Yasashikunai Mirai von Harulein (Tsuzuku x Meto) ================================================================================ Kapitel 36: [Koichi] Act 35 --------------------------- An diesem Abend bekam ich gegen sieben Uhr einen Anruf von einer mir unbekannten Nummer. „Hallo? Bin ich da richtig bei Niigata, Koichi-san?“, fragte eine weibliche Stimme. „Ja. Wer ist denn da?“ „Ich bin Manami Asakawa, die Mutter von Yuuhei“, antwortete die Frau. „Er hat mir deine Nummer gegeben, wegen der Hochzeit, weil du da wohl viel von der Planung übernommen hast?“ „Ah, ja, richtig, habe ich“, sagte ich. „Ich organisiere gerade die Hochzeitsreise für die beiden, und da dachte ich, ich rufe dich mal an, nicht dass sich da irgendwelche Sachen überschneiden oder so …“ Die Hochzeitsreise hatte ich tatsächlich noch gar nicht auf dem Schirm gehabt. Ich wusste nicht mal, was Tsuzuku und Meto sich da genau vorstellten, hatte auch ehrlich gesagt selber in all der Aufregung in letzter Zeit versäumt, einen der beiden danach zu fragen. Jetzt ging auf einmal alles so schnell, sodass ich neben meiner Arbeit im Café die ganze Zeit damit beschäftigt war, alles Mögliche für diese Hochzeit zu planen und zu organisieren. Mein Handy war heute geradezu heiß gelaufen, so viel hatte ich telefoniert und via Internet solche Sachen wie zum Beispiel die Speisen und die Deko für das Festmahl bestellt. „Wo soll die Reise denn hingehen?“, fragte ich. „Yuu hat sich Hawaii gewünscht“, antwortete Frau Asakawa. „Ich habe ein paar Kontakte dort hin, von daher passt das gut.“ „Hawaii?“, fragte ich erstaunt. „Wow, das nenn ich mal ne Traumreise! Ich glaube, Tsuzuku war noch nie im Ausland, und dann gleich Hawaii?“ „Yuu sagte, er wollte ihm das gerne zeigen. Wir waren früher schon mal dort.“ „Soll ja auch wahnsinnig schön da sein“, sagte ich. Frau Asakawa wechselte das Thema: „Sag mal, was für Essen wird es denn geben? Ich könnte ja noch eine richtig schöne Torte backen, das gehört zu einer Hochzeit doch irgendwie dazu, oder?“ „Hm …“, machte ich nachdenklich, „… da müssen Sie vielleicht mit Tsuzuku drüber reden. Ich bin mir nicht sicher, ob ihm so ne große Sahnetorte oder so was recht wäre … Sie wissen schon …“ Ich dachte an das traditionell japanische, eher leichte und gesündere Essen, das ich jetzt letztendlich für das Festmahl bestellt hatte, und fügte noch hinzu: „Ich habe jetzt eher so traditionelle Kyoto-Küche bestellt, da passt eine Torte nicht so dazu, oder?“ „Hast Recht. Und leichtes, gesundes Essen gefällt ihm vermutlich besser, oder?“ „Genau. Es soll ja auch für ihn der schönste Tag im Leben werden, mit einem Essen, das er ohne Angst und Druck genießen kann.“ Frau Asakawa schwieg einen Moment, ich hörte, wie sie in irgendetwas blätterte. „Ich kenne mich ehrlich gesagt kaum mit buddhistischen Hochzeiten aus. Normalerweise wird ja eher im Shinto-Schrein oder in einer Kapelle geheiratet …“ „Also, nach dem, was die in dem Tempel gesagt haben, ist man da wohl ziemlich frei. Meto wird ja so ein richtiges weißes Kleid tragen, und Tsuzuku hat sich eine Art Anzug im Visual Style ausgesucht. Ich habe eine kleine Rede geschrieben, die werde ich halten, und der Rest ist Sache des Priesters. Es wird ja nur eine kleine Feier, und ich glaube, es gibt nicht mal Trauzeugen im Zen. Falls doch, werde ich Tsuzukus Trauzeuge sein, und Meto hat sich irgendwann mal Haruna dafür ausgesucht.“ „Und wie viele Leute kommen denn insgesamt?“, fragte Frau Asakawa. „Ich habe jetzt das Essen für dreizehn Leute bestellt. Zwölf sind geplant, und einen Platz haben wir freigehalten, falls noch jemand spontan mit dabei sein möchte“, sagte ich. „Die Zeremonie im Tempel ist um vierzehn Uhr, danach gibt es dann das Essen und die Party mit Tanzen und so.“ Wenn ich an diese Hochzeit dachte, fielen mir jedes Mal noch gefühlte hundert Sachen ein, um die ich mich da noch kümmern musste. Zum Beispiel die Einladungskarten. Ich hatte schon einen Entwurf am Computer gemacht, aber der war noch nicht fertig, weil ich auch noch an meiner Rede schrieb und nebenbei so unglaublich viel zu organisieren war. Morgen hatte ich mir sogar frei genommen, weil ich mich mit Tsuzuku und Meto treffen wollte, um noch einiges abzuklären, und weil den beiden noch etwas ganz, ganz Wichtiges fehlte: Die Ringe! „Asakawa-san?“, sprach ich Metos Mama an, „Darf ich Sie um was bitten?“ „Also erst mal sagst du bitte ‚du‘ zu mir. Für Freunde meines Sohnes bin ich Manami, okay?“ „Ist gut, Manami. Hör mal, ich habe hier einen Entwurf für die Einladungskarten, aber ich komme da nicht so recht voran. Kannst du so was gut?“ „Aber klar. Schick mir den Entwurf einfach per E-Mail und ich sehe, was ich da machen kann.