Hands of blood von lunalinn (Zabuza/Haku) ================================================================================ Kapitel 11: Similar ------------------- Ramponiert war kein Ausdruck für den Zustand des Mannes, der soeben in die Zelle neben ihm gestoßen wurde. Durch die Gitterstäbe fixierte er den anderen, sah das Blut, das aus den frischen Wunden rann…sie mussten ihn heftig in die Mangel genommen haben. Doch sollte ihn das überhaupt noch kümmern? Wenn er so tat, wäre er nichts weiter als ein Heuchler. Mit kühlem Blick wartete er ab, sah zu dem Hünen am Boden, wie dieser sich langsam und ungewohnt schwerfällig aufrappelte. Oh ja, sie hatten ihn geschlagen…und wie sie das getan hatten. Das Gesicht war besonders stark betroffen und er wettete, dass sie dem anderen ein paar unwichtige Knochen gebrochen hatten. Es interessierte ihn schon, was sein sogenannter Kumpel diesem Pack erzählt haben mochte…denn so wie es aussah, hatten sie nicht vor, ihn für seine Flucht umzubringen. „Willkommen daheim“, spottete er, obwohl dies sonst nicht seine Art war. Das breite Grinsen des anderen entblößte scharfe Zähne – und wieder floss ihm Blut aus dem Mund. Mit abgehackten Bewegungen ließ sich Kisame auf die Pritsche fallen und keuchte, als wäre er einen Marathon gelaufen. „Ich hab dich auch vermisst“, raunte er und spuckte kurz darauf roten Speichel zur Seite aus. Zabuza verengte die Augen, fand das kein bisschen witzig. Schließlich hatte er hier gesessen und sich verdammte Sorgen um diesen Drecksack gemacht. Er war fast einen Monat verschollen gewesen und das bedeutete meistens… „Ich dachte, du wärst tot.“ Kisame sah auf, was ihm schwer fallen musste, wenn man bedachte, dass ihm das Blut ständig in die Augen lief. Na ja, verbluten würde er deswegen schon nicht…hätten sie ihn umbringen wollen, hätten sie ihn jetzt nicht vom Haken gelassen, sondern ihn bis zum Ende leiden lassen. „Nein“, hörte er ihn leise sagen und es klang irritierend selbstzufrieden. „So schnell lasse ich mich nicht umbringen.“ Zabuza gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Was für einen Scheiß du denen auch erzählt hast…dein Glück, dass sie dir glauben und dich nicht an den Eiern aufgehängt haben.“ Kisame gab ein ersticktes Geräusch von sich, das wohl ein Lachen sein sollte, allerdings mehr nach einem erbärmlichen Röcheln klang. „Stimmt wohl…“, gab er zu und blickte in seine Richtung. „Hör zu, ich…das war nicht geplant…ich…bin durchgedreht…“ Zabuza hatte das zwar schon erwartet, dennoch war es nicht so einfach, zu nicken und die Sache abzuhaken. Irgendwie war es eine Art Vertrauensbruch…ihn sitzen zu lassen und sich zu verpissen. Dass er zurückgekommen war, änderte nichts daran. „…was ist passiert?“, fragte er daher unterkühlt und Kisame seufzte. „Ich hab den Bengel umgebracht.“ „Ich weiß…und wo ist jetzt das Problem? Bist ja keine Jungfrau im Töten oder?“, raunzte er zurück, was Kisame langsam den Kopf schütteln ließ. „Nein…aber diesmal war es anders. Ich…es war…nicht direkt Absicht…ich kann es dir nicht erklären, ich bin einfach…ich musste raus hier. Weg…“ Wenn Zabuza ehrlich war, konnte er es nachvollziehen…es war eine Sache, einen ebenbürtigen Gegner zu bezwingen und ihn tot zu dreschen. Doch so eine halbe Portion? Er musste dabei direkt an Haku denken und kam sich widerwärtig vor. Ja, er verstand Kisame…und er wollte sich nicht wie eine beleidigte Tussi aufführen. Trotzdem…war es ein Schlag in die Fresse gewesen, als er davon gehört hatte, dass sein Kumpel getürmt war. „Warum bist du wieder hier? Ich meine, du warst weg…raus hier…und du Idiot lässt dich fassen und zurückbringen? Ich weiß nicht, ob mich das nicht noch wütender macht, als die Tatsache, dass du Wichser mich hier hast sitzen lassen!