Get Together von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 3: Heimlichtuereien --------------------------- Meine Augen sahen geschockt aus und mein Mund stand offen. Meine Mitbewohnerinnen Nadine besorgte es Huong, die mich ebenfalls beide geschockt ansahen. „Sorry Ladies für die Störung....“ In meinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. „Ich dachte sexuelle Aktivitäten wären verboten, besonders homosexuelle Aktivitäten?“ Huong bedeckte ihren Körper mit der Decke und Nadine zog sich wieder an. „Es sieht nicht so aus wie es aussieht?“ „Ja Ja Nadine und ich bin der Osterhase.....verarschen könnt ihr mich nicht!“ Hinter mir schloss die Tür automatisch zu. „Nun gut......erzähl es niemand, Meryl!“ Ich sah Nadine skeptisch an, jetzt auf einmal soll ich ihre Freundin sein? „Und warum sollte ich das nicht tun?“ Die ältere Blondine sah ihre koreanische Freundin verzweifelt an. Nadine setzte sich zu Huong hin. „Nun gut, wir werden dich nicht mehr ärgern.....okay?“ Meine Gesichtsmimik sah nachdenklich aus. Doch wollte ich den Moment ein wenig auskosten. „......wenn das so ist. Keine Provokationen von euch, sowie Verschmutzung meiner Sachen? Meine Sachen sind Tabu für euch. Haben wir uns verstanden!“ Beide nickten. Es war herrlich endlich die Oberhand zu besitzen. Wie die Kaninchen fraßen sie mir jetzt aus der Hand. So hätte ich jetzt endlich Ruhe vor denen. Ich wollte gerade wieder rausgehen. „Kein Wort zu niemanden sonst garantieren wir dir nichts!“ Ich winkte nur lässig ab und schritt wieder zurück. „Droht mir lieber nicht es ist euer Aufenthalt hier, der auf der Kippe steht! Nicht meiner! Ach ja.....es wäre nett wenn ihr mir vorher Bescheid gibt mit euren nächtlichen Aktionen. Damit ich so etwas nicht nochmal mit ansehen muss!“ So ging ich wieder aus dem Zimmer und ließ die Beiden für sich. Eigentlich wollte ich ja schlafen gehen. Doch jetzt konnte ich nicht einfach wieder reingehen. Die wollten bestimmt da weiter machen wo sie aufgehört hatten. Ich lief die Treppe herunter und konnte von unserer Vorsitzenden komische Stöhngeräusche hören. Die etwa auch? Doch dann wurde irgendwas auf russisch erzählt. Guckt Frau Gurlukovich etwa einen russischen Porno? Ich sah auf die Uhr. Okay es war schon längst Bettgehzeit und die anderen Mitbewohnerinnen waren auch schon alle auf ihren Zimmern. So lange hatte ich im Bad gar nicht gebraucht? Meine Füße trugen mich automatisch zur Couch. Eine leichte Handbewegung zur Fernbedienung und so schaute ich noch ein wenig in die Röhre. Bis ich mich dann doch langsam auf den Weg machte zu meinem Schlafgemach. Wo dort auch schon alles schlief. Bin gespannt wie es die nächsten Tage wird? Jedenfalls werde ich nicht Fit sein beim Schießtraining bei Sniper Wolf! Die Sirene ertönte und ich wurde regelrecht aus dem Schlaf gerissen. „Na toll..... .“ Ich sah mich um und niemand war mehr da. Die hätten mich ruhig wecken können? So musste ich mich jetzt beeilen. Schnell die Klamotten gewechselt und das Toast reingestopft! Gerade als ich raus gehen wollte knallte ich mit einem Soldaten zusammen. „Ouuuhh.... .“ Durch den Zusammenprall knickte ich wieder mit meinem empfindlichen Fuß um. „Miss Silverburgh, sie noch hier?“ Ich sah jetzt den Soldaten an, der mich anrempelte. „Grübien?“ „Sie sind spät dran heute, komm ich helfe ihnen auf.“ Meine Hand schlug seine weg von mir. „Geht schon.