Besuch aus Amerika von phean ================================================================================ Kapitel 22: Das erste Mal ------------------------- Dienstag, 23. Juli „Mimi, ich glaube, ich drehe gerade durch“, jammerte Sora und kaute nervös auf ihren Fingernägeln herum, „was soll ich nur machen? Ich meine, was soll ich anziehen? Was soll ich für die Nacht mitnehmen? Was erwartet er? Was erwarte ich? Werde ich bei ihm im Bett schlafen oder auf einer extra Matratze oder gar im Wohnzimmer?“, Sora machte ohne Punkt und Komma weiter. Sie löcherte ihre Freundin mit Fragen und ließ ihr keine Zeit zu antworten. Doch als die Braunhaarige zu kichern begann, stoppte das Mädchen doch, „was?“, fragte sie die Jüngere. „Sora, mach doch nicht so einen Stress. Es wird sicher ganz schön. Je weniger du dir Gedanken oder Sorgen machst, desto besser ist es für dich und auch für ihn“, versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen. Das war ihr vollkommener ernst. Schließlich hatte sie schon ein paar Freunde gehabt. Daher hatte sie Sora wohl auch angerufen. „Aber …“ „Kein aber … jetzt atme tief durch und beruhige dich … Wie viel Zeit hast du noch?“ „Zwei Stunden“, murmelte Sora bedrückt. „Na siehst du, jetzt trinkst du erstmal noch etwas und dann packst du deine Sachen zusammen und hast sogar noch Zeit …“ „… viel nachzudenken“, die Orangehaarige sah zur Seite. Sie saß auf ihrem Bett und war vollkommen unmotiviert. Vor wenigen Tagen hatte Matt sie gefragt, es war kurz nach Tais Fußballspiel gewesen. Sie wäre auch mitgegangen, doch an diesem Tag war sie mit Mimi unterwegs gewesen, die ihre Aufmerksamkeit verlangt hatte. Auch hatte es sie überrascht, dass er zu dem Spiel ist und erst recht, dass er sich wieder mit Taichi vertragen hatte. Als Mimi davon erfuhr, war auch sie halb ausgerastet. Sie hatte mit einem Mal durch den kompletten Laden geschrien und sich über den Braunhaarigen aufgeregt, dass er ein Idiot sei und es nicht verdiente, dass sie sich vertrugen. Verwirrt hatte Sora versucht gehabt sie wieder zu beruhigen. Erst nach einer halben Stunde hatte sie es geschafft, nachdem sich auch die Angestellten darüber beschwert hatten. „Ja, aber ich lasse dich in Ruhe“, seufzte Sora dann, „wir sehen uns dann am Freitag.“ „Aber heute ist erst Dienstag … ich kann nicht so lange warten, du musst mir davor erzählen wie es war“, quengelte nun Mimi. Die Ältere schmunzelte, „ich werde dir oder euch alles am Freitag erzählen.“ „Na gut“, seufzte die Braunhaarige, „viel Spaß dir dann und treib es nicht zu bunt“, kichernd legte sie auf. Mit großen Augen hörte Sora noch einige Sekunden dem ‚Tuten‘ des Telefons zu. Was wollte die Jüngere damit sagen? Heißt das, dass Matt Sex erwartete? Nervös biss sie sich auf den Finger. Zischend zog sie die Luft ein und machte sich in Richtung Bad auf, sie wollte davor noch duschen. ❀ ❀ ❀ Seufzend ließ sich Sora auf das Bett fallen. Sie war frustriert. Mimi hatte sie nicht beruhigen können und das Mädchen wusste immer noch nicht es anziehen sollte. Dabei war es nicht unbedingt wichtig, was es war. Schließlich war sie sich schon oft mit Matt unterwegs gewesen, sie waren ein Paar, da war es nicht verwunderlich. Sie hatte schon einmal bei Matt geschlafen, doch heute schien es irgendwie besonders. Er versprach ihr einen schönen Tag und dann würde sie bei ihm schlafen. Sie würde dabei auch seinem Vater begegnen. Sie kannte ihn schon, doch sie hatte ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Und