Something what's worth fighting for von -Heartless- (Cherik AU) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Erik Quintus Dias ---------------------------------------- Ich versuchte mich weiterhin wach zu halten. Konzentrierte mich um das Geschehen um mich herum, damit ich bloß nicht einschlief. Als der Mann weiter näher an mein Feldbett trat, versuchte ich ihn anzusehen, versuchte mein Bild zu schärfen. Doch ich konnte nur Verschwommenes wahrnehmen. Konnte lediglich erahnen wie er aussehen könnte. Stelle bloß fest, dass er dunkles Haar hatte und sonnengebräunte Haut. Alles andere blieb mir fern der Wahrnehmung. Die anderen Männer die nun dazu stießen, schienen unter seinem Kommando zu stehen. Denn keiner außer ihm sprach, weshalb ich also annahm, dass er der Kopf der Gruppe hier sein musste. Ich spürte wie nun an meinem Bein herumhantiert wurde. Selbst das Gewebe meiner Hose schmerzte schon. Weshalb ich meine Augen kurz zusammenpresste, als er mir den Stoff aufschnitt und schließlich entfernte. Dieser Mann wollte mich nicht töten...nein...er wollte mir helfen. Hatten die Römer also doch nicht vor mich einfach sterben zu lassen? Ha! Sie brauchten mich anscheinend noch zu dringend. Was mir sagte, dass die Pikten noch immer eine Bedrohung darstellen mussten. Doch wer sagte ihnen, dass ich ihnen tatsächlich helfen würde? Wer versprach ihnen ihren Erfolg bei der Sache? Wieso sollte ausgerechnet ich helfen wollen?! Nachdem ich mühevoll meine Abschätzung preisgegeben hatte, wurde ich erneut überrascht. Durch die Antwort die er mir zukommen ließ. Sie waren keine Römer? Entweder hatte Rom ein ziemliches Interesse an mir, dass sie Heiler von wo anders hergebracht hatten, oder aber sie waren verzweifelt. Aber auf jeden Fall war ich noch am Leben. Und diese Fremden waren hier, um diesen Umstand auch noch weiter erhalten zu können. So wie dieser Fremde mit dem Römer sprach, der noch hier gestanden hatte, schien er auch nicht besonders viel Sympathie für sie übrig zu haben. Also war ich wohl doch in guten Händen. Aber wozu das Ganze? Ich verstand es nicht... Ich kam nicht weit mit meinen Überlegungen, zumal mich die Schmerzen auch davon abhielten einen klaren Kopf zu bewahren. Der Fremde hatte eine recht angenehme Stimme, wenn ich das behaupten durfte. Es war eine Stimme die mich nun leiten würde. Zurück ins Leben. Erneut dem Tode den Rücken zugekehrt. Der Fremde setzte sich nun an mein Kopfende und hob meinen Kopf an. Bettete ihn in seinem Schneidersitz. Er forderte mich auf das zu schlucken, was er mir nun geben würde. Es sollte etwas gegen meine Schmerzen helfen. Daher konnte ich es nicht verweigern. Ich glaube in dem Moment hätte ich alles genommen, wenn man mir sagte, dass es gegen die Schmerzen helfen würde. Auch wenn man mich vielleicht vergiften würde. Aber bei der Anstrengung die sie hier nun aufbrachten, war dies ziemlich unwahrscheinlich. Daher schluckte ich die bitter schmeckende Pflanze hinunter. Doch das Bitterste würde erst noch kommen. Es dauerte nämlich nicht lange, schon warnte er mich vor, dass das nun wehtun würde und platzierte mir einen Beißkeil zwischen meine graden Zähne. Und da wusste ich schon was kommen würde. Doch ich würde das auch noch durchstehen. Jetzt konnten die Schmerzen zwar ansteigen, aber ich würde nicht mehr sterben. Kaum hatte ich gehört wie sein Freund die Flasche geöffnet hatte, spürte ich auch schon das Höllenfeuer an mir nagen. Ich biss hart auf den Keil zwischen meinen Zähnen und schrie schmerzerfüllt auf. Ich hatte nicht gedacht, dass ich noch einen solchen Ton über meine Lippen bringen würde. Doch dieser Moment schaffte mich für die Zeit wieder kräftiger werden zu lassen. Wenn auch nur für diesen kurzen Moment. Ich schrie und klammerte mich mit meinen Händen an das Gestell des Bettes fest. Es begann leicht zu knarren unter meinem harten Griff. Ich hatte meine Augen so fest zusammengepresst, dass ich nur noch Sterne sah. Die Pflanze die er mir gegeben hatte, wirkte wohl nicht besonders schnell. Aber ich würde nicht aufgeben. Niemals. Selbst diesen Gedanken hatte ich noch fest im Kopf, als mich dann doch, selbst bei aller Stärke die ich aufbrachte, die Ohnmacht umfing. Erneut fiel Dunkelheit über mich. Griff nach meinem schwachen Körper und schickte mich in den friedlichen schmerzfreien Schlaf. Begleitet durch die angenehme Stimme des Mannes, der die Prozedur über auf mich einsprach. Ich