Besuch aus Amerika von phean ================================================================================ Kapitel 47: Mädelstag --------------------- Donnerstag, 14. November Lachend lehnte sich Mimi nach hinten. Diesen Tag hatte sie so herbeigesehnt. Sehnlichst hatte sie sich auf einen Shoppingtag gefreut. Und nun saßen sie hier im Shoppingcenter und tranken Kaffee. Das war eigentlich schon lustig. Dabei hatten sie noch gar nicht angefangen und waren gerade einmal von der Schule hierher gelaufen. Hausaufgaben hatten sie zu ihrem Glück nicht viele auf und selbst dann, wollten sie diese am Abend machen. Auch Hikari hielt sich leicht den Bauch und griff nach dem Strohhalm in ihrem Milchshake. „Jetzt lasst mich“, zwang Miyako die zwei, doch kicherte trotzdem leicht. „Das wirst du so schnell nicht wieder los“, schlussfolgerte Sora und trank von ihrem Kaffee. „Glaub ich auch“, nun grinste Miyako schräg und aß dann noch schnell den Rest ihres belegten Bagels auf, „also, ich dachte wir wollten einen Mädelstag zum Shoppen und nicht, um hier blöd rumzusitzen.“ „Stimmt! Ja!“, rief Mimi auf und streckte ihre Hand nach oben, sofort hatte sie sich wieder beruhigt und war Herr ihrer Gesichtsmuskeln, „ich brauche dringend was zum Anziehen.“ „Das tust du immer“, warf die Älteste ein. „Ja, aber dieses Mal … ich brauche … wartet“, sie kramte in ihrer Handtasche, „so hier“, sie zog einen Zettel heraus und faltete ihn auf, „ich brauche etwas zum Schlittschuhlaufen, das will ich unbedingt machen und dafür brauch ich ein neues Outfit mit dem ich auf dem Eis glänzen kann“, grinste die Brünette, „… dann für Weihnachten, denn sind wir ganz ehrlich … mein großer Traum … ein Date an Weihnachten“, schwärmte sie und malte sich bereits das perfekte Date mit Koushiro aus. Dass sie dabei einen kleinen Wermutstropfen verspürte, blendete sie einfach aus. „Das ist dein großer Traum?“, verwundert sah Hikari sie an. „Deiner nicht?“, Yoleis Auge weiteten sich, „wie schön es wäre, an Heiligabend mit Ken durch die Stadt zu laufen, nach einem schönen Essen, zum großen Weihnachtsbaum in der Innenstadt und die Lichter betrachten“, säuselte sie und versank in ihren Gedanken. Das schüchterte die Jüngste glatt ein wenig ein, auch sie würde sich das wünschen, doch sicher würden ihre Eltern ‚nein‘ sagen und sie würde auch nie eine Einladung bekommen. Sora kam sich dabei etwas fehl am Platz vor. Sie war die Einzige, die schon länger einen Freund hatte, zwar hatte auch sie das letzte Weihnachten allein verbracht, aber sie erhoffte sich ebenso wie ihre Freundinnen ein schönes Weihnachtsfest mit Matt. „Dann suchen wir alle doch einfach mal nach einem schönen Weihnachtsoutift und wenn nicht, dann tragen wir es wann anders“, lächelte die Rothaarige. „OH“, riss Mimi in diesem Moment die Augen auf, „ich hab eine Idee wann“, grinste sie und war mit einem Schlag ganz aufgeregt, dass sie auch ihren Zettel fallen ließ. „Und zwar?“ Mimi beugte sich nach ihrem Zettel, „nein, noch nicht“, lächelte sie und fasste sich an die Nase, „das muss ich erst noch abklären ob das machbar ist“, sie kicherte verschwörerisch und nahm sich vor, mit Izzy zu reden. „Spielverderberin“, seufzte Yolei und griff nach dem Cappuccino vor sich, „was steht noch auf der Liste?“, wollte sie wissen und trank diesen dann leer. „Ach ja“, die Brünette bügelte ihn mit der Hand glatt und sah weiter über die unnötigen Punkte, „Silvester und dann eigentlich nichts mehr … nichts wichtiges …“ „Und das müssen drei separate Outfits sein?“, hakte Hikari nochmal nach. „Natürlich.“ „Aber für Weihnachten und Silvester ist es schon noch etwas früh, meint ihr nicht?