“ „Danke! Wirklich, vielen Dank!“ „Kein Problem. Mein Junge heiratet, da tue ich, was ich kann.“ Manami nannte mir ihre Mail-Adresse und ich setzte mich an den PC, schickte ihr den Entwurf für die Karten per Anhang und sie sagte, dass sie sich da am liebsten sofort dransetzen wollte. Mir war das recht, denn ich wollte heute Abend noch die Rede fertig schreiben. Zwischenzeitlich hatte ich sie schon fast fertig gehabt, war dann aber unzufrieden gewesen und hatte noch mal von vorn angefangen. Am PC saß ich ja schon, also öffnete ich das entsprechende Textdokument und las mir das, was ich geschrieben hatte, noch mal durch. Es sollte nicht zu förmlich klingen, eher locker und ausdrucksstark, und ich las mir den Text halblaut vor, um schon mal ins Gefühl zu kriegen, wie ich die Rede vor allen anderen halten wollte. „So, da sind wir nun also alle zusammen. Haben uns hier versammelt, um eure Hochzeit zusammen zu feiern. Tsuzuku, du hast wieder den ersten Schritt gemacht, damals, als du Meto deine Liebe gestanden hast, und auch jetzt wieder, denn die Idee, entgegen aller Normen unserer Gesellschaft deinem Liebsten einen echten Heiratsantrag zu machen, ging auch wieder von dir aus. Du bist eine so wunderbar mitreißende Persönlichkeit, und Meto liebt genau das an dir. Und Meto, du hast dein ‚Ja‘ zu diesem Antrag gegeben. Diese bedingungslose Art, mit der du Tsuzuku liebst, in guten wie in schlechten Tagen bei ihm bist und dein Bestes gibst, für ihn zu sorgen, das ist wirklich enorm und bewundernswert. Ich finde, dafür verdienst du mal einen ordentlichen Applaus!“ Ich machte eine Pause beim Lesen und stellte mir vor, wie alle klatschten und Meto vor Rührung errötete. „Wir als eure Freunde und Familie wissen alle, dass es in eurer Beziehung wunderbar schöne und auch nicht so schöne Tage gibt. Wir wissen auch, wie sehr du, Tsuzuku, oft mit dir selbst zu kämpfen hast, und auch, wie sehr du Meto liebst. Wir sehen, wie viel Mühe du dir gibst, Meto ein guter Lebenspartner zu sein, und wir würden auch dir das gerne honorieren. Aber ich bin mir nicht sicher, ob dir ein Applaus jetzt nicht unangenehm wäre …“ Wieder pausierte ich das Lesen und fragte mich, ob Tsuzuku wollen würde, dass wir ihm einmal applaudierten. Eigentlich hatte er es sich wirklich verdient, aber vielleicht würde er vor Rührung in Tränen ausbrechen. Diese Stelle in meiner Rede war die Schwierigste, weil ich nicht einschätzen konnte, wie Tsu reagieren würde. „Wir alle wünschen euch auf alle Fälle, dass ihr zusammen so glücklich bleibt. Ihr habt eine so wunderbare, und wie ich finde, sehr süße Beziehung! Haltet das mit aller Kraft fest!“ An dieser Stelle war ich mit dem Schreiben dann nicht weitergekommen, und beschloss jetzt, dass es so auch gut war. Viel mehr musste ich nicht sagen, und so betrachtete ich diese Rede somit als fertig. Als nächstes schaute ich noch mal im Internet nach einem edlen, aber nicht zu teuren Schmuckladen in der Innenstadt, weil ich schon mal sehen wollte, was die so an Trauringen im Angebot hatten. Es gab eine ganz ordentliche Auswahl und ich schrieb den Namen des Ladens noch mal auf, da würden wir dann morgen zu dritt hingehen. Das nächste war, Haruna eine Nachricht zu schreiben, weil Meto sie ja als mögliche Trauzeugin benannt hatte. Sie war tatsächlich noch wach und schrieb mir zurück, dass sie sich darüber freute und zusagte. Ich fragte sie nach ihrer und nach Hanakos Adresse, und auch, wie ich denn Yami, die ja keinen festen Wohnsitz hatte, erreichen konnte, um die Einladungskarten zu verschicken. Haruna antwortete, dass ich die Karten alle drei an sie schicken konnte und sie die dann weiterleitete. Was mit Tsuzukus Arbeitskollegen und mit Hitomi sein würde, wusste ich jetzt nicht und konnte das heute Abend auch nicht mehr herausfinden. Da würde ich morgen mit Tsu drüber sprechen. Ich ging dann auch bald schlafen, allerdings vergaß ich, obwohl ich ziemlich müde war, nicht, Mikan noch eine kurze, liebevolle Nachricht zu schreiben, ihr eine gute Nacht zu wünschen, falls sie denn noch wach war. Danach machte ich mich fürs Bett fertig, legte mich hin und war bald eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachte ich vom Piepsen meines Weckers auf. Ich blinzelte, streckte mich und blieb noch einen Moment liegen, bevor ich langsam aufstand und mir schon mal neue Klamotten für heute aus dem Schrank suchte. Ich entschied mich für eine bunte, weite Hose mit den Sesamstraßen-Monstern drauf und ein weißes Oberteil mit Pikachu auf der Vorderseite, dazu bunte Socken. Neben Visual- und Fairy Kei mochte ich auch solchen amerikanisch angehauchten Popkultur-Style ziemlich gern. Noch bevor ich dann Duschen ging, schrieb ich auf Line eine Nachricht an Satchan, dass ich mir heute noch einen Tag frei nehmen wollte, weil ich wegen Metos und Tsuzukus Hochzeit so viel zu tun hatte. „Meto und Tsuzuku heiraten?!