“ So raffte ich mich auf und ging humpelt heraus. „Schönen Tag ihnen noch...Miss.“ Mir tat mein Fuß höllisch weh! Warum musste dieser Idiot auch dann reinkommen, wenn ich gehen wollte? Den ganzen Weg zur Schießanlage Fluchte ich vor mir her. Doch noch rechtzeitig geschafft zum Unterricht. Die Lehrerin war auch noch nicht da, so schaute ich mich um und wie erwartet war Frau Schubert und Frau Ming auch anwesend. Jedoch hatten die eine andere Uniform an. Ich sah mich um, hier war heute wohl jeder der 1. Klasse anwesend. Doch alle trugen die gleiche Schuluniform. Nur einige wenige die gleiche wie diese zwei. Waren das die Sonderschüler von Sniper Wolf? Ich zählte ungefähr 7 Schüler mit dieser Uniform. Die müssten wohl Talent haben mit den Waffen, wenn man solch eine Uniform tragen durfte. Ich zählte nochmal die Klassen und wieviele wir hier ungefähr waren. 7 Schüler sind schon wenig von den 1. Klässler. Ob es in den anderen Stufen mehr gab? Dann traf Sniper Wolf ein, mit zwei Wölfen? Darf man die hier mitnehmen? Sie begrüßte uns und teilte uns in verschiedenen Gruppen ein. Ihre Sonderschüler blieben außen vor. Diese hatten Zettel bei sich und jeder ging in eine Gruppe. Sollten die uns etwa bewerten? „Silverburgh, nicht schlafen. Komm in deine Gruppe!“ Ich schreckte auf und ging in meine Gruppe. Als ich mich umsah waren da zum Großteil nur Techniker, Mechaniker oder angehende Sanitäter. Also im Grunde alles die, die nichts konnten. Wir mussten die Waffen auseinander nehmen und wieder zusammen setzen. Natürlich auf Zeit! Jeder hatte einen Plan vor sich, wie die Waffe aussah und was jedes Teil für eine Funktion besaß. Da ich ja mitten drin gekommen bin, wusste wohl schon jeder wie die Waffen zerlegt wurden. Mein Grundwissen hatte ich zum Glück schon von einigen Zeitschriften und natürlich von meinen Mentor von früher. So hatte ich keine Schwierigkeiten die Waffen auseinander zu bauen und zusammen zu setzen. „Ist sie funktionsfähig, Silverburgh!“ Warum hatten wir eigentlich den stämmigen Burschen von der Sondereinheit bekommen? „Ja.... ?“ Ich entriegelte den Sicherungshebel von meiner Waffe und löste den Schuss aus. Da keine Patronen drinnen waren, passierte auch nichts. „Sehr gut, scheinst dich ja auszukennen!“ Er notierte was und ging weiter. Jemand anderes legte mir eine andere Waffe hin. Dieses mal eine normale Dienstwaffe P10 mit Rückstoßlader. Diese hatte mehr Kleinteile als die Waffe zuvor, doch auch für mich keine Schwierigkeit. Nach wenigen Minuten hatte ich sie komplett auseinander genommen und wieder zusammen gebaut. Wieder musste ich die Funktionsfähigkeit testen. Doch auch dieses mal war sie wieder Funktionsfähig gewesen. Hinter mir bemerkte ich nicht das Sniper Wolf stand. „Du kennst dich aus mit Waffen..... sehr gut.“ Ich drehte mich um und konnte wieder in einen tiefen Ausschnitt blicken. Das die nie raus fallen? Neben ihr konnte ich die zwei Wölfe sehen, die mich zum Glück nur anstarrten. „Komm mit......Meryl richtig?“ Ich nickte nur. In ihrem Akzent konnte man leichte Freude heraus hören. So humpelte ich leicht hinter ihr her. „Hast du dich verletzt?“ „Es geht schon, bin nur umgeknickt.“ Sie blieb stumm und brachte mich zur nächsten Gruppe. Hier wurde mit klein Kaliber geschossen. So wie ich hörte mit Platzpatronen auf Zielscheiben an der Wand. Jeder hatte hier eine Schutzbrille auf und einige sogar Ohrschützer. Obwohl ich letzteres unsinnig fand! „Zeig mir deine Genauigkeit... !