Trouble in Asgard von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Thor --------------- 2 Thor Endlich war er wieder daheim. Noch immer den Klang des Jubels der Massen in den Ohren, bewegte er sich durch sein Gemach, hin zum Balkon und zu der Aussicht über Asgard, welche er so liebte. Doch lag kein Lächeln auf seinen Lippen, waren die himmelblauen Augen getrübt vor Trauer. Er war Heim gekehrt, hatte den Tesserakt und seinen abtrünnigen Bruder mitgebracht und wurde als großer Held gefeiert. Und doch schmerzte sein Herz, sodass jegliche Freude keinen Zugang zu ihm fand. Der Kampf auf Midgard hatte ihn viel Kraft gekostet, hatte ihn an seine Grenzen gebracht, die Jenseits von dem lagen, was er bis dahin gekannt hatte. Körperlich, aber auch geistig hatte ihn der Gott der Lügen viel abverlangt und ihn auf eine harte Probe gestellt. Schwer seufzte der blonde Mann, als er sich vom Anblick der Stadt losgerissen hatte. Wie leer ihm doch alles erschien, als er durch seine Gemächer wanderte. Rastlos schritt er hin und her, ohne zu wissen, was er eigentlich wollte. Immer wieder dachte er zurück, an die letzte Zeit, die ihn so viel Kraft gekostet hatte, dachte an das pechschwarze Haar seines Bruders, die stechenden, grünen Augen die auf ihm geruht hatten, einst waren sie sanft, wie eine Frühlingswiese im seichten Wind, so waren sie nun giftig, wie Säure, die alles zu verätzen drohten. Wieder schmerzte sein Herz und es fühlte sich an, als wurde es von Stichen durchbohrt, die heißer brannten als jedes glühende Eisen. Wie kam es nur, dass er ihn verloren hatte? Was war geschehen, dass er ihn auf ein mal so hasste? War es die Eifersucht auf den Thron oder Odins Anerkennung, die seinem Bruder verwehrt geblieben war? Hatten die Ereignisse der letzten, wenigen Jahre die beiden Brüder so gespalten, dass Thor nun allein dastand? Wo war sein schelmischer Bruder geblieben, der keine Gelegenheit für einen Streich auslies? Thor wusste es nicht, er konnte die Gedankengänge seines Bruders nicht nachvollziehen, oder ergründen, dafür waren sie einfach zu verschieden. Thor fühlte sich schwer, lies sich auf dem Sofa nieder und schaute in das prasselnde Feuer des Kamins. Was würde nun geschehen? Sicher würde man seinen Bruder verbannen oder für immer einsperren, auf dass er nie wieder ein Unheil über die neun Welten bringen konnte. Sicher hatte der Gott der Lügen dies mit seinen Taten verdient, doch warum fiel es Thor dann so schwer, auch nur daran zu denken? Hatte er nicht selbst angewiesen, dass seinem Bruder kein Leid geschehen durfte? Dass er in kein dunkles Loch geworfen wurde oder Not zu leiden hatte, obwohl der Jüngere bereit gewesen war ihn zu töten! Schwer atmete der Gott des Donners ein, erinnerte sich an die Tränen in den grünen Augen, dort auf Midgard. Er hatte so viele Fragen und nicht eine Antwort, die ihn trösten konnte. Die Minuten verstrichen, ohne dass er sich rührte, ohne dass er einen klaren Gedanken fassen konnte. Es war alles so kompliziert, es verwirrte ihn. Sollte er einfach zu ihm gehen? Den schwarzhaarigen Magier an sich drücken, so wie in glücklicheren Tagen ,als kein Unheil dunkel über ihnen Schwebte? Nein, er konnte Loki nicht noch einmal an sich heranlassen und ihm gestatten, noch ein mal ein heißes Eisen in sein Herz zu jagen. Hin und her gerissen erhob sich der Blonde und warf seinen Umhang auf das Sofa. Er brauchte Antworten und es gab nur einen Ort, eine Person, von der er diese bekommen konnte. Es war kein lichter Gang und in den langen Gängen verloren seine Schritte an Schwung. Thor musste sich vorbereiten, durfte nicht zulassen, dass ihn die Worte des anderen verletzen, denn die silberne Zunge seines Bruders traf ihn immer genau da, wo es weh tat. :::::::::::::::::::::::::::::: Kapitel 2 Ende (Das nächste Kapitel wird etwas länger!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)