Besuch aus Amerika von phean ================================================================================ Kapitel 67: Frühlingsfest ------------------------- Freitag, 21. März „Wow, es ist ganz schön voll“, beeindruckt sah sich Sora um und griff unbewusst nach der Hand von Yamato. „Stimmt, es wollen wohl sehr viele ansehen“, kicherte Mimi und freute sich. Das war das letzte Ereignis, was vor dem Studienbeginn stattfinden wird. Das Frühlingsfest der Mittelschule, was auch als Abschlussfest vor den Schulferien gilt. Ein wundervoll gestaltetes Fest, was besonders Mimi immer viel Freude bereitet hatte. In Amerika hatte sie das nicht gehabt, was sie sehr bedauert hatte, aber dagegen war nun nichts mehr zu machen. Sie freute sich nun wieder an einem teilnehmen zu können. Das mit ihrem Traummann und mit ihrem besten Freund. Dieser hatte sich einige Wochen vor ihr zurückgezogen, doch langsam waren sie sich wieder näher gekommen. Und Mimi hatte bemerkt, dass Koushiro ein Mädchen in der Nähe hatte, das wohl Interesse an ihm hätte. Aber der Nerd schien das noch nicht so zu bemerken, aber Mimi war sich sicher, dass er das noch früh genug erkennen würde und vielleicht mochte er sie auch. Sie wünschte sich für ihn, dass er glücklich wird. Somit konnte sie sich auf ihre Beziehung konzentrieren und diese ging sie langsam an, auch wenn sie Taichi eher anhalten musste langsam zu machen. Denn ab und an vergaß er doch seine männlichen Triebe, aber sie wussten beide um ihre Gefühle, auch wenn sie es nicht aussprach. ❀ ❀ ❀ Nervös wippte Kari auf und ab und steckte Yoko und Yuri an. Auch die zwei wurden leicht nervös und sie malten sich aus, was sie alles falsch machen könnten. Es war nun doch ein großes Ereignis. Sie standen in der Aula und machten gleich noch einige Aufwärmübungen. Auch die Schulband spielte sich ein und stimmte ihre Instrumente. Die Theaterspieler gingen ihre Texte noch einmal durch. Und seit es das Projekt der Theater AG war, hatte auch Takeru kaum mehr etwas damit zu tun. Doch sie hatten alle etwas beigetragen und er würde auch noch seine Belohnung bekommen. Hikari hatte sich sehr zurückhalten müssen, damit sie ihm nicht die Überraschung nahm. Dass sie seine Geschichte liebte, hatte sie ihm während den Proben immer und immer wieder gesagt. Er hatte sich freiwillig dazu entschieden, sich aus den Proben rauszuhalten. Als sich die drei gerade wieder beruhigten, wurden die Leute in den Saal gelassen. Der Chor und die Band stand bereits an ihrem Platz. Die Theaterleute warteten hinter dem Vorhang und als alle Leute Platz genommen haben, es sich beruhigte und auch Zeit wurde, wurden die Lichter ausgeschaltet. Als es dunkel war, verschwand auch die Nervosität von Hikari. Sie vermied den Blick ins Publikum extra, weil sie ihren Bruder, Takeru und die anderen nicht sehen wollte. Dann würde sie sich schämen. Vor allem vor Mimi. Diese sang einfach viel besser. Doch es begann auch sofort, nachdem sie diese Gedanken beiseite geschoben hatte. Takerus Geschichte war wundervoll, wie die Brünette fand, aber auch genauso traurig. Sie handelte von einem jungen Mann, der seine Verlobte verloren hatte. Sie starb, war jedoch als Engel immer noch bei ihm und wünschte ihm nur das Beste. Sie wollte, dass er sein Lächeln wieder fand, dass er wieder glücklich werden würde. Doch er konnte nicht, zwang sich weiter zu trauern und wollte nie wieder fröhlich werden. Er lernte zwar eine junge Frau kennen, doch während sie Interesse an ihm zeigte, konnte er sie nicht als Frau sehen. Allerdings wollte seine Verlobte, dass er sich ihr öffnete und erschien erst ihm und dann auch ihr. Letztlich schaffte er es Abschied von ihr zu nehmen und mit der anderen Frau zusammen zu kommen. Hikari traten meist Tränen in die Augen, als der Engel letztlich verschwand. Sie hatte sich in die Geschichte verliebt und in diese Figur. Immerhin war sie die gesangliche Stimme von ihr. Sie hatten es