“ Sie streichelte einen ihrer Wölfe und sah mich genau an. Irgendwie beunruhigend, wenn die Lehrerin einen so anstarrte. So nahm ich eine unbenutzte Waffe, stellte mich vor der Brüstung genau gegenüber einer Zielscheibe, ladete meine Waffe mit einer Patrone auf. Nahm meine Schusshand, streckte diese gerade aus, fokusierte meine Zielscheibe und drückte den Abzug. Mit einer Automatischen Schaltung konnte man sich seine Ergebnisse anschauen. Sniper Wolf nahm sich die Scheibe. „Eine 8, nah dran zur 9. Nicht schlecht für den Anfang. Übe weiter und wir sehen weiter!“ Mein Puls raste förmlich. Vor Publikum konnte ich mich nicht Konzentrieren! So übte ich einige male mit dieser Waffe weiter bis ich dann später zur meiner geliebten Desert Eagle wechselte. Diese Waffe kannte ich in und auswendig. Sie war mein Baby, wir harmonierten am besten zusammen. Am späten Nachmittag durfte ich dann auch die größeren Geschütze ausprobieren, wie Schrottflinte oder eine PSG1. Doch das Gewicht war für mich anfangs schon gewöhnungsbedürftig. Da ich dort dann auch nicht lange üben konnte. Kurz vor Ende mussten wir dann alle die Waffen säubern. So konnte ich einige Mitschüler beobachten und wer mit wem eine Gruppe bildete. Solch einen Schultag fand ich bis jetzt am besten! Keiner der einen was vorträgt an Hausaufgaben oder irgendwelche Fachsprache von sich gab. Durch das ständige stehen, tat mein Knöchel nur noch mehr weh als vorher. Es dämmerte schon leicht, doch ich brauchte was stärkeres als nur eine Bandage oder Salbe für den Fuß. Ich zögerte kurz, doch dann ging ich doch zur Krankenstation. Als ich dort ankam, war es sehr ruhig gewesen. Ätna konnte ich auch nicht hören. Wahrscheinlich hatte die wohl Feierabend gehabt. So ging ich durch die leeren Flure. Hier und da konnte ich Licht im Zimmer sehen. Dort hörte man auch Stimmen von denen die hier untergebracht waren in der Krankenstation. Soweit ich mitbekommen hatte, wurden die für leichte Verletzungen im Einsatz zur Krankenstation gebracht, gepflegt und die wirklich schwer verletzten daneben ins Krankenhaus. So sparte man sich wohl Betten für die Notfälle. Als ich bei Claire ankam, war kein Licht an. „Scheint wohl nicht da zu sein.... .“ Doch als ich gehen wollte hörte ich Geräusche aus dem Zimmer. Ich lauschte vorsichtig an der Tür und konnte ganz leise Stimmen hören. Sie waren leicht versetzt. Mein Blick schaute nach unten, doch es war kein Licht zu sehen. Jetzt hörte ich ein lautes Stöhngeräusch aus dem Zimmer und mir stieg die röte ins Gesicht. War das etwa Claire? Oh mein Gott, ich sollte hier schleunigst weg gehen. So humpelte ich leise davon, mein Herz schlug förmlich aus der Brust. Die Stimme, dass konnte nur Claire gewesen sein. Doch wer war bei ihr? Ich setzte mich draußen auf eine Bank, neben den Eingang und wartete ein wenig. Vielleicht konnte ich ja sehen wer heraus kam. Mein Fuß brannte höllisch auf, da ich nicht wirklich wieder zurück zu meiner Bleibe konnte. Dafür war der Weg zu weit weg gewesen. Nach einer knappen Stunde konnte ich Stimmen vom Gebäude wahrnehmen. So stand ich von meiner Bank vorsichtig auf und humpelte zum Eingang. Zwei junge Soldaten kamen heraus und begrüßten mich. Ich nickte nur und humpelte wieder ins Gebäude hinein. Als ich wieder vor Claires Tür stand, war das Licht immer noch aus. Doch dieses mal keine Geräusche, nichts. Hatte ich mir das nur eingebildet? „Meryl?