“, Miyako sah sich in dem Shopping-center um. Es hing zwar vereinzelt schon Deko, doch Stimmung war noch nicht richtig da. „Der Schnee fehlt noch, dann kommst du auch noch in Weihnachtslaune“, grinste Mimi. „Ja, aber gerade“, murrte die Brillenträgerin. „Lasst uns doch auch gleich ein paar andere Läden durchsehen und uns Inspiration für Geschenke holen“, beschloss Mimi dann noch. Die Mädchen hoben den Kopf. Dafür war es wirklich noch früh, doch gerade war noch nicht der Trubel in den Lädchen und die Sachen konnten sie auch später holen, falls sie gleich etwas fanden. „Lieber zu früh, als zu spät“, zuckte Sora mit den Schultern. „Ja, da hast du wohl recht“, gab nun auch die Lilahaarige nach. ❀ ❀ ❀ Nachdenklich drehte sich Mimi vor dem großen Spiegel im Gang vor den Umkleiden. „Mädels, kommt endlich raus, ich will eure Sachen sehen und ich brauch auch euer Auge“, rief sie. Weiterhin besah sie sich ihr Outfit zum Schlittschuhfahren skeptisch. Eine blickdichte rosa Strumpfhose, einen Bordeaux-farbenen Rock, ein dicker Pulli und dann würde sie noch ihren neuen grünen Mantel darüber ziehen, den sie sich vor einigen Wochen neu gekauft hatte. Endlich zogen auch die anderen Mädels ihre Vorhänge zurück, wenn Kari nicht wohl war, dass sie nur momentan nur eine Leggins an hatte und nichts darüber. „Wenn du einen Mantel drüber trägst, dann sieht dir schon niemand auf den Po“, kicherte Mimi und traf den Nagel auf den Punkt. Die Jüngste lief puterrot an und zog den Vorhang gleich wieder zu. „Ach Kari“, versuchte Sora es. „Nein, sie hat es versaut, ich will einen längeren Pulli“, murrte die Brünette in ihrer Kabine. „Den bring ich dir aber nicht“, sang die Verursacherin und zupfte an der Brillenträgerin herum. „Dann nicht!“ „Aber es sieht süß aus“, sagte Mimi erneut. Dieses Gezanke ging noch eine Weile, ehe Hikari sich doch hervor traute und Mimi ihr prompt auf den Hintern schlug und kicherte. Kari drehte sich wütend um und jagte ihre Freundin durch den halben Laden. Sie probierten sich durch verschiedene Lädchen durch. Hatten letztlich ein Outfit zum Schlittschuhlaufen und eines für Weihnachten, doch weder ein Termin für das eine noch eine Verabredung für das andere stand fest. „Und für was haben wir das nun gekauft?“, wollte Hikari wissen und war immer noch verärgert über den Verlauf des Nachmittags. „Für die Möglichkeit … Und wenn nicht, also bitte, wir werden es doch wohl schaffen Schlittschuhlaufen zu gehen“, protestierte Mimi und nippte an ihrer heißen Schokolade. Sie saßen schon wieder in dem Café. „Wenn wir noch öfter herkommen, dann hätte ich gern Stammkundenrabatt“, warf Miyako ein. Ein Kichern machte die Runde. „Gut, wann sollen wir Schlittschuhlaufen?“, packte Sora die Sache an. „Solange es noch nicht schneit, wollen Daisuke und Ken noch mit Taichi trainieren, da werden sie wohl nicht mitkommen“, sprach Hikari, „zudem ist es schöner, wenn es dabei schneit“, lächelte sie verträumt. „Das stimmt.“ Sie lächelten sich fröhlich an. Die Weihnachtszeit war magisch für sie alle. Besonders Mimi erinnerte sich gern an ein Jahr zurück, als sie Palmon unter ihrem Baum gefunden hatte. Das war schön gewesen, doch nun auch schon wieder Jahre her. Auch Sora dachte gern zurück. Wenn es auch ein unglückliches Ende genommen hatte. Doch dabei war sie Yamato um so vieles näher gekommen. Bei diesem Gedanken wurde sie rot, jedoch war sie ihm zu dieser Zeit nicht so nahe gekommen. Aus ihnen war nichts geworden. Das hatte sich nun geändert. Ein verliebtes Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit. Sie liebte ihn wirklich. „Dann können wir doch erst einmal Dezember festhalten“, fragte Miyako in die Runde und betrachtete sie. „Auf Davis kann ich zwar verzichte, aber …“, murmelte sie noch. „Das glaub ich dir“, lachte Mimi. Aber auf Tai könnte sie verzichten, dachte sich die Braunhaarige, beließ es allerdings dabei. Sie wollte