Something what's worth fighting for von -Heartless- (Cherik AU) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 – Leto Charles Atreides -------------------------------------------- Ich schaute auf den Mann nieder. Ich konnte nicht sagen ob er versucht hatte zu lächeln. Über meine Worte, die ich sprach, lachte. Er hatte sein Gesicht nur zu einer Fratze verzogen gehabt, daher war ich mir unschlüssig. Ich schwieg und sah in seine Augen. Sie waren gerötet und zeigten die Anstrengung, die er durchgemacht haben musste. Er hielt sich nur noch krampfhaft wach. Wollte anscheinend keine Schwäche zeigen. Wie schon sein Äußeres zeigte - war er ein Kämpfer. So leicht würde er mir hier nicht wegsterben und ich brauchte diesen Mann so dingend. Er durfte nicht sterben... Ich lehnte mich zu ihm hinunter und begann seine Hose mit meinem Dolch zu entfernen. Die zerrissenen Sachen behinderten meine Arbeit nur. Es musste alles frei sein. „Verlassen sie den Raum.“, gab ich nun nicht mehr sanft an den Römer weiter, der sich immer noch im Raum befand. „Wie sie sehen bin ich nicht auf ihre fachliche Inkompetenz angewiesen.“, gab ich weiter von mir und schaute über meine Schulter. Der Römer begann mich anzufunkeln, spie aus und drehte sich dann herum. Er machte kurz Platz als Cain wieder kam und hinter ihm folgte Ridha. Das war ein sehr guter Zeitpunkt, dass beide wieder zu mir stießen. Ridha sagte ich, er solle die Tür schließen. Ganz schwach vernahm ich dann wieder die Stimme des kranken Mannes und verzog genauso mein Gesicht. „Wir sind keine Römer.“, sagte ich ernst und ließ die Fetzen seiner Hosen achtlos auf den Boden fallen. Cain erklärte ich sofort was er zu machen hatte, genauso wie Ridha. Er hatte genau die richtigen Pflanzen besorgt die ich brauchte, um sein Fieber zu senken. Cain setzte sofort den Topf mit dem Wasser auf um dort die Verbände drin zu kochen. Dann brachte er mir die Flaschen Alkohol herüber und einem sauberen Lappen. Ich grinste ihn kurz an, da er daran gedachte hatte auch etwas zu besorgen, worauf unser Partien beißen konnte. Ridha reichte mir dann einige der zerkleinerten Pflanzen, wobei ich mich dann an den Kopf des Mannes setzte. Ich hob ihn an und bettete ihn in meinen Schneidersitz. Wir mussten nun schnell handeln, da ich Angst hatte ihn wirklich noch zu verlieren. „Du musst das schlucken. Es mindert deine Wahrnehmung, folglich deine Schmerzen.“, sagte ich ihm als ich seine Wangen hielt und die Pflanze in seinen Mund schob. Er schluckte es. Danach platzierte ich den Beißkeil zwischen seinen Zähnen. Es würde nun nicht leicht für ihn werden, doch er musste diese Schmerzen nun aushalten. Das Tote Fleisch mussten wir entfernen und seine ganze Wunde reinigen. Ich atmete tief ein und aus und sah dann nickend zu Cain. Ridha begann die Verbände in das Wasser zu tunken und die andere Pflanze zu mahlen. Cain öffnete die Flasche. Ich sagte dem Mann, dass es schmerzen würde und schon begann Cain mit der Reinigung der Wunde. Ich wusste was er für Schmerzen aushalten musste... Die meisten wurden ohnmächtig und gaben sich der Genugtuung hin nichts mehr spüren zu können. Ich war solch ein Mensch gewesen. Ich hatte mich selbst versucht in die Ohnmacht zu befördern, da ich den Schmerzen aus dem Weg gehen wollte. Es war schließlich kein Anzeichen der Stärke so etwas hier durchzumachen. Leise sprach ich auf den Mann ein. Hatte meinen Kopf über dem seinen, sodass er mich sehen konnte. Er sollte in meine Augen schauen und wissen das wir ihm nichts Schlimmes wollten. Dieser Mann musste einige Schmerzen durchhalten. Da sein Bein nicht vorbehandelt wurde