“ Er packte einen der Gitterstäbe und funkelte Kisame böse an. „Wer hat dir ins Hirn geschissen, huh?!“ Wieder war es eine Weile so still, dann verzog sich das Gesicht seines Kumpels zu einem erschöpften Lächeln. „Hat schon seinen Grund…vertrau mir einfach.“ „Nachdem du dich schon mal verpisst hast?“ „Ich bin zurückgekommen oder nicht?“ „Tse…die sagen, dass Pain dich ausfindig machen konnte, weil du plötzlich in Gatos Gebiet rumgerannt bist. Noch dümmer geht’s nicht, was?“ Kisame grinste wieder dieses seltsame Grinsen und Zabuza hielt inne; was sollte das jetzt bedeuten? Skeptisch blickte er Kisame an, wissend, dass dieser eigentlich überhaupt nicht blöd in der Birne war – auch wenn das viele glaubten. Eine Menge Muskeln, gleichbedeutend mit wenig Hirn. Sollte ihm das Grinsen sagen, dass es Absicht gewesen war? Vielleicht war er ja deshalb so wortkarg…weil es nicht jeder mitbekommen durfte? Die Sache wurde langsam ziemlich dubios, doch er verstand, dass gerade ein schlechter Zeitpunkt für einen Plausch unter alten Kollegen war. Er würde das verschieben müssen…so sehr es ihn auch wurmte. „Wir reden noch mal darüber, wenn deine Visage nicht mehr wie Hackfleisch aussieht.“ Kisame schmunzelte leicht, nickte dann aber. „Und dann entscheide ich, ob ich dir das vergebe, du Arschloch.“ Die Antwort des anderen bestand darin, sich nach hinten fallen zu lassen…vermutlich würde es eine Weile dauern, bis der Idiot wieder auf der Höhe war. Na ja, immerhin war er wieder da…auch wenn er ihn dafür verfluchte. Oder auch nicht. Freundschaft war halt kompliziert. Es war beinahe unheimlich, welche Zufriedenheit Zabuza verspürte, wenn er auf diese Weise wach wurde. Vor allem, da es ja im Prinzip nichts vollkommen Neues für ihn war, dass er nicht allein schlief. Trotzdem konnte er das nicht mit früher vergleichen, als sein Schützling noch ein Kind gewesen war…oder gar mit einer der Schlampen, die er sich sonst ins Bett geholt hatte. Das hier war anders…und er begann langsam, es zu genießen. Dabei passierte nicht mal etwas besonders Aufregendes…sie lagen einfach nur im Bett. Dicht aneinander geschmiegt, so dass er Hakus Atem hören konnte…jede Bewegung des Jüngeren wahrnahm. Doch im Gegensatz zu den zwei vorigen Nächten war Haku dieses Mal nicht von Albträumen geplagt worden, sondern hatte sich relativ ruhig verhalten. Nicht, dass Zabuza ihm je einen Vorwurf gemacht hätte, nur ging es ihm selbst nahe, wenn er von Hakus Wimmern aus dem Schlaf gerissen wurde. Meistens beruhigte er sich schnell wieder, was aber nichts daran änderte, dass Zabuza es hasste, ihn so panisch zu erleben. In solchen Momenten wirkte er wieder wie das Kind, das ihm vor die Füße geworfen wurde. Hilflos, unschuldig…vom eigenen Vater misshandelt. Bei dem Gedanken verhärtete sich Zabuza Miene; mit Arschloch-Vätern kannte er sich ja selbst sehr gut aus. Er schnaubte leise, begann dann, Hakus Rücken zu streicheln, spürte, wie dieser zuckte. Hatte er ihn geweckt? Das war eigentlich nicht seine Intention gewesen, der Kurze sollte den Schlaf ruhig genießen, wenn er ihn denn mal bekam. Bei den Gedanken überkamen Zabuza wieder die Zweifel, die ihn schon quälten, seit er Haku in seine Nähe gelassen hatte. Was, wenn sie ihn ihm aus irgendeinem Grund wegnahmen? Oder ihn benutzten, damit er diesen Drecksäcken gehorchte? Nur daran zu denken, schnürte ihm die Kehle zu. „…du siehst besorgt aus.