seit sie ein Paar waren, hatten sie sich ihre Eltern nicht offiziell vorgestellt. Ihre Mutter hatte den Jungen des Öfteren gesehen, doch ihr Vater war kaum Zuhause und der würde ihn vermutlich eines Tages dann in die Mangel nehmen wollen. Bei dem Gedanken musste sie sowohl schmunzeln, aber erneut auch Seufzen. Es bereitete ihr Kopfzerbrechen, aber nun musste sie erst einmal ihr jetziges Problem lösen. Sie brauchte etwas zum Anziehen und dann musste sie noch ihre Tasche für die Nacht packen. Sora war sichtlich nervös. Seit einer halben Stunde starrte sie ihren Kleiderschrank an. Dabei hatte sie noch eine Viertelstunde Zeit, dann würde Matt sie abholen. Ächzend erhob sie sich und ging zu dem Schrank. Sie zog sich lustlos ein weißes Kleid heraus. Erstaunt stellte sie fest, dass es eines ihrer eigenen war. Vor etwa einem Jahr fing sie an sich teilweise Kleidungsstücke selbst zu nähen. Manche dabei gefielen ihr richtig gut und ihr machte es Spaß zu designen und das Nähen der Sachen. Das war auch der Grund, weshalb sie sich auf der Modeschule beworben hatte. Sie hatte sich dazu entschlossen Designerin zu werden. Auch wenn nur geringe bis keine großen Chancen bestanden, da nur die wirklich guten Designer berühmt wurden, doch sie wollte es versuchen und dafür kämpfen. Mit einem milden Lächeln sah sie auf das Kleid. Sie hatte ihre eigenen Sachen bisher nie groß getragen, kaum jemand wusste, dass sie sich selbst etwas entwarf. Und selbst wenn sie etwas von sich trug, dann sagte sie niemandem woher sie es hatte. Eilig zog sie es sich über. An diesem Kleid hatte sie ihre Freude gehabt. Es war weiß, hatte kurze Ärmel – der Stoff dort war leicht durchsichtig –, die durch ein Gummiband an den Ärmeln aufgeblasen erschienen. Der komplette obere Teil bis zur Taille bestand aus einem gerafften Stoff, der dadurch elastisch war. Der Ausschnitt war V-förmig und nicht besonders tief. Ab der Taille fiel der Stoff locker und leicht über ihre Hüften, bis zu den Knien. Es war, als wäre dort kein Stoff. Er war hauchdünn, aber nicht dursichtig. Bevor sie den unteren Stoff allerdings vernäht hatte, hatte sie sich dort mit roter, orangener, blauer und brauner Stofffarbe ausgetobt. So waren auf dem unteren Teil Farbkleckse verteilt, nicht zu viel, nur ein bisschen. Mit einem schwarzen Stift – ebenso Textilfarbe – hatte sie noch ein paar Muster um diese Farbe gemalt und Blätter und Blüten leicht angedeutet. Sie drehte sich vor dem Spiegel und besann sich dann darauf, dass Yamato gleich hier sein würde. Eilig zog sie eine etwas größere ihrer Handtaschen hervor. Sie packte sich Shorts, ein Top, sowie Zahnputzsachen, Deo und Parfüm ein, dann noch eine kurze Hose und ein Shirt für den nächsten Tag. Darauf legte sie ihren Geldbeutel, ihr Handy, sowie ihr Digivice und das D-Terminal – beides trug sie immer bei sich. Ohne die zwei kleinen Geräte fühlte sie sich hilflos und schutzlos. Es war als würde etwas fehlen. Sie lief schnell ins Bad und bürstete sich die Haare, dann legte sie sich noch einen Duft auf, von dem sie wusste, dass er Matt gefiel. Als letztes machte sie sich noch die silberne Kette um, welche sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Den Anhänger daran hatte Mimi ihr einmal gegeben. Es war ein kleiner Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. Um ihr Handgelenk legte sie sich eine Armbanduhr. Sie war vergoldet, recht zierlich und etwas zu weit für ihr Handgelenk, sodass sie immer hin und her rutschte. Sora störte das mittlerweile aber nicht mehr, sie hatte sich daran gewöhnt. Gerade als sie aus dem Bad trat, klingelte es an der Tür. Sie zuckte zusammen und starrte panisch die Haustür an. Schnaufend versuchte sie zur Ruhe zu kommen, da klingelte es erneut. „Sora, gehst du bitte an die Tür?