit einmal. Da war die unbändige Wut, weil er so stur sein musste, die Trauer, um den Verlust, die Schuld, ihm nicht geholfen zu haben und dann waren dort noch die schlimme Einsamkeit und die Leere, die sich wie ein kalter Schleier um ihr Herz gelegt hatte. Ihr ganzer Körper vibrierte und zitterte von dem Aufschluchzen. Der Schmerz saß tief. Warum hatte er auch nicht auf sie gehört? Wieso musste er unbedingt der Rache nachächzenden, die ihm nichts als den Tod eingebracht hatte? Dabei hatte er ihr doch geschworen, wieder zu ihr zurück zu kommen. „Ace…du ..hast es..mir..doch…versprochen“, schluchzte sie und schlug dabei immer wieder mit ihrer Faust wütend auf den Boden ein. Die Erinnerung an sein Versprechen in der Wüste schoss ihr unaufhaltsam ins Gedächtnis. Sachte strich er ihr über die Wange. „Ich werde nicht scheitern. Ich verspreche es“, flüsterte er. Sanft hielt sie seine Hand fest und küsste die Handfläche. „Wie kannst du dir so sicher sein?“ Sie verstand es nicht. Er lächelte sie zaghaft an. „Weil es in meinen Herzen Menschen gibt, die ich wiedersehen möchte. Sie motivieren mich und geben mir die Kraft diesen Kampf durch zu stehen und zum Einen ist das meine Crew, mein Bruder und..“, brach er den Satz ab. „Du..“ Frustriert hielt sich die Hände an den Kopf. Sie wollte sich nicht daran erinnern, sie wollte es vergessen. Doch es half nichts, die Gedanken durchzuckten sie wie kleine Lichtblitze. Bilderfetzen durchfluten sie und sie hatte das Gefühl jede Erinnerung mit ihm, spielte sich erneut vor ihrem inneren Auge ab. Sie ließ sich kraftlos auf den Boden sinken und vor ihr spielte sich ihr letzter gemeinsamer Augenblick ab. Es war an einem dieser lauwarmen Tage. Sie waren kurz vor Water Seven auf einer kleineren Insel an Land gegangen. Das Dörfchen war nicht sehr groß und dennoch lebten genügend Menschen hier. Die Bürger dieser Stadt waren sehr herzlich und hilfsbereit. Sie halfen ihnen bei den Besorgungen von Vorräten und bevor sie sich auf den Weg zur neuen Insel machen wollten, entschieden sie sich allerdings dafür noch einmal Rast zu machen und den Tag einfach dazu zu nutzen, um sich zu entspannen. Jeder sollte seinen Beschäftigungen nachgehen können. So das Chopper mit den Ärzten hier sprechen konnte, in dem es um ein besonderes Heilmittel ging, das Verbrennungen schweren Grades heilen konnte. Sanji wollte sich mit den Frauen der Insel noch ein wenig annähern, obwohl alle das für idiotisch hielten, weil er bestimmt nicht das bekam, was er wollte. Zorro wollte sich mit den Schwertern, die es hier gab, genauer beschäftigen und sich eventuell noch etwas kaufen. Robin, die neu an Board war und mittlerweile ihre beste Freundin war, wollte sich Informationen über das Porneglyph einholen gehen. Lysopp hingegen, blieb auf der Flying Lamp und werkelte an einer seiner neusten Erfindungen herum. Ruffy wollte die Insel erkunden, in der Hoffnung auf ein neues Abenteuer zu stoßen. Sie hingegen fieberte etwas anderem entgegen. So oft hatte sie an ihn denken müssen und ihn in jeglicher Sekunde schmerzlich vermisst, dass sie ihre Freude kaum unterdrücken konnte, als er ihr einen Brief schrieb, in dem er ihr verriet, dass er hier auf sie wartete. Sie hatte ihren Nakama daraufhin erklärt, dass sie vor morgen früh, nicht wiederkommen würde. Als sich diese neugierig nach dem Grund erkundigten, sagte sie nur, dass sie die Insel vermessen wollte und sich dann in einem Hotel niederlassen würde, um sie aufzuzeichnen. Sie hatte nicht den Eindruck als würden ihr das alle abnehmen, dennoch erwiderten sie nichts darauf. Schon oft hatte sie mit sich gekämpft, ob sie ihnen nicht einfach von der Beziehung zu Ace