Einfach von Cirichan ================================================================================ Kapitel 4: Regen ---------------- Regen trommelte gegen die kleine Fensterscheibe in der Schlafkammer des Hauses. Sakura lag schon eine Weile wach und grübelte über den gestrigen Abend nach. Über ihre nächste Entscheidung, sollte sie wirklich nach Suna reisen und blind auf die Frau vertrauen deren Weg auch nach Suna-Gakure führte? Über Inari und die Zuneigung in seinen Augen, die sie noch nie von jemand anderen erfahren hatte. Sie schloss die Augen und dachte kurz an den Uchiha, verdammt. War es das Richtige was sie hier machte? Sollte sie bei Inari bleiben und sehen was aus ihnen wird? Was ist richtig, und was falsch? Sie legte ihre Hände aufeinandergeklappt auf ihre Brust und spürte ihr Herz schlagen. Sollte sie einer ungewissen Zukunft mit den Uchiha hinterherrennen? Einer vielleicht schmerzhaften, kühlen und traurigen Zukunft? Oder könnte sie es schaffen glücklich mit ihm zu sein? Ihre Hand hob sich und berührte ihre Stirn mit Zeige und Mittelfinger, dort wo auch Sasukes Finger sie berührt hatten. Damals am Tor, sah sie ein leuchten in seinen Augen. Das war ihr nicht entgangen. Seine Worte die darauf folgten waren bestimmt und zweifellos,"ich seh dich wenn ich wieder Zuhause bin." flüsterte sie. Es war ein simpler Satz gewesen, wenig ausgeschmückt und mit wenig Emotionen, eher als wäre es eine Feststellung gewesen. Es lag nicht daran wie er es sagte, es lag eher an seinen Ausdruck der sie verdutzen lies. Sasuke Uchiha hatte sie angegrinst, vielleicht wissend das sie mehr aus diesen simplen Satz hören konnte, als der Blondkopf Naruto. Er sagte Zuhause, doch war es ein Widerspruch, er sah Konoha nicht als sein Zuhause an - schon lange nicht mehr. Zwar hatte er vor das Dorf in Zukunft zu schützen, doch sah man ihn an, dass er nicht die vollkommene liebe und Fürsorge gab, die Naruto ausstrahlte. Anderseits könnte er von dem Uchiha Grundstück geredet haben, doch soweit sie sich erinnern konnte, hatte er seitdem tot seiner Eltern nie über ein Zuhause gesprochen in dem er lebte. So war das Zuhause in Verbundenheit mit ihr gemeint? Sie biss sich auf die Unterlippe und seufzte, der Uchiha war so undurchschaubar. Und plötzlich waren ihre Zweifel wie weggeblasen, sie wusste was zutun war! Sie muss nach Suna und endlich Antwort auf ihre Fragen bekommen. Sie wollte eine Zukunft mit ihrem ehemaligen Teamkollegen, nicht mit Inari, wie schmerzhaft dies auch klingen sollte. Sie hatte sich selbst den Uchiha versprochen, schon vor langer Zeit und jetzt kurz vor dem Ziel aufzugeben wäre falsch. Auch wenn die Zukunft mit Sasuke nicht rosig aussehen sollte wusste sie eins EINFACH war es noch nie mit ihm gewesen. Als es an ihrer Schlafzimmertür klopfte, zuckte die junge Haruno erschrocken zusammen und lauschte. "Sakura?" Seufzend kroch sie aus dem Bett und tappte durch den Raum zur Tür, "wer ist da?" lachte sie leise. "Nun mach schon auf!" forderte ihr Besucher lachend. Sakura schob den Riegel zurück und er betrat den Raum. Sie ging gleich wieder in ihr Bett, schon allein, um die Verlegenheit zu überspielen und ihm nicht länger im Nachthemd gegenüber stehen zu müssen. "Was habt ihr bloß für schreckliches Wetter hier." sagte sie und zog sich die Decke über ihre Schultern. "Nun, so ist das Klima hier, Madame." hörte sie Inari sagen. "Der Regen reinigt die Luft, die Natur, die Menschen." Er hatte seine nasse Jacke ausgezogen und über eine Stuhllehne gehängt. Sie musterte ihn, er trug ein verwaschenes grünes Shirt und dazu eine blaue Trainingshose die mit Wasserflecken vollgesogen war. Er sah unverschämt gut aus. Sakura stöhnte. Sie setzte sich und zog die Decke bis zum Kinn. "und deswegen soll ich jetzt aufstehen?" sie blickte aus dem Fenster. Der Himmel war grau und es sah auch nicht aus, als ob sich das so bald ändern würde. Der Braunhaarige hockte sich neben sie aufs Betend schüttelte den Kopf. "Der Regen ist die Melodie des inneren Geistes, jeder nimmt ihn