Usually... von Hupfdohle (...she would never) ================================================================================ Kapitel 5: Turbulent -------------------- “Huch, wen haben wir denn da?” Sturmgraue Augen waren das erste, was Nami sah und dann diese samtweiche Stimme - sie musste eindeutig träumen. “Tzz, peinlich sowas Tollpatschiges.” Puff. Da war der Traum zu Ende. Die junge Frau schüttelte kurz verwirrt ihren Kopf, bis sie sich umgeben von drei Männern wiederfand. Sie lag in den Armen dieses attraktiven Mannes, welcher neben dem grünen Idioten saß und vor ihr stand ein unschuldig lächelnder Steward. Normalerweise wäre sie längst in die Luft gegangen, aber irgendein Aftershave vernebelte ihr schon wieder die Sinne. Ein Räuspern ließ die Orangehaarige aus ihren Gedanken fahren und die Wut begann an diesem Tag mal wieder zu brodeln. “Was fällt Ihnen eigentlich ein, mir auf den Arsch zu glotzen! Was ist denn das für eine Servicekraft, ich will- ahhh, verflucht!” Als sie sich den schwarzhaarigen Steward vornehmen und aufstehen wollte, knickte sie noch einmal weg. Verdammt, tat ihr Knöchel weh! “Miss, ääh. Tut mir leid, aber so einen Hintern sieht man nicht alle Tage! Öhm, vielleicht war das gerade die falsche Formulierung, also-” “Ace, mach dich nützlich und bring mir einen Kühlakku, los! Ihr Knöchel ist höchstwahrscheinlich verstaucht”, mischte sich nun der Männergott persönlich ein. “Und du Zorro, rutsch mal zum Fenster, dann kann ich die Lady absetzen.” Bei dem Wort Lady wurde ihre Laune bereits gutmütiger und es stimmte sie ungemein positiv, dass sie eine persönliche Betreuung bekam. “So, auch wenn ich es äußerst angenehm finde, so eine hübsche Frau in meinen Armen zu halten, würde ich-” Der Grünhaarige unterbrach ihn schnaubend, während er einen Platz weiter rutschte. “Pff, was für ein Geschnulze. Wer so dämlich ist! Kein Wunder, dass die Kleine bei den Stelzen auf ihren Zinken fliegt.” Law schüttelte schmunzelnd den Kopf, als er die orangehaarige Frau vorsichtig in den Sitz zwischen ihnen gleiten ließ und ihren verletzten Fuß auf seinen Schoß hob. “Ignorieren Sie Zorro einfach. Sie werden sicher gemerkt haben, dass er ein begnadeter Gentleman ist. Mein Name ist Law, Trafalgar Law und ich bin Chirurg. Aber ich glaube, Ihren Fuß muss ich nicht operieren.” Er zwinkerte Nami zu und schaute sich dann nach Ace, dem Verursacher, um, während die junge Frau selig vor sich hin kicherte. Der männliche Steward erschien peinlich berührt mit einem kleinen Kühlakku, welchen er Law sogleich überreichte. “Sobald Dr. Law Sie behandelt hat, werde ich mich höchstpersönlich darum kümmern, Sie an Ihren rechtmäßigen Sitzplatz zu begleiten.” Sowohl der Arzt als auch der Grünhaarige hoben bei dieser Anrede ihre Augenbrauen. Hatte man Ace den Text auswendig lernen lassen oder woher kam dieses gehobene Geschwafel auf einmal? “Nicht nötig. Der Idiot neben mir sitzt auf meinem Platz.” Nur mit einem Ohr hörte der Grünschopf zu, bis er das eben Gesagte realisierte. “Was hast du gesagt, du kleine Göre?!” brummte er und beugte sich mit einem mörderischen Blick beängstigend weit zu ihr herüber. Schulterzuckend nahm dies die junge Frau neben ihm zur Kenntnis. “Damit machst du mir keine Angst, du bist leider gerade das kleinere Übel aauu-” “Verzeihen Sie Miss-? “Nami.” “Verzeihen Sie Nami. Ihr