Schicksale-Wie sie einen verändern von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 11: Auf Anfang ---------------------- Shinichi und Sonoko standen etwas abseits vom Auto als die Feuerwehr die Türen des Wagens herausschnitt. Vorsichtig holten sie Shiho heraus und diese wurde gleich beatmet und im Krankenwagen weggebracht. Nun drehten alle Einsatzkräfte vorsichtig den Wagen und schnitten auch die Beifahrertür heraus. Ran war weiterhin bewusstlos und als die Sanitäter sie vorsichtig herausholten, hielt ein Polizist das handschuhfach fest welches in ihrem Oberschenkel steckte. Gerade als sie auf die Trage gelegt wurde und man sie zu beatmen begann, öffnete sie langsam ihre Augen wieder. Shinichi und Sonoko liefen sofort zu ihr und begleiteten sie bis zum Rettungswagen. „Können wir mitfahren?“ ,fragte Sonoko und der Arzt nickte. Ran sah sich um als der Wagen losfuhr und spürte wie Shinichi ihre Hand hielt. Sie lächelte und schloss wieder die Augen. Sofort fühlte ein Arzt nach ihrem Puls und sagte: „Schneller. Sie muss sofort operiert werden. Sie hat Zuviel Blut verloren.“ Shinichi und Sonoko machten sich große Sorgen. Angekommen im Krankenhaus wichen beide zurück und ließen die Sanitäter sowie Ärzte alles machen. Eine Krankenschwester kam zu Shinichi und brachte beide in den Warteraum welcher knapp bei den Operationssälen lag. Er setzte sich und beugte sich nach vorne als Sonoko sich einen Becher Wasser holte. Sie brachte auch Shinichi einen mit doch dieser wollte im Moment nichts. „Was hat sie denn noch zu dir gesagt?“ „Das ich nach Shiho sehen soll. Sie wollte wohl nicht dass sie tot ist.“ „Ja so ist Ran. Hast du von Shiho schon was gehört?“ „Nein. Aber ich habe der Polizei gesagt dass sie den Unfall absichtlich verursacht hat, aus Rache.“ „Dann hoffe ich mal dass sie für lange Zeit weggesperrt wird.“ Shinichi nickte nur als er sich wieder nach hinten lehnte und laut seufzte. Sonoko trank schluckweise ihr Wasser und sah auf die Uhr. Die Zeiger bewegten sich viel zu langsam. Nach knapp zwei Stunden kam der Arzt endlich zu den beiden. Sofort standen sie auf und Shinichi fragte: „Wie geht’s Ran?“ „Sie ist nun im Aufwachraum. Sie hat alles gut überstanden.“ „Können wir zu ihr?“ „Ja, aber sie wird noch ein paar Stunden schlafen. Sie braucht noch viel Ruhe.“ „Danke Herr Doktor.“ ,sagten beide und folgten ihm zu Ran. Sie lag im Bett und hatte eine Infusion angehängt. Außerdem war ihr operierter Fuß sehr fest einbandagiert und lag auf einem Polster und war nicht zugedeckt. Sie atmete ganz ruhig und sah auch ganz friedlich aus. Sonoko und Shinichi setzten sich neben sie als Sonoko sagte: „Ich sollte ihre Mutter anrufen!“ Gleich eilte sie hinaus und rief von einem Münztelefon am Gang Eri an. Diese war geschockt und sagte sie würde sofort ins Krankenhaus kommen. Als Sonoko zurückkam, war gerade Inspektor Megure im Zimmer. Er fragte nach Ran’s Zustand und war froh dass sie es geschafft hatte. „Shinichi, wir waren gerade bei frau Miyano. Sobald sie wieder gesund ist, kommt sie mit aufs Präsidium und dort wird nochmals die Anzeige verlesen. In der Zeit bis zum Gerichtstermin darf sie allerdings nicht nach Mexico reisen und muss in Beika bleiben.“ „Okay dann beantrage ich dass sie Ran, Sonoko oder mir nicht zu nahe kommen darf.“ „Ja das hatte ich mir schon gedacht. Allerdings müssen wir das dann auch auf dem Präsidium beantragen. Würdest du da morgen Vormittag vorbeischauen?“ „Ja natürlich. Ich mache alles um Ran zu beschützen.“ ,antwortete Shinichi und sah wieder kurz zu ihr. „Eines noch, sie bat mich, dir zu sagen dass sie dich gerne sehen möchte.