“ Ich drehte mich um und vor mir stand Claire. „Was machst du denn hier?“ Ihre Haare waren dieses mal leicht zerzaust gewesen und ihre Bluse war auch aufgeknöpfter als sonst. In ihrer Hand trug sie einen Kaffee. „Stör ich sie?“ „Nein? Warum fragst du? Komm erstmal rein.“ Meine Augen verfolgten jeder ihrer Bewegungen. Sie lüftete ihr Zimmer. Hier roch es leicht nach Blumenwasser. „Ich wahr vorhin schon mal da, aber da waren sie nicht da?“ Sie sah mich fragwürdig an. „Was war vorhin? Hast du etwa die ganze Zeit gewartet?“ Ich nickte nur und sie räusperte sich kurz. „Ich hab draußen auf der Bank auf sie gewartet, aber sie kamen nicht.“ Eine leichte röte bildete sich auf ihren Wangen und sie sah nachdenklich aus. „Vorhin war ich kurz bei meiner Schwester und es gibt hier noch einen anderen Eingang.“ Ich sah sie skeptisch an. Mit wem sollte sie schon Sex haben hier? Sie kam mir jedenfalls nicht wie ein Flittchen vor. „Also was ist dein Anliegen?“ Sie stützte ihren Kopf auf ihre Handballen an und sah mich verführerisch an. Da ihre Bluse aufgeknöpfter war als sonst, konnte ich einen Blick auf ihr Dekolleté werfen. In meinen Mund sammelte sich viel Spucke an und ich schluckte schwer. „Fuß..... .“ „Meryl?“ Ich schüttelte mich und kam wieder aus der Realität. Mir stieg die röte noch mehr ins Gesicht als zuvor. Sie hob ihre rechte Augenbraue an und sah mich immer noch fragwürdig an. „Mein.....mein Fuß tut wieder weh......bin vorhin umgeknickt......ja.... .“ Sie fing an zu lachen. „Bist du gestürzt?“ Ich schüttelte nur den Kopf, sie ging um ihren Tisch. Auf mich zu und beugte sich hinunter. Langsam zog sie meinen Schuh aus. Mein Gesicht verzog sich. Jede Bewegung tat nur noch weh. Sie öffnete leicht meine Bandage und ihr Gesicht sah nicht mehr so erfreulich aus wie vorher. „Oh je, das sieht nicht gut aus!“ Mein Blick sah ängstlich aus. „Was ist?“ Sie stand auf und holte mir den Hocker, wo sie dort dann meinen Fuß ablegte. „Dein Knöchel ist angeschwollen und leicht aus dem Gelenk ausgetreten. Er ist zwar noch leicht drin, aber jede weitere Bewegung macht es schlimmer. Der Knochen kann raus gehen und dann tut es richtig weh! Es kann sein das deine Bänder schon überdehnt sind!“ Sie ging an einen Schrank und machte die Tür auf. Dort kam ein eisiger Hauch heraus. „Wow ein getarnter Kühlschrank?“ Sie klopfte auf das Päckchen und legte es mir auf den Fuß. „Kalt.....aahhh.“ „Wir kühlen erstmal das die Schwellung leicht abklingt. Danach muss ich deinen Fuß röntgen. Bevor ich den Knöchel wieder einrenke, will ich sehen wie deine Bänder aussehen?“ Na toll, nur weil ich einmal mehr dumm umgeknickt bin. „Wann bist du umgeknickt?“ „Heute früh, auf den Weg zur Schule.“ Sie runzelte die Stirn und seufzte auf. „Und da kommst du erst jetzt. Kein Wunder das der Knöchel so aussieht und dann noch in dieser schlechten Bandage drin.“ „Ey.... .“ Ich schmollte auf. Doch sie grinste mich nur an. „Nja, ich kriege dein Fuß schon wieder hin keine Sorge!“ Plötzlich klopfte es an der Tür. „Ja, herein?“ Ich sah zu Tür und da stand sie wieder, The Boss! Als ich zu Claire sah, sah diese etwas enttäuscht aus. „Stör ich dich?“ „Nein......eigentlich doch, ich habe eine Patientin, wie du siehst?