“ Zabuza zuckte zusammen, als ihn die leise Stimme aus den Gedanken riss. Haselnussbraue Augen blickten zu ihm auf und Zabuza verfluchte es, dass er sich ertappt fühlte. „Unsinn“, brummte er ausweichend. Haku musterte ihn ein paar Sekunden lang, dann rückte er noch näher an ihn heran und Zabuza kämpfte den Impuls, ihn wegzuschieben, nur mühsam nieder. Es war nicht so, dass er es unangenehm fand, doch soeben wollte er am liebsten wieder einen Rückzieher machen. Die Bedenken konnte er eben nicht einfach verschwinden lassen. „Du kannst mit mir reden.“ Zabuza schnaubte, wehrte sich aber nicht, als Haku nach seiner Hand griff und diese leicht drückte. „…es gibt nichts zu reden.“ „Du willst nichts riskieren oder?“, kam die Gegenfrage. „Ich glaube, ich riskiere gerade genug…“ Haku seufzte leise, blickte wieder zu ihm hoch. „Das hatten wir doch schon…ich möchte lieber etwas riskieren, als dass wir es gar nicht versuchen…und nebeneinander her leben. Das finde ich viel furchtbarer…und jetzt sag mir nicht, dass dir das egal ist.“ Zabuza gab ein finsteres Brummen von sich, doch Haku konnte er damit nicht einschüchtern. Der Junge brachte es fertig, ihm einen amüsierten Blick zu schenken. Wie konnte Haku bei seinem Leben so eine beschissene Frohnatur sein? Das war ja nicht zum Aushalten…ach, wem machte er was vor, das war es ja gerade, was er so an ihm schätzte. „Du quatschst zu viel Mist!“, murrte er und packte ihn sich, brachte ihn mit einem Ruck unter sich. Haku keuchte auf, doch er wirkte nicht verängstigt, eher ein wenig perplex…und er wurde rot, als Zabuza ihn unter sich in die Laken drückte. Ach? Ihm ein paar Nächte zuvor an die Wäsche gehen wollen, jetzt aber einen auf schüchtern machen? Den sollte mal einer verstehen… „Schiss, dass ich dir doch wehtue?“, fragte er direkt und schaute ihn prüfend an. Haku lächelte entschuldigend, wich seinem Blick aber nicht aus. „Nein…du machst mich nur nervös.“ Zabuza runzelte die Stirn, zögerte erst, doch dann beugte er sich zu ihm herunter. Plötzlich kam ihm etwas in den Sinn, das er nie verstanden hatte. „Du hast damals gemeint, dass wir uns ähnlich seien.“ Hakus Fingerspitzen glitten derweil über seinen Nacken, strichen sanft über die Haut, die nicht von dem eisernen Ring verdeckt wurde. „Hm…“ „Wie kommst du auf sowas?“, fragte er weiter und hoffte, dass Haku nicht bemerkte, wie sehr er die Berührung genoss. Der Jüngere musterte ihn langsam, wobei er nicht aufhörte, ihn zu berühren. Zabuza ließ es still geschehen, während er auf die Antwort wartete. Schließlich erklang von Haku ein leises Seufzen und er lehnte sich zurück, ließ die Hand nun auf seiner Wange ruhen. Im Gegensatz zu Hakus weicher Haut, war seine eigene rau, vernarbt und mittlerweile sicher sehr stoppelig. „Deine Augen.“ Zabuza gab einen ungläubigen Laut von sich. „Ganz bestimmt nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil das Schwachsinn ist!“ Haku lächelte ihn an, schien nur kurz über seine Antwort nachdenken zu müssen. Warm ruhte die Handfläche an seiner Wange und Zabuza lehnte sich ein wenig dagegen. „…als du mir damals beim Waschen geholfen hast…dein Ausdruck war…anders, als du die Wunden gesehen hast.“ Zabuza stockte innerlich, doch Haku sprach schon weiter. „Irgendwie…wissend und verbittert…und auch, wenn du so ruppig zu mir warst, hast du mich gut behandelt. Weil du es verstanden hast…nicht wahr? Du weißt, wie es ist…unter einem Menschen zu leiden, der einen eigentlich lieben und beschützen sollte…“ Die Worte trafen einen sehr empfindlichen Nerv, denn Zabuzas Vergangenheit gehörte zu den Dingen, die er lieber verdrängte. Seine Muskeln spannten sich an, doch er fuhr Haku weder harsch über den Mund, noch sorgte er sonst irgendwie dafür, dass er verstummte. Er wollte es nicht mal…auch wenn es ein unangenehmes Thema war. „Der Kerl war nie mein Vater“, grollte er und die Abscheu triefte nur so aus seiner Stimme. Haku nickte verstehend, schlang dann die Arme um seinen Nacken und zog ihn näher zu sich herunter. Er spürte seinen Atem an seinem Hals, hörte die gemurmelten Worte…und blieb so. Mitleid wollte er nicht, hatte er nie gewollt oder gebraucht, doch bei Haku fühlte es sich nicht danach an. „…weder du, noch ich haben uns das hier ausgesucht.