Besuch aus Amerika von phean ================================================================================ Kapitel 39: Erfolg ------------------ Mittwoch, 2. Oktober Lächelnd sah Takeru zu seiner jüngeren Freundin. Diese hob den Kopf und erwiderte das Lächeln. Dann widmete sie sich wieder dem Mädchen neben sich. „Also wenn ich das dann so schreibe, muss ich dann nicht … wo kommt denn dann die Zeit hin und wie muss ich dann das Tempus beachten?“, fragend sah ihre Klassenkameradin auf. In kurzen Worten erklärte Hikari ihre Lösung und ihre Gegenüber schien damit dann auch zufrieden zu sein. „Hikari, du bist klasse“, strahlte Daisuke und schrieb sich das der Brünetten auf, „jetzt hab ich das auch endlich verstanden. Du bist wirklich gut“, grinste er und freute sich. Hikari zog ihre Mundwinkel einen Moment nach oben. Sie freute sich, dass auch Daisuke davon profitieren konnte. „Hikari, komm … wir müsse noch zu Frau Honoka“, riss Yoko die Brünette aus den Erklärungen. Die Angesprochene hob den Kopf, ihre Klassenkameradin und auch beste Freundin im Raum, gesellte sich zu ihr und lächelte sie mit einem munteren Lächeln an. „Stimmt …“ „Mädels, wir kommen zu spät, wenn ihr euch also mal in Bewegung setzen könntet“, kam es auffordernd von der Tür. Beide wandten ihren Kopf zu dieser, so wussten sie sofort, wem diese Stimme gehörte. Yuri verdrehte kopfschüttelnd ihre Augen, während Hikari kicherte und bereits ihre Sachen packte. „Falls du noch Probleme hast, kann ich dir morgen nochmal helfen“, sagte sie zu ihrer anderen Klassekameradin und erhob sich. Ihre Rucksäcke nahmen die Mädchen über die Schulter und schon zog Yuri an ihrer Hand. „Na komm, damit er sich nicht noch weiter aufregt.“ „Was heißt hier, dass ich mich aufregen?“ „Weil du das immer machst, lieber Yoko“, sie schlug ihm mit der flachen Hand leicht auf die Brust, während sie an ihm vorbei ging. „Tu ich gar nicht“, beschwerte er sich und sah dann zu der anderen. Kari lächelte wieder einmal und zuckte mit den Schultern. „Du verstehst es also auch nicht“, kommentierte er und legte seine Hand unbewusst auf den Rücken der Yagami. „Nein … nun wirklich nicht“, lachte sie und sah noch einmal kurz über ihre Schulter zurück in das Klassenzimmer. Die junge Frau bemerkte erneut das Lächeln von TK und dann ging ihr Blick zu Daisuke, der missmutig sein Gesicht verzog, dann zurück zu dem Blonden. „Was … was hast du gesagt?“, wandte sie sich erneut an Yoko. „Nur, dass wir uns beeilen sollten“, sprach dieser verwundert und nahm seine Hand von ihrem Rücken. „Und wer trödelt hier? Das seid ihr zwei“, rief ihnen Yuri zu, welche bereits den Gang entlanglief. „Dieser Yoko ist komisch“, brummte Daisuke. „Wieso? Bist du eifersüchtig?“, grinste Wallace und pikste den Brünetten in die Seite. „Was?“, der Fußballer riss seine Augen auf und starrte den Blonden an. Was war in ihn gefahren? Wieso sprach er von Eifersucht? War er nicht auch hinter Hikari her? Noch immer war sich Davis sicher, dass sein ungebetener Poltergeist hinter der Jüngeren her war. Dass auch er etwas von ihr wollte. Wer konnte auch diesem zuckersüßen Lächeln und den unschuldigen braunen Rehaugen wiederstehen. Sie war bezaubernd. Ein Engel auf Erden, genau wie ihr Digimon. Nachts träumte er von ihren rosigen Wangen, den verführerisch geschwungenen Lippen und dem süßen Lächeln, welches sie täglich auf ihren Lippen trug. Ein wohliges Seufzen kam ihm über die Lippen, dann erinnerte er sich wieder an Yoko, den Jungen aus der Parallelklasse. Sein Mund verzog sich erneut und er drehte seinen Kopf zu Takeru. Dieser hatte den Blick gesenkt und starrte in sein Englischbuch vor sich. „Hey, was denkst du über ihn?“ Verwirrt hob der Angesprochene den Kopf und sah zur Klassenzimmertür, dort war natürlich niemand mehr, daher zuckte TK mit den Schultern. „Er ist doch nur ein Junge, der mit ihnen im Chor ist, da ist doch nichts dabei“, er versuchte möglichst gelassen zu sprechen. „Sie ist meine beste Freundin“, bei diesen Worten zog sich alles in dem Basketballspieler zusammen, „ich würde es schon erfahren, sollte sie plötzlich einen Freund haben.