“, schrieb sie mit Herzchensmiley zurück. „Ja“, antwortete ich. Vielleicht weckte ich damit Satchans Fujoshi-Gefühle und stimmte sie damit meinen spontanen Urlaubsabsichten gegenüber milder. Jedenfalls genehmigte sie mir den freien Tag. „… Und gratulier den beiden mal schön von mir!“, schrieb sie noch. „Mach ich.“ Dann ging ich erst mal unter die Dusche, und während ich danach am PC saß, Musikvideos anschaute und wartete, dass meine Haare halbwegs trockneten, kam eine E-Mail von Manami: „Guten Morgen, Koichi! Ich habe die Einladungskarten fertig gemacht, es fehlen nur noch die Namen auf den Umschlägen. Ich schicke dir die Karten heute per Post zu und du kannst sie dann an alle Gäste verteilen, ich kenne die meisten ja gar nicht. Liebe Grüße. Manami.“ Im Anhang hatte sie mir den jetzt fertigen Entwurf geschickt, den sah ich mir noch mal an: Die Einladungskarten waren angenehm elegant geworden, sehr westlich und dabei aber passend für eine Hochzeit, und zugleich nicht zu überladen, sodass ich fand, sie passten zu Meto und auch zu Tsuzuku. Es stand nicht viel drauf, nur „Tsuzuku & Meto: Wir heiraten!“, darunter zwei wie Eheringe verschränkte Herzen und die Daten, wann und wo die Zeremonie stattfinden würde. „Das Design sieht super aus! Vielen Dank, Manami!“, schrieb ich an Metos Mama zurück. Danach war erst mal wieder Badezimmer dran. Ich beschloss, heute wieder mal zwei einfache geflochtene Zöpfe zu tragen, und stellte dabei fest, dass mein schwarzer Undercut definitiv mal wieder nachgeschnitten werden musste. Mein Makeup fiel heute auch etwas dezenter aus, ich hatte Lust auf etwas Bequemeres ohne viel Glitzer, das passte auch besser zu meinem Outfit heute. Als ich dann mit allem fertig war und aus dem Haus ging, um zur Bahn zu laufen, fühlte ich mich irgendwie fast so vorfreudig kribbelig, wie Tsu und Meto sich fühlen mussten, wenn sie an die Hochzeit dachten. Wir trafen uns an der Bahnstation, die genau zwischen meinem Viertel, dem von Tsu und Meto, und der Innenstadt lag. Meto hatte sich mädchenhaft herausgeputzt, mit Rüschenbluse, Faltenröckchen und einer blonden Perücke, und er hatte Ruana dabei. Tsuzuku war dezenter gekleidet, enge dunkle Jeans und ein grau-schwarz bedrucktes Shirt. „Na, Braut und Bräutigam?“, fragte ich lächelnd und umarmte erst Tsu, dann Meto. „Bereit, die Ringe auszusuchen?“ Tsuzuku lächelte. „Japp.“ „Gold oder Silber?“ „Silber“, antwortete Meto. „Gold steht mir nicht so“, sagte Tsu. Wir stiegen in die Bahn in Richtung Innenstadt und fanden einen Platz, wo wir zu dritt stehen konnten. „Meto, deine Mama hat die Einladungskarten fertig gemacht, ich kriege die heute Nachmittag geschickt, und dann verteilt ihr die?“, fragte ich. Meto nickte nur. Er war sichtlich aufgeregt. „Ich wollte, nachdem wir die Ringe gekauft haben, noch zum Studio, Koji und Ami einladen, dann kann ich die beiden gleich nach ihren Adressen fragen“, sagte Tsuzuku. „Mach das. Und schreibst du Hitomi auch noch ne Nachricht, ob sie überhaupt kommen möchte?“ Tsu nickte. „Ich weiß aber gerade echt nicht, ob sie will …“ „Frag sie einfach, und sie kann auch kurzfristig absagen, wenn’s ihr dann nicht gut geht. Ich glaube, das nimmt ihr keiner von uns übel.“ Als die Bahn hielt, stiegen wir aus und bogen in eine schicke Boutiquenstraße ein. Hier befand sich das Schmuckgeschäft, und ich sah, wie Meto gleich zum Schaufenster lief und hineinschaute. Hinter dem Glas befand sich ein Schmuckständer mit ungefähr zehn Paar Trauringen, die meisten in Silber oder Platin. „Tsuzuku, schau mal“, sagte Meto und deutete auf die Auswahl. „Da oben rechts, die silbernen Ringe mit dem Diamanten, die sind schön, oder?“ Tsu schaute ebenfalls in das Fenster, und ich tat es ihm gleich. Die Ringe, auf die Meto da deutete, waren beide etwa gleich dick, hatten beide je einen einzelnen, eingelassenen Diamanten und in der Mitte rund um die Schiene einen ganz schmalen, blank glänzenden Streifen. Im Unterschied zu den anderen Ringpaaren, wo nur der Frauenring geschmückt und der Männerring ganz schlicht war, waren diese zwei Ringe fast gleich, es schien so, als würden sie die betonte Gleichberechtigung in Tsuzukus und Metos Beziehung widerspiegeln. „Die will ich“, verkündete Meto, sichtlich stolz und ohne auch nur die Spur eines Stockens. Tsuzuku lächelte, legte seinen Arm um Metos Schultern und küsste ihn. „Mir gefallen sie auch“, sagte er. „Na, das ging ja schnell“, bemerkte ich und öffnete die Tür des Ladens. Drinnen wurden wir fast sofort von einer Verkäuferin angesprochen: „Sie wünschen?