Stab und Kralle von Kizunafan ================================================================================ Kapitel 4: Texas ---------------- Kapitel IV - Texas „Ein Geschenk“ Tony nahm das hölzerne Kästchen entgegen und musterte Harry sehr genau: „Will sich da jemand etwa einschleimen? Oder ist es am Ende gar eine Giftbombe?“ „Es ist ein Entschuldigungsgeschenk, ein Einschleimen habe ich ganz sicher nicht nötig, genau so wenig wie die Giftbombe.“ „Vielleicht doch mindestens das Einschleimen, wobei ich Arschkriecher eher weniger bevorzuge“ der Milliardär öffnete das Kästchen und fand darin drei sehr gute Zigarren: „Beratung oder Wissen?“ „Ich weiß tatsächlich einiges über Weine und Zigarren, aber nicht im Bereich der normalen Menschen, sondern eher der meiner Art. Ich weiß wie eine Zigarre riechen muss, damit sie gut ist, alles andere wurde mir von dem Geschäftsinhaber erklärt.“ „Und woher dieses Wissen?“ „Ich war...“ Harry zögerte, da tauchte gerade ein Problem auf, welches er in der letzten Zeit irgendwie verdrängt hatte: „Mit dem Sohn des reichsten Mannes meiner Welt... befreundet.“ Eigentlich wusste er ja gar nicht wie es mit der Homosexualität auf dieser Welt stand, eventuell gab es sie gar nicht und dann hieß es für ihn eine Geheimhaltung bis er wieder Zuhause war. „Du warst mit ihm zusammen“ schlussfolgerte Tony, mit einem leicht amüsierten Lächeln im Gesicht, in diesem Fall hatte er den jungen Mann dann doch recht gut eingeschätzt: „Ich dachte mir schon, dass du nicht auf Frauen stehst, sogar Bruce schaut meiner Pepper immer wieder auf ihren hübschen Po. Und der hat normalerweise eher andere Sorgen, konzentriert sich voll auf seine Arbeit.“ „Sie wäre mir auch definitiv zu alt“ bemerkte Harry und wirkte dabei sehr erleichtert, wenn Tony Stark nichts dagegen hatte, dann kannte man es auch im Rest der Welt und kam wohl recht gut damit aus... hoffentlich: „Ich bin aber auch schon mit Frauen zusammen gewesen, so ist es nicht... trotzdem, ich bevorzuge grundsätzlich Männer. Ich hoffe das ist auf dieser Erde nicht ein allzu großes Problem...?“ Er musste dann doch einmal nachfragen, eventuell waren nicht alle so tolerant wie Tony. „Ich sage es mal so, in Texas solltest du es nicht heraus posaunen, ansonsten aber gibt es da eher weniger Probleme.“ „Also wie bei uns, es gibt konservative und tolerante Orte, das nicht-magische Texas mag auch bei uns keine Schwulen und Lesben. Es erleichtert mich trotzdem ein wenig, denn immerhin ist das hier New York... Thor ist schon hier?“ „Ja, er ist gerade angekommen, gehen wir zu ihm“ Tony gab das Kästchen an einen seiner Roboter weiter und ließ es sich ins Arbeitszimmer bringen, dann betrat er mit dem jungen Mann den Lift. Der hatte zuvor noch sein neues Leder in das Zimmer gebracht und wie es aussah musste er wohl die kommende Nacht darauf schlafen, keiner dachte daran ihm ein neues Bett zu besorgen. Aber er hatte sein altes auch selbst zerstört, es war also nur recht, dass er auf dem Boden schlafen musste. Sie betraten den Raum mit der Bar, welcher wohl allgemein gerne als Wohnzimmer benutzt wurde, und darin befanden sich nun nicht nur Bruce und Pepper, sondern auch ein großer, blonder Mann. Ein sehr attraktiver, stark wirkender Mann, welcher eine Rüstung, ähnlich wie die von Odin, und einen Hammer bei sich trug. Der interessierte Harry aber gar nicht, eher die muskulöse Brust des Mannes, welcher wohl Thor war. „Ich erkenne seine Aura wieder“ stellte dieser sofort fest als Harry näher an ihn heran trat: „Ich spürte Sterblichkeit innerhalb der Mauern von Asgard und es fühlt sich jetzt genau so an. Außerdem sehe ich an dem Mantel, dass dieser von meinem Vater verzaubert wurde. Wieso sieht er mich so an und sagt nichts?