“ „Und das hat sie nicht“, eindringlich sah Daisuke zu seinem Freund. Nervös biss sich der Ältere auf die Unterlippe, dann schüttelte er den Kopf, „nein, hat sie nicht.“ „Gut“, erleichtert lehnte sich der Braunhaarige zurück. Takeru klappte hastig seine Bücher zusammen und erhob sich, „ich muss zum Basketball, musst du nicht auch langsam los?“, wandte er sich noch einmal an den Jüngeren. Dieser sah auf die Uhr und schrak auf. ❀ ❀ ❀ „Hey Davis, sieh mal. Ist das nicht …“ „Hikari“, rief der Fußballer freudig aus. Sie wartete auf dem Schulhof und er war sich sicher, dass sie nicht auf Wallace wartete, denn der hatte sich von ihm verabschiedet, als er sich selbst auf den Weg zur Fußball-AG gemacht hatte. Die Augen des Brünetten begannen zu leuchten, als er sie dort so stehen sah. „Wartet sie auf dich?“, kam grinsend einer seiner Teamkollegen zu ihm. Daisuke erwiderte das Grinsen und nickte selbstsicher, „natürlich … sie ist schon seit langem hinter mir her.“ Er grinste seine Kumpel aus dem Club an. „Na, da wirst du anscheinend enttäuscht, sie wartet wohl doch nicht auf dich“, zog ihn ein anderer auf. Erschrocken sah Daisuke von diesem zu seinen anderen Teammitgliedern und dann wieder zu dem Mädchen. Tatsächlich war sie nicht mehr alleine. Ein flaues Gefühl machte sich in ihm breit. Doch bald wich es einem stechenden Gefühl. Sein Herz schmerzte und was sollte er jetzt denken oder fühlen? Irgendwie fühlte er sich komisch. Nachdenklich verzog er seinen Mund und zog seine Stirn kraus. Dabei beobachtete er die zwei Menschen und wusste es einfach nicht. Am liebsten würde er zu ihnen gehen, doch das erschien ihm irgendwie falsch. Zudem hatte er sich gerade vor der halben Mannschaft zum Idioten gemacht, denn diese lachte gerade über ihn und er konnte nichts sagen, was sie zum Schweigen bringen könnte. Auch vor der Jüngeren wusste er nichts zu sagen. Er schaffte es nicht einmal vor ihr über seine Gefühle zu sprechen, obwohl er das gerne würde. Er könnte es einfach herausschreien, doch das war nicht angemessen genug. Nicht ihr gegenüber. Um es ihr angemessen sagen oder auch zeigen zu können, musste er sich etwas Anderes überlegen. Sie war es wert, dass er wartete und sich etwas wirklich Romantisches überlegte. ❀ ❀ ❀ Immer wieder sah Hikari auf ihre Uhr. Dann hob sie den Blick und sah sich erneut auf dem Schulhof um. Wie lange er heute wieder brauchte? Leise seufzte sie und senkte ihren Kopf wieder. Aus ihrer Tasche fischte sie ihr Handy und bemerkte, dass sie keine neue Nachricht hatte. Also wartete sie weiter. Schon bald hörte sie seine Stimme und wie er sich von seinen Freunden der AG verabschiedete. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und mit einer unverfänglichen Umarmung begrüßte sie ihn. Immerhin hatten sie sich fast zwei Stunden nicht gesehen. „Du hast auf mich gewartet?“, fragte er lächelnd und trat einen Schritt zurück. „Ja …“, sie rieb sich nervös den Arm und sah zur Seite. Sie wusste nicht, wie sie beginnen sollte. „Was ist los?“, aufmerksam musterte er sie und hob ihr Kinn leicht an, damit er in ihre Augen sehen konnte. Hikari blickte wiederum in seine und fasste sich ein Herz. „Wieso hast du nichts gesagt?“, wollte sie von ihm wissen. Sie sah wie sich ein Fragezeichen auf seinem Gesicht ausbreitete. Erneut holte die Brünette tief Luft. „Wir hatten vorhin Probe“, begann sie. „Ja, das hab ich mitbekommen. Ich glaube, du bist vor mir aus dem Klassenzimmer“, er grinste die Jüngere an. Damit brachte er sie durcheinander und sie blinzelte mehrmals. „Ja, gut, du warst bei der Probe, wie war sie?“, er lachte leise. Es amüsierte Takeru, wie sie darauf reagierte, „komm, lass uns losgehen, dann bring ich dich Nachhause.“ Er legte eine Hand auf ihren Rücken und schob sie leicht zum Schultor. „Also?“, er blickte sie auffordernd an, „was gibt’s?“ Sie waren bereits einige Schritte vom Schulgelände gelaufen, dann blieb sie wieder stehen. „Wieso hast du nicht gesagt, dass du deinen Aufsatz von der Schulaufgabe aus dem letzten Jahr umschreiben solltest?