“ Gewohnheitsmäßig ergriff Tsuzuku das Wort: „Wir haben im Schaufenster ein Paar Ringe gesehen, die hätten wir gern.“ Die Verkäuferin ging zum Schaufenster und öffnete es von innen. „Welche denn?“ Und nachdem Tsu sie ihr gezeigt hatte, rief sie aus: „Ah, das sind ja Trauringe! Sie beide heiraten?“ Ich war schon innerlich darauf eingestellt, dass die Verkäuferin doch etwas verwirrt reagieren würde, weil wir hier als drei Männer in den Laden kamen und Trauringe kaufen wollten. Aber dann verstand ich, dass sie Meto nicht als männliches Wesen erkannte, sie hielt ihn in seinem Röckchen, der blonden Perücke und der süßen, hochgeschlossenen Bluse, unter der er heute sogar einen ausgestopften BH trug, einfach für eine Frau. Meto und ich wechselten einen kurzen Blick und er biss kurz die Lippen zusammen, gab mir damit zu verstehen, dass er keinen Ton sagen würde, damit die Verkäuferin nicht an seiner Stimme erkannte, dass er ein Mann war. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte die Verkäuferin freundlich, Tsuzuku bedankte sich und Meto lächelte einfach. Der Kauf der Ringe ging dann schnell vonstatten, sie waren nicht mal allzu teuer und dennoch bezahlte Meto sie mit seiner Karte. Die Ringe kamen in ein herzförmiges, rotes Kästchen, das ich in meine Handtasche steckte, dann verließen wir den Laden wieder. Draußen ging Tsu ein Stück vor, er hatte im Schaufenster eines anderen Ladens eine rote Lederjacke entdeckt, die er sich genauer ansehen wollte. Und während wir ihm folgten, nahm Meto mich kurz auf die Seite: „Koichi? Ich hätte da … ein kleines Anliegen …“ „Was denn?“, fragte ich. „Ich habe eine kleine Überraschung für Tsu vor, für die Hochzeitsnacht, ich will für ihn so richtig süße, weiße Wäsche tragen. Würdest du mich begleiten, wenn ich die kaufen gehe?“, flüsterte er und errötete dabei wieder einmal. „Und an was genau hattest du da gedacht?“ „Ich hab mal im Internet gesucht und da gibt es wirklich alles, auch richtig süße Sachen für Männer. Ich würde so gerne was mit Rüschen, Spitze und Schleifchen tragen, halt was, was so richtig zu meinem Hochzeitskleid passt.“ „Hat Charlize nicht so was im Laden?“, fragte ich. „Glaub nicht. Zumindest hab ich da noch nichts in der Art gesehen. Für Frauen gibt’s das überall, aber ich will nichts mit Cups …“ In dem Moment drehte Tsuzuku sich zu uns um und rief: „Hey, guckt mal, die Jacke ist so cool!“ „Der ‚Love is no gender‘-Laden könnte so was haben, oder?“, fragte ich Meto leise. Er nickte, sagte dann aber erst mal nichts mehr dazu, weil Tsuzuku gerade zu uns zurückkam. „Ich hab kein Geld mehr, sonst würde ich mir diese Jacke sofort holen“, sagte er. „Wie wär’s, wenn du gleich erst mal zum Studio gehst und Takashima und Ami fragst, ob sie zu eurer Hochzeit kommen wollen? Meto und ich gehen noch … ein Teil für sein Hochzeitskleid kaufen, da fehlt nämlich noch … was wichtiges.“ Ich hatte mich extra ungenau ausgedrückt, um nicht zu viel zu verraten, aber offenbar machte ich Tsuzuku damit neugierig, denn er bekam dieses bestimmte Leuchten in den Augen und fragte: „Was denn?“ „Das wird nicht verraten, mein Lieber“, sagte ich und grinste. „Du weißt, das Kleid der Braut ist für den Bräutigam bis zur Hochzeit ein Geheimnis.“ „Och mennoh …“, jammerte Tsu gespielt. „Ich kanns doch kaum noch erwarten!“ „Du musst warten“, sagte ich nur. „Geh du deine Kollegen einladen, ich kümmere mich um Metos traumhaftes Outfit.“ Bis zum Bodyart-Studio war es nicht weit, sodass Tsuzuku sich einfach zu Fuß auf den Weg machte. Meto und ich liefen dann in Richtung des Rotlichtviertels, wo es außer Charlizes Laden auch noch weitaus speziellere Shops für jeden erdenklichen Fetisch gab. In den Schaufenstern hingen gebrauchte oder knapp geschnittene Schuluniformen und Lackzeug in allen Variationen, und wir gingen auf gut Glück in einen dieser Läden hinein. Drinnen empfing uns eine eigenartige Atmosphäre, ein Gefühl von Zwielichtigkeit. Der Laden war voll mit allen nur erdenklichen Arten von erotischen Kostümen und Unterwäsche, und es war ziemlich dunkel. Meto sah sich suchend um und ich folgte ihm, doch irgendwie schien dieser Laden uns beiden nicht so zu gefallen. „Nicht so schön hier, oder?