Die Schöne und das Monster von c_Nana (Engel) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Damals wachte ich auf, ging den ganz normalen Alltag durch und macht mich bereit zur Nachhilfe zu gehen. Ich freute mich richtig, weil ich das letzte Mal dorthin musste. Ich meine, der Unterricht war ja nicht schlecht. Im Gegenteil. Ich lernte schnell und verbesserte mich mit jeder Stunde. Ihre Methoden mir etwas bei zubringen sind zwar etwas ungewöhnlich, aber ich lerne bei ihr sehr schnell. Sie, wie soll ich es erklären… Sie lässt mich spielerisch lernen...? Der Regen prasselte auf das Dach der Bushaltestelle. Es ist sehr ungewöhnlich, dass es hier regnet, vor allem am Tag. Dass es Tag war merkt man nicht, die Wolken bedeckten den ganzen Himmel. Ich verließ die Haltestelle um mich auf den Weg zu meiner Lehrerin zu machen. Als ich mich gerade auf den Weg zu ihr machen wollte, klingelte mein Handy. Ich kramte in meiner Tasche. Ich hoffte nur, dass das Ding bei diesem Regen nicht kaputt gehen wird. Es klingelte weiter, doch ich fand es nicht. Ich dachte mir letztendlich, als es ausging, wenn es wichtig war wird er oder sie sich noch einmal melden. Tatsächlich meldete er sich noch einmal, doch diesmal als SMS. Ohne Absender. Ich las sie: Hey, Nara. Dreh dich mal um! Ich tat wie es in der Nachricht stand und drehte mich um. Erst konnte ich nichts erkennen. Aber als ich genauer hinsah, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Da stand er. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Langsam lief ich auf ihn zu und konnte es immer noch nicht fassen. David, der David der in ein anderes Landgezogen war und ihn seit Jahren nicht mehr gesehen hatte stand nun vor mir. Besser gesagt auf der anderen Straßenseite. Ich wollte herüber gehen, ihn in den Arm nehmen und einfach wieder in sein Gesicht sehen, aber es ging nicht. Mein Körper machte nicht was er sollte und was mein Kopf wollte. Plötzlich war er wieder weg. Und mein Bewusstsein auch. Ich fand mich in meinem Traum wieder. Den Traum den ich immer wieder habe. Einen Albtraum um genau zu sein. Ich bin immer gefangen und komme nicht aus ihm raus. Er lässt mich nicht in Ruhe bis ich jede Nacht schweißgebadet und mich Tränen in den Augen aufwache. Ich lag am Strand, die Sonne ging gerade unter und die Wellen schäumten. Als ich aufstand und den Strand ablief knirschte der Sand unter meinen Füßen. Die Wellen wurden immer größer und Sturm ging auf. Da sah ich eine Höhle, die ich auch ansteuerte. Plötzlich traf mich ein Schlag und fiel zu Boden. Mein Bein war verletzt, blutete aber nicht. Wieder wurde ich von einem Schlag getroffen. Diesmal nicht so stark, dafür aber an der Wange. Ich versuchte aufzustehen und wegzurennen. Ein Stück schaffte ich es, doch ich brach wieder zusammen. Immer mehr Schläge trafen mich. Mein Körper war von Striemen und Schnitten übersehen und ich hatte keine Kraft mehr. Ich verlor wieder mein Bewusstsein und die Welt wurde schwarz. Wie erwartet wachte ich mit Tränen in den Augen auf. Doch ich öffnete sie noch nicht. Ich hatte wieder starke Schmerzen und war ganz benommen. Jemand wischte mir den Schweiß von der Stirn und streichelte meine Hand. Plötzlich musste ich sehr husten und ich setzte mich ruckartig auf. Als ich wieder vernünftig Luft bekam, schaute ich mich um. Ich war allein, aber wo war ich? Ich konnte mich nur daran erinnern, dass ich im Regen an der Bushaltestelle stand. Wo ich hinwollte wusste ich nicht mehr. Dann ging die Tür auf. Meine Nachhilfe Lehrerin trat hinein und rannte förmlich zu mir. „Oh Gott Nara! Alles Okay?“ Sie wirkte wirklich besorgt. Gleich schaute sie ob ich es bequem hatte. Sie fragte auch ob ich Durst hätte, sie fasste mich aber nicht an. Das war mir schon lange aufgefallen. Nie hatte sie mit mir Körperkontakt. Und wenn zog sie sich schnell zurück. Manchmal habe ich sie provoziert, um zu sehen wie sie reagiert. Aber hatte kein einziges Mal mich mit Absicht berührt. Jetzt auch nicht. Aber Moment Mal. Wie hat sie es dann geschafft mich in das Bett zu tragen? Wahrscheinlich mache ich mir auch nur zu viele Sorgen. Apropos Sorgen. Frau Luise, so hieß sie, rannte die ganze Zeit um das Bett herum und stellte mir ständig irgendwelche Fragen. Ich wischte erst einmal die Tränen aus meinen Augen und setzte mich richtig hin. Dann endlich blieb sie stehen. „Ähm, Nara. Ich denke, ich sollte dich jetzt nach Hause fahren. Ist Jemand bei dir da?“ Ich schüttelte den Kopf und sagte, dass es mir gut geht und ich auch auf mich selbst aufpassen kann. „Na, dann ist ja gut. Los komm jetzt.