Hands of blood von lunalinn (Zabuza/Haku) ================================================================================ Prolog: Demon ------------- Der Geruch von Dreck, Schweiß und Blut schien überall zu sein, vernebelte seine Sinne. Das Adrenalin pochte in seinen Adern, während er die Zähne fletschte wie ein tollwütiger Hund – vermutlich sahen dies die meisten in ihm. Bei jedem unkontrollierten, mächtigen Schlag…jedes Mal, wenn er die Knochen brechen hörte, schrie die Menge auf. Sie johlten und jubelten, doch er hörte nur das eigene Blut in den Ohren rauschen, während seine Hände getränkt von der roten Flüssigkeit waren. Noch einmal holte er aus und seine Fäuste krachten auf das bereits zermatschte Gesicht, beendeten das letzte, erbärmliche Zucken des Mannes abrupt. Die Zuschauer um ihn herum schrien und grölten nun lauter als zuvor – überwiegend vor Freude und er ahnte bereits, dass viele auf ihn gesetzt hatten. Eine kluge Investition. Schwerfällig erhob er sich, dabei bemüht, sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Er keuchte leise, schluckte mit Mühe seinen Speichel, während er sich das Blut aus den Augen wischte. Sein Gegner war nicht leicht zu bezwingen gewesen, er hatte viel einstecken müssen. Voller Abscheu sah er zu den Leuten um ihn herum, die ihn entweder bejubelten oder verfluchten. Einst hatte es eine Zeit gegeben, in der er den Ruhm genossen hatte…doch diese war lange vorbei und heute fühlte er nur noch den unbändigen Hass auf dieses Pack. Er versuchte, nicht zu humpeln, als er sich durch den Käfig mit den Eisenstangen auf den Ausgang zubewegte, ohne dem blutigen Berg aus totem Fleisch noch einen Blick zuzuwerfen. Es war nicht vorbei, das wusste er, denn dahinter wartete nur der nächste Käfig auf ihn. Er war gefangen…und das seit Jahren. Der eiserne Ring um seinen Hals brannte, scheuerte auf der wunden Haut, die nach all der Zeit vollkommen vernarbt war. Sein Oberkörper glänzte vor Schweiß und Blut, er fühlte es hinab laufen, doch es war Gewohnheit. Aus den Augenwinkeln ließ er den Blick erneut über die Menschen um sich herum schweifen, wobei er die dreckigen Hände zu Fäusten ballte. Ein neuer Schwall Wut jagte durch seine Brust und er konnte ihn nicht ersticken. Kaum dass er durch die Gittertür getreten war, schlug er dem Hünen im Anzug, der ihn am Oberarm packte, so heftig ins Gesicht, dass dieser zurücktaumelte. Er beachtete ihn nicht weiter, sondern nutzte den Überraschungsmoment und sprintete auf die Menge zu, welche aufschreiend zurückwich. Wie der Dämon, als den man ihn nicht selten bezeichnete, sprang er mit einem animalischen Knurren nach vorn, hieb nach dem Erstbesten, den er erwischen konnte. Seine scharfen Zähne schnappten ebenfalls zu, hätten die Kehle vor seinen Augen zerrissen, wäre es ihm nur möglich gewesen. Jedoch kam er gar nicht so weit, denn schon wurde er an beiden Armen zurückgerissen und spürte die ersten Schläge. Er wehrte sich nicht mal, als sie ihn auf den Bauch drückten, auf ihn eintraten, ihn beschimpften. Seine Kiefer malmten geräuschvoll und die bösartig funkelnden Augen erfassten den Typen, der aussah, als würde er vor Schreck jeden Moment ohnmächtig werden. Es war so einfach, wenn man außerhalb des Käfigs stand, wenn man nur zuschauen und Geld setzen musste. Doch wenn man darin lebte, kämpfte…praktisch nur darin existierte, war es etwas vollkommen anderes. Er zerbiss sich die Lippen, um jeden Schmerzlaut zu dämpfen, als sie ihn für seinen Angriff straften. „Dreckige Töle!“ „…wage es nicht noch einmal!!“ „Verdammter Dämon!“ Er blendete die Worte aus, starrte immer noch voller Hass zu den Schaulustigen auf – bis er auf haselnussbraune Augen traf. Oft war nur Leere in diesen schönen Augen, doch nun…lag Entsetzen darin. Vielleicht sogar Angst. Nicht vergleichbar mit der Angst des Mannes, dem er soeben die Kehle herauszureißen versucht hatte. Er wollte diesen Ausdruck nicht sehen, nicht bei ihm. Sein Körper erschlaffte langsam, denn so zäh er auch war, er war ein Mensch – mit Grenzen. Vor seinen Augen flimmerte es und schließlich wurde alles schwarz um ihn herum. Vielleicht war das gut so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)