“ Unsere Blicke trafen sich wieder. Ihre kühlen Augen brachte mir Gänsehaut hervor. So schaute ich schnell weg. „Ich kann warten!“ „Voyevoda...ich hab jetzt keine Zeit für dich! Es kann dauern bis ich fertig bin.“ „Aber, ich muss mit dir dringend sprechen!“ Sie trat herein und stand vor meiner Ärztin. Claire sah mich peinlich berührt an und ich kam mir gerade etwas ungebeten vor. „Ich kann auch draußen warten, wenn es was wichtiges ist?“ „Nein Meryl du bleibst da schön sitzen! Jede weitere Bewegung macht es noch schlimmer!“ Sie seufzte auf und sah zu The Boss. Voyevoda also, sie sprachen sich mit Vornamen an? Irgendwie war es etwas merkwürdig gewesen? „Wenn du schon mal da bist, der Rollstuhl ist gerade nicht da. Kannst du Meryl bitte zum Röntgen tragen?“ Unsere Blicke trafen sich wieder und ich sah etwas geschockt aus. Ich hatte mich wohl verhört. „Was Nein! Ich kann laufen..... !“ Ohne ein Mucks ging sie auf mich zu und nahm mich auf den Arm. Meine Augen sahen sie fassungslos an. Wie konnte sie mich einfach so über die Schwelle tragen und ich war gewiss nicht leicht gewesen. „Zum Röntgen?“ Claire nickte nur und folgte uns. „Bin ich nicht schwer?“ Doch The Boss ignorierte mich einfach. So blieb ich stumm und beobachtete die beiden, wie sie sich flüchtig ansahen. Doch bei Claire konnte man eine leichte Traurigkeit erkennen. Erst jetzt bemerkte ich, von der Frau die mich ohne Leichtigkeit trug, den gewissen Blumenduft. Jetzt konnte ich eins und eins zusammen zählen. Die Geräusche aus ihren Zimmer und dann Montag ihren Besuch. Da musste was laufen! Stand Claire etwa auf Frauen? Bei diesen Gedanken raste mein Herz förmlich davon. The Boss sah mich ernst an. Ich schaute verlegen weg, hatte sie mich etwa ertappt? Die Stille kam herein. Nur unsere Schritte ertönten, welche die Fluren entlang gingen. Bis wir endlich zum Raum ankamen wo geröntgt wurde. Dort setzte mich The Boss auf eines der Betten ab. „Wir reden später..... .“ Sie ging ohne weiteres aus dem Zimmer und verschwand. Stille herrschte. Claire präparierte mein Fuß und deckte uns Beide mit sicheren Westen ein. Ein Laut ertönte und sie ging am PC. Erst jetzt bemerkte ich das sie keine Brille trug. Da sie diese aus ihrer Tasche holte und auf den Monitor starrte. „Du scheinst Glück zu haben, deine Bänder sehen gut aus! So kann ich ohne zu zögern dein Knöchel wieder fixieren.“ Sie trat auf mich zu. „Warten sie......nein....AAAAAAAAAHHHHHH!“ Ohne mich vorzubereiten griff sie an meinen Knöchel und renkte diesen wieder ein. Meine Hände waren in dem Laken eingekrallt. „Nächstes mal lassen sie mich vorher vorbereitet sein!“ Ich fauchte diese grundlos an, der Schmerz war drückend. Doch er wurde weniger. Sie schenkte mir nur ein Lächeln und drückte mir das Kühlakku gegen den Knöchel. Auch wenn ich gerade sauer war, bei den Anblick der mir da geboten wurde, vergaß ich meinen Zorn. „Verzeih mir Meryl.......nächstes mal werde ich sanfter zu dir sein?“ Sie zwinkerte mich an und mein Herz blieb gerade in diesen Augenblick stehen. Ich glaube ich hatte mich gerade verliebt in sie. Vorher bildete ich mir das nur ein, doch der Gedanke das sie etwas mit dieser starken Frau hatte, machte mich eifersüchtig. Mein Herz fing nur an zu rasen wen ich sie ansah. Das konnte nur eines Bedeuten. Ich war in Claire buchstäblich verliebt! Ich konnte meine Gefühle zu ihr nicht mehr leugnen. Doch sie würde nie etwas für mich empfinden. Wenn sie auf solche Frauen stand wie The Boss. Doch was ist mit ihren Mann? „Schon okay......es tut schon fast nicht mehr weh.