und anscheinend einfach in dieses dreckige Loch hineingeworfen wurde, war der Verletzungsgrad höher als wenn wir ihn gleich hätten behandeln können. Weil wir unglücklicherweise später da waren und er folglich länger auf eine Behandlung warten musste. Mitfühlend schaute ich auf das schmerzverzogene Gesicht herunter und versuchte ihm mit meiner Stimme Halt zu geben. Er sollte wissen, dass jemand hier war der ihm nichts Böses wollte. Seine Finger hatten sich sofort an der Pritsche festgekrallt. Er packte so fest zu, dass sich seine Knöchel weiß färbten. Innerlich seufzte ich auf, als er selbst wegdämmerte, da es für ihn aber auch für uns wegen der Behandlung leichter machte. In diesem Falle sollte er sich lieber der Ohnmacht hingeben, statt Stärke zu beweisen. Ich nickte Cain nochmals zu, als ich mir sicher war, dass er wirklich weggedämmert war. Cain begann nun etwas grober die Wunden zu reinigen, da er nun nicht mehr auf den Mann selbst achten musste. Immer wieder kippte er den stark riechenden Alkohol auf die Wunde und schnitt die Ränder der abgestorbenen Haut weg. Diese sollten nicht nochmals ein Entzündungsfaktor darstellen. Mit schnellen Handgriffen war die Wunde gesäubert und mit den Verbänden behandelt worden. Diese mussten nun alle paar Stunden gewechselt werden. Langsam hob ich nun seinen schweren Kopf an und legte ihn wieder sanft zurück auf sein aus Stroh gefülltes Kissen. Wir würden uns abwechseln müssen, um seinem Fieber gut entgegen zu wirken. Er musste alle zwei Stunden seine Medizin bekommen und Wickel. Ich lief zu Ridha hinüber der die Pflanzen gerade in einem zweiten Topf zu einem Brei zusammen mischte. „Mache es etwas flüssiger. Er wird solch dicke Masse nicht mehr hinunter bekommen.“, sagte ich ihm und schaute ihn kurz an. Er nickte und kippte noch etwas Wasser hinzu, sodass es nun eine Art Suppe wurde. Es war ihm schon schwer gefallen, diese Pflanze zu schlucken, die ihm jetzt das schmerzliche Pochen in seinem Bein nahm. Es war wichtig, denn er musste seinen Körper zur Ruhe bringen. Vorsichtig nahm ich mir die Kelle und schöpfte von der Suppe etwas in eine kleine Schüssel und lief wieder zu ihm herüber. „Wenn er wach ist gebt ihm die Ganze. Ich selbst muss jetzt zu diesen Gesprächen. Danach werde ich mich zur Ruhe legen. Ich übernehme die zweite Nachtschicht.“, sagte ich dann wieder in meiner Heimatsprache und sah die beiden kurz an. „Soll ich dich begleiten?“; fragte mich Cain. „Nicht, das dich dort jemand mit seinen Blicken auszieht.“, schmunzelte er scherzend. „Ach was... wenn das jemand wagt wird er eh gleich danach sterben.“, grinste ich ebenfalls herausfordernd und lief dann zur Tür. „Seit vorsichtig. Jemand wollte ihn eigentlich tot sehen.“, sagte ich ernst und verließ dann den Raum. Ich schenkte dem Römer vor der Tür keine Beachtung. Ich hob meine Hand, als sich der schmächtige Mann erheben wollte. „Ich finde selbst zurück. Danke.“, und lief einfach an ihm vorbei. Ich hatte mir den Weg gemerkt, da es wichtig war seine Umgebung zu kennen auch wenn man sie gerade mal einen Tag lag kannte. Ich vertraute diesen Römern eben nicht und das zeigte ich ihnen eindeutig. Es war eine langweilige und schwerfällige Prozedur mich mit den Oberhäutern dieser Armee herum zu schlagen. Nizar hatte ich mit zu diesem Treffen genommen, damit sie sahen, dass ich eben nicht alleine kam. Wie es so kommen musste, wurde Nizar mit mir vertauscht, was sich dann gleich regelte, da ich mich einfach zwischen den Personen stellte und mich mit meinem Namen vorstellte. Sie haben wirklich keine Nachforschungen betrieben, als es um unsere Erscheinen