erzählen sollte aber sie konnte es nicht. Sie hatte Angst, dass sie auf Unverständnis treffen würde und sie diese nicht akzeptierten, weshalb sie es schließlich immer noch geheim hielt. Unmerklich schüttelte sie den Kopf, jetzt zählte gerade nur der Gedanken an ihn. Er wollte sich mit ihr am Norden der Insel treffen. Dazu musste sie einen kleinen Pfad durch den blickdichten Wald durchqueren. Mehrmals hatte sie sich dabei gefragt, was er an so einem Ort mit ihr vor hatte und irgendwie wurde sie langsam nervös vor dem Treffen. Viel zu lange, hatte sie ihn nicht gesehen und musste auf ihn verzichten. Mit jedem Schritt, dem sie ihm näher kam, wurde das Kribbeln in ihrer Magengegend mehr. Das letzte Stück des Waldes hatte sie wie im Flug hinter sich gelassen und erstarrte als sie das unwirkliche Bild vor sich vernahm. Auf der Hügel der Insel ergab sich ein Ausblick auf das ruhige unendlich weite Meer, was in einem hellblauen Ton erstrahlte, die Sonne färbte den Himmel in einem Mix aus einem rötlich-gelblichen Tönen am Horizont. Sie vernahm das Knistern des Lagerfeuers, welches vor ihr brannte. Auf der Wiese lag eine große Picknickdecke und eine zweite Decke, die etwas kuscheliger wirkte, was wohl an dem Baumwohlfasern lag. Daneben stand ein Picknickkorb mit Obst. Sie war von dem Anblick völlig überwältigt und wagte es sich kaum zu bewegen. Von ihm war allerdings keine Spur, weshalb sie versuchte ihn rechts und links zu erblicken. Hoffentlich war er nicht schon gegangen, da er dachte, sie würde nicht mehr kommen. Angst machte sich in ihr breit, der Gedanke ihn verpasst zu haben, lies sie innerlich erzittern. Doch ihre Sorge wich sofort, als sich zwei starke Arme von hinten um sie legten. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer da hinter ihr stand. Seine Präsenz würde sie unter Tausenden wiedererkennen. Zaghaft umschloss sie seine Hände mit ihren und lehnte sich instinktiv näher an ihn heran. Sie genoss im Moment einfach nur seine Anwesenheit. „Ich habe dich vermisst“, hauchte er ihr ans Ohr ehe er ihren Haarschopf küsste und genüsslich an ihren Haaren roch. Seine warme Stimme erzeugte eine angenehme Gänsehaut auf ihrer Haut. „Ich habe dich auch sehr vermisst,“ murmelte sie und drehte sich leicht in der Umarmung um, sodass sie ihm in seine schwarzen Seelenspiegel blicken konnte. Sie verlor sich viel zu gern in diesen. Er liebte es in ihre rehbrauen Augen zu sehen, konnte er in diesen die tiefe Liebe, die sie für ihn empfand, entdecken. Manchmal fragte er sich, womit er sie verdient hatte. So wie sie war, war sie perfekt, weshalb er sich etwas Besonderes für sie überlegt hatte. Er hoffte instinktiv, dass es ihr gefallen würde. Als könnte sie seine Gedanken lesen, lächelte sie ihn liebevoll an und lehnte dabei ihre Stirn an seine. „Danke, dass du dir so eine Mühe gemacht hast. Es ist einfach perfekt.“ „Du bist perfekt“, erwiderte er bloss und unterstrich seine Worte, indem er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und seine Lippen mit ihren versiegelte. Der Kuss war sanft und wurde mit jeder Sekunde intensiver und feuriger. Er zog Nami an ihrer Hüfte näher, während sich ihre Hände, um seinen Nacken legten und sie mit ihren Fingern mit seinen Haarspitzen spielte. Sie genossen es sich so nah zu sein und sich wieder in den Armen des anderen zu befinden. Nami strich mit ihrer Zunge über seine Unterlippe und Ace ließ sie gewähren. Daraus entwickelte sich ein leidenschaftliches Zungenspiel. Nami verzehrte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm und auch Ace konnte dem Verlangen das sich in seinem Inneren angestaut hatte, nicht mehr zurückhalten. Noch einmal sah er