“ Ich sah sie lächelnd an, doch war ich traurig gewesen. Mein Herz sollte sich doch nicht mehr verlieben! Ich wollte diese Gefühle nie wieder haben! Doch dann ausgerechnet mit einer Frau? Meine Lippen seufzten auf. „Alles soweit okay bei dir?“ Sie legte ihre Hand auf meine Wange und ich genoss diese Zärtlichkeit. „Ja, jetzt geht es mir besser.... .“ Mir lief eine leichte Röte auf den Wangen und ich sah sie geschockt an. „Äh....ich meinte..... .“ „Schon gut, ich weiß was du meintest.“ Sie lächelte nur und stand auf. Die größere Frau entfernte sich etwas von mir und ging zum Schrank wo sie einige Sachen heraus holte. Was dachte sie wohl gerade? Hoffentlich dachte sie jetzt nichts falsches? Bin ich jetzt aufgeflogen? So schnell zeigte ich meine Gefühle nie! Ich zerbrach mir regelrecht den Kopf. „Bist du wirklich nicht gestürzt?“ „Was?“ Die ältere Frau mit den übersinnlichen, grünen Augen sah mich freundlich an. „Du siehst so nachdenklich aus? Willst du noch etwas wissen?“ Ich sah sie mit großen Augen an! „Was...NEIN.....keine Ahnung.... .“ Sie bandagierte mein Fuß und ich schaute ihr nur zu. „Es ist besser wenn du heute Abend hier schläfst. So kann ich später nochmal nach dir schauen, wenn du möchtest. Dein Fuß hätte dann auch ein wenig Ruhe?“ Ich nickte nur. „Okay.... .“ Claire holte aus einem Eck den Rollstuhl. „Komm ich bringe dich noch zu deinem Zimmer.“ Ohne Worte setzte ich mich rein. Am besten wäre es wenn ich meine Gefühle zu ihr einfach unterdrückte. So kutschierte sie mich in mein Zimmer. „Da wären wir, wenn was ist kannst du mich gerne anrufen. Meine Nummer ist die 416. Mein Zimmer ist dem Flur entlang und dann rechts. Also keine Sorge, ich bin ganz in deiner Nähe. Wenn du Hunger hast im Kühlschrank stehen einige Sachen drin.“ Ich sah sie verwundert an. „Keine Sorge nicht jedes Zimmer hat hier solch einen Luxus. Nur extra für dich das Zimmer, da ich mir denke das du noch nichts gegessen hast.“ Sie verabschiedete sich und ich legte mich auf mein Bett. Mein Gesicht vergrub ich ins Kissen. „Du bist so dumm Meryl!“ Immer wieder schlug ich in das Kissen. Bis ich mich beruhigte. Hunger hatte ich nicht, so stand ich vorsichtig auf und ging zum Fenster. Draußen war es schon dunkel gewesen, so schaute ich zur Uhr, welche gleich 20 Uhr anzeigte. „Wow schon so spät?“ Ich konnte auf einen Vorhof blicken. Überall waren die Lichter aus. So machte ich mein Licht auch aus und setzte mich etwas auf das Fensterbrett und schaute heraus. Nach wenigen Minuten konnte ich jetzt Claire sehen, welche sich an einem Baum lehnte. Ich beobachtete sie genauer und konnte The Boss sehen die an der anderen Seite des Baumes lehnte. Sie schienen wohl zu reden. Ich wusste nicht ob ich die beiden weiter beobachteten sollte. Doch die Neugierde siegte. Das Gespräch schien wohl hektischer geworden zu sein, jedenfalls traten beide voreinander und fuchtelten wild mit den Armen durcheinander, bis sie sich dann küssten. Geschockt und mit offenen Mund sah ich aus dem Fenster. „Also doch..... .