“, fragte ich flüsternd. Meto nickte. „Irgendwie … unromantisch …“ „Lass uns woanders suchen“, sagte ich. Und so verließen wir den eigenartigen Laden wieder. Der nächste Laden gefiel uns deutlich besser. Er ähnelte eher einer Lolita-Boutique statt einem Fetischladen, war hell, freundlich und süß eingerichtet, und es gab hier vor allem niedliche, mit Rüschen und Schleifchen besetzte Wäsche in Pastellfarben. Zuerst sahen wir nur Frauenwäsche, BHs und Corsagen, und auch niedliche Nachtwäsche. Ich sah Meto an, der blickte sich mit suchenden, leuchtenden Augen um, demselben Blick wie damals, als wir bei Angelic Pretty in Kyoto sein Hochzeitskleid ausgesucht hatten. Eine Verkäuferin im schicken, hellrosa Kostüm kam auf uns zu. „Darf ich Ihnen behilflich sein?“ Ich sah zu Meto. „Soll ich reden?“, fragte ich leise. Aber Meto schüttelte den Kopf, atmete einmal tief durch und sagte zu der Verkäuferin: „Ich weiß nicht … Haben Sie … süße Wäsche … für Männer?“ Zuerst sah sie etwas überrascht aus, Metos heutiges Outfit war einfach so mädchenhaft, dass es eben überraschte, ihn als Mann zu erkennen. Aber dann lächelte sie. „Wir haben vor allem sehr niedliche Wäsche, wenn Sie das mögen. Aber ja, solche Wäsche führen wir auch für Männer.“ Sie bedeutete uns, ihr zu folgen, in einen weiter hinten gelegenen Teil des Ladens, wo tatsächlich männliche Schaufensterpuppen standen, die wirklich niedliche Wäsche mit Spitze und Schleifchen trugen. Ich war doch etwas überrascht, denn selbst ich, der es ja als Mann gerne süß mochte, hatte noch nie derartig niedliche Männerwäsche gesehen. Die Sachen sahen wirklich aus wie die allerniedlichste Mädchenwäsche, nur dass die spitzenbesetzten Slips etwas anders geschnitten und die mit süßen Blümchen bestickten Corsagen ohne Cups waren. Meto sah aus wie hin und weg. In solchen Momenten kam wohl wirklich der Homosexuelle in ihm durch, oder auf jeden Fall der junge Mann, der mädchenhafte, niedliche Kleidung liebte. Er hatte die Hände vor Mund und Nase zusammengelegt und seine Augen leuchteten. „Das gefällt dir, ne?“, fragte ich. „Das ist genau das, was ich suche!“, flüsterte er hingerissen und mir fiel erst einen Moment später auf, dass er diesen Satz, trotz dass die Verkäuferin neben ihm stand, ohne Fehler ausgesprochen hatte. „Suchen Sie die Sachen für einen bestimmten Anlass?“, fragte die Verkäuferin. „Ich heirate demnächst. Und ich würde meinen Verlobten dann gerne mit hübscher Wäsche überraschen“, antwortete Meto, absolut fehlerfrei. Ich war echt stolz auf ihn, er wirkte so selbstbewusst, und so, als ob er ganz genau wusste, was er wollte. „Was Süßes für die Hochzeitsnacht? Wie schön!“ Die Verkäuferin lächelte freundlich. „Also darf es gerne etwas Besonderes sein, ja?“ Sie ging zu einer der Kleiderstangen, wo die Wäscheensembles auf speziellen Kleiderbügeln hingen, und nahm ein weißes Set heraus. „Das hier ist eine süße kleine Corsage mit passenden Strümpfen und einem besonders süßen Slip. Der Slip lässt sich hinten und vorne mit Knöpfen öffnen, Sie können ihn also geschlossen oder ouvert tragen.“ Sie hielt Meto das Set hin, er nahm es in die Hand und sah es sich genau an. Es war wirklich sehr süß: Die Corsage war zart mit Blümchen bestickt und mit Rüschen, rosa Schleifchen und Glitzersteinchen besetzt, die Strümpfe schienen aus reinster Spitze zu bestehen, und der Slip war ein weißes Träumchen mit rosa Schleifchen, Spitze und den Knöpfen in Form perlmuttweißer Röschen. „Okay, das ist wirklich die Krone der Niedlichkeit“, sagte ich. „Süßer geht’s nimmer.“ „Was meinst du, wird Tsu mich darin mögen?“, fragte Meto. „Ausgehend davon, dass er es liebt, wenn du Kleidchen trägst, gefällt ihm das hier sicher auch.“ „Na ja, er sagt ja andererseits immer, dass er froh ist, dass ich ein Mann und kein Mädchen bin … Ich würde diese Wäsche so gern tragen, aber was, wenn es für Tsuzuku too much ist?“ „Ach Quatsch. Tsuzuku ist da doch ganz offen. Und wenn er sieht, wie glücklich du mit dieser Wäsche bist, wird er es ganz sicher auch lieben“, sagte ich. „Letztendlich will er dich ja sowieso auspacken, und nackt ist dann ja wohl unübersehbar, dass du ein Kerl bist.“ Meto lächelte strahlend, dieses extrasüße, breite Meto-Lächeln, und sagte dann zu der Verkäuferin: „Ich nehme dieses Set.“ „Möchten Sie es einmal anprobieren?“, fragte die Verkäuferin. Meto nickte, und sie zeigte ihm die Umkleiden. Ich setzte mich auf einen der Stühle im Laden und wartete. Es dauerte eine ganze Weile und ich hörte, wie Meto mit leiser Stimme mit sich selbst sprach, während er die Wäsche anprobierte. Er schien, trotz dass er sich dafür entschieden hatte, noch mal genau darüber nachzudenken, und ich dachte an das, was er eben gesagt hatte, seine Befürchtung, dass Tsuzuku diese doch sehr feminin wirkende Wäsche an seinem baldigen Ehemann vielleicht nicht mögen könnte. Ich konnte ihm diese Frage auch nicht hundertprozentig beantworten, aber so, wie ich Tsuzuku einschätzte, dachte ich schon, dass es ihm bestimmt gefiel. Tsu war im Bett so experimentierfreudig und