ALPHA² Bonus Sidestories von eulenkueki ================================================================================ Quinn x Clive: Running Wild - Prolog ------------------------------------ Prolog – 18. November   „Urlaub?!“   Hätte er seine Fassungslosigkeit in Worte verpacken müssen, er hätte freiwillig das Handtuch geschmissen. Und überhaupt, gab es nicht ein Gesetz welches verbot, schwerwiegende Informationen in aller Früh zu verkünden? Und was sollte ihn jetzt eigentlich mehr schockieren: die Tatsache, dass Quinn tatsächlich die Nerven besaß, ihn nach einem gemeinsamen Urlaub zu fragen, oder die ganzen anderen Fragen und Probleme, die sich dem anschlossen? Mal völlig abgesehen davon, dass er ihn streng genommen ja gar nicht gefragt hatte. Er hatte ihm einfach nur gesagt, dass sie in der Woche vor und während Weihnachten Urlaub machen würden. Punkt.   Was für ein Urlaub überhaupt? Inlandsurlaub? Auslandsurlaub? Würde er sein Geld wechseln müssen?   Von all den Möglichkeiten, die Clive spontan einfielen, war eine schrecklicher als die nächste. Was, wenn sie am Ende irgendwo am Strand liegen und sich sonnen würden? Er besaß nicht mal eine Badehose! Von einem Koffer ganz zu schweigen... konnte man in Kanada überhaupt Sonnencreme kaufen? Mit einem Städtetrip hätte er theoretisch noch die wenigstens Probleme. Wenn die Stadt möglichst klein wäre. Mit maximal drei Einwohnern oder so. Seit er im geschäftigen BC wohnte hatte er sich natürlich an die Gerüche der Großstädte gewöhnt, auch wenn in ihrem Fall die direkte Anbindung zum Wald und somit zu wilden Natur für einen erheblichen Ausgleich sorgte. Dennoch würde er seiner empfindlichen Nase nach Möglichkeit keine Reizüberflutung zumuten wollen. Und aus irgendeinem völlig unerfindlichen und absurden Grund kam ihm sogar eine verdammte Kreuzfahrt in den Sinn. Was bei den Geldanlagen, die Quinn besaß, auch nicht so völlig abwegig wäre. Zuzutrauen wäre es ihm alle Male. Das eigentliche Problem an der ganzen Sache jedoch war: würde er in ein Flugzeug steigen müssen? Ihn würde nicht mal ein Elch in so eine Blechbüchse kriegen! Wölfe gehörten auf den Boden und hatten in der Luft ja wohl mal gar nichts zu suchen.   „Wenn ich mich recht entsinne hast du vor Weihnachten ja auch frei.“, rief Quinn ihm von der Haustür aus zu wo er sich gerade seinen Mantel anzog. Eigentlich hätte Clive noch gar nicht aufstehen müssen da er erst deutlich später als Quinn zur Arbeit ging. In den meisten Fällen stand er jedoch mit seinem Gefährten auf um mit ihm zu frühstücken. So kam er am Ende immerhin nicht in die Verlegenheit Quinn zu erklären, wieso dessen Küche einem Kriegsgebiet ähnlicher sieht als allem anderen... Kaffee kochen konnte er aber!   „Moment mal, du kannst mir das doch nicht einfach so im vorbeigehen sagen! Quinn!“   Eilig sprang Clive von der Couch hoch, auf der es sich wenige Minuten zuvor noch mit einem heißen Kaffee gemütlich gemacht hatte. Quinn griff gerade in aller Seelenruhe nach dem Schlüssel als Clive ihn erreicht hatte und schien sich absolut keiner Schuld bewusst zu sein. Dieser Mistkerl hatte doch die Ruhe weg!   „Über die Details können wir ja heute Abend sprechen, ich bin etwas spät dran. Vergiss nachher nicht die Alarmanlage einzuschalten wenn du gehst.“   „Quinn...!“ Mehr brachte Clive vor lauter Fassungslosigkeit nicht raus. Es gab Momente wie diesen, in denen der sonst so schlagfertige Clive einfach nicht wusste, wie er auf diverse Informationen seines Gefährten reagieren sollte. Dieser gab ihm auch gar nicht genug Zeit, um irgendetwas zu erwidern sondern wollte sich gerade der Tür zuwenden, ehe er sich doch nochmal umdrehte.   „Oh, ja. Entschuldige, fast vergessen!“   Clive hätte schwören können, dass er ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen des anderen sah, die wenige Augenblicke später die seine berührten. Würde ihn nicht bereits dieses fast schon dreiste – jawohl! - Verhalten Quinns der Sprache und jedweden Widerstands berauben, so erledigte diesen Job spätestens der Sinne vernebelnde Geruch. Das Quinn sich derartig unfairer Mittel bediente...! Bevor Clive auch nur noch den Mund zum nächsten Protest öffnen konnte, schlüpfte Quinn auch schon geschmeidig aus dem Haus, die Tür fiel ins Schloss und Clive blieb allein im Flur zurück. Mit einer mittelschweren Lebenskrise.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)