“ Ich wendete mich ab vom Fenster und tritt mit meinem gesunden Fuß gegen den Stuhl. Kurz zögerte ich auf und ging dann doch zum Fenster. Beide lagen sich in dem Armen und dann sahen sie sich um. Ich wusste nicht warum ich mich hinter der Gardine versteckte, doch ich wollte nicht das sie mich sehen. Obwohl man mich eh nicht sehen konnte im dunklem Zimmer. Hier hatte wohl jeder eine heimliche Liebe? Meine Füße trugen mich zu einem Stuhl, wo ich mich nieder ließ und meine Blicke starrten aus dem Fenster. „Hier ist wohl alles ein Geheimnis..... .“ Claire kam nicht mehr vorbei am Abend und irgendwann wurden meine Augen auch schwerer, sodass ich irgendwann einschlief. Sonnenlicht weckte mich. Ich schaute umher und bemerkte das ich ja in der Krankenstation war. Mein Kopf drehte sich zum Wecker. „Sssshhhhhhiiiiiiittt!“ Mein Körper reagierte reflexartig und sprang aus dem Bett. Doch im gleichen Moment zog es mich wieder zu Boden. „Aaaaahhhhh.“ Ich hielt mein kaputten Fuß fest. Stimmt ja, da war ja was. So stand ich langsam auf und humpelte leicht zur Tür. Im gleichen Moment ging diese auf und Claire trat herein. Sie sah mich mit großen Augen an. „Was machst du da?“ „Zur Schule gehen?“ Sie schob mich sachte zurück ins Bett. „Nein du bist für heute entschuldigt und krank geschrieben. Deine Aufgabe für heute lautet Bettruhe. Haben wir uns verstanden?“ Mein Kopf nickte nur und ich setzte mich auf das Bett zurück. „Warum bin ich krank geschrieben, ich kann doch laufen?“ Claire sah meine Augen mit ihrer Taschenlampe ab und sah in meinem Mund. „Du hast leichte Temperatur, ich war heute früh schon mal da und hab nach dir gesehen. Gestern Abend war ich leider verhindert.“ Verhindert? So nennt man ein heimliches Techtelmechtel also? Mir kann es ja egal sein. Mir war klar das sie lügt, doch warum sollte sie mir das erzählen? „Ist mein Onkel schon da?“ Sie setzte sich neben mir, wieder war dieser Blumenduft an ihr haften. „Nein, der kommt wohl erst am Wochenende wieder von seiner Reise, wie ich gehört habe. Kann aber auch sein das er länger bleibt.“ Hier haben andere Leute mehr Kontakt mit ihm als ich. Obwohl ich eine Verwandte war. Ich sank mein Haupt. Doch Claire hob ihn wieder an und wir sahen uns beide in die Augen. „Keine Sorge, ich bin für dich da. Wenn du was brauchst, komm immer zu mir. Okay?“ Meine Wangen erröteten leicht. Ihr Gesicht kam gefährlich nahe. Meine Blicke fixierten ihre Lippen. Das Herz fing an zu rasen und meine Gedanken waren nicht mehr vollständig im Gange. Doch dann wendete sie sich wieder ab und legte ihre Hände auf meine Schultern ab. „Ruh dich noch ein wenig aus. Ich schaue später wieder nach dir.“ Sie zwinkerte wieder und stand auf. Diese Frau machte mich wahnsinnig! Zuerst denkst du, sie sei ein Arschloch und danach verliebt man sich dennoch in sie. Ich schluckte und sah wie sie hinaus ging. Mein Körper sank nach hinten und meine Augen fixierten die Decke. „........ .“ Ich berührte meine Lippen. Meine Gedanken waren nicht rein gewesen. Beinahe hätte ich sie noch geküsst. Ich versteckte mein Gesicht in einem Kissen. Was hatte The Boss nur an sich, dass Claire in diese verfallen war? Ihre kühlen, blau-grauen Augen konnten es nicht sein. Vielleicht ihre Stärke? Steht Claire etwa auf starke Frauen? Ich sah meine Muskeln an. „Na ja da geht noch mehr.... .