Knöchel sieht soweit gut aus, im besten Fall haben Sie eine Kontusion, im schlimmsten eine Distorsion, also Verstauchung. Wir können Ihren Knöchel jetzt nur kühlen und hochlegen, dass er nicht zu sehr anschwillt. Alles weit- Oh!” Der gutaussehende Arzt wurde in seinen Ausführungen durch ein Klingeln unterbrochen. “Dr. Trafalgar hier, hallo?” Aufmerksam horchte er in sein Mobiltelefon hinein, während immer mehr Furchen seine Stirn zierten. Kurz hielt er seine Hand vor den Hörer und wandte sich an seine Sitznachbarn. “Entschuldigt mich bitte.” Bevor auch der Steward wieder das Weite suchen konnte, wurde er von der Frau belagert. “Normalerweise wärst du jetzt schon Hackfleisch, aber der Flug dauert mir etwas lang ohne Getränke. Sprich: Keine krummen Dinger mehr und kein Wort über meinen Hintern. Ich habe im Übrigen hier eine Karte, den ganzen Flug lang also all inclusi-.” “Dann nehme ich für diese ganzen Unannehmlichkeiten ein großes Helles.” Mit kraus gezogener Stirn drehte sich die Orangehaarige zu Zorro um. “Wie bitte? Was soll das denn heißen?” “Soll ich dir das nochmal wiederholen?”, feixte der Mann. “Ich habe dein Geschwafel schon verstanden!” Ace betrachtete das Spektakel vor sich und entschied, den Rückzug anzutreten. Er würde einfach den Getränkewagen holen, während die Beiden ihre irrelevante Diskussion weiter führten. “Was bist du nur für eine gierige Zicke? Du bezahlst nicht mal dafür!” Der grünhaarige Mann hatte normalerweise recht, doch das interessierte die junge Frau recht wenig, als sie weiter keifte. “Das mag schon sein, aber lieber geb ich allen einen aus, als dich mit zu versorgen!” Abwinkend schob er die Orangehaarige in ihren Sitz zurück. “Auch egal jetzt. Weg da, mein Bier kommt.” Der schwarzhaarige Steward stand tatsächlich schon wieder vor ihnen, samt Getränkewagen und balancierte recht sicher ein Bier auf seinem Tablett. Er ging einen Schritt in ihre Sitzreihe hinein, da von Law noch immer keine Spur zu sehen war. “Hier bitte, ein Hel- oh hallo die Damen!” Augenzwinkernd grinste Ace in die hintere Reihe zu zwei Frauen und vergaß schon wieder völlig seine Arbeit- und das Bier in seiner Hand. Klatsch. Das eben noch gefüllte Glas Bier glitt vom Tablett und verteile sich auf Namis und Zorros Oberkörper. “Ihhhhh!” “Ace, um Himmels Willen das gute Bier! Du musst es ehren, oh du süßer Tropfen!” Verzweifelt versuchte Zorro ein paar dieser von seinen Armen aufzusaugen. Wie sollte er sonst nur den Flug überstehen?! Erst durch den Aufschrei aufmerksam geworden, wandte sich Ace seinen zwei Gästen zu- und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. “Oh hehe, Biertaufe heißt Kindstaufe, Nami. Wer ist denn der Glückliche? Ich stell mich auch gern zur Verfügung, wenn es um den Akt an sich geht.” Unbeholfen versuchte er mit einem Taschentuch über Namis T-Shirt zu wischen und zwinkerte ihr zweideutig zu, bis diese unter lautem Kampfgeschrei eine Kopfnuss verteilte. “Argh, Pfoten weg von meinem Busen! Komm her du Flachzange! Ich werd dir deine Eier in den Rachen stopfen!” Nami glühte förmlich und blies die Backen auf, normalerweise hätte sie diesen unverschämten Mistkerl schon drei Mal übers Knie gelegt! “Oh hehe ähh ja… Ich wurde gerade gerufen, ja der Pilot braucht mich dringend!” Den Zeigefinger in die Luft reckend, drehte er sich um und machte die Biege, bevor