Die beiden Magi von Marvin234 ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 - Der unglückliche Magi -------------------------------------------- Kapitel 6 - Der unglückliche Magi Judal fiel. Er fiel in einen dunklen Abgrund. Im Fallen sah er vor sich einige Bruchstücke von Erinnerungen. Wie er immer alleine gewesen war. Trauer stieg in ihm hoch. Er schluckte. Vor sich sah er sein kindliches Ich, das alleine in einem dunklen Raum stand. Er sah es an und streckte seine Hand nach ihm aus. Das Kind wurde daraufhin von dunklen Rukh umflogen und verschwand in diesen. Judal fiel weiter und um sich sah er seine Freunde aus dem Palast, die ihm den Rücken zudrehten. Panisch riss er die Augen auf und fand sich in seinem Zimmer wieder. Er lag auf dem Bett, zugedeckt, und fühlte einen Druck an der Brust. Sofort griff er dahin und spürte daraufhin einen engen Verband, der sich bis hin zum Bauchnabel erstreckte. Die Wunde tat noch immer weh, weshalb Judal sich zurücklehnte und zur Decke sah. Dann begann er, sich in dem Raum umzusehen. Draußen ging anscheinend gerade die Sonne auf und dann fiel ihm der blonde, junge Mann auf, welcher auf einem Stuhl in der Ecke saß. Schnell erkannte Judal ihn als Alibaba, den Kumpel von Aladdin, welcher ihn nicht sonderlich mochte. Er saß einfach da und sah ihn wortlos an. "Hallo", flüsterte Judal, welcher noch immer unter Einfluss des Alptraums stand und unterbrach das Schweigen. Alibaba sah kurz zur Seite und hielt die Arme vor seiner Brust verschränkt. Dann ließ er sie sinken und sah Judal an. "Alles in Ordnung?", fragte Alibaba mit betont genervter Stimme. "Ja. Wo ist Aladdin?" "Der schläft. Ich soll aufpassen, dass du nicht währenddessen stirbst", murmelte der Blonde. Der Magi sah ihn an. Alibaba verbarg seine schlechte Laune keineswegs. Er mochte ihn nicht und daran würde sich vermutlich so schnell auch nichts ändern. "Was hast du?", fragte Alibaba. "Lass mich, ich hatte nur einen Albtraum" "Das kenne ich nur zu gut, worum ging es denn?", fragte Alibaba weiter. Er bemühte sich trotz seiner Abneigung, gegenüber dem Kou-Magi freundlich zu sein. Ihm kam der Gedanke, dass er als Kind oft Albträume hatte und ihm Kassim damals geholfen hatte, mutig zu bleiben. "Was schert es dich?", gab Judal patzig zurück. "Ist mir völlig egal, was mit dir ist, wollte nur nett sein. Aladdin zuliebe. Wenn du nicht willst, ist es dein Pech", rief er ihm zu. Judal dachte kurz über die Worte des Blonden nach. Dann kam ihm der Gedanke, dass er außer Aladdin niemanden mehr hatte, der sich um ihn scherte. Plötzlich kam er sich blöd vor, weil er das Angebot ausgeschlagen hatte. Schuldbewusst sah er zu Alibaba, der aus dem Fenster sah und ihm inzwischen den Rücken zugedreht hatte. "Es... ging um meine Kindheit", flüsterte der schwarzhaarige Magi. Der Blonde drehte sich zu ihm um und sah ihn verwundert an. Mit so einem Satz hatte er offenbar nicht gerechnet. Ihm fiel erneut seine eigene Kindheit ein und seine Ablehnung gegenüber Judal wich plötzlich Hilfsbereitschaft. "Willst du darüber reden?" "Naja, ich bin gefallen. Habe mich selbst als Kind gesehen und einige andere Dinge. Es war seltsam. Ich meine, ich bin ein Magi. Ich träume nie. Das war scheiße", erklärte Judal. Beide saßen eine Weile dort. Judal erzählte ihm von seiner Kindheit und von allem, was er erlebt hatte. Alibaba hörte ihm aufmerksam zu und fragte gelegentlich nach, während er merkte, wie ähnlich ihre Schicksale sich waren. Dann erzählte der Magi, wie sehr er Aladdin dankte, dass dieser ihm geholfen hatte und wie seltsam es für ihn war, dass jemand ihn so behandelte. "Weißt du, ich mag Aladdin wirklich gerne. So gerne wie ich noch nie jemanden gemochte habe und ich habe ihn wie Dreck behandelt. Das nervt mich. Ich will bei ihm bleiben. Er ist mein Freund", sagte Judal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)