offen, und er liebte es, wenn Meto Kleidchen trug. Und von dem her, was er mir bisher so erzählt hatte, vermutete ich, dass ihn gerade das Erkennen von Metos Männlichkeit in solchen femininen Kleidern anscheinend anmachte. Zwar reagierte er auf echte Frauen mit Unsicherheit und einer Art von Scham, aber Meto war eben keine Frau, und ich konnte mir vorstellen, dass genau dieser ‚Bruch‘ zwischen weiblicher Kleidung und Metos Männerkörper auf Tsu eine erregende Wirkung hatte. Als Meto wieder richtig angezogen aus der Kabine kam, nahm die Verkäuferin die Sachen sofort in Empfang, ging zur Kasse und verpackte die Sachen in ganz und gar exquisitem rosa Papier und einer hübschen Tragetasche, die sie mit einer rosa Schleife verschloss. „So, bitte sehr. Wie möchten Sie bezahlen?“ „Mit Karte.“ Nachdem Meto die Wäsche also bezahlt hatte, verließen wir den Laden. „Soll ich das nehmen und bei mir zu Hause zu deinem Hochzeitskleid legen?“ fragte ich. „Dann findet Tsu es sicher nicht.“ Meto nickte. „Ja, nimm du das mal.“ Ich packte die Tragetasche also in meinen Rucksack, dann gingen wir los in Richtung Bodyart-Studio, um Tsuzuku dort abzuholen. „Koji und Ami kommen beide. Und Ami hat gleich Hitomi angeschrieben und gefragt, ob sie auch kommt. Die hat aber noch nicht geantwortet“, erzählte Tsu, als wir ihn vor dem Studio trafen. „Und?“, fragte er dann, „Habt ihr das gefunden, was ihr gesucht habt?“ Meto lächelte strahlend. „Ja! Aber es ist eine Überraschung.“ Die Neugierde und Vorfreude waren Tsuzuku richtig anzusehen, als er bat: „Bitte, Liebster, du weißt, ich mag nicht warten …!“ Meto lachte, legte seine Arme um Tsu’s Nacken und küsste ihn. „Nein, mein Schatz. Sonst ist es doch keine Überraschung mehr.“ „Ich mag aber gar keine Überraschungen …“ „Diese wirst du lieben, da sind wir uns ganz sicher“, sagte ich. „Aber damit es eine schöne Überraschung bleibt, verraten wir dir jetzt nichts.“ Tsu zog zwar eine Schnute, aber auf dem Weg zur Bahnstation quengelte er dann nicht mehr. Wir fuhren dann zu mir nach Hause, wo schon das Päckchen mit den Einladungskarten vor meiner Wohnungstür lag. Ich schloss die Tür auf, ließ Tsu und Meto in meine Wohnung und während die beiden ins Wohnzimmer durch gingen, machte ich mit einer kleinen Schere in der Küche das Päckchen auf. Darin befanden sich die Karten und, zu meiner Überraschung, zwei selbstgebrannte CDs mit der Aufschrift ‚Tanzmusik für die Party‘. Manami hatte also an etwas Wichtiges gedacht, um das ich mich noch kaum hatte kümmern können. „Meto, deine Mama ist ja echt klasse!“, sagte ich und betrat dabei mein Wohnzimmer. Meto saß mit Tsu zusammen auf dem Sofa, lehnte sich an ihn, und Tsu kraulte seinen Liebsten ganz zärtlich. „Sind die Karten schön?“, fragte Meto. Ich reichte ihm den Stapel. „Wow“, sagte er. „Sieht nach Mama aus.“ „Ziemlich elegant. Aber gefällt mir“, kommentierte Tsuzuku. „Ich mag die Karten total. Und sie hat euch noch zwei CDs mit Tanzmusik gebrannt. Wollen wir die gleich mal anhören?“ „Zeig her“, sagte Tsu und stand auf. Er nahm mir die CD aus der Hand, ging zu meiner Musikanlage und legte sie da ein. Schon das erste Lied zeigte, dass Manami tatsächlich Lieder ausgesucht hatte, die ziemlich perfekt zwischen Metos und Tsu’s Musikgeschmack und schöner Hochzeitstanz-Musik lagen. Das war wohl nicht gerade ganz einfach gewesen, liebten die beiden doch Rockmusik, und die mit klassischer Tanzmusik zu vereinbaren, war sicher nicht so leicht. Beim zweiten Lied strahlte Tsuzuku Meto glücklich an und sagte: „Zu dem Lied haben wir doch letztens in dem Club getanzt!“ Es war ein romantisches Lied auf Englisch, und Manami hatte auf der CD-Hülle die Namen aller enthaltenen Lieder vermerkt, dieses hieß „Kiss me slowly“, und es passte vom Text her perfekt zu Tsu und Meto. „Das ist ja total unser Lied!“, sagte Meto und sah total glücklich aus. Tsu lächelte zurück, küsste Meto auf den Mund und forderte ihn dann ganz galant und Gentleman-like zum Tanzen auf: „Schenkst du mir diesen Tanz, mein Liebster?“ Ich setzte mich auf die Couch und sah zu, wie die beiden mitten in meinem Wohnzimmer ihren Hochzeitstanz probten. Es sah so schön aus, nach perfekter Liebe und so viel Romantik, was wohl auch zum Teil an Metos heutigem, sehr femininen Outfit lag. Aber vor allem, wie sich die beiden ansahen und so liebevoll berührten, es war einfach zum Dahinschmelzen süß! „Wisst ihr, dass ihr das absolute Traumpaar seid?“, fragte ich. Tsuzuku sah mich an und lächelte. „Ja. Wissen wir.“ Wir hörten nicht die ganze CD durch, aber Tsu und Meto nahmen die CDs dann beide mit nach Hause, um sie dort weiter zu hören. Es war kurz nach Mittag und Tsuzuku sagte, dass er am liebsten noch mit Meto zum Strand wollte, was Meto auch zusagte. „Wir gehen zum Strand und essen da zu Mittag“, sagte Meto. „Und ich kann dich dann auch gerne wieder füttern.