24 Nights - Adventskalender von Daelis (Diabolik Lovers x Reader) ================================================================================ Kapitel 17: Siebzehnte Nacht: Vertrauenswürdig ---------------------------------------------- Auch wenn du dir nicht sicher gewesen warst, so warst du erwacht. Am Nachmittag. Aufgestanden warst du allerdings nur, um kurz zum WC zu gehen oder zu essen, was dir jemand hingestellt hatte. Die heiße Brühe hatte ihr Werk getan und dafür gesorgt, dass du dich zumindest ein wenig besser fühltest, aber eben auch nur ein wenig. Alles in allem war der Tag für dich gelaufen. Auch am Abend, als du daran dachtest, ja diese verschissene Wahl treffen zu müssen, konntest du dich nicht einmal selbst davon überzeugen, dass das nötig war. Statt aufzustehen, wandest du dich herum und zogst dir die Decke wieder über den Kopf. Niemand kam, um deine Entscheidung einzufordern. Keiner störte dich. Nicht einer der Vampire wagte es, bei dir aufzulaufen. Vermutlich war sogar ihnen klar, dass du kein Blut zu geben hattest nach diesem Zwischenfall. Wie hatte es noch geheißen? Du darfst nicht sterben? Dafür, dass dies für alle Vampire da unten ein ehernes Gesetz war, waren die drei Sakamaki-Spinner ziemlich weit gegangen. Du zogst die Beine an und schlosst die Augen. Von dir würden diese drei ganz sicher keinen einzigen Tropfen Blut sehen, solange du mitzureden hattest. Und wenn du erst hier weg wärst, würdest du nie wieder auch nur einen Fuß in die Nähe dieser Vampirnester setzen. Für weitere Überlegungen allerdings fühltest du dich viel zu schlapp und müde. Kein Wunder also, dass du bald wieder in tiefen Schlaf fielst, den dein Körper so dringend brauchte, um sich zu erholen. Als du wieder erwachtest, war der nächste Tag schon angebrochen und Yuma saß auf deiner Bettkante. Er hatte einen ernsten, ja schon fast besorgten Gesichtsausdruck. Er sagte nichts, als sich eure Blicke trafen. Für einen Moment fragtest du dich, weshalb er hier war, doch dann bemerktest du das Tablett mit Frühstück auf deinem Nachttisch und zogst den richtigen Schluss: Yuma musste es dir hergebracht haben. „Guten Morgen, Yuma“, murmeltest du leise und merktest selbst, wie aufgeraut deine Stimme kam. Der braunhaarige Vampir hob eine Braue. „Yeah... wohl eher ein nicht so guter. Wie geht es dir?“ Sein Blick wanderte prüfend über dich, als wolle er sicher gehen, dass die Sakamakis noch genug von dir übrig gelassen hatten. Keine Angst, dachtest du bissig, es war schon noch genug dran für ihn und seine Brüder. Sie würden schon nicht verhungern. Deine Augen verengten sich und du schämtest dich für deine unfreundlichen Unterstellungen beinahe ein wenig, denn immerhin sah Yuma aufrichtig besorgt drein. Er seufzte leise. „Das hätte nicht passieren dürfen.“ Du verstandest sofort, was er meinte, war es doch nicht allzu schwer zu erraten und du stimmtest ihm zu. Das hätte nicht passieren dürfen.Die Drei hatten einen Scheiß auf diese Abmachung gegeben und das trug nicht gerade dazu bei, dass du besonders geneigt warst, auch noch einen Scheiß darauf zu geben. Wenn sie sich eh nicht daran juckten, wieso solltest du dir dann die Schmach antun und dein Blut auch noch freiwillig abgeben? Das sahst du wirklich nicht ein. Verarschen konntest du dich schließlich auch alleine. Dafür brauchtest du keine durchgeknallten Vampire. Die Frage war wohl weniger, ob das hätte passieren dürfen, als was nun passieren sollte. Mit diesen Dreien im Hause fühltest du dich nicht gerade sicher. Wer sagte denn, dass sie sich nun an diesen Pakt zwischen den Mukamis und Sakamakis halten würden? Karl-Heinz hatte wohl doch nicht so