“, rief ihre Mutter durch die Wohnung, sie stand gerade in der Küche. Aufgeschreckt sah sich das Mädchen um, „ja“, mutlos ließ sie den Kopf hängen und ging zum Eingang. Sie holte tief Luft, richtete sich auf und öffnete die Tür. Yamato lächelte sie liebevoll an, als er sie dahinter stehen sah, „hey“, meinte er kurz angebunden. „Hi“, begrüßte ihn Sora und sofort legte sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen. Beide sahen sich etwas schüchtern an. Matt war das von sich gar nicht gewohnt, hatte er doch schon ein paar One-Night-Stands gehabt und auch Freundinnen. „Bist du fertig?“, fragte er nach. „Ja, warte, ich hole noch schnell meine Tasche“, Sora biss sich auf die Lippe und drehte sich schnell weg. ‚Er hatte gar nichts zu ihrem Kleid gesagt‘, ging es ihr durch den Kopf. Eilig lief Sora in ihr Zimmer, schnappte sich die Tasche und hängte sie sich um die Schulter. „Mama?“, sie streckte ihren Kopf in die Küche, „ich bin dann weg …“, sie machte eine kurze Pause, „… ich komm dann morgen wieder …“ Bei dem Gedanken wurden ihre Wangen leicht rot. „Gut. Weißt du schon wann?“, neugierig sah sie sie an. Doch das Mädchen schüttelte den Kopf. „Sora, du weißt, dass ich dich liebe und dass du vorsichtig sein sollst“, prüfend blicke Toshiko zu ihrer Tochter, „mache nichts, was du nicht auch willst …“ „Mama“, quietschte das Mädchen und mit einem Schlag war ihr gesamtes Gesicht rot. „… ich will nur, dass du vernünftig bist …“, die Schwarzhaarige erhob sich langsam und ging zu ihr, „… ich mach mir doch nur Sorgen um dich …“ „Aber Mama …“, Soras Augenbrauen zogen sich zusammen. Toshiko lächelte sanft, „ich bin ja schon still“, sie nahm ihre Tochter in den Arm und konnte so in den Gang schauen, „hallo Yamato“, richtete sie an den Blonden. Er wartete ganz geduldig vor der Tür, „guten Tag Frau Takenouchi“, er neigte seinen Kopf leicht. Sie lächelte, „du bist immer so freundlich“, bemerkte sie und entließ ihre Tochter aus der Umarmung. Sie ging näher an die Haustür heran, „und du passt mir gut auf meine Sora auf?“ „Aber natürlich“, Yamato richtete sich auf, „ihr wird nichts passieren.“ „Gut“, sie lächelte. „Also Mama, als würde etwas passieren“, die Orangehaarige ging an ihr vorbei und zog sich ihre Sneaker an. „Man kann nie wissen“, Toshiko zuckte mit den Schultern, „und sei froh, wenn ich dein Vater wäre, würde er das sagen und dann wäre es euch noch unangenehmer“, sie zwinkerte den beiden Jugendlichen zu. Sora legte den Kopf schief, als sie ihre Mutter betrachtete, da musste sie allerdings zustimmen. „Dann hast du wirklich Glück“, lächelte sie in Matts Richtung. „Bis morgen dann. Ich wünsch euch viel Spaß“, verabschiedete sich ihre Mutter von den Beiden. ❀ ❀ ❀ „Entschuldige bitte“, lachte Sora. Sie gingen durch die dämmrige Stadt. Die untergehende Sonne färbte den Himmel orange. „Ach, so sind Eltern“, lächelte er. Er war nervös. Schließlich hatte er noch nie eine so ernste Beziehung gehabt. Dann war da immer noch die Sache mit Taichi, die ihm Sorgen bereitete. Aber er liebte Sora. Über alles. Sie war die wichtigste Person in seinem Leben und das machte ihm etwas Angst. Er würde alles für sie machen. Das