ging. Ein fataler Fehler, da dies sehr schnell gegen sie verwendet werden konnte. Ich selbst hatte mich über jeden Einzelnen erkundigen lassen. Nicht nur hier waren Spione der ägyptischen Armee, nein sie waren alle verteilt. So wusste ich welcher Mann, zu welcher Legion eingeteilt wurde. Nur eine Legion fehlte komplett und das war die neunte. Dieser Mann wurde mir auch nicht vorgestellt, als ich den riesigen Saal betrat, der sich in einem prunkvollen Gebäude befand. Die Anführer hausten wie die reichsten Leute der Stadt und die Personen die für sie in die Schlacht zogen, wie ein Haufen räudiger Hunde. Meine Abneigung für diese Menschen wuchs und wuchs. Cain hatte leider Recht behalten, das mich diese Männer auf eine ganz andere Weise betrachteten. Ich konnte innerlich nur schmunzeln, denn das war genau das was ich wollte. Sie unterschätzen mich. Ich würde mit keinen dieser fettreichen Personen ins Bett gehen. Nein, alle waren mir einfach zu wider. Wie sie schon von diesem Tisch aßen, wie sie sich verhielten. Wie Tiere, die nicht auf Manieren achteten. Schon beim Zusehen konnte mir schlecht werden. Ich rührte das Essen von ihnen nicht an. Ich nahm nur einige Früchte, doch sonst bediente ich mich nicht an ihrem Festmahl. Ich saß still auf meinem Stuhl den sie mir angeboten hatten und musterte jeden intensiv. Nizar stand ruhig neben mir und tat es mir gleich. Er musste alles unter Kontrolle behalten. „Sagen sie, stimmt es das bei ihnen die Kriege besonders schlimm waren?“, hörte ich dann die Stimme des Mannes der über die zweite Legion befehligte. „Sie sind gleichermaßen wie die Ihren.“, gab ich zurück. Ich musste höflich bleiben, dennoch hätte ich gerne noch hinzugefügt, das wir nicht Frauen, Mädchen und Jungs vergewaltigten, wenn wir durch das Land zogen. Wir nahmen viele Gefangene. Natürlich wenn es nicht anders ging töteten wir genauso wie die Römer, doch Frauen und Kinder verschonten wir meist. Ich hatte nur wenigen Frauen den garaus gemacht und diese waren nur welche, die sich selbst gegen uns gestellt hatten. Ich hatte kein Interesse sie zu vergewaltigen und ich selbst verbot es in meiner Einheit. Es war menschenverachtend und diesem Beispiel wie andere Völker es gerne pflegten, wollte ich nicht folgen. „Ich habe gehört es kümmern sich bereits ihre Leute um den Mann, der Ihr Führer werden soll.“, begann nun ein anderer. Ich schaute auf die andere Seite des Tisches und stellte fest, dass es der Mann der fünften Legion war. Jetzt ging der Informationsfluss anscheinend schneller. „Gewiss. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir einen fast toten Mann zur Seite gestellt bekommen.“, meinte ich dann etwas bissig. „Er war noch in guter Verfassung, als wir ihn fanden.“, wurde dann behauptet. Was für ein Blödsinn diese Menschen eigentlich sprachen. „Er soll sie über den Pass zu den Pikten führen. Er war der einzige der lebend zurück gekehrt ist. Ein Feigling der Legion.“, sprach nun ein anderer Mann, mit kurzem blonden Haar. Er redete genauso hochgewürgte Galle wie die anderen. Jeder Blinde erkannte, dass dieser Mann den wir behandelten ein Kämpfer war. „Ich werde mir selbst ein Bild über diesen Mann machen, dennoch bedanke ich mich für ihre belanglose Äußerung, was unserem Führer betrifft.“, meinte ich ernst und lehnte mich zurück. Ich war noch nie ein voreingenommener Mensch. Nicht in fremden Ländern und auch sonst nicht. Ich bildete mir schon immer erst ein Urteil, wenn ich diese Personen gesund und mit voller Kraft entgegen trat. „Sie sollten trotzdem auf der Hut sein. Ihnen wird die gesamte erste Legion unterstehen. In einer Woche brechen sie auf. Sorgen sie dafür das Centurio zu dieser Zeit wieder auf den Beinen ist.