“ Woraufhin Tsu ihn anstrahlte und küsste. Die beiden gingen also, und ich blieb erst mal in meiner Wohnung. Jedenfalls so lange, bis mich Mikan anrief, dass sie schon Feierabend hatte und mich gerne sehen wollte. „Wir können ja auch zusammen Mittag essen gehen“, schlug ich vor. „Und danach Shoppen? Ich brauch noch ein Kleid für Tsu’s und Metos Hochzeit“, sagte Mikan. Ich machte mich also auf den Weg zu der kleinen Boutique, in der Mikan arbeitete. Wir hatten ausgemacht, dass ich sie abholte, und ich nahm die Bahn. „Hey, Koi“, begrüßte sie mich und küsste mich auf den Mund. So öffentlich war es nur ein kurzes Küsschen, obwohl mir gerade rein vom Gefühl her nach einem richtig schönen, ausgiebigeren Kuss gewesen wäre. „Na, meine Süße? Wie geht’s dir?“ Mikan lächelte. „Prima. Und dir?“ „Ganz gut. Ich bin bisschen aufgeregt und Hochzeit organisieren ist anstrengend, aber zum Glück machen die beiden ja nur ne kleine Feier.“ „Weißt du schon, was du anziehst?“, fragte Mikan. „Nein … Ich schwanke noch zwischen so ‘ner Art Kleid oder einem Outfit mit Hose.“ „Du hast doch dieses schwarze Corsagenkleid, das zwischendrin bauchfrei ist, wie wäre das denn?“ „Schon schön. Aber ich will’s nicht zu mädchenhaft machen, schließlich ist Meto die Braut und ich will ihm ja nicht die Show stehlen.“ „Ich bin so gespannt auf sein Kleid!“ Mikan seufzte hingerissen. „Es ist wirklich ein wunderschönes Kleid. Beim Kaufen sah er absolut süß darin aus.“ „Sag mal, Koi, wie sagt man das jetzt eigentlich? Ist Meto, wenn er ein Brautkleid trägt, eine Braut oder ein Bräutigam?“, fragte Mikan. „Hm … Das ist ne gute Frage. Ich glaube, das kann er dir am besten selbst beantworten.“ Wir gingen dann spontan bei einer Fast-Food-Kette rein. Mikan sagte, dass sie Lust auf Burger hatte, und da ich auch lange keinen richtigen Burger mehr gehabt hatte, war es mir recht. Schließlich saßen wir dann mit Cola, Orangensaft und zwei Burgern da, Mikan schloss ihr Handy an der Steckdose direkt neben dem Tisch an und checkte erst mal ihr Line-Profil. Sie machte ein Foto von ihrem Mittagessen und schrieb dazu: „Mittagessen mit meinem Schatz, yummy!“ „Darf ich ein Foto von dir machen?“, fragte sie mich. „M-hm.“ Ich nickte, setzte mein Foto-Lächeln auf und Mikan fotografierte mich, stellte das Foto auf ihren Blog und schrieb: „Mein Schaaatz Guckt euch diesen Traum von Mann an! Meiner!“ Ich musste lachen, weil das irgendwie echt süß von ihr war. Und dass sie mich einen ‚Traum von Mann‘ nannte, schmeichelte mir sehr. Nach dem Mittagessen liefen wir dann los durch die Boutiquen, wobei es aber eine ganze Weile dauerte, bis Mikan überhaupt ein Kleid gefunden hatte, das sie auch anprobieren wollte. Das, was sie dann schließlich fand, war pastellgelb, trägerlos, mit einem hübsch schwingenden Rock und einer schwarzen Schleife an der Taille. „Wow!“, rief ich aus, als sie damit aus der Umkleide kam. „Du siehst richtig toll aus!“ „Findest du?“, fragte Mikan. „Macht mich das Gelb nicht blass?“ „Nein, gar nicht. Es passt gut zu dir“, sagte ich. Mikan machte einen Schritt auf mich zu, legte ihre Arme um meinen Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich. Sie war ja ein Stückchen kleiner als ich. „Danke, Koi“, sagte sie. „Du bist lieb.“ „Hast du schon entschieden, was du anziehen willst?“, fragte sie dann. „Ich denke, ich ziehe ein hübsches Hemd und ne Hose an. Es ist ja nur eine kleine Feier und, wie gesagt, ich will Meto ja nicht die Schau stehlen“, antwortete ich. „Ich brauch nichts zu kaufen, ich habe genug hübsche Sachen im Schrank.“ Mikan kaufte das gelbe Kleid dann und wir fuhren mit ihrem Auto zu meiner Wohnung, weil wir noch ein wenig Zeit zusammen verbringen wollten. Als wir oben bei meiner Wohnung waren, umarmte Mikan mich plötzlich, schmiegte sich eng an mich und flüsterte mir ins Ohr: „Ich hab Lust auf dich, Koichi.“ „Lust? Auf Sex?“, fragte ich. „Jaa …“, hauchte sie in mein Ohr. „Ich möchte mit dir schlafen.“ „Mitten am Tag?“ „Das machen frisch verliebte Paare so.“ Mikan lächelte. „Lass uns mitten am Tag miteinander ins Bett gehen.“ Ich schloss die Tür auf und kaum hatte ich sie hinter uns wieder zugemacht, fing Mikan schon an, sich auszuziehen. Sie öffnete mit hastigen Fingern ihre Bluse und ihren Rock, zerrte dabei zwischendurch immer wieder an meinen Sachen, öffnete meine geflochtenen Zöpfe, schob ihren Rock runter, ich umarmte sie und öffnete ihren BH, sie fühlte sich so wunderbar weich und warm an … Ihr Atem ging rascher, tiefer, als ich mich vorbeugte und sie mir mein rosa Shirt über den Kopf zog. Sie ließ das Shirt zu Boden fallen und öffnete dann mit fliegenden Händen meine Hose, schob ihre Hand hinein und kicherte. „Du wirst ja schnell hart, Koi!