anders war. Regen nimmt manchen Zweifel mit und verdeckt ungeweinte Tränen, er beruhigt und ist ein Pflaster der Seele." er lächelte. Der Kunoichi stockte der Atem. Sie spürte Inaris körperliche Nähe, sie roch den frischen Duft von Seife und einem guten Rasierwasser und alles in ihr geriet in Aufruhr. "Du bist ganz nass, hast du dich etwa vom Regen reinigen lassen?" brachte sie nuschelnd hervor. Er sah ihr in die Augen und blinzelte ein paar mal, da dicke Tropfen von seinen nassen Haarsträhnen ihn auf die Lieder fielen. "Nein das nicht," er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Ich bin raus in die Stadt und habe dir Klamotten und Lebensmittel für deine Reise geholt." Ihr Augen weiteten sich. "Für...mich..?" stotterte sie erstarrt. "Ja." er nickte traurig und beobachtete wie unzählige Regentropfen gegen das Fenster schlugen. "Ich nehme an, dass du weiter nach Sasuke suchen willst und da dein nächster halt anscheinend in Suna ist, bin ich heute morgen los und habe dir Wüstenklamotten geholt. Wie du weißt ist es sehr heiß in Suna." seine Augen fokussierten wieder die ihre. "Danke, damit habe ich echt nicht gerechnet." sagte sie mit trockener Stimme. "Womit hast du dann gerechnet?" fragte er. Sie wich seinem Blick aus "ich weiß nicht, ich dachte eher du würdest mich zum bleiben überreden, da wir uns so gut verstehen." gab sie ehrlich zu und er grinste. "Das würde ich gerne, Sakura," gab er zu, "doch ich bin mir sicher das du dich schon entschieden hast..." und sein grinsen formte sich zu einem Strich, "und zwar nicht für mich... du willst nicht hier bleiben und ich kann dich schlecht zwingen." Sie hatte das Bedürfnis ihn zu umarmen, aber sie legte nur ihre Hand auf seine. "Ich hätte gerne mehr Zeit mit dir gehabt, du bist echt eine tolle Frau und ich hoffe dieser Sasuke sieht das genauso. Und wenn nicht kommst du wieder zu mir, meine Türen stehen offen." ein lächeln umspielte wieder seine Lippen. Wow, jedes Wort war wie ein Stich in ihr Herz. Es stimmte sie traurig ihm nicht widersprechen zu können. Wie gerne hätte sie ihm gesagt das sie bleibe und sich auch freut ihn besser kennenlernen zu dürfen. Er war einer der reinsten Menschen die ihr je begegnet sind. Sie konnte sich gut vorstellen das er, wenn er mal die richtige gefunden hatte, ein toller Vater sein würde und seine Frau sich sehr glücklich mit ihm schätzen sollte. Sie nickte "das werde ich Inari." Im selben Augenblick spürte die junge Kunoichi seine Hand auf ihrem Hinterkopf und den festen Druck seiner Lippen auf ihrem Mund. "Du....", sie japste nach Luft, aber Inari hatte seinen Griff schon gelockert und sie losgelassen. Er stand auf und im Türrahmen drehte er sich nochmal um. "Ich muss jetzt arbeiten gehen und werde erst spät abends wieder da sein, ich nehme an das du bis dahin schon weg bist.." er hob zum Abschied die Hand, "komm mich bald wieder besuchen Sakura." Er drehte sich wieder um und setzte seinen Weg fort. Und bevor Sakura etwas sagen konnte vernahm sie schon das klacken der sich schließenden Tür. "Bis bald Inari..." Mit zittrigen Händen stand sie auf. Ihre Knie waren weich und sie fühlte sich schrecklich. Womit hatte sie so viel Zuneigung verdient? Eine salzige Träne bahnte sich ihren Weg zum Kinn runter. Arigatou Inari. Sie Packte ihre zwei Sachen zusammen, zog sich an und verstaute die auf den Tisch liegende Kleidung und Lebensmittel in ihrem Rucksack. Noch einmal lief sie durch die Hütte, bis hin zur Tür. Mit einem zögern öffnete sie die und schon strömte ihr die salzige Meerluft samt Regen entgegen. Sie hatte einen langen Weg vor sich und wenn sie Glück hatte würde es morgen schon aufhören zu regnen, obwohl sie lief den Weg runter zum Hauptpfad, Regen würde ihr doch ganz gut tuen und sie hoffentlich reinigen, dass sie am Ende so zweifellos wie Inari sein würde . Sie blieb nochmal stehen und sah sich die kleine Hütte an, schloss die Augen und setzte mit einem tiefen Atemzug ihren Weg fort - nach Suna-Gakure. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)