sich die junge Frau in ihrer Wut auf ihn stürzen konnte. “Ich bring ihn um.” zischte sie, während sie sich ihr klitschnasses T-Shirt begutachtete. Der grünhaarige Mann indes stand bereits auf und war drauf und dran über Nami hinweg zu steigen, als sie ihren Oberkörper vor ihm positionierte. “Moment. Was wird das, wenn’s fertig ist?” “Na aufs Klo gehen. Was glaubst du denn? Ich werd hier sicher nicht klitschnass und klebrig sitzen bleiben.” Als Nami sich noch immer nicht bewegte, sondern einen liebreizenden Blick aufsetzte, wanderte seine Augenbraue in die Höhe. “Das trifft sich gut. Ich möchte auch mein T-shirt trocknen und brauche eine Stütze. Normalerweise würde ich Tölpel wie dich um nichts bitten, aber was bleibt mir anderes übrig?” Zorro wollte tatsächlich schon lachend verneinen, als sie noch hinzufügte “Bier soviel du willst.” Verdammt, die Frau konnte argumentieren, Bier den ganzen Flug lang. Da brauchte er nicht lang nachzudenken, achselzuckend griff er unter Namis Arme und hob sie ohne große Anstrengungen aus ihrem Sitz. Danach schlang er sich einen Arm um seinen Hals und stapfte auf die Toilette zu, um dieses Desaster schnellstmöglich hinter sich zu bringen und dann im Bier zu schwimmen. Die Toilette war eng. Eng war eigentlich gar kein Ausdruck. Mikrobiologisch klein traf es eher. Ein Klo gegenüber der Tür und gleich das Waschbecken samt Handlüfter zum Greifen nahe. Sie standen sich gegenüber, Nami hielt sich an Zorro fest, während er sich sein Shirt auszog. Schnuppernd hielt Nami ihre Nase etwas höher, wieder dieses duftende Aftershave. War das Zitronengras? Ihre Augen wanderten zum Verursacher- und hallo! Dieser braungebrannte Leckerbissen konnte sich normalerweise sehen lassen, wäre da nicht dieses arrogante Grinsen auf seinen Lippen. “Darfst ruhig mal einen Adonis anfassen.” Die Orangehaarige verdrehte die Augen. “Mach Eier, ich will vor dem Start noch auf meinen Platz.” Während er das T-Shirt trocknete, kam Nami nicht umhin, sich noch einmal den Oberkörper vor ihr anzusehen. Wo sonst sollte sie in dieser stinkenden Kammer auch hinschauen? --- Law kehrte an die leere Sitzreihe zurück und wunderte sich, als er niemanden vorfand. Merkwürdig. Er hielt nach seinem schwarzhaarigen Freund Ausschau, welcher soeben aus dem Cockpit kam und gab ihm ein Handzeichen. “Law, setz dich bitte. Hab dem Pilot grad durchgegeben, dass wir starten können. Ich muss mich auch setzen, tüdelüüü” damit sauste er an dem Arzt vorbei und hielt auf die Stewardessen zu. Law wollte sich erst noch nach seinen zwei Platznachbarn erkundigen, als schon wieder eine Nachricht aus dem Krankenhaus auf seinem Handy ankam. Gleich darauf wurden die Anweisungen für den Flug gegeben. --- Der junge Mann hatte auffallend lang oberkörperfrei vor ihr gestanden, bis dieses vermaledeite Shirt endlich trocken war. Wieder angezogen grinste er Nami entgegen. “Jetzt bist du dran.” Dem Befehl Folge leistend griff sie nach dem Saum ihres T-Shirts, als ihr schlagartig bewusst wurde, was sie dabei war zu tun. “Du Perversling! Dreh dich um!” “Als ob es da was zu schauen gäbe.” Eine Kopfnuss später war Ruhe in dem kleinen Klo eingekehrt, Nami konnte nur Zorros Rückansicht ausmachen und zog sich ihr T-Shirt über den Kopf, als sich plötzlich der Raum bewegte. Bewegte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)