Usually... von Hupfdohle (...she would never) ================================================================================ Kapitel 15: Orientierungslos ---------------------------- Robin fielen vor Schreck fast die Augen aus. Da sie nach wie vor versuchte, sich vernünftig mit Perona zu unterhalten, hatte sie nicht mitbekommen, wie die andere Truppe bereits eingestiegen war. Zu ihrem Ärger saß die Orientierungslosigkeit in Person auch noch auf dem Fahrersitz! So etwas hatte es bisher in keiner Tour gegeben. Jedes Mal suchten sie nach Zorro, weil er sich so schnell verlief. „Alle einsteigen!“, bellte die Schwarzhaarige und jeglicher Protest seitens Perona verstummte aufgrund der eisigen Stimme. Die übrigen Personen ordneten sich schnell ein, sodass Franky den Van starten konnte. Doch von dem anderen Van war keine Spur mehr. Nami drehte sich zu Ace um. „Was? Ist dir schlecht?“, machte sie sich über seine frivole Aussage lustig. „Ja, wenn Zorro das Steuer übernimmt, dann schon“, entgegnete dieser ohne mit der Wimper zu zucken. Lysop runzelte die Stirn und konnte Aces Einwand nicht nachvollziehen. Zorro fuhr ziemlich gut. Man nahm kaum die Unebenheiten wahr. Vivi und Corsa schienen von dem Gespräch vorn nichts mitzubekommen und unterhielten sich leise. Ace schaute Lysop belustigt an. „Ja fahren kann er, nur, wenn wir ihn nicht aufhalten, fährt er wohl eher wieder in die vereinigten Staaten als in der Turtle Lodge anzukommen.“ Nami hörte gebannt ihrem Hintermann zu und starrte dann Zorro an. „Hast du eine Ahnung, wo wir sind und wohin wir müssen?“ Ohne sie auch nur anzusehen, antwortete er: „Im Dschungel.“ Lysop heulte von hinten auf. „Ich bin noch zu jung zum Sterben!“ Die Orangehaarige verdrehte die Augen und kramte in der Beifahrertür nach einer Karte. Schnell verschaffte sie sich einen Überblick. Sie mussten sich noch unweit von Careiro da Várzea befinden und die Turtle Lodge, auf der anderen Seite des Mamori-Flusses gelegen, war ebenso auf der Karte markiert. Es führten nur zwei befahrbare Wege dorthin. „Okay, du musst dich da vorn rechts halten.“ Der Grünhaarige grunzte leicht. So langsam mutierte seine Fake-Freundin vom intelligenten, heißen Feger zu einer Streberin. Er saß am Steuer und fuhr. Sie war noch nie im Dschungel unterwegs gewesen. „Nein.“ Die Faust der jungen Beifahrerin zuckte gefährlich. „Oh doch, Schatz.“ Perona war zwar nicht anwesend, aber Nami gefiel es, ihn zu provozieren. „Das kannst du vergessen, Liebling“, ließ sich Zorro nicht aus der Ruhe bringen. KLONK Keine Minute später hielt sich ein lädierter Zorro rechts und Nami konnte sich entspannt zurücklehnen. Ace schien sich seiner neuen Angebeteten kurz abzuwenden, um aus dem Fenster zu schauen. „Das ist aber nicht der kürzeste Weg ins Camp“. Zorro wollte schon triumphierend sein 'Ich habs dir ja gesagt' rufen, als Nami ihn daran hinderte. „Ich weiß, aber ich dachte, wir könnten auf dem Weg noch an den berühmten Wasserlilien anhalten.“ Ace nickte beipflichtend. „Du hast Recht, da hält Franky auch manchmal an.