“ „Ich will mit ihr nie wieder etwas zu tun haben.“ „Dachte ich mir schon. Gut, dann erholt euch etwas vom dem Schock und Shinichi wir sehen uns morgen.“ „Wiedersehen Inspektor Megure.“ ,sagten beide als Sonoko etwas das Fenster öffnete bevor sie sich wieder zu Ran nebens Bett setzte. Shinichi ging etwas durch den Raum als sich die Tür öffnete und Eri hereineilte. Sie sah Ran und kam sofort zu ihrer Tochter als sie, sie vorsichtig umarmte und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab. „Ach meine Süße! Was machst du nur für Sachen?“ „Es ist meine Schuld.“ ,sagte Shinichi nun. Eri drehte sich verwundert zu ihm und wollte mehr wissen. „Naja, meine Ex ist aufgetaucht und wollte mich wohl zurück. Wir haben einen Streit inszeniert dass Ran sie in ein Taxi locken und zum Flughafen bringen könnte. Leider hatte Shiho einen eigenen Wagen und versuchte Ran umzubringen. Es tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte was Shiho vor hat, wäre ich nie auf diese Idee eingegangen.“ „Und von wem kam diese Idee mit dem inszenierten Streit?“ ,fragte Eri. „Von Ran. Wir dachten es wäre die einzige Möglichkeit.“ ,sagte nun Sonoko. „Schon gut. Zum Glück geht’s ihr so halbwegs gut und sie ist übers schlimmste hinweg.“ Alle konnten kurz lächeln als sie sich wieder zu Ran setzten und etwas redeten. Drei Tage später war Ran wieder richtig gut drauf. Sie lachte viel und ihr schmeckte sogar das Krankenhausessen. Sonoko, Shinichi und Eri kamen sie jeden Tag besuchen und Shinichi übernachtete sogar hin und wieder bei ihr. Er beantragte auch dass Shiho sich ihm, Sonoko und Ran nicht nähern durfte solange sie sich in Tokio aufhalten würde. Eri bearbeitete den Fall und tat alles dass Shiho einfach nur zurück nach Mexico musste und für zehn Jahre ein Einreiseverbot nach Tokio bekommen sollte. Als Ran endlich wieder aufstehen konnte, fühlte sie sich nicht mehr ganz so gefangen. Sogar im Krankenhaus hatte sie Polizeischutz bekommen solange Shiho noch in der Stadt wäre. Diese konnte sogar nach fünf Tagen wieder entlassen werden. Shinichi freute sich, dass Ran solche großen Fortschritte machte. Als er eines Tages wieder zu ihr kam, saß sie im Bett und las gerade ein Buch. „Hallo du. Wie geht’s?“ „Danke. Ganz gut. Shinichi, können wir mal kurz reden?“ „Ja klar. Was gibt’s?“ „Als ich den Unfall hatte…also kurz vor dem Aufprall, da hab ich Paps gesehen. Er war plötzlich vor mir und hatte seine Hand nach mir ausgestreckt. Ich wollte sie so gerne nehmen, aber irgendwie reichte es nicht.“ „Das war doch nur eine Illusion. Vermutlich dachtest du, du würdest so und so sterben und hast deshalb deinen Vater gesehen.“ „Shinichi…ich dachte es nicht nur, ich wollte es sogar irgendwie.“ „Was?“ ,fragte er entsetzt und stand auf. „Du wolltest sterben? Aber … was ist mit deiner Mutter? Mit Sonoko und mit mir?“ „Shinichi das war alles einfach zu viel. In diesem Moment wollte ich einfach nur zu meinem Vater. Die Sache mit dir und Shiho und dass sie mich dann umbringen wollte, machte mich einfach fertig. Jetzt bin ich doch froh dass ich es überlebt habe … aber …“ „Aber es wäre vieles leichter gewesen wenn du jetzt tot wärst oder? Weißt du was, nimm dir doch das nächste mal wieder die Rasierklinge deiner Mutter, nur setz sie etwas weiter unten an. Dann kannst du deinem Vater ja einen schönen Gruß ausrichten.“ ,sagte Shinichi wütend. „Was sagst du denn da?“ „Die Wahrheit! Ran ich weiß nicht wie oft ich mich noch endschuldigen soll dass du endlich verstehst dass das zwischen Shiho und mir nur ein Fehler war und nichts zu bedeuten hatte! Ja du hast deinen Vater verloren und das ist verdammt schlimm aber langsam solltest du anfangen einen neuen Anfang zu wagen. Du wirst ihn nicht vergessen nur weil du wieder die alte wirst.