einen Einfluss, wie er selbst glaubte, wenn er solche Befehle gab. Papi sollte wohl seine Kleinen ein wenig erziehen, ging es dir bitter durch den Kopf. Allerdings musstest du auch zugeben, dass die Sakamaki-Brüder untereinander schon ziemlich verschieden waren. Von Reiji oder Shu würdest du so etwas nicht erwarten. Auf gar keinen Fall. Zu Reiji passte es nicht, Regeln zu brechen und Shu hatte bisher als Einziger überhaupt kein Interesse an dir und deinem Blut gezeigt. Beinahe mochtest du daran zweifeln, ob er überhaupt ein Vampir war wie alle anderen. Yuma seufzte erneut. „Ab jetzt wird immer jemand zum Schutz bei dir bleiben. Und zwar immer ein Mukami und ein Sakamaki, damit sicher ist, dass nicht noch einmal Jemand auf die Idee kommt, dich zu attackieren.“ Er starrte dich an und nickte in eine Richtung des Raumes, in der es eigentlich außer einer Ecke nichts zu sehen gab. Das war auch der einzige Grund, weshalb du Shu dort bisher nicht bemerkt hattest. Es war ohnehin schon ungewohnt, ihn stehen zu sehen, denn eigentlich hatte er immer irgendwo herumgelegen. Jetzt aber stand er mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen an die Wand gelehnt. Du wandest dich wieder Yuma zu, als dieser meinte: „Ich traue ihm nicht, aber das spielt keine Rolle. Für heute sind wir dran und passen auf dich auf.“ Yuma machte sich nicht einmal die Mühe, leiser zu sprechen. Es war ihm offensichtlich egal, ob Shu ihn hörte oder nicht. Ironischerweise war Shu deiner Meinung nach der wohl vertrauenswürdigste der Sakamakis. „Okay...uhm... ich werde dann erst einmal duschen gehen...“ meintest du zögerlich. Dir war zwar bei der Vorstellung, dass diese Zwei vor der Tür standen, nicht übermäßig wohl, doch du rechnetest ihnen hoch an, dass sie sich wirklich etwas überlegt hatten, um dich sicher zu wissen. Allerdings verriet diese Einigung auch klar, dass zwischen den Sakamakis und Mukamis ein tief sitzendes Misstrauen saß. Im Falle Ayatos, Laitos und Kanatos konntest du das ja verstehen. Die hatten ja allemal bewiesen, dass sie sich nicht an ihr Wort hielten – und auch nicht an das Karl-Heinz' – doch Shu, Reiji und Subaru hatten ja in dieser Hinsicht noch nichts falsch gemacht und bei zumindest zwei von ihnen konntest du es dir auch nicht vorstellen. Subaru war da eher noch ein Fragezeichen. Irgendwie glaubtest du nicht, dass er sich sonderlich für Regeln interessierte, allerdings auch nicht, dass er dich einfach anfallen würde wie es seine drei Brüder getan hatten. Du standest auf und holtest aus dem Schrank frische Kleidung. Deinen Koffer hatte irgendjemand schon vor einer ganzen Weile ausgeräumt, während du geschlafen hattest oder bewusstlos warst. Allein die Vorstellung, dass einer der Mukamis deine Wäsche in den Schrank geräumt hatte, ließ dir Röte in die Wangen schießen. Immerhin betraf das auch Unterwäsche. Doch um sich darüber zu ärgern, war es jetzt wohl zu spät. Tatsächlich folgten dir sowohl Yuma als auch Shu, die dich beide um ein gutes Stück überragten bis in das Bad hinein und du starrtest sie abwartend an. Glaubten sie ernsthaft, sie würden hier drin bleiben, während du duschtest? Auf gar keinen Fall! Das kam nicht in Frage. Unverwandt starrtest du beide an und Shu seufzte schließlich genervt und sah ebenfalls zu Yuma, der die Arme demonstrativ verschränkte. „Wir bleiben. Sonst teleportieren sich diese Scheißkerle hier herein und wir kriegen es nicht mit.“ Du öffnetest den Mund, denn Shu seufzte nur leise, aber schien keinen Widerspruch geben zu wollen. „Ich werde ganz sicher nicht unter euren Augen duschen“, entschiedst du. Irgendwo hörte es schließlich ein. So viel Privatsphäre musste einfach sein. Yuma schnaubte und schien kurz zu überlegen. „Du rufst, sobald etwas ist. Und wenn du dich nicht in 10 Minuten meldest, kommen wir rein um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist.“ Nun war es an dir zu seufzen. „Meinetwegen“, lenktest du ein. Die Zeit würde allemal reichen und wenn nicht, riefst du kurz und konntest dann noch einen Moment länger duschen – kein Problem. Du warst heilfroh, als die beiden Vampire die Badezimmertür hinter sich schlossen und dich allein ließen. Das warme Wasser der Dusche prasselte auf dich hinab und entspannte deine Muskeln angenehm. Zwar konntest du nicht behaupten, dich nun gut zu fühlen, doch immerhin schon ein gutes Stück besser und zumindest sauber. Allein die ganze Vampirsabber. Bleh. Vorsichtig betastetest und besahst du dir die Bisswunden an deinem Körper. Die der ersten Bisse waren inzwischen verblasst und weitestgehend verheilt, doch besonders die Bisse von gestern schmerzten noch und brannten, als das warme Wasser darüber floss. Diese Drei waren echte Bestien. Kanato hatte einen ziemlich bleibenden Eindruck an deinem Arm hinterlassen und auch Laito an deinem Dekolletee, soweit du es sehen konntest. Dass es um deinen Hals nicht besser bestellt war, fiel dir nicht schwer zu erraten, so wie die Wunde nun brannte und erst recht zog, als du dein Haar wuschst und Shampoo über die Wunde gespült wurde. Zu deinem Pech ging dein Zeitgefühl völlig flöten, während du deinen Gedanken nachhingst. Yuma hatte da doch eben etwas erwähnt. Dass sich die Drei Deppen von der Tankstelle teleportieren konnten oder etwas in der Art. War das sein Ernst gewesen oder eine Art schräger Vampirscherz? Wie ein Witz hatte es zumindest nicht geklungen. Das wiederum bedeutete also, dass Vampire sich womöglich wirklich teleportieren konnten. Es überlief dich eiskalt und du stelltest das Wasser noch etwas wärmer, sodass der Duschvorhang aus cremefarbenem Stoff schon allein vom Wasserdampf nass gewesen wäre. Wenn die Drei von der Tankstelle das konnten, dann sicher auch alle anderen Vampire. Oder zumindest die anderen Sakamakis. Immerhin konnte es ja sein, dass es zum Kräfteunterschied zwischen reinblütigen Vampiren und geschaffenen Vampiren zählte, wie es die Mukamis waren. Auf der anderen Seite erinnertest du dich an Yumas vage Aussage, sie hätten es nicht nötig, sich in Fledermäuse oder Nebel zu verwandeln, um irgendwohin zu kommen. Wenn sie sich teleportieren konnten, würde das einiges erklären. Auch und vor allem wie sie immer so lautlos und schnell von einem Fleck zum anderen kamen, wann immer du nicht genau aufpasstest. Da hattest du ja gar keine Chance gehabt! Mit einem Ruck wurde der Duschvorhang beiseite gerissen und du schriest schrill auf und griffst nach eben diesem, um dich zu bedecken. Dein Gesicht lief hochrot an und du starrtest direkt in Yumas braune Augen, der im ersten Moment überrascht wirkte und dann selbst ein wenig errötete. Hinter ihm stand Shu, der solche Regungen nicht zu kennen schien, denn er sah dich ganz unverwandt an. „Wa-was macht ihr hier drin?“, wolltest du mit noch immer vor Schreck schriller Stimme wissen. Yuma schnaubte wütend und die Röte wich aus seinen Wangen. „Die 10 Minuten sind um und du hast nicht geantwortet!“, giftete er empört und ließ den Duschvorhang los, den du noch immer als Sichtschutz wie ein Handtuch um dich gezogen hattest. „Wie angekündigt, kamen wir rein und als du dann noch immer nicht geantwortet hast, wollte ich halt nachsehen, wie es dir geht“, verteidigte der hoch gewachsene Vampir sich weiter. Nun war es an dir, rot anzulaufen. Du hattest nicht geantwortet? Du hattest Yuma gar nicht rufen hören, wenn du ganz ehrlich warst. Vermutlich warst du einfach zu sehr in Gedanken versunken gewesen, um es mitzubekommen. „Oh... e-entschuldige. Ich... brauche noch einen Moment“, gabst du kleinlaut von dir. Yuma schnaubte und ließ den Blick an dir hinab wandern. „Tu nicht so schüchtern. Als würde dein Körper irgendjemanden anregen.