machte ihm noch mehr Angst. Schließlich waren die einzigen Personen, für die er das sonst machen würde, Takeru und Taichi. Lautlos seufzte er und suchte Halt, er griff nach ihrer Hand und fühlte sich augenblicklich besser. Es war, als würde sie ihm Kraft schenken. Überrascht sah Sora auf. Er war wohl genau so nervös wie sie. Sie ging ihren nächsten Schritt etwas schneller, sodass sie gegen seinen Arm stieß. Sie fasste auch mit ihrer zweiten Hand danach und klammerte sich an ihn. Ihren Kopf legte sie auf seine Schulter. Sora genoss die Wärme des Älteren. Sie wusste, dass er immer für sie da war. Doch dann blieb sie stehen, „was machen wir eigentlich?“, sie hatte das zuvor gar nicht mit ihm besprochen. Lächelnd drehte er sich langsam zu ihr um, „willst du dich nicht überraschen lassen?“, neckte er sie. Schmollend, aber nachdenklich, betrachtete sie ihn. Sie überlegte, ob sie es wissen wollte oder doch nicht. Beide Seiten waren reizend. Aber sie wollte Yamato seinen Spaß lassen. „Gut, lass uns weiter gehen“, beschloss sie, damit sie auch weiter gehen konnten. „Gut, wir sind nämlich spät dran“, lächelte er und zog sie eilig mit sich. Bis er schließlich vor dem Kino stehen blieb. „Kino?“, er nickte auf Soras Frage. ❀ ❀ ❀ „Der Film war toll … Woher wusstest du, dass ich da rein wollte?“, sie drehte sich strahlend zu ihm herum. Yamato lächelte sie zufrieden an. „Ich höre dir eben zu“, er zuckte mit den Schultern. „Heißt das etwa, ich höre dir nicht zu?“, sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch. „Das habe ich nicht gesagt, aber alles was ich jetzt sage, ist falsch, nicht wahr?“, zweifelnd sah er sie an. „Das stimmt“, lachte sie auf und legte ihre Arme um seinen Hals. „Das war toll … Danke“, sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und wollte sich wieder von ihm lösen. Allerdings hielt er sie auf und presste seine Lippen auf ihre. Wenn, dann wollte er schon einen richtigen Kuss. Nur zu gern erwiderte sie diesen und ließ seine Zunge in ihren Mund, als er mit dieser über ihre Lippen strich. Ihre beiden Zungen tanzten umeinander, doch dann unterbrach sie den Kuss. Ihre Wangen hatten sich leicht gerötet und etwas beschämt starrte sie zu Boden. „Nicht in der Öffentlichkeit“, murmelte sie verlegen. Yamato lächelte, „na gut, aber später“, murmelte er und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, „jetzt gehen wir was Essen.“ Matt legte einen Arm um das Mädchen und führte sie die Straße weiter. Er steuerte ein kleines Café an, in diesem war er mit Takeru öfter einmal. Mit Sora hatte er noch nicht die Gelegenheit gehabt dorthin zu gehen. Es glich einem Wintergarten. Zur Straße hin war es ein normales Café, abends eine Bar und hatte auch ein kleines Restaurant. Hinten, wo es zum ruhigen Bereich ging, war es ein kleiner Glaskomplex. Genau dorthin führte Yamato sie. Sie setzten sich an einen kleinen, runden Tisch, direkt neben der Glasfront. Verlegen blickte Sora auf den Tisch, ihr Freund war einfach süß. Zuerst hatten sie im Kino gekuschelt und jetzt saßen sie hier zum Essen. Dabei liebte sie auch sein selbstgekochtes Essen. Aber Sora verstand, dass er das an einem solchen Tag nicht tun wollte und sich ganz ihr widmen wollte. Sie war immer noch überrascht, dass er das einfach vorgeschlagen hatte. Sie liebte ihn. ❀ ❀ ❀ Das Paar saß noch eine ganze Weile nach dem Essen in dem Café. Sora trank noch einen Cocktail und Yamato ein Bier. Sie unterhielten sich über alles Mögliche. Ihre Interessen, ihre Freunde, seine Musik, ihr Tennistraining. Doch als es kurz nach neun Uhr war, entschlossen sie sich aufzubrechen. Ihr Weg führte sie direkt zu Yamato. Mit jedem Meter den sie näher kamen, wurde sie nervöser. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und so hoffte sie, dass er es nicht bemerkte. „Alles in Ordnung?“, wollte er lachend von ihr wissen, als er ihren stockenden Atem bemerkte. „Ja, klar“, lachte sie ebenso. „Du kennst meinen Vater doch“, grinste er, „da musst du nicht nervös sein.“ „Ich bin nicht nervös!“, empörte sie sich. „Doch, das hab ich genau gesehen“, er zog sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sie lächelte und ging dann weiter freiwillig mit. Als sie in der Wohnung ankamen, hatte Sora ihren Höchststand an Nervosität erreicht. Das Mädchen folgte dem Musiker zögerlich in den Wohnraum. Dort stand sein Vater und suchte hektisch ein paar Dinge zusammen. „Hallo Papa“, grüßte Matt. „Guten Abend, Herr Ishida“, Sora verbeugte sich leicht. „Oh, hallo Kinder, ihr seid etwas spät“, meinte Hiroaki und betrachtete sie einen Moment etwas gehetzt, „es tut mir leid, ich würde mich gerne länger mit euch unterhalten, aber ich muss leider noch einmal ins Studio.“ „Was? Schon wieder?“, Yamato zog eine Augenbraue nach oben, „was ist denn jetzt schon wieder?“ „Ach, es sind Aufnahmen verloren gegangen und wir wollen versuchen sie noch zu retten. Du kennst das ja, bei mir lassen sie es immer als erstes aus“, lachte der Mann leicht. „Das ist aber nicht so toll … vor allem noch um diese Uhrzeit“, meinte Sora. „Das stimmt, Sora“, lachte Herr Ishida auf, „aber dagegen kann ich wohl nichts tun. Ich wünsche euch viel Spaß und stellt mir nichts an“, Hiroaki zwinkerte ihnen zu. Sora fühlte sich glatt zurück versetzt, als auch ihre Mutter sie darauf hingewiesen hatte. Ihre Wangen röteten sich und sie starrte beschämt zu Boden. Daraufhin lachte Yamatos Vater und klopfte seinem Sohn auf die Schulter, „dann geh ich mal …“, damit verschwand der Mann aus der Wohnung und ließ die zwei 18-jährigen allein in der Wohnung zurück. Der Musiker sah zu ihr und lachte leise auf. Das löste die Jüngere aus ihrer Starre und verwirrt sah sie ihn an, „was ist denn?“ „Ach nichts“, schmunzelte er und wandte sich an sie, „was magst du machen?“ Er legte seine Arme um sie und zog sie an seinen Körper. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Brust, würd es jetzt … wollte er … Sora konnte keinen klaren Gedanken fassen. Natürlich hatte sie Sex schon im Fernsehen gesehen und in Büchern gelesen. Sie hatten es in der Schule durchgenommen und natürlich hatte sie viel von Taichi und Yamato mitbekommen. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, Yamato hatte schon Mädchen vor ihr gehabt. Er hatte Erfahrung – sie nicht. Sora legte ihre Hände auf seine Brust und starrte diese an. Der Blonde verzog seinen Mund, es kam ihm so vor, als würde etwas mit ihr nicht stimmen, „hey, was ist denn los?