“ Ich seufzte auf. Trübsal blasen hilft nicht weiter. So rollte ich wieder normal ins Bett und versuchte noch ein wenig zu schlafen. Am späten Nachmittag kam die Frau, die ich begehrte, herein. Sie sah nach dem Rechten und überprüfte meine Werte. Der Fuß wurde nochmal neu bandagiert und sie erzählte mir ein wenig über ihren Tag. Das immer mal wieder die gleichen Leute kamen um untersucht zu werden von ihr, aber nicht wirklich krank waren. Für mich klang es eher wie heimliche Verehrer die sie da hatte. Warum sollte man sonst vorbei schauen, wenn man nichts hatte? Ob ich auch so ein Mensch werde nur um sie mal zu sehen? Einfach eine Krankheit vortäuschen? Ich schüttelte den Kopf. Nein! Ich werde noch stärker werden, damit ich die, die ich Liebe beschützen kann! Ansonsten verlief der Tag ruhig und am Abend konnte ich wieder zurück in meine Unterkunft gehen. Alle hatten nach meinem Wohlbefinden gefragt und so erzählte ich denen nichts von der Liebschaft der Beiden und sagte nur das die Krankenstation langweilig sei. In meinem Bett grübelte ich noch ein wenig nach dem Geschehen der letzten Tage, da ich nicht schlafen konnte. Dies ging auch nicht wirklich, da Nadine wieder mal Huong bestieg. Wenigstens hatten die ihren Spaß! Freitag verlief relativ ruhig ab in der Schule. Zuerst kam Mathe bei Frau Kinnley, dort führten wir einen kleinen Test ab, welchen ich so einigermaßen konnte. Danach kam dann mit einer Doppelstunde Erdkunde ein neuer Lehrer für mich. Er sah freundlich aus, ich bekam dann mit das wir Erdkunde nur einmal die Woche hatten. Dort lernten wir über jedes Land und auch wer welche Waffen bevorzugte und wie ihre üblichen Taktiken waren. Also nicht so übliches Erdkunde wie man sonst in der Schule vorfand. Klang für mich auch spannender als den öden Stoff was man sonst so reingedrückt bekam. Nach Erdkunde kam auch eine Doppelstunde Naturkunde dran. Die erste Stunde verbrachten wir draußen im Wald. Auch dieser Lehrer war etwas älter gewesen als der Standard. Vielleicht war er sogar schon in Rente? Er sah fröhlich aus, als er uns die Pflanzen erklärte und wie man sich bei Notfällen verpflegen konnte. Die zweite Stunde lernten wir eher die Anatomie des Körpers, so gesagt Biologie. Viel Stoff zum lernen. Danach hatte ich auch schon wieder Feierabend, da danach wieder Sport kam. Viel unternehmen konnte ich nicht. So langweilte ich mich zu Hause am Fernseher, da die meisten nach der Schule nach Hause fuhren. Frau Gurlukovich packte auch ihre Sachen zusammen und zog in ein anderes Haus ein. Das hieße, dass ich dann wohl den Herrn Truntenbach kennen lernen würde. Claire war ja nicht besonders begeistert von diesem gewesen. Am späten Abend zog ich dann wie üblich meine Runde. Wie ausgestorben war es hier gewesen. Am Eingang konnte ich Sniper Wolf mit Herr Emmerich sehen. Wieder hatte sie ihre Wölfe dabei gehabt. Es sah so aus als würden beide flirten, doch als sie mich sahen waren diese Gefühle verschwunden. So ging ich schnell weiter um diese nicht zu stören. Ich schmunzelte leicht. Die doch kühle Lehrerin und der verpeilte Ingenieur? Schon ein komisches Paar, aber was war hier nicht geheim und komisch? Ich bekam mit das man eine Erlaubnis brauchte um in den Wald zu gehen. Doch die Erlaubnis bekam man nur von einen Offizier. Ich kannte ja eigentlich keinen Offizier außer The Boss. Doch diese konnte ich ja schlecht fragen und mein Onkel war noch auf reisen. So ging ich hungrig nach Hause. Dort angekommen brannte Licht im Haus. Ich war stutzig gewesen, wer konnte das sein? Alle sind doch abgereist? Oder war schon der Truntenbach da? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)