“ Während Lysop das Gespräch stumm verfolgte, betete er innerlich zu Gott. Wie konnte es nur passieren, dass er hier, mitten im Dschungel, gelandet war, mit 2 Guides, die nicht mal eine Ahnung hatten, wo genau sie waren? Er wollte noch heiraten, Kinder bekommen und ein Baumhaus bauen. Wimmernd vergrub er sich weiter in seinem Sitz und setzte all seine Hoffnungen auf Nami. Nach einer kurzen Wartezeit hielt der Van an einem nahen Ufer an. Alle Insassen stiegen aus und bestaunten die gigantisch wirkenden Wasserlilien auf dem Wasser. Vivi bekam große Augen und stellte sich neben ihre Freundin: „Nami, sieh nur, wie riesig die sind! Als könnte man sich drauf legen!“ Bevor die Orangehaarige antworten konnte, erschien ein schwarzer Haarschopf zwischen den beiden Frauen. „Klappt nicht, habe ich bereits versucht und bin einfach untergegangen“, erklärt Ace geschäftsmännisch, als ob er etwas wirklich Lehrreiches von sich gegeben hätte. Die Blauhaarige musste über seinen Kommentar kichern, während Nami die Augen verdrehte. Sie ging einige Schritte weiter ans Ufer und sog gierig die Luft ein. Normalerweise würde – Nein. Sie unterbrach sich selbst in Gedanken. Egal, wie schlimm sie die Expedition anfangs fand, dieser Anblick machte alles wieder wett. Plötzlich bretterte ein weiterer Van zum Ufer hin und Franky sprang beinahe während der Fahrt heraus. Angespannt blickte er sich um: „Gehts allen gut? Habt ihr wen verloren? Wie hoch ist die Versicherungssumme?!“ Sein Blick fiel auf Zorro und er zeigte anklagend auf den Grünhaarigen. „DU! Du weißt, dass du im Dschungel Fahrverbot hast! Wie konntest du nur so leichtsinnig sein und den Wagen fahren. Das letzte Mal haben wir Stunden gebraucht, dich wiederzufinden. Du weißt gar nicht, was wir uns für Sorgen gemacht haben, verdammt!“ Franky zählte die Besatzung und schaute unauffällig nach deren Befinden, als er sich zum Van und der darin sitzenden Robin umdrehte: „Robin, du brauchst die Versicherung nicht anrufen, es sind scheinbar alle okay.“ Namis Gesichtsausdruck wich von geschockt zu amüsiert. Zum Ende seiner Schimpftriade klang Franky mehr wie ein besorgter Vater als nach einem wütenden Chef. Zorro hob pikiert eine Augenbraue. Da wurde er ja wirklich wie der Trottel vom Dienst dargestellt. „Na vielen Dank auch für dein Vertrauen, Boss. Wie du siehst, sind alle gesund und munter.“ Gerade wollte er sich noch ein schadenfrohes Grinsen aufsetzen, da Frankys Gesichtszüge vor Überraschung entglitten, doch sein angeblicher Kumpel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Naja, eigentlich ist das Namis Verdienst. Sie hat Zorro erst unter ihre Fittiche genommen und dann den Weg vorgegeben“, erklärte Ace und schaute dabei seinem zornigen Freund grinsend ins Gesicht. Zorros Augenlid zuckte. Wenn er Ace ins Wasser schubsen würde, würde er wie ein kleiner Junge wirken, aber die Genugtuung wäre es ihm wert. Bevor er jedoch seinen infantilen Plan umsetzen konnte, stieg Robin langsam aus dem Van. Sie nickte Nami dankend zu, da sie sich nur zu gut vorstellen konnte, wie sich der Grünhaarige bei Bevormundung verhielt. „Alles hört jetzt auf mein verdammtes Kommando. Ich will noch heute heil an der Turtle Lodge ankommen.“ Es herrschte eine eiserne Stille, als Robin ihre Ansage machte. Sie verlor sehr selten ihre Geduld, was auch bewies, warum Ace noch unter der Crew weilte. Ace, du fährst! Und zwar genau hinter uns. Bei dir kann ich mir wenigstens sicher sein, dass du uns nicht verlierst. Und Augen nur auf die Straße!