ebenso Schnee wie die anderen Mädchen. Das dauerte eben noch. Ohne die dreh war es aber nicht das Gleiche und wenn sie ohne sie gingen, wäre auch Ken nicht dabei. Nachdenklich rührte Miyako in ihrem Milchshake herum. Es war immer noch so komisch. Sie hatte es noch nicht geschafft mit dem Amerikaner zu reden. Irgendwie war entweder er weg oder sie und dann hatte sie keinen Mut dazu oder die anderen waren dabei. Es war immer etwas, was sie davon abhielt. Das konnte so einfach nicht weiter gehen. Sie musste das endlich klären. Aber sich mit ihm zu treffen, das erschien ihr auch falsch dafür, sie würde das lieber bei einem zufälligen Aufeinandertreffen besprechen. So fasste sie den Entschluss und nahm sich wirklich vor, dass das nächste Mal zu klären, wenn sie sich zufällig trafen. ❀ ❀ ❀ „Hier, seht mal, das ist doch süß“, rief Mimi und nahm sich einen Pinguin mit einer Wintermütze aus dem Regal. Sie strich über das flauschige Fell und kicherte. Er war kuschelig und sah einfach süß drein. Nachdenklich starrte sie das Stofftier an. „Der ist wirklich süß“, lächelte Hikari. „Denkst du gerade daran das Koushiro zu schenken?“, wollte Sora wissen. „Nein, der findet Stofftiere nicht gut“, schüttelte sie den Kopf. Sie wusste nicht, wie er das finden würde, doch sie wollte ihm kein Stofftier schenken. So legte sie es zurück und sah sich weiter um. Eigentlich hatte sie noch gar keine Idee, was sie dem Nerd schenken sollte und in seiner Liebe zu seinem Laptop wollte sie ihn eigentlich eher weniger unterstützen, doch sie konnte es auch nicht auslassen. Also musste sie darüber nachdenken. Vielleicht würde sie ihm doch etwas dazu schenken, aber da würde sie länger darüber nachdenken müssen. Sora und Miyako blickten sich währenddessen in der CD Abteilung um. „Was willst du verschenken?“, wollte die Jüngere wissen. „Ich weiß nicht.“ „Eine CD?“ „Nein, er macht genug eigene Musik, da braucht er keine Musik von Fremden.“ „Was schaust du dann?“ „Keine Ahnung“, lustlos zuckte die Rothaarige mit den Schultern. Als sie allerdings eine CD in die Hand nahm, bekam auch sie eine Idee und begann zu lächeln. „Was ist jetzt los?“, Miyako rückte ihre Brille zurecht. „Ach nichts“, lächelnd schüttelte die Ältere den Kopf und damit wusste sie, was sie verschenken könnte, gut, dass Mimi das vorgeschlagen hatte, denn das würde länger brauchen. „Weißt du auch was?“, wollte sie dann von ihrer Freundin wissen. „Nein … soll ich auch für Ken etwas besorgen?“, fragte sie dann. „Wieso denn eigentlich nicht?“, grinste Mimi und trat zu ihr. „Du magst ihn doch, da ist es doch in Ordnung, wenn du das machst“, sagte auch Hikari. „Meint ihr? Schenkst du Takeru etwas? Oder du Tai?“, die Lilahaarige blickte von der Jüngsten zur Ältesten. Die Brünette lief sofort rot an und stockte sichtlich. Sie öffnete zwar ihren Mund, doch es kam nichts heraus. Sie hatte noch keine Idee was sie ihm schenken sollte. Soras Augen weiteten sich leicht, darüber hatte sie noch nicht nachgedacht. Yamato hatte sich eine Zeit lang nicht mit ihm verstanden, aber er war ihr bester Freund. Also würde sie ihm schon etwas schenken. „Keine Ahnung, vielleicht einen neuen Fußball … oder aber … ähm …“, sie überlegte, „einen Duden …“, grinste sie dann. Die Mädchen lachten auf. „Wie wäre es mit einer Zulassung für die Uni?“, kam es von Mimi. Hikari hob den Kopf und sah zu ihrer Freundin. „Es ist bald Bewerbungsschluss“, überlegte Sora, „hat er sich schon irgendwo beworben?“ Die Jüngste überlegte, sie hatte mal etwas in dieser Richtung gesehen, doch sie war sich nicht unbedingt sicher. Er hatte auch einmal etwas angedeutet, doch nie konkret etwas gesagt. Sie sollte ihn einmal fragen. „Ich weiß nicht“, antwortete sie daher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)