so gemacht, dass das Stück immer wieder Pausen und somit Standbilder hatte, die sie musikalisch untermalten. Während Hikari, Yoko und Yuri die drei Protagonisten der Geschichte darstellten, waren die restlichen Chormitglieder die Backgroundsänger. Besonders bewegend waren für Hikari das Lied, als der Engel den trauernden Mann beobachtete und das Duett zusammen mit Yoko, dieses war auch ihr Schlusslied. Das hatten sie vom ‚Prinz aus Ägypten‘ genommen – When you believe. Als sie es anstimmten, ergriffen sie die Hand der jeweils anderen. Dabei lief es Kari eiskalt den Rücken runter, ehe es ihr warm wurde. Sie hatte sich in dieses Lied verliebt und zusammen mit Yoko zu singen, war sehr schön. Immerhin würden sie auf andere Oberschulen gehen. Als sie leiser wurden und ihr Gesang verstummte, beendeten die Theaterspieler mit einer abschließenden Szene das 60-minütige Stück. Erleichtert atmete Hikari auf und sah zu ihren zwei Freunden. Es war geschafft, zumindest fast. Sie würden sich noch verbeugen und dem Publikum danken und danach musste der Chor bereits hinaus zur Bühne und später gab es noch das Abschlusslied nach der Dankesrede des Direktors. ❀ ❀ ❀ Seufzend versuchten sie zur Ruhe zu kommen. Sie hatten sich noch einmal frisch gemacht und durchgeatmet. Etwas gegessen und getrunken und nun waren sie auf dem Weg zur Bühne hinaus. Nach dem Stück hatte Hikari nicht mit den anderen gesprochen. Doch nun lief sie quasi in diese, jedoch mit einem vollkommen anderem Hintergedanken. Während die älteren bereits anfingen sie wegen ihres Gesangs zu loben, packte sie die Hände von Taichi und Mimi und zog sie mit sich. „Hikari, das war ...“, Mimis Augen strahlten. „Nicht jetzt“, unterbrach sie sie. „Aber Kleine, es war einfach ...“ „Nicht jetzt, hab ich gesagt“, Kari zog sie einfach weiter und durch die Menge. Der Rest folgte ihr verwirrt. Auch ihr Bruder wirkte nun deutlich durcheinander. Immer wieder ließ die Brünette den Blick zum Dach des Schulgebäudes gleiten, dann blieb sie stehen. „Hier, also genau hier, bleibt ihr stehen“, trichterte sie den Beiden ein. „Aber warum?“, verwirrt sah sich Taichi um, es war noch ein gutes Stück bis zur Bühne, er hatte eigentlich etwas weiter vor gewollt. „Nein, nein, nein – ihr bleibt hier stehen“, sie begann zu grinsen. „Was ist denn hier? Wir werden doch nicht etwa …?“, Mimi wollte es wissen. „Lasst euch überraschen“, Hikari ließ sie los, gab Takeru tatsächlich einen flüchtigen Kuss und verschwand dann in der Menge und in Richtung Bühne. Sie würden es schon selbst merken, weshalb sie hier stehen sollten. Tatsächlich war die Rede des Direktors langatmig und langweilig. Mehrmals dachte Taichi darüber nach sich kurz davonzustehlen und etwas zu Essen zu holen. Doch seiner Schwester zuliebe bewegte er sich nicht fort. Warum konnte er sich selbst nicht erklären, immerhin würde es niemandem auffallen. Doch da beendete der Mann hinter dem Mikro seine Rede und bedankte sich für ein wundervolles Schuljahr und wünschte allen noch viel Spaß auf dem Fest. Nur wenige Minuten danach setzte der Chor an und Mimi stieß ihren Ellenbogen in seine Seite. „Taichi, sieh mal“, ihr Finger deutete auf das Dach des Schulgebäudes. Sein Blick glitt hinauf und er sah mehrere Personen mit Säcken dort oben stehen. Verwirrt sah er hinauf und dann zu dem Mädchen neben sich. Ihre Augen glitzerten freudig und ihre Hand ruhte an seinem Arm. Langsam zog er die Hand aus seiner Hosentasche und verhakte ihre Finger miteinander. Erst viele Momente später segelte das, was sie oben von den Dächern regnen ließen zu ihnen hinunter. Der Wind trug es weit fort. Es waren Blüten. „Wie wunderschön“, hauchte die Brünette neben ihm, „ein Blütenregen.“ Auf seinen Lippen erschien ein Lächeln, „ja, wunderschön … so wie du“, den letzten Teil hauchte er lediglich. „Taichi ...“ „Mh?“ „Ich liebe dich ...“ Hosted by Animexx e.V. 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