in ihre Augen und sah dasselbe Verlangen in ihnen lodern, weshalb sie ihm zu nickte. Das war Ace Antwort genug, weshalb er sie behutsam mit auf die Picknickdecke zog und sie sich dem jeweils anderem hingaben. Niemals hätte sie für möglich gehabt, dass ihr erstes Mal so schön sein würde und dann noch ausgerechnet mit dem Bruder ihres Käptens. Sie schmunzelte ein wenig über diesen seltsamen Zufall und schmiegte sich noch näher an ihn heran. Mittlerweile saßen sie nämlich in den Decken gehüllt, in einer Umarmung vor dem Lagerfeuer und genossen den Ausblick sowie den Sternenhimmel über sich. Sie zog seinen unverkennbaren Duft ein und schloss genießend ihre Augen. Sie wusste, dass die Zeit gegen sie war und sie sich morgen wieder trennen mussten. Dabei wurde ihr ganz schwer, um ihr Herz und sie konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Besorgt sah er zu Nami, die in seinen Armen lag, herunter und küsste ihre Schläfe, während er ihre Finger mit seinen verkreuzte. So versuchte er ihr etwas Trost zu spenden. Er wusste, was sie beschäftigte und ihm gefiel das Ganze auch nicht wirklich. Doch er musste weiter, er hatte sein Ziel noch nicht erreicht und Blackbeard gefunden. Er war aber kurz davor, hatte er immerhin nun eine Information zum Aufenthalt von diesem bekommen. „Bald Nami, bald habe ich es geschafft und dann werde ich zu dir zurückkehren. Ich habe es dir doch schließlich versprochen.“ Nami beugte sich zu ihm hoch, sah ihm ins sein Gesicht, strich ihm über die Wange, „lass mich nicht zu lange warten“, murmelte sie bevor sie in einen erneuten Kuss versunken. „Ace..warum..hast..du mich hier …allein gelassen....“, ihr Stimme verzagte ihr den Dienst und die Kälte machte sich nun in jedem Bereich ihres Körpers breit. Sie merkte förmlich wie erschöpft sie war, weshalb sie keine Anstalten machte, um von dem kalten Boden aufzustehen, um sich zu wärmen. Es strengte sie ungemein an, überhaupt noch die Augen auf zuhalten, weshalb sie letztendlich diese einfach schloss. Sie wusste, dass es gefährlich war, da sie hier erfrieren würde, wenn sie sich nicht erheben würde. Aber es war ihr egal, was mit ihr passieren würde. Ohne ihn wollte und konnte sie nicht weitermachen. Sie sehnte sich einfach nur nach ihm und wünschte sich nichts mehr als wieder in seinen Armen zu liegen. Ich liebe dich doch so sehr, Ace, dachte sie sich, bevor sich die Dunkelheit über sie legte und sie das Bewusstsein verlor. ******* Sie lagen auf der einer Frühlingswiese. Es war eine lauwarme Sommernacht und die Sterne funkelten, um die Wette und erhellten diese. „Als Bellemere gestorben ist, habe ich immer in den Sternenhimmel gesehen. Ich stelle mir dann vor, dass sie der hellste Stern ist und nur für mich scheint, damit möchte sie mit Kraft schenken und mich aufmuntern. Etwas kitschig aber mir hilft es.“, gestand sie ihm. Sie hatte erwartet, dass er lachte aber er tat es nicht. Stattdessen verstand er sie und kreuzte ihre Finger mit seinen. „Sie fehlt dir oder?“, erkundigte er sich. Zaghaft nickte sie. „Sie fehlt mir jeden Tag.“ „Denkst du denn, das jeder der stirbt in den Himmel aufsteigt und als Stern auf seine Liebsten aufpasst?“, murmelte er und sah weiterhin zu den Sternen. „Ich weiß es nicht aber die Vorstellung spendet mir etwas Trost“, flüsterte sie und legte ihren Kopf auf seine Brust, um seinen regelmäßigen Herzschlag zu hören. „Was ist mit dir? Was glaubst du?“ „Eigentlich glaube ich nicht, dass man wiedergeboren wird, wenn man tot ist. Wobei mir der Gedanke gefällt, als Stern wiedergeboren zu werden.“ Dabei gab er ihr einen Kuss auf ihren Haarschopf. ******* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)