“ Sie wurde kühl. Auch das kannte ich an ihr. Ich stand auf und streckte mich einmal kräftig. Dabei fuhr mir ein Stich durch den Rücken, dass ich keuchte. „Ist wirklich alles okay?“, „Jaja geht schon.“ Ich fühlte mich wie eine alte Frau. Einige Male musste ich Sport ausfallen lassen weil ich zu starke Schmerzen hatte. Sport! Oh nein ich muss ja heute noch zum Training. Verdammt das habe ich doch ganz vergessen. So ein Mist das schaffe ich nicht mehr rechtzeitig. Mein Sportlehrer wird mich umbringen. „Frau Luise. Ich habe ein Problem.“ Sagte ich als wir in ihr Auto stiegen. „Ich habe heute beziehungsweise jetzt gleich noch Training. Könnten sie mich dort hinfahren?“ Bitte sag ja, bitte sag ja! „Nein, nein ich denke nicht.“ „Warum nicht?“ Sie funkelte mich böse an. Oh Gott das hätte ich lieber nicht fragen sollen. „Weil du gerade erst umgekippt bist. Ich trage natürlich die Verantwortung für dich. Auf keinen Fall lasse ich dich jetzt Sport machen. Spinnst du?“ „Aber ich muss dahin!“ Langsam wurde ich wütend. Sie ist doch nicht meine Mutter! „Nein musst du nicht!“ „Doch muss ich! Mein Sportlehrer bring mich sonst um!“ Jetzt war ich richtig sauer. Sie kennt Herrn Chest doch gar nicht. Was weiß die schon! „Mit so etwas spaßt man nicht!“ Ich seufzte weil ich genau wusste, dass ich den Streit nicht gewinnen konnte. Darin war sie richtig gut. Das Auto blieb stehen und ich stieg aus. „Danke, dass sie mich hierher gefahren haben.“ Sie sagte nichts und ich schloss die Tür. Sie fuhr die Einfahrt herunter und war weg. Ach man. Was mach ich jetzt nur? Ich ging zur Haustür und machte meine Tasche auf. Wo habe ich denn den Schlüssel hingesteckt? Nach ganzen zehn Minuten gab ich es auf und setzte mich auf den Boden. Und es fing wieder an zu Regnen. Ich zog meine Beine an und legte meinen Kopf darauf. Irgendwie bin ich total traurig und verwirrt. Was soll ich denn jetzt bloß machen? Ich habe es bei meiner Nachhilfelehrerin verscherzt, sitze hier im Regen, weil ich zu doof bin einen Schlüssel einzupacken und kann mich nie wieder bei meinem Sportlehrer sehen lassen. Ich fing an zu weinen. Alles was sich in mir aufgestaut hat, kommt jetzt aus mir heraus. Der Regen wurde stärker und ich wurde immer nässer. Langsam fing ich an zu frieren. Ich zitterte. Plötzlich hörte ich eine Stimme. „Warum weinst du?“ Ich erschrak und sah in die Richtung, woher ich die Stimme wahrnahm, doch ich sah niemanden. Jetzt halluziniere ich auch noch. Super, sonst noch was? „Ich bin hier oben!“ Ich stand auf klopfte mir die Hosen ab und Blickte hoch. Dort stand Jemand. Und dann war er wieder weg. „Wer bist du?“ Fragte ich. „Ich habe dich aber zuerst gefragt. Beantwortest du bitte meine Frage?“ Ich suchte immer noch alles nach der Person ab und merkte nicht, dass er hinter mir stand. Er flüsterte mir ins Ohr: „Jetzt sag schon. Bitte.“ Ruckartig drehte ich mich um und wich zurück. „Ich habe nicht geweint.“ Einen Schritt machte ich zurück und stieß an die Tür. Er folgte mir. Dann nahm er mein Kinn in die Hand. „Natürlich hast du geweint. Ich habe es doch gehört. Oder willst du mich hinters Licht führen?“ Sein Finger ging über meine Wange, wischte eine der Tränen weg, sah sich den Finger an und sagte, nachdem er sich diesen an seine Zunge drückte anschließend: „Doch siehst du. Du hast mich angelogen.“ Er ging einen Schritt auf mich zu und sah mir in die Augen. Ich hatte Angst. Ich wusste nicht wer, geschweige denn was er war. Seine Stimme senkte sich. „Und wer mich anlügt ist entweder dumm oder hat sich mit mir angelegt. Und weißt du auch was mit solchen armen, kleinen Schäfchen passiert?“ Er hob mich an meinem Kragen hoch, so dass ich auf gleicher Höhe mit ihm war. Ich schüttelte den Kopf. „Sie werden getötet.“ Immer mehr Angst stieg in mir auf. Dieser Mann war anders und kurzzeitig hatte ich wirklich Angst, dass er mich hier umbringt. „Aber keine Angst. Ich bringe dich nicht um, zumindest jetzt noch nicht.“ Mit aller Kraft wurde ich an die Tür gedrückt. Sie knackte laut. „Du gefällst mir. Du wirst bestimmt noch nützlich sein.“ Er ließ mich los und ich fiel zu Boden. Er ging ein paar Schritte zurück und drehte sich um. Grinsend blickte er zu mir herab und leckte sich über seinen Finger, genauso wie vorher. „Du hast bis morgen Zeit dich vorzubereiten. Ich werde dich abholen wenn die Uhr sieben schlägt.“ Nach dem er das sagte sprang er hoch und war weg. Mein Herz schlug noch nie so unkontrolliert schnell wie gerade eben. So schnell, dass ich glaube meine Brust würde zerspringen. Was war das?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)