“ „Aber … ich bin doch immer noch ich.“ „Nein. Du hast dich so verändert seid das alles passiert ist. Du bist nicht mehr die Ran, die ich kenne.“ „Tut mir leid, aber es ist nicht einfach seinen Vater zu verlieren und dann zu erfahren dass der eigene Freund noch vor einem Monat eine feste Sexbeziehung in Mexico hatte.“ „War ja klar. Du wirst mir das ewig vorhalten. Es wird immer so weiter gehen und das will ich nicht.“ „Was meinst du?“ „Ran ich war immer geduldig und habe dir alles gesagt was du wissen wolltest. Ich war für dich da nachdem dein Vater tot war und habe die geholfen endlich einen Schritt nach vorne zu machen. Aber dann ritzt du dich und wärst bei dem Autounfall am liebsten gestorben. Ich kann nicht mehr. Meine Kraft ist auch mal zu Ende.“ „Soll das heißen…“ „Ja.“ ,fiel er ihr ins Wort. „Es ist aus. Melde dich wenn du wieder halbwegs die alte bist und mir nicht ständig meine Ex-Beziehung vor hälst. Du weißt ja wo ich wohne.“ Nun ging er aus ihrem Zimmer. Ran saß im Bett und starrte fassungslos zur Tür. So kannte sie ihn gar nicht. Stimmt, sie hatte sich verändert aber das ist nach einem Schicksalsschlag doch normal. Oder? Sie bemerkte dass durch ihre Veränderung auch Shinichi sich verändert hatte. Nie wäre er so laut geworden oder hätte gleich Schluss gemacht. Sie hatte ihn dazu gebracht. Aber momentan konnte sie nicht einfach sagen dass es ihr leid tut und sie wieder die alte ist. Sie brauchte Zeit. Und Abstand zu Shinichi wäre da sicher nicht schlecht. Auch wenn es ihr das Herz bricht. Zwei Wochen später: Ran konnte endlich entlassen werden. Sie musste zwar noch auf Krücken gehen, aber bald sollte alles wieder wie früher sein. Ihre Mutter und Sonoko holten sie ab als letztere fragte: „War Shinichi nach eurem Streit nochmal hier?“ „Nein. Warum auch? Er hat Schluss gemacht und ich brauche auch Abstand zu ihm.“ „Willst du mal eine gute Nachricht hören?“ ,fragte nun Eri um das Thema zu wechseln. „Was denn?“ „Heute war die Verhandlung von Shiho Miyano. Sie muss sofort nach Mexico zurück und hat zehn Jahre Einreiseverbot. Außerdem darf sie keinen von euch dreien anrufen oder schreiben.“ „Wow, das ist super. Endlich mal Gerechtigkeit.“ ,sagte Sonoko. Ran lächelte zufrieden und verließ das Krankenhaus. Shiho war weg. Für die nächsten zehn Jahre. Das war eine lange Zeit. Aber endlich konnte Ran in ruhe leben. Zu Hause angekommen räumte Eri ein wenig auf und bestellte für alle etwas zu essen. Ran und Sonoko gingen ins Zimmer und Sonoko packte für ihre beste Freundin den Koffer aus. Als Ran sich aufs Bett gesetzt hatte fragte sie: „Du Sonoko, findest du ich hab mich verändert seit Paps Tod?“ „Ja klar.“ „Wirklich?“ „Natürlich. Du wurdest mehr und mehr zur grauen Maus und hast kaum mehr was gesagt oder Spaß gehabt. An dem Abend als wir ins Kino wollten hast du abgesagt weil du mal wieder depri gespielt hast und mit Shinichi gestritten hast.“ „Naja aber …“ „Kein aber.“ ,begann Sonoko und setzte sich neben ihre beste Freundin. „Ran ich verstehe ja dass es schwer ist, aber glaubst du nicht auch du solltest mal wieder richtig leben? Deine Mutter hat es doch auch geschafft und sie hat ihre große Liebe verloren. Du hast deine noch und machst ihm nur Vorwürfe wegen seiner Ex.“ „Woher weißt du das denn schon wieder?“ ,fragte Ran verwundert. „Naja als ich mitbekam dass Shinichi dich nicht mehr besuchte bin ich zu ihm und hab ihm mal ordentlich die Meinung gesagt. Danach durfte er und erklärte mir alles.“ „Alles?