“ Dir blieb vor Empörung die Spucke weg. Wie konnte er soetwas nur sagen?! Die Schamesröte wich der Zornesröte. „Raus!“, zischtest du die beiden Vampire an, wobei Shu im Grunde nur Kollateralschaden war, denn der hatte ja wieder eigentlich nichts falsch gemacht und musste es mit ausbaden. Yuma warf dir einen missmutigen Blick zu und griff erneut nach dem Duschvorhang. „Pass auf, in welchem Ton du mit mir sprichst, Mesubuta!“ Da war es wieder. Mesubuta. „RAUS!“, schriest du nun laut und ironischerweise war es nun Shu, der reagierte. Er legte eine Hand auf Yumas Schulter und nickte gen Tür. „Wir gehen.“ Für einen Moment lieferten sich Shu und Yuma ein Blickduell, das scheinbar der Sakamaki gewann, denn mit genervten Schnaufen ließ Yuma den Duschvorhang los und trat noch vor Shu hinaus, der dir noch einen kurzen Blick über die Schulter zuwarf, ehe er die Tür hinter Yuma und sich schloss. Du warst wieder allein und beeiltest dich nun. Yuma hatte ja immerhin nur versucht, seine Pflicht, dich zu schützen, zu erfüllen, doch diesen dummen Spitznamen hätte er sich wirklich verkneifen können. Es ärgerte dich halt. Den ganzen Tag über folgten dir die beiden Vampire wirklich auf Schritt und Tritt überall hin. Da du heute offenbar mit Kochen dran warst, zumindest laut dem Plan, der am Kühlschrank klebte und mit einer gestochen scharfen Handschrift geschrieben worden war, die eigentlich nur Reiji gehören konnte. Du seufztest, als du es sahst. Doch Yuma und Shu halfen dir. Mehr Yuma als Shu, denn dieser stand in einer Ecke der Küche und lauschte seiner Musik. Ob er dich wirklich beschützen konnte, wenn etwas geschah, fandest du schon zweifelhaft. Vermutlich würde er es gar nicht mitbekommen, so versunken wie er in seine Musik war. Doch zumindest ging dir Yuma zur Hand, der sich als nicht nachtragend erwies und über den Vorfall im Badezimmer kein Wort mehr verlor, während er Gemüse putzte und klein schnitt. Stattdessen plauderte er munter und erzählte dir nicht nur, dass er das Gemüse, das ihr hier aßt, selbst angebaut hatte, sondern auch, wie er die Pflanzen im Garten und im Gewächshaus pflegte und dass jetzt im Winter natürlich weniger frisches Gemüse zur Verfügung stünde. Man merkte ihm so richtig an, dass ihm das viel bedeutete und ihm sehr wichtig war. Du musstest schmunzeln. Umso mehr allerdings ärgerte es dich, dass beim Essen schließlich die Hälfte der Anwesenden erst einmal das Gemüse aussortierte. Gerade als du etwas sagen wolltest, kam dir aber Yuma zuvor, der Azusa mahnte, sein Gemüse zu essen. Die Sakamakis ließ das allerdings unberührt. Es war schon fast klar, welche drei von denen ihr Essen sortierten, als seien sie Cinderella mit den Linsen. Reiji warf ihnen strenge Blicke zu, doch es war am Ende tatsächlich Ruki, der sie streng ansah und seine Aufforderung an alle richtete, die am Tisch saßen. „Ihr solltet das Gemüse auch essen. Sonst gibt es keinen Nachtisch.“ Diese Drohung reichte zumindest für Kou und Kanato, die nun wenn auch mit widerwilligen Mienen ihr Gemüse aßen. Blieben Ayato und Laito. Nicht, dass du Wert darauf legtest, dass die sich gesund ernährten. Du würdest ja damit drohen, sie nicht auszusuchen, doch das war ihnen wohl eh längst klar. Es war+ Reiji, der die passenden Worte fand. „Solltet ihr euer Gemüse nicht aufessen, werdet ihr vom Bluttrinken ausgenommen. Generell.