“ Harry lächelte tatsächlich ganz verzückt und seine grünen Augen strahlten Thor glücklich an, das kannte der Donnergott wohl gar nicht. Jedenfalls nicht von einem Mann. „Unser junger Freund hier ist schwul“ verkündete Tony ernst. „Was ist das“ wollte Thor wissen. „Er möchte einen Mann als Partner, nicht eine Frau“ übersetzte Bruce: „Und er findet dich wohl attraktiv.“ „Wenn er einen Mann will, dann kann er ja gar keine Kinder haben.... das ist wohl so eine menschliche Sache, ich habe eine Partnerin und bin sehr zufrieden mit ihr. Sieh mich nicht mehr so an, ich habe kein Interesse an Männern.“ Thor wirkte nun fast schon verzweifelt, noch nie zuvor war ihm Homosexualität unter gekommen und normalerweise ging er mit Männern in den Kampf, oder hob mit ihnen einen Humpen Met... ganz sicher aber teilte er mit ihnen nie das Bett. „Du bist nun mal attraktiv für ihn“ schmunzelte Pepper: „Und er ist noch jung, da hat man seine Hormone nicht immer im Zaum... wobei das auch für Tony gilt, wie ich schon sehr oft feststellen musste. Ich bin mir aber sicher, es wird sich bald legen und dann wird sich Harry auch dir gegenüber normal verhalten.“ „Nun wo bestätigt ist, dass er in Asgard war, müssten wir eigentlich nur noch seine Geschichte glauben können. Sag Thor, kann dein Vater einfach so einen Menschen von der Erde zu sich holen“ wollte Bruce wissen. „Jetzt wo der Tesserakt in Asgard ist, werde sogar ich dies können. Aber ich wusste nicht, dass es noch ein weiteres Midgard gibt, doch mein Vater ist auch der Vater von Allem und sein Wissen ist unendlich. Trotzdem, ich möchte dem Jungen noch ein paar Fragen stellen, bevor ich mir sicher mit ihm bin. Er könnte mich auch mit seiner Aura täuschen und am Ende uns alle vernichten.“ Thor packte den noch sehr verzückten Helden und schüttelte ihn solange bis dieser sich recht wirkungslos versuchte zu wehren und dabei böse schimpfte. „Jetzt ist er wieder normal“ bestimmte der Gott und stellte Harry wieder ab, wurde weiterhin übel beschimpft: „Und er kennt Wörter, die ich niemals auch nur ansatzweise in den Mund nehmen würde. Hör mir zu, was war das Erste was dir an meinem Vater aufgefallen ist?“ „Er hat nur ein gesundes Auge, das andere ist mit einem weißen Tuch bedeckt, und sein graues Haar, der Bart und die silbern-schwarze Rüstung“ antwortete Harry wahrheitsgemäß, schüttelte sich dabei etwas und ordnete die Kleidung wieder. Thor war wirklich sehr kräftig, aber Harry würde ihn bestimmt nicht anmachen, selbst wenn er nicht zurück nach Hause könnte... er war niemand der versuchte irgendwem seinen Mann wegzunehmen. Und nach all dem was der Held hörte, war Thors Freundin wohl ein Mensch, diese recht ungewöhnliche Verbindung sollte niemand auseinander reißen. „Das ist schon mal gut, eine letzte Frage, wie sah der Wächter von Bifröst aus?“ „Da war niemand sonst an der zerstörten Brücke“ erinnerte sich Harry: „Nur Loki in seinem Käfig.