“, hörte ich nun einen etwas schärferen Ton. Sie waren es nicht gewohnt, dass ihnen jemand mit solch einem Mundwerk entgegen trat. Ich sagte nun einmal das was ich dachte. Nur wenn es um einige Höflichkeiten ging, versuchte ich mich zurückzuhalten. „Wir werden unser Bestes geben. Es wird sich dann heraus stellen wie weit der Centurio auf den Beinen ist. Ich habe gehört das die Pikten es ihnen nicht leicht gemacht haben. Ich dachte die große Macht Rom würde niemals Hilfe von einem anderen Land beanspruchen.“, meinte ich dann noch beiläufig. Ich konnte nicht anders, als es ihnen unter ihre arroganten Nasen zu reiben. Ein kurzes Raunen ging durch den Raum. Mein Grinsen verbarg ich und stand schließlich einfach auf. „Es war nur ein Hören Sagen. Vermutungen stelle ich bereits an, doch die Wahrheit scheint hier niemand für voll zu nehmen. Sich hinter seiner eigenen Blindheit zu verstecken ist nicht immer von Vorteil.“, sagte ich nun schmunzelnd. „Wenn sie mich entschuldigen. Ich muss mich um meinen Patienten kümmern.“ Ohne ein weiteres Wort verließ ich dann den Saal und als die Türen geschlossen wurden, hörte ich auch schon die lauten empörten Stimmen, die begannen sich über mich auszulassen... Ich war froh wieder an der frischen Luft zu verweilen, da mir diese dort drin zu stickig wurde. Ich hätte ihnen am liebsten meine Meinung gesagt, doch um unser Bündnis willen beließ ich es nur bei einigen frechen Äußerungen. Den Weg nahm ich alleine zurück, da ich Nizar noch losschickte um Besorgungen zu tätigen, die wir für unseren Aufenthalt hier benötigten. Ich selbst begann mir die Stadt anzuschauen. Die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden und kämpfte mit dem letzten Licht. Der Himmel war blutrot und ich empfand ihn als anders, als in meiner Heimat. Sehnsucht durchflutete meinen Körper. Ich vermisste den Sand, die stetige Wärme, das Land mit ihren vielen Facetten. Ich habe auch schlechte Seiten dem Land zuzuschreiben und dennoch war es meine Heimat, mein Leben was ich dort zurück gelassen habe und ich wollte nicht auf fremden Boden sterben. Nicht auf römischen Boden ... Wie ich es mir schon gedacht hatte, waren die Römer ein sehr spießiges, aber hinten herum ein sehr verruchtes Volk. Sie lebten anscheinend um einiges mehr ihre sexuellen Bedürfnisse aus, was mich sehr erstaunte. Es gab eine menge Freudenhäuser und auch so sprachen einige Personen mich selbst auf der Straße an. Es war erstaunlich und faszinierend zu gleich. Wie viele hier ihre Körper wohl verkauften? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie es alle aus freien Stücken taten. Hin und wieder blickte ich in eines dieser Häuser hinein und verschwand daraus gleich wieder. Nicht das es mich störte, doch ich kaufte mir niemanden um meine Bedürfnisse befriedigt zu bekommen. Nicht so ... Man konnte nicht sagen was diese Männer alles für Krankheiten hatten und viele trafen nicht meinen Geschmack, den ich an einem Mann mochte. Meine Füße führten mich schließlich wieder in mein Quartier, wo ich mich zur Nachtruhe legte. Cain würde die erste Schicht beim Centurio halten. Ich hoffte nur er quatschte ihn nicht tot... Ich würde ausschlafen und die zweite Nachtschicht übernehmen. So fand ich meinen Weg in mein Bett. Es war die erste Nacht, wo nichts wackelte, nichts ruckelte und ich zum ersten Mal ruhig schlafen konnte. Seufzend schloss ich meine Augen und begab mich in meine Traumwelt, die mich nur zu gerne in ihre Arme schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)