“ „Alles. Ran, vor einem Jahr hättest du nie einen Gedanken an den Tod verschwendet oder dir eine Rasierklinge geschnappt und deinen Unterarm entstellt. Merkst du denn nicht was du dir antust? Shinichi ist so ein klasse Kerl und liebt dich vom ganzen Herzen.“ „Wenn er mich so lieben würde hätte er nie …“ „Niemals diese Beziehung mit Shiho angefangen. Ja und? Hat er aber. Das ist nun seine Vergangenheit und es war ein Fehler. Wie würdest du dich fühlen wenn er dich dauernd auf deine Selbstverletzungen oder Todessehnsucht hinweisen würde?“ „Nicht gut.“ „Eben. Ran, wach doch endlich auf. Du verpasst ein tolles Leben. Glaubst du dein Vater hätte gewollt dass du je so wirst? Nein. So hat er dich nicht erzogen.“ „Du hast recht. Tut mir leid.“ „Bei mir musst du dich nicht entschuldigen.“ ,sagte Sonoko und lächelte sanft. Beide kamen aus dem Zimmer als das Essen gerade angekommen war. Ran nahm sich einfach zwei Tüten und entschuldigte sich als sie aus der Tür humpelte. Eri sah Sonoko verwundert an als diese nur sagte: „Jetzt wird sie wieder die alte.“ Beide mussten lachen und aßen dann eben nur zu zweit. Vor der Tür nahm Ran ein Taxi und fuhr zu Shinichi’s Haus. Angekommen half der Fahrer ihr hinaus bevor er wieder fuhr. Als sie zu seiner Haustür hüpfte, atmete sie einmal tief durch. Sie klopfte und nach kurzer Zeit wurde geöffnet. Shinichi sah sie verwundert an als sie die Essenstüten hochhielt und sagte: „Hast du hunger?“ Shinichi ging beiseite, öffnete die Tür ganz und antwortete: „Komm rein.“ Sie humpelte hinein und fiel fast um als Shinichi sie gerade noch auffing. Da sagte sie: „Danke. Es geht schon.“ Sie rappelte sich auf, gab Shinichi die Tüten und beide gingen in die Küche. Shinichi holte zwei Teller raus sowie Stäbchen und gab sie auf den Tisch als Ran sich schon gesetzt hatte. Er setzte sich ihr gegenüber und packte das Essen aus. „Alles okay bei dir?“ ,fragte sie während er das Essen aufteilte. „Soweit ja. Und bei dir?“ „Auch. Nächste Woche kommt der Verband ab und ich kann dann hoffentlich ohne Krücken laufen.“ „Klingt gut. Was ist mit Karate?“ „Da muss ich leider noch warten. Aber ich habe mich für das neue Semester angemeldet und der Trainer nimmt Rücksicht.“ „Super. Du solltest das Bein dennoch nicht überanstrengen. Gut Ding braucht weile sagte mein Vater immer.“ „Ja, meiner auch.“ ,gab sie in ruhigen Ton zurück. Shinichi war etwas verwundert doch beide begannen zu essen und unterhielten sich über dies und jenes. Ran erzählte auch von dem Urteil für Shiho und Shinichi war zufrieden. Als beide weggegessen hatten, lehnte sich Ran zurück und fragte: „Du Shinichi?“ „Ja.“ „Es tut mir leid. Können wir nochmal von vorne anfangen?“ „Haben wir doch bereits.“ Beide lächelten sich an als sie aufstanden. Er half ihr hoch und sie sah ihm dankend an, als sie ihm ein sanftes Küsschen auf die Lippen gab. Er sah sie leicht verwundert an und sie fragte noch: „Hast du Lust heute mit Sonoko und mir ins Kino zu gehen?“ „Ja gerne. Treffen wir uns dort? So um 19 Uhr?“ „Klingt toll. Bis später dann.“ „Bis später.“ ,gab Shinichi zurück und begleitete sie noch zur Tür. Es war alles wieder wie früher. Ran machte Shinichi nie wieder Vorwürfe von seiner Vergangenheit. Beide starteten ganz vom Anfang. Kino, Abendessen und nach weiteren zwei Wochen waren sie wieder ein Paar. Allerdings gingen sie auch da alles langsam an. Immerhin wollte keiner den anderen hetzen denn, sie hatten alle zeit der Welt nun richtig zusammen zu sein. Sonoko freute sich für die beiden. Endlich konnte Ran nach vorne sehen. Ein schwerer Schicksalsschlag war überwunden und die drei Freunde starteten in einen neuen Anfang. Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)