“ „Heimdall verlässt seinen Posten eigentlich nie“ zögerte Thor: „Andererseits gab ich ihm den Tesserakt und er hat ihn eventuell in einen Palast gebracht, als du mit meinem Vater draußen warst. Welche Farbe hatte der Käfig von Loki?“ „Regenbogenfarben, daran erinnere ich mich noch genau. Ist es jetzt bestätigt?“ „Ja, jetzt glaube ich dir, dass du in Asgard warst und mit meinem Vater gesprochen hast. Und auch ich weiß, dass die Unterwelt unruhig geworden ist, Heimdall sagte mir dies, wohl wurdest du deswegen von deiner Heimat fort geholt. Aber sicher ist es nicht, vielleicht beruhigt sich Hel auch wieder und ein ganz anderes Schicksal wartet hier auf dich... wo schaust du mir hin?“ Harrys Blick war an dem blonden Hünen hinunter gewandert und blieb auf dem haften, was sich unterhalb des Gürtels befand. „Auf deinen Hammer“ grinste Tony frech und Harry wurde knallrot, der Milliardär aber dann aber auch wieder ernst: „Also ist er auch so etwas wie ein Bote für neues Unheil, ich bin weniger begeistert, die Schäden von Loki sind noch nicht mal alle beseitigt und dann sollen wir schon wieder kämpfen.“ „Es muss nicht unbedingt gleich Morgen kommen, wir fanden einst eine Prophezeiung in einem Apfelbaum und das darin vorhergesagte traf erst zehn menschliche Jahre später ein.“ Harry quietschte nun sehr erschrocken auf. „Das ist nicht das was ich mir wünsche“ schimpfte er daraufhin, sein Herz schlug nun wie wild: „Ich dachte eigentlich, ich könne die Sache hier schnell erledigen und dann bald wieder zuhause sein. Schon vergessen, Odin hat mir versprochen, dass er mich zurück schickt sobald das hier erledigt ist. Ich habe dort eine Familie, auch wenn es mit meinem Freund zuletzt in die Brüche ging, mit seiner Familie verbindet mich immer noch sehr viel. Und meine anderen Freunde...“ „Deine Eltern“ fragte Pepper besorgt nach. „Die starben schon als ich ein Jahr alt war, aber ich habe Freunde die für mich sehr wichtig sind, genau so wie Eltern und Geschwister für andere Leute.“ Zum ersten Mal, seit seiner Ankunft, spürte Harry wie sich ein Klos in seinem Hals bildete und er den Tränen nah war... er wollte einfach keine zehn Jahre auf sein Schicksal warten und nicht nach Hause zurück können. Was sollte er denn solange tun? Er hatte keinen Beruf gelernt, wurde von Tony nur geduldet und überhaupt... er war Auror und kein Superheld. Er wollte auch nie einer sein, nicht Zuhause und erst recht nicht auf dieser Erde. „Ich kann das verstehen“ bestimmte Pepper: „Er wurde einfach aus seiner Welt entführt, weg von seinen Freunden und allen Menschen die ihm wichtig sind, und hierher gebracht. Zusammen mit irgendeinem Schicksal das er irgendwann zu erfüllen hat.“ „Es ist nicht nur das“ jaulte Harry nun los, in diesem Moment platzte alles aus ihm heraus: „Ich hatte schon einmal eine Prophezeiung am Hals und musste diese erfüllen. In meiner Welt gab es einen wirklich fiesen Zauberer, mit dem wärt Ihr noch nicht mal fertig geworden, er hatte eine ganze Armee und ich war der Einzige der ihn töten konnte. Die Prophezeiung hieß: „Er oder ich.