“ Doch sie reagierte nicht darauf. „Na los, komm mit“, Yamato nahm ihre Hand und zog sie mit sich in sein Zimmer. Es war aufgeräumt – wie sonst auch immer. Der Träger des Wappens der Freundschaft war das genaue Gegenteil von Taichi. Der Braunhaarige brauchte vier schriftliche Einladungen, dass er auch nur eine Sache verstaute. „Lass uns einen Film schauen“, meinte er und führte sie zu seinem Bett. Damit verursachte er in ihr allerdings einen halben Panikanfall. Sie sah das Bett als riesiges Monster vor sich. Ein Monster, welches sie auffressen wollte. Aber sie machte es sich darauf bequem, zuvor stellte sie allerdings noch ihre Tasche ab, während er zu seinem Fernseher lief und ein paar Filme aus dem Regal darunter hervor zog. Yamato trat wieder zu ihr und hielt ihr die drei Filme hin. Auffordernd blickte er zu ihr und wartete auf eine Wahl. ‚Django Unchained‘, ‚Red Dawn‘ und ‚Silver Linings‘. Beim letzten Titel hob Sora eine Augenbraue nach oben. Das zählte eher weniger zu seinem Repertoire. „Ich finde ihn gelungen und sozial gesehen sehr interessant“, verteidigte sich der Blonde. Soras Stirn zog sich kraus, „wer bist du und wieso drückst du dich so aus?“ Es kostete das Mädchen viel Kraft, ihn weiterhin ernst anzusehen. So konnte sie kurz darauf ihr Lachen nicht mehr zurück halten und begann zu kichern. Yamato fiel mit ein. „Ich kann auch sensibel sein“, murmelte er, dabei zog er einen Schmollmund. „Gut, dann will ich ihn sehen, mein Sensibelchen“, lachte sie. Er grinste, „wie du willst …“, er zuckte mit den Schultern und legte den Film ein. Die Orangehaarige sah auf die Uhr, es war mittlerweile kurz vor zehn. Ein leiser Seufzer entglitt ihr, aber es gab ihr Zeit. Zeit die sie sich noch weiter quälen konnte. Sora rutschte an die Wand, sodass sie sich dort anlehnen konnte. Nervös knabberte sie an ihren Fingernägeln und ließ Matt dabei nicht aus den Augen. Er machte es sich neben ihr bequem, nachdem er das Licht ausgeschalten hatte und legte einen Arm um ihre Schultern. Das Herz des Mädchens schlug immer schneller. Er war ihr so nah, sie saßen auf einem Bett und sie waren allein. „Sora, was ist los? Du hast doch irgendwas“, Yamato beäugte seine Freundin besorgt. Er wunderte sich, dass sie schon die ganze Zeit so still war. Irgendetwas schien sie zu bedrücken, das spürte er. So ließ er den Film sein was er war und widmete sich ihr zu. Das machte sie aber nur noch hibbeliger. „N-nichts …“ „Doch, wir reden jetzt, du bist anders als sonst …“ Das Mädchen neben ihm seufzte, „… ich bin etwas nervös“, sie senkte ihren Kopf und spielte mit ihren Fingern. „Wieso denn?“, verwirrt dachte er nach. Aber er hatte einen Gedanken, der sich langsam in seinem Kopf formte. Sie wurde schließlich erst nervös, als sie sich seinem Wohnkomplex genähert hatten. Er schmunzelte dabei. „Du musst nicht nervös sein …“ Ertappt sah sie auf, „… aber du … und Taichi … ihr … ihr …“ Jetzt verstand Yamato auf was sie hinaus wollte. Ein mildes, liebevolles Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Das liebte er an ihr, sie konnte sich wegen allem Sorgen machen. „Ach Sora …“, er zog sie zu sich und drückte ihr seine Lippen auf die Schläfe, „… du bist süß … aber mach dir bitte keine Sorgen … ich …“, jetzt wurde auch er etwas nervös, „… ich mach doch gar nichts … und …“, er kam auf eine Idee, „… ich bin wirklich entsetzt, dass du nur an das Eine denkst“, dabei griff er sich bestürzt an die Brust. Er schaffte, was er mit dem Spruch erreichen wollte. Sora lachte leise auf. „Danke“, murmelte sie und sah ihm in die blauen Augen. Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben, während sie nicht von seinen Augen ablassen konnte. Aber auch er wandte sich nicht ab. Ihr Herz schlug ihr wild in der Brust, „Matt …“, fing sie leise an, doch wie von selbst kam er langsam auf sie zu und sie schaffte es nicht, weiter zu sprechen. Sie spürte ihr Blut rauschen und ihr Herz raste mittlerweile und sie bemerkte ein Pochen überall in ihrem Körper. Dazu kribbelte es in ihrem Bauch. Yamatos Lippen waren leicht geöffnet, als er seine auf ihre legte. Seine zweite Hand legte er an ihren linken – von ihm abgewandten Oberschenkel. Der Musiker hatte es nicht gewollt, er wollte sich wirklich zurückhalten, doch, nachdem sie so verunsichert neben ihm gesessen hat, sie war so süß. Er konnte sich nicht zurückhalten, obwohl er sie wirklich zu nichts zwingen wollte. Allerdings wehrte sich Sora nicht, sie ließ es zu. So packte er sie fester und zog ihren Körper zu sich auf den Schoß. Seine Hände wanderten von selbst auf ihre Hüften. Ihre Hände legte sie an seine Halsbeuge. Die Orangehaarige war wirklich nervös, jetzt geschah es doch, aber sie spürte, wie sie mehr und mehr danach verlangte. Seine Zunge in ihrem Mund, seine Lippen auf ihren, seine Hände an ihren Hüften und dann saß sie noch auf ihm. Nach einem langen, innigen Kuss, den beide nur ungern beenden wollten, sah sie mit lustverschleierten Augen in seine. „Yamato …“, flüsterte sie. „Alles okay?“, besorgt sah er zu ihr auf, „wir müssen das nicht tun …“ Sie schmunzelte, „… i-ich … ich wollte sagen, dass ich dich liebe …“, flüsterte die Jüngere. Ihre Wangen glühten. „Ich liebe dich auch“, lächelte er sie an, „… weißt du … dass du wunderschön bist?“, er strich ihr einige Haare hinters Ohr, von dort ihre Wange hinunter und den Hals entlang. Sora bebte unter dieser einfachen Berührung und schloss die Augen. Der Blonde verfolgte seine Hand, wie sie weiter über ihre Schulter strich. Er sah vorsichtig in ihre Augen. Seine Hand fuhr ihren Oberkörper entlang – über ihre Brust. Er fühlte sie zum ersten Mal mit der Hand und er sah, wie sie unter der Berührung leise aufstöhnte. Yamato lächelte. Er umfasste die Jüngere mit beiden Händen und legte sie auf sein Bett. Der Musiker beugte sich über sie und sah ihr in die Augen. Sie nickte und so legte er wieder seine Lippen auf ihre. Soras Körper drückte sich dem des Größeren entgegen. Sie hätte nicht gedacht, dass das Mädchen sich so danach sehnte. Er kam der Bitte nur zu gern nach, sodass er seinen Körper gegen ihren presste und löste sich schließlich von ihrem Mund. Yamato küsste sich eine Spur zu ihrem Hals und entlockte ihr so ein weiteres Stöhnen. Schelmisch begann er zu Grinsen. Es gefiel ihm, dass er ihr solche Töne entlocken konnte. Seine Hände wanderten dabei ihren Körper hinunter und wieder drückte sie sich seinem Körper und seinen Händen entgegen. Da löste der Blonde sich von ihr und rutschte wieder zu ihr hoch, er achtete darauf, dass eines seiner Beine zwischen ihren war. Er zog sich zu ihr hoch, damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Du siehst wirklich wunderschön aus“, murmelte er, „das ist eines deiner selbstgenähten Kleider, oder?“ Er lächelte sie liebevoll an. Sora konnte ihre Augen nicht vollständig öffnen. Sein Bein drückte er bewusst stärker zwischen ihre Beine, so brachte sie es lediglich zu einem Nicken. Er beugte sich wieder zu ihr runter und nahm ihren Mund ganz für sich ein, während seine Hand langsam an ihrem Bein unter das Kleid wanderte. Yamato spürte, wie sie sich anspannte. So ging er nah an ihr Ohr heran, „ich bin ganz vorsichtig …“ Der Blonde merkte nun auch, wie sie sich wieder entspannte. Ganz vorsichtig glitt seine Hand unter ihr Höschen. Er konnte es kaum erwarten, jeden Zentimeter ihres Körpers zu erkunden. Da stöhnte sie wieder auf, als er ihre feuchte Mitte erreichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)