empfand es als sehr angenehm und leicht, zu ruhen. Auch wenn ich schon lange hier lag und die Augen immer wieder schloss, so konnte ich mich endlich einmal von den Strapazen erholen, die ich vergangene Monate durchgestanden hatte. Und jetzt da ich wusste, dass ich vorsorgt wurde, konnte ich auch loslassen. Oder war dies mein Tod? Fühlte sich sterben wirklich auch so leicht an? Nein...ich hatte mich nicht für den Tod entschieden. Ich konnte mich an den Schmerz erinnern, an die Stimme… Die Stimme eines Fremden in einem hellen Umhang und dunklem Haar. Ich hätte zu gern sein Gesicht gesehen. Ich konnte seine Stimme nämlich nirgends zuordnen. Aber wie auch immer dieser Mensch aussehen mochte, er hatte eine beruhigende Art an sich. Seine Stimme hatte mich in die Dunkelheit geleitet. Mir damit aber signalisiert, dass es gut so war und ich beruhigt schlafen konnte. Keine Angst haben brauchte, nie mehr aufwachen zu können. Dass ich in guten Hände war. Nicht in denen von Römern. Wie er mir gesagt hatte. Aber in wessen dann? Meine Ruhe nahm ein jähes Ende, als mir eine weitere Stimme ans Ohr drang. Ich kämpfte dagegen an zuzuhören und mich weiter auf den Schlaf zu konzentrieren. Aber je mehr ich mich versuchte zu weigern, desto lauter wurde es. Und somit kamen auch die Schmerzen langsam wieder zurück. Allerdings nicht so schlimm wie das letzte Mal. Wirkte das Mittel schon oder klang es grade ab? Ich blinzelte kurz, als auch die Stimme die ich vernahm nicht abbrach. Es war jedoch nicht die, die mich in meinen Schlaf geleitet hatte. Es war eher eine heitere wenn nicht gar neugierige. Und doch schien sie sehr ausgelassen mit jemandem zu reden, der offensichtlich keine Antwort gab. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich konnte nun etwas klarer sehen, aber immer noch nicht ganz so wie ich es gerne hätte. Ich wollte mein Bein auch nicht bewegen, da mich sicherlich erneut Schmerz überrollen würde. Ich erblickte einen Mann in der Nähe des Feuers stehend. Der Ursprung der Stimme. Doch keinen weiteren im Raum. Sprach er für sich selbst? Doch als dann sein Kopf sich zu mir drehte, hielt er inne. „Oh. Du bist ja wach!”, meinte er dann erfreut und trat etwas näher. Hatte er die ganze Zeit etwa mit mir gesprochen? Ich konnte doch gar nichts erwidern. Offenbar hatte er nur jemanden gebraucht der ihm das alles abnahm. Ich versuchte mich dann leicht aufzurichten, doch kaum bewegte ich mich fühlte ich den Schmerz auch schon wieder stärker aufkeimen. „Nein nein bleib liegen. Du bekommst gleich die nächste Dosis an Kräutern.” Ich keuchte kurz auf und ließ mich dann wieder zurückfallen. Ich wusste ja nicht wie es anderen ging, aber mir schien langsam den Hintern zu schmerzen. Ich lag seit Tagen in derselben Position und sehnte mich nun danach, mich auf die Seite zu rollen. Das elende Plappermaul kam näher, in der Hand eine Schüssel. Er erklärte mir im Plauderton, dass ich das nun schlucken sollte und er mir gleich helfen würde mich anders hinzulegen. Ich nickte nur und wartete, dass er mir die Schüssel an meine Lippen führte. Ich gehorchte und schluckte den Trunk hinunter, der mir erneut die Schmerzen nehmen sollte. Nachdem das geschafft war, legte ich mich wieder hin. Der Fremde der mir beinahe das Ohr abkaute, stellte sich als Cain vor und schien wirklich kein Römer zu sein. Nicht so wie er aussah und sprach. Stöhnend drehte ich mich dann mit seiner Hilfe um und versuchte weiterzuschlafen. Ich sah ihm aber stattdessen dabei zu wie er mir die Binden wechselte. Der Anblick meiner Wunde hätte mich beinahe zum Würgen gebracht. Immerhin hatte ich seit Tagen nichts im Magen. Ich glaubte aber auch grade nicht wirklich viel hinunter zu bekommen. Außer vielleicht eine Suppe. Aber ich hatte grade diesen Schlummertrunk, der musste nun jetzt erst mal reichen. Cains Geplapper versuchend zu ignorieren, schloss ich wieder meine Augen. Legte meinen Arm unter meinen Kopf um wenigstens ein Ohr von seiner einseitigen Unterhaltung zu schützen. Mich fragend ob er jemals den Mund halten würde, schlief ich dann erneut ein. Sagte mir immer wieder, dass Schlaf mir gut tun würde und meinen Heilungsprozess beschleunigen. Da ich aber auch von dem Trunk langsam schläfrig wurde, hatte ich da keine Probleme mehr einzuschalfen. Auch wenn ich diesmal nicht von der angenehmen Stimme des Fremden begleitet wurde, sondern von den Plappereien seines Freundes. Endlich hatte ich meinen wohl verdienten Schlaf gefunden. Frei von Albträumen und Schmerz. Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber es tat mehr als nur gut. Ich hatte das Gefühl endlich das nachgeholt zu haben, was mir gefehlt hatte als ich unterwegs war. Und doch könnte ich noch immer in der Welt der Träumenden verweilen. Zu viel hatte ich da gesehen, was mich wohler stimmte, als die Realität es jemals könnte. Und doch hing ich an dieser und weigerte mich sie gegen eine Traumwelt einzutauschen. Eine die mich immer umfangen würde. Das konnte sie mich, wenn ich mich dazu entschloss der Realität völlig abzusagen. Und da war der Zeitpunkt eben noch nicht gekommen. Den hatte ich immer noch selbst zu entscheiden. Ich wusste nicht genau wie lange ich so sorglos geruht hatte. Aber es musste doch eine ganze Weile gewesen sein. Denn als ich langsam wieder zu mir kam, war es still im Raum. Also hatte der Fremde endlich aufgehört zu sprechen. Dennoch war ich nicht alleine hier, wie ich feststellte. Denn als ich zu mir kam, konnte ich spüren, wie mir jemand meinen Verband am Bein wechselte. Mit der selben Vorsicht wie schon zuvor. Offenbar hatten sie vor ihr Wort zu halten und mich bis zur Genesung zu versorgen. Doch ich hatte noch immer keine Ahnung wer sie eigentlich waren. Ich hielt noch immer meine Augen geschlossen und liess ihn seine Arbeit machen. Wer auch immer von den Männern mich grade versorgte. Sie hatten sich meinen Dank mehr als nur reglich verdient. Sobald ich wieder auf den Beinen war, würde ich mich dafür erkendlich zeigen. Keiner würde einen Fremden einfach so versorgen. Allerdings machte mich dieser Gedanke stutzig. Aber ebenso der, dass sie keine Römer waren. Bloss Heiler schienen sie nicht zu sein. Man brauchte nicht drei Männer um ein Bein zu retten. Also mussten sie einen anderen Zweck erfüllen oder eine gewisse Absicht verfolgen. Und scheinbar war ich in dessen Zentrum. Jedoch hatte ich nicht vor Rom auch nur irgendeinen Gefallen zu tun. Nicht einen. Ich verstand nur nicht...was sie hier dann zu suchen hatten. Rom würde auch einem anderen Land niemals zur Hilfe eilen. Also aus irgendeinem Grund mussten diese Fremden doch hier sein. Ich sollte noch nicht so viel darüber nachdenken, davon bekam ich nur wieder Kopfschmerzen. Der Fremde ließ nun von meinem Bein wieder ab, als dieses versorgt worden war. Als ich die nächste Bewegung wahrnahm und wenig später etwas an meiner Stirn spürte, streckte ich instinktiv meine Hand danach aus. Packte nun schneller, als ich es noch vor wenigen Stunden hätte tun können, nach dem Handgelenk, dass zur Hand gehörte die dasTuch festhielt, womit man mir grade die Stirn abwischen wollte. Nun hatte ich meine Augen aufgeschlagen und blickte in ein Gesicht, dass fast zu jung schien um dieser Hand zu gehören. Zu Jung und zu schön. Ich sah in die blausten Augen die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Selbst die Hexe, die doch ziemlich helle Augen gehabt hatte, konnte nicht mit dieser intensiven Augenfarbe konkurrieren, auf die ich grade traf. Noch immer das Handgelenk des Fremden umklammert, wurde mir nun bewusst, dass es das Gesicht, des Mannes war, dessen Stimme ich gelauscht hatte. Die angenehme. Komisch....selbst sein Gesicht passte zu dieser Stimme. Ich erkannte dann auch gleich die sandfarbenen Gewänder und das braune Haar. Doch ich hätte mir nicht ausmalen können, welches Gesicht dieser Fremde trug. Ich wollte erst etwas sagen, doch ich entschied mich dagegen. Zumal ich nicht wusste was ich hätte sagen sollen. Ich ließ dann erst sein Handgelenk los, ehe ich dann doch etwas fand, was ich zu ihm sagen konnte. „Wer seid ihr?”, fragte ich also und wollte der Stimme, die nun auch ein Gesicht trug noch einen Namen geben. Für weitere Details zu seiner Ankunft war nachher auch noch Zeit. Ich wollte erst das Wesentliche dieser Person wissen, damit ich mir ein Bild machen konnte. Ob nun Freund oder Feind. Aber wie ein Feind hatte er mich nicht behandelt. Weshalb ich dies auch eher mit sanfterer Stimme sprach, als misstrauisch. Auch wenn ich das Misstrauen nicht ganz aus meiner nun kratzigen Stimme verscheuchen konnte. Aber der Blick aus diesen blauen Augen, sagte mir mehr als ich wissen musste. Im Blick eines Mannes, konnte man viel erkennen. Und dieser Blick hier sagte mir, dass er sehr stolz war. Stolz und stärker als es den Anschein hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)