“ Und ich wurde schon von meinem elften Lebensjahr darauf vorbereitet, diese Narbe ist nicht von Asgard, sie ist von ihm als er kam und meine Eltern tötete, bei mir aber versagte. Ich war noch ein Baby, er wollte mich töten und nur die Liebe meiner Mutter rettete mich vor ihm. Wisst ihr eigentlich wie das ist wenn man jeden Tag damit konfrontiert wird, dass man irgendein Held sein wird. Und das meine ganze Schulzeit durch, ich hatte gar keine Pubertät, ich durfte gar keine haben. Ich durfte eine rothaarige Frau haben, damit ich auch ja wie mein Vater werde und ordentlich kleine Potters in die Welt setze. Nachdem ich den Zauberer dann besiegt habe, in der Schlacht zudem die Hälfte meiner Familie verlor, durfte ich dann täglich lesen wie es doch nun an der Zeit wäre, dass ich mir eine Frau suche. Ich war siebzehn verdammt. Dann kam ich mit Draco zusammen und schon las ich in der Zeitung, dass ich sicher bald schwanger werde, und das Draco auch ja meinen Nachnamen annehmen sollte. Und ja, ich hätte dort schwanger werden können, wir haben einen Zaubertrank dafür. In meiner Welt ging es nur darum, dass ich mich ja fortpflanze und mein Heldentum dann irgendwann auf meine Kinder übertragen wird. Und das allerschlimmste war, dass ich jedes Jahr zum Ministerium gehen musste, betteln damit sie mir keine Statue aufstellen.“ Die Anwesenden hatten sehr neugierig zugehört und kamen dann ziemlich schnell zu dem Entschluss, dass Harry in seiner eigenen Welt auch nicht wirklich zufrieden war. „Hier wird man dir sicherlich keine Statue aufstellen“ bestimmte Tony ernst: „Wenn dann höchstens dem Captain, der als Anführer unserer kleinen Gruppierung gilt, und der hätte damit auch ein ziemliches Problem. Davon einmal abgesehen, wir sollten Harry dem Commander vorstellen, und damit auch Steve. Das eilt aber erstmal nicht, der junge Mann hier braucht ein ordentliches Heim und eine Identität. Bruce, sagtest du nicht, du könntest da was arrangieren?“ „Meine Cousine“ nickte dieser leicht und wurde erstaunt angesehen: „Hey, ich habe auch Familie, wobei sie sich langsam, durch das höhere Alter, dezimiert. Aber meine Cousine ist jünger als ich und... mmh also sie ist etwas besonderes. Und zudem Anwältin, sie hat mir schon einige Identitäten verschafft.“ „Was meinst du mit besonderem“ hakte Tony besorgt nach. „Ich will eigentlich nicht zuviel verraten, bevor sie nicht hier ist“ Bruce lächelte nun ganz vergnügt, etwas was man gar nicht von ihm kannte: „Aber sie mag unseren grünen Freund sehr gerne und das beruht auf Gegenseitigkeit. Sie kann ihn auch beruhigen, egal in welcher Lage er sich gerade befindet.“ „Ich wusste gar nicht das Hulk eine Freundin hat“ stichelte der Milliardär: „Wieso hast du deine Cousine vorher nie erwähnt? Sie könnte, allein schon dadurch das sie den Grünen beruhigt, sehr nützlich sein.“ „Weil sie sehr selbstständig ist und sich nicht gerne herum kommandieren lässt. Eventuell gefällt es ihr aber hier, wenn sie sieht das ich sesshaft geworden bin, dann kann man sie vielleicht dazu bewegen in New York zu bleiben. Aber versichern kann ich da gar nichts. Ich werde ihr eine E-Mail schreiben.“ Er ging weg und Tony wandte sich Harry zu. „Ich will mal nicht so sein, jetzt wo du hier bleibst, sollst du auch ein Zimmer nach deinen Wünschen bekommen. Aber denk daran, alles kann auch ich nicht beschaffen. Mach eine Liste mit den Dingen, die du brauchst und ich schicke Leute los. Bruce hat auch ein Zimmer, welches auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist, da sollte ich dir das Gleiche bieten.“ „Ich bin bescheiden“ lächelte Harry leicht und hoffte inständig, Tony kam irgendwie an einen Kamin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)