“ Ace grinste und salutierte seiner Chefin zu: „Aye, aye Käpt'n!“ Danach drehte er sich um und ließ sich auf dem Fahrerplatz nieder. Fast die gesamte Truppe aus Robins Van saß noch darin, nur die beiden Chefs waren herausgeeilt. Doch jetzt schwang auch die mittlere Tür auf. Perona stöckelte so schnell sie konnte zu dem anderen Van. „Zorro-Schätzchen! Ich komme! Halte uns schon mal einen Platz frei!“ Vivi und Corsa saßen wieder ganz hinten, Lysop auf der mittleren Sitzbank. „Um Himmels willen, nein!“, stieß Zorro schnell atmend aus und packte gleichzeitig Namis Hand. „Sorry, ich möchte neben meinem Mäuschen hier sitzen.“ Er ließ sich neben Lysop nieder und zog Nami hinter sich her, sodass Perona nur noch vorn Platz nehmen konnte, was sie widerwillig grummeln ließ. Nami hingegen war auf diesen Überfall keineswegs vorbereitet, sie knickte abermals mit ihrem verletzten Fuß etwas um und landete mit dem Gesicht voran in dem Schoß ihres Freundes. Aces Angebetete musste daher in dem anderen Van Platz nehmen. Namis Wangen färbten sich scharlachrot. Sie holte erst einmal tief Luft um sich zu sammeln. Ihr Fuß pochte etwas, doch ihre Lage übertünchte alle anderen Sinneswahrnehmungen. Die Nähe zu ihm schien ihr ständig den Kopf zu vernebeln, dabei hatte er sie gerade wieder in eine unmöglich peinliche Situation gebracht! Ein Blick in sein Gesicht zeigte ihr aber, wie beschämend er es fand – er grinste sie verschmitzt an und hatte selbst leicht gerötete Wangen. Dem würde sie was erzählen! Mit einem lieblichen Lächeln fuhr sie langsam seinen Oberschenkel entlang und lehnte sich zu seinem Ohr, um ihm ihre Botschaft zuzuflüstern. Ihr Atem stieß gegen Zorros Nacken und er hielt die Luft an. Dieser Blick und ihre Hand, welche Kreise auf seinen Beinen zog, machten ihn völlig fertig. „Bärchen, wenn du mich noch einmal mit so einem ätzenden Kosenamen betitelst oder mein Gesicht irgendwohin manövrierst, ohne, dass ich es möchte, wirst du mich kennenlernen.“ Um ihre Aussage noch zu unterstreichen, kniff sie ihm mit Daumen- und Zeigefinger fest in die straffe Innenseite seines Oberschenkels. Der Grünhaarige musste sich zusammenreißen nicht aufzujaulen. Mensch, konnte die Frau zwicken! Und auch noch an so einer sensiblen Stelle. Er rieb sich über seine schmerzende Haut und griff vorsichtig nach ihrer Hand, da Perona sich auf ihrem vorderen Platz umgedreht hatte und die beiden böse anfunkelte. Nami hatte den Blick der Pinkhaarigen mitbekommen, musste sich aber dennoch dazu durchringen, ihre Hand nicht wegzuziehen. Zorro kam ihr nahe, zu nahe, als dass es gut für sie war. Sie musste sich wieder ins Gedächtnis rufen, für wen sie dies alles auf sich nahm: Law. Und als wenn dies noch nicht Nähe genug war, beugte sich Zorro noch etwas weiter zu ihr und zwinkerte: „Wenn du dein Gesicht aber freiwillig dort haben möchtest, passiert mir nichts, oder?“ Der Kommentar brachte das Fass zum Überlaufen. Sie löste ihre ineinander geschlungenen Hände und verpasste ihm einen Schlag gegen die Schulter. „Aua! Sei doch nicht so hart zu mir, Mäusezähnchen.“ Wütend warf sie ihm einen Mordsblick zu. Der würde was erleben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)