“ Das zog. Zwar sah Ayato ziemlich bockig drein und drehte die Möhren noch ein paar Mal im Kreise, doch schließlich aß er sie dennoch. Apropos Wahl... Du fandest, es wäre besser, das bald zu entscheiden. Wenn du eh musstest, dann lieber sofort und nicht erst Abends, wenn alle begierig darauf warteten. Zwar war dir nicht wohl dabei, weil du noch immer müde und erschöpft warst, doch besser, als die ganze Meute gegen dich aufzubringen. Shu, der zu deiner rechten saß, legte eine Hand auf deine Schulter, als hätte er deine Gedanken gelesen und wolle dich beruhigend. Er sagte kein Wort, doch du lächeltest ihn dennoch dankbar an und sahst dann wieder auf deinen Teller, um selbst aufzuessen. Im Grunde war deine Wahl damit schon gefallen. Shu war bisher wirklich nur nett zu dir gewesen. Du schämtest dich fast, nicht schon eher an ihn gedacht zu haben. Also Shu. Nach dem Essen, während Kou und Kanato den Geschirrspüler einräumten, wenn auch beide wenig motiviert dabei waren, räuspertest du dich. „Wegen der Auswahl...“, begannst du zögerlich und sofort richteten sich alle Augen auf dich, ganz wie erwartet. Klar, du hattest ja indirekt das Zauberwort gesagt. Blut. Denn darum ging es ja allen hier bei dir nur – zumindest irgendwie. Ein Teil von dir hoffte eben noch immer, dass zumindest der eine oder andere in dir auch die Person sah, die du warst. „Ich werde heu-“ „Heute wirst du gar nichts“, unterbrach dich Subaru und schnaubte. „Wir haben ausgemacht, dass du dich heute ausruhen musst. Spar es dir für morgen auf.“ Reiji sah ein wenig pikiert drein ob Subaru unfreundlichem Tonfall, doch nickte zustimmend. „In der Tat. Nach dem Überfall“, meinte er und warf einen missgelaunten Blick auf seine Brüder, „brauchst du dringend Ruhe. Die Drei werden sich selbstverständlich noch ordnungsgemäß bei dir entschuldigen.“ Sein Ton klang streng und bestimmt, sodass du ziemlich sicher warst, dass er höchstpersönlich darauf achten würde, dass sie das taten. Du sahst unsicher gen Ruki und Yuma, die ebenfalls nickten. Kou grinste sogar aufmunternd in deine Richtung und meinte: „Genau. Du siehst noch ziemlich angefressen aus, M-neko-chan.“ Der Vampir mit den verschiedenfarbigen Augen zwinkerte dir zu. „Also ruh dich heute erst einmal aus.“ Auch wenn du noch ein wenig daran zweifeltest, ob sie sich auch alle daran halten würden, geschah das Unfassbare. Sie taten es. Keiner der Vampire verlor noch ein Wort darüber. Nicht einer von ihnen. Die ersten hatten sich bereits zurückgezogen und dir fiel gerade erst auf, dass die Sakamakis scheinbar ihren Tagesrhythmus deinem anpassten, wenn sie am Mittag schon alle auf gewesen waren. Dir sollte es gleich sein, solange sie dich in Ruhe ließen. Du gingst früh zu Bett. Der Tag war irgendwie ermüdend gewesen, obwohl du kaum etwas getan, denn abends hattest du bloß noch fern gesehen. Natürlich immer flankiert von Shu und Yuma, die dir wie Schatten folgten, selbst in einem Raum voller Vampire, wo die drei Deppen von der Tankstelle, die wo du so drüber nachdachtest, wohl du warst, nichts wagen würden. „Gute Nacht“, murmeltest du noch, als du gefolgt von den beiden Vampiren das Wohnzimmer verließt und zu deinem Zimmer gingst. Vor der Tür bliebst du stehen und wandtest dich deinen Bodyguards zu. „10 Minuten“, brummte Yuma und verschränkte die Arme. Shu schwieg wie zumeist. Sie hatten also wirklich vor, die Nacht über in deinem Zimmer zu bleiben und über dich zu wachen. Du seufztest ergeben. Da musstest du wohl durch. Doch es war noch immer besser, als wieder überfallen zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)