“ Die Brünette verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah verstimmt zu ihm auf. Sie war nicht direkt beleidigt, doch es verletzte sie trotzdem, denn schließlich war sie seine beste Freundin und sie dachte, dass er ihr alles erzählen würde. Trotzdem hatte er das viele Monate vor ihr geheim gehalten. Nun war es an ihm sie anzustarren. Dann lächelte er wieder. „Entschuldige, eigentlich sollte es eine Überraschung sein, doch ich hab vergessen, dass du im Chor bist“, er kratzte sich am Hinterkopf und lachte leise. „Ja, hast du und du hast es mir nicht gesagt“, sie zog einen Schmollmund und ging an ihm vorbei. „Ach Hikari, bitte entschuldige … es tut mir leid …“, er hastete ihr nach und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ja, ich hab es innerhalb der letzten Monate umgeschrieben, vor acht Tagen hab ich es abgegeben – also umgeschrieben als Theaterstück – und bisher haben sie es wohl Korrektur gelesen und nun euch Bescheid gegeben“, erklärte er, „sie haben gesagt, dass sie es nicht nur als Theaterstück machen wollen, sondern dass der Chor und die Musik-AG auch noch mithelfen sollen.“ „Ja, das haben wir heute auch erfahren, aber wir wissen noch nichts Näheres zu dem Stück“, nickte die Jüngere, „um was geht es? Du hast bei dieser Schularbeit auch nicht gesagt, um was es geht.“ Seine Mundwinkel zogen sich zufrieden nach oben. „Gut, werdet ihr es noch erfahren?“ „Ja, da wir Lieder dazu auswählen sollen …“, nickte sie. Sein Mund verzog sich nun nachdenklich. Das war eigentlich das gewesen, weswegen er sie überraschen hatte wollen. In gewisser Weise hatte er beim Schreiben an sie gedacht. Sie hätte es eigentlich erst bei der Aufführung sehen sollen oder am besten auch gar nicht. Irgendwie war es ihm peinlich. Doch beim Frühlingsfest – auf dem es letztlich aufgeführt werden soll – würden es viele Menschen sehen. Fast alle seine Mitschüler und auch Eltern und Geschwister. Sein Name war nicht unbekannt an der Schule. Die Basketballspiele der Schulmannschaft waren gut besucht. Aber von ihnen wusste niemand, dass das Stück von ihm sein würde. Er hatte auch darum gebeten, dass es vorerst unter ihnen bleiben würde. Aber hatte dann Frau Honoka ihnen gesagt, dass es von ihm war? „Woher wusstest du, dass das von mir ist?“, fragend zog er seine Augenbrauen in die Höhe. Hikari zuckte mit den Schultern, „sie hat uns den Anfang vorgelesen und es hat sich einfach nach dir angehört“, gab sie ganz selbstverständlich von sich. Takeru stockte, dann musste er wieder grinsen, „also hast du es gar nicht wirklich gewusst und mich auf gut Glück zur Rede gestellt?“, er lachte. „Ja“, sie grinste zurück. „So gut kennst du mich also, dass du meinen Schreibstil herauslesen kannst“, er musste immer noch lachen und war fast schon stolz auf sie, dass sie das bemerkt hatte. „Sag mich das nächste Mal, wenn du so viel Glück hast“, kam es leise von dem Mädchen und sie sah zu ihrem besten Freund. Sein Gesicht wurde milde und er nickte, „ok, mach ich, keine Geheimnisse mehr. Ich werde dir alles sagen!“ „Gut! Dann bin ich zufrieden, aber das musst du auch wirklich einhalten“, drohend hob sie ihren Zeigefinger. Takeru nickte, „geht klar. Aber du weißt, dass du dann auch nichts mehr geheim halten darfst? Also ich meine so rein überhaupt nichts?“ „Was willst du denn alles wissen?“, ihre Augen weiteten sich leicht. „Also wann du deine Tage hast und wann nicht, muss ich nicht wissen“, er biss sich auf die Unterlippe, während sie deutlich rot anlief. Verlegen drehte sie sich zur Seite und wollte ihr Gesicht verstecken. Das war gerade zu viel. „Ach komm schon, das war ein Witz“, lachend legte der Blonde einen Arm um sie und zog sie an sich, „gut, das war auch nicht gerade nett“, er streckte ihr leicht die Zunge raus. „P-pa-passt schon …“, nuschelte die Jüngere und senkte den Blick. „Nein, nein … ich mach es wieder gut … komm, gehen wir durch den Park, dann holen wir uns beim Eiswagen ein … oh stell dir vor … ein Eis“, grinste er und brachte sie zum Lächeln. Zufrieden betrachtete er das Mädchen in seinem Arm und ging mit ihr los. TK fand es schön, wenn sie lächelte oder lachte. So war sie am hübschesten. Sie war zauberhaft und er konnte sich glücklich schätzen sie zu kennen. Er war froh sie zu kennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)