“ Zabuza lachte freudlos auf. „Du vielleicht nicht…ich war geil auf das Geld und die Nutten…ich hatte die Wahl.“ „Du wolltest überleben.“ „…das hätte ich auch anders gekonnt.“ „Aber das hier war dir vertraut, oder?“ „Gewalt und der Kampf ums Überleben? Ja…das war es.“ Haku löste sich leicht von ihm, nur um ihm einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken. Es reichte, um Zabuza warm werden zu lassen…ihm innere Ruhe zu geben. Ein keuscher Wangenkuss…wann hatte er so einen das letzte Mal bekommen? Er wusste nicht, ob es überhaupt schon mal der Fall gewesen war. „…wieso hast du dich um mich gekümmert, wenn du es nicht kanntest?“ Die Frage war berechtigt…Zabuza hatte sie sich selbst viele Male gestellt; es war nicht seine Art, etwas ohne Hintergedanken zu tun. Doch für Haku hatten immer andere Regeln gegolten. Er erwiderte seinen Blick, besah sich sein hübsches Gesicht…von Anfang an hatte er gewusst, dass es sein Fluch sein würde…und dennoch hatte er sich seiner angenommen. Haku war ihm wie ein Licht in der Dunkelheit erschienen…so unpassend in diesem dreckigen Loch voller schlechter Menschen, zu denen er sich selbst zählte. Vielleicht hatte er irgendwas gutmachen wollen…dem Jungen helfen wollen… „Ich weiß es nicht“, erwiderte er nach einer Weile, doch Haku lächelte nur. „Aber ich weiß es“, behauptete er und kuschelte sich wieder ganz dicht an ihn. „…du bist ein guter Mensch und ich bin dir dankbar…für alles, was du für mich getan hast.“ So viel Gefühlsduselei war eigentlich gar nicht seine Art, weshalb er auch nicht recht wusste, was er sagen sollte. Er war immer besser mit Taten gewesen, das hier war nicht sein Ding. Zumal er sich nicht als guten Menschen sah…dazu hatte er zu viel Scheiße im Leben gebaut. Warum sah Haku das alles nicht? Aber vielleicht sollte er einfach froh sein, dass der Junge nur seine guten Seiten sah…wenigstens einer. „Du redest zu viel…“, meinte er daher nur, doch Haku schien ihm den genervten Tonfall nicht übelzunehmen. Im Gegenteil…er wirkte fast schon glücklich, so wie er ihn anstrahlte. Wenn Haku so lächelte, war er noch schöner als sonst. Zabuza haderte mit sich selbst, doch dann konnte er es nicht lassen und drückte ihm die Lippen auf. Schon wieder so ein keuscher Anfängerkuss…aber das reichte ihnen beiden auch. Zabuza wollte auf keinen Fall wieder so eine Situation wie letztens heraufbeschwören, indem er Haku zu nahe trat. Jedoch schien dieser mit dem Küssen keine Probleme zu haben, denn er wurde lediglich wieder rot und lächelte ihn zärtlich an. Am liebsten hätte Zabuza ihn einfach daran gehindert, das Bett zu verlassen…aber sie mussten bald los. Training mit den anderen Kämpfern für ihn und Haku…hatte gewisse Pflichten. Zabuza hasste es, doch es änderte nichts daran. Leider. Sie waren immer noch die, die sie waren. „Also…du kannst mir erzählen, was du willst…aber ich weiß genau, dass da irgendwas passiert ist, mein Freund!“ Manchmal war Kisames Neugierde anstrengend – und dabei hatte er schon seine Fresse gehalten. Was machte er denn bitte anders, dass sein Kumpel direkt davon ausging, er hätte sich etwas verändert. Er war doch immer noch genauso mürrisch wie sonst…oder nicht? Wenn nicht, würde er sich wohl ernsthafte Sorgen machen müssen…oder beim nächsten Kampf doppelt so brutal zuschlagen. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kam, er würde weich werden. „Halt dein Maul und lass mich trainieren“, erwiderte er missmutig, was Kisame das breite Grinsen aber keinesfalls vergehen ließ. Der sogenannte Hai stand hinter ihm und schaute ihm zu, wie er die Hantelbank drückte. Konzentration wäre da schon von Vorteil gewesen, aber das konnte er wohl vergessen. „…der Kleine pennt wieder bei dir.“ Wenigstens hatte Kisame den Anstand, sich zu ihm runter zu beugen und leise zu sprechen. „Hast du nichts zu tun?“ „Gerade nicht…also?“ „Ja, verdammt…tut er. Ist die Tratschtante in dir jetzt befriedigt?“, knurrte er und umfasste wieder die Stange. Kisame neigte den Kopf zur Seite, schmunzelte deutlich. „Geringfügig…aber da ich weiß, dass ich von meiner Busenfreundin nicht viel mehr erwarten kann, muss ich mich wohl damit zufrieden geben.“ „Scheint so…und jetzt verzieh dich!“ Kisame lachte, trat aber einen Schritt zurück, so dass Zabuza weitermachen konnte. Vielleicht hätte ihn die gute Laune seines Freundes misstrauisch machen sollen…immerhin plante der ja, die ganze Scheiße hier zu beenden. Andererseits verarschte dieser Typ Kisame möglicherweise nur…darauf verlassen hätte er sich zumindest nicht. Wieder packte ihn das schlechte Gewissen, als er an Haku zurückdachte…so lange hatte er versucht, sich von dem Jungen zu distanzieren und nun machte er alles zunichte. Sie würden das mit Sicherheit gegen ihn verwenden…nicht heute, nicht jetzt…aber im entscheidenden Augenblick bestimmt. Machte er also einen Fehler? Oder sollte Haku Recht behalten und es kam auf die wenige Zeit an, die sie zusammen hier drin hatten? Hoffentlich würde er darauf nie eine Antwort finden. Kaum hatte er sich aufgerichtet, öffnete sich die Tür zum Trainingsraum und jemand, mit dem Zabuza ehrlich gesagt nicht so früh gerechnet hatte, trat ein. Neben ihm spannte sich Kisame an, machte aber ansonsten nicht den Eindruck, als würde ihm der Anblick sonderlich nahe gehen. Wie hieß es? Was einen nicht umbrachte, machte einen stärker? Nun, Suigetsu schien dazu zu gehören, denn obwohl seine linke Gesichtshälfte aussah, als hätte man ihm eine Ladung Botox verpasst, funkelte das Auge, welches nicht zugeschwollen war, voll inbrünstigem Hass. Zabuza vermutete anhand der stockenden Bewegungen noch nicht verheilte Knochenbrüche – die Bandagen schauten unter seinem Shirt hervor, reichten bis zu den Handgelenken. Es hätte wirklich schlimmer kommen können, sah man einmal von Mangetsus Tod ab. Die Veränderung war deutlich zu spüren, auch wenn keiner etwas sagte, sondern sich alle schnell wieder dem Training zuwandten. Der Junge war wohl endlich soweit, erwachsen zu werden…sollte er jedenfalls. Vielleicht war Mangetsus Tod Absicht gewesen, um den Jüngeren als tragischen Rächer zu vermarkten…wäre nicht ungewöhnlich. Das Publikum liebte solche Geschichten…nicht umsonst trugen die bekanntesten Kämpfer unter ihnen Spitznamen. Welchen Namen sie wohl Suigetsu geben würden? Zabuza bemerkte das kurze Zucken neben sich, doch anscheinend hatte sich Kisame im Griff. Anstatt dem Jungen, der soeben Richtung Laufband humpelte, zu folgen, wandte er sich ab und fixierte den Box-Sack. Besser so…Suigetsu machte nicht den Eindruck, als würde er Hilfe wollen oder benötigen. Es war gut, wenn er seine Trauer in Hass umwandelte und seine erste Nahtoterfahrung in Stärke. Anders funktionierte das Überleben hier drin nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)