“ Ich ließ meine Hände nach vorn zu Mikans Brust wandern, umfasste ihre Brüste, spürte dabei ihren aufgeregten Herzschlag. Ihre Nippel waren steif und gerötet, sahen so süß aus, dass ich sie augenblicklich küssen wollte. Ich sah auf meine Hände auf Mikans heller Haut, sah meine bunt lackierten und verzierten Fingernägel und Mikans süßen Nippel, und dachte einen Moment doch wieder, dass es seltsam war, wie ich war, männlich und dennoch so mädchenhaft. Mikan bemerkte meinen Blick. „Was denkst du gerade, Koichi?“, fragte sie. „Magst du das eigentlich? Also, wenn ich dich so anfasse und du dabei siehst, dass ich so niedliche Fingernägel und so habe?“ „Ach Koichi … Weißt du, ich steh da drauf. Es ist vielleicht nichts klassisch Männliches, aber genau das macht mich an. Ich liebe solche Männer wie dich, deine rosa Haare und bunten Nägel, wirklich.“ Ich lächelte. Es war schön, diese Worte wieder so direkt von Mikan zu hören. Sie war wirklich eine tolle Frau, und ich hatte sie so richtig lieb. „Komm, Koi, schlaf mit mir“, flüsterte sie. Ich führte sie in mein Schlafzimmer, wo sie sich aufs Bett legte und ihre feine Strumpfhose und den Slip auszog, während ich ein Kondom aus der Schublade nahm und mir überzog. Ich kniete mich zu ihr, über ihr Becken, und jetzt endlich konnte ich ihre Nippel küssen. Sie schmeckten ganz süß und zart, und als ich meine Lippen zwischendurch wieder von ihnen löste, waren sie noch größer und stärker gerötet. „Ahhh …“, machte sie und hob ihr Becken an, sodass ihre Scham mein Glied berührte. „Nhhh, Koi, mach weiter …!“ Als ich meine Lippen wieder an ihre Nippel setzte, drückte sie sich gierig an mich, legte ihre Beine um meinen Rücken, und mit einem Mal war ich in ihr, fühlte ihre Weichheit und das Feuchte. Ich begann, ihren Hals zu küssen, und drückte dann meine Lippen auf die ihren, schob ihr meine Zunge in den Mund und hörte und spürte, wie sie in den Kuss stöhnte. „Mhhh …“machte Mikan und löste kurz den Kuss: „Ahh, Koi … ich steh auf deine Piercings, weißt du das?“ Ich lachte ein wenig, küsste sie wieder, was ihr ein Geräusch fast wie ein katzenhaftes Schnurren entlockte. „Rrhrr … Oh Gott, Koichi, ich find dich so extrem sexy!“, schnurrte sie verliebt und umklammerte meinen Rücken fest mit ihren Beinen, drückte mich so an- und in sich. „Du wunder-wunder-wunderschöner Mann …!“ Ihr Inneres begann schon zu pulsieren, und ich senkte mich ganz auf sie, bewegte mich in ihr. Und als ich spürte, wie sie kam, sie fühlte, wie sie sich stöhnend an mich klammerte, und meinen Namen hörte, von ihrer vor Lust ganz weichen Stimme ausgesprochen, da konnte ich nicht mehr zurückhalten, kam ebenso zum Höhepunkt. Schwer atmend lagen wir einen Moment lang nur da. „Wow, das ging … schnell“, sprach Mikan atemlos aus. „Ein echter Quickie …“ Ich nickte nur, an sie geschmiegt, mit meinem Gesicht auf ihrer weichen Brust. „Stehst du auf?“, fragte sie nach einer Weile. „Du bist … ein bisschen schwer.“ Ich richtete mich auf, zog mich aus ihr zurück und stand auf, entsorgte das Kondom und setzte mich dann auf die Bettkante. „War’s schön?“, fragte ich. Sie lächelte. „Ja. Für ‘nen Quickie sehr schön.“ Sie setzte sich auf und umarmte mich. „Du bist ein guter Liebhaber, Koichi.“ Ich lächelte zurück. „Danke, Süße.“ „Was hältst du davon, wenn wir jetzt einen schönen, romantischen Film anschauen und dann vielleicht noch mal ins Bett gehen?“ „Klingt gut.“ Ich küsste sie. „Sehr gut sogar.“ Und so machten wir es dann auch. Zumindest fast so. Denn statt eines Liebesfilms suchte Mikan einen aus meiner Grusel-Sammlung aus, den ich alleine schon einige Male gesehen hatte, aber sie selbst kannte ihn noch nicht. Bei jeder gruseligen Stelle quietschte meine Freundin erschrocken auf, kam dabei immer näher zu mir, bis sie so nah war, dass sie ihr Gesicht an meinem Hals verstecken konnte und so der unheimlichen Handlung auf dem Bildschirm nicht mehr folgte. Irgendwann nahm ich dann ihre Nähe zum Anlass, sie ein wenig zu ärgern, indem ich sie am Bauch kitzelte. Sie quietschte, lachte, und auf einmal küsste sie mich, heiß und innig. „Zweite Runde?“, fragte ich danach atemlos. „Oh ja!“ Sie lachte. „Jetzt gibt’s ‘ne Revanche für den Quickie!“ Wir liefen rüber in mein Schlafzimmer, und ich spürte, wie ich sehr schnell sehr geil wurde. Mikan grinste mich an, schubste mich auf mein Bett, wir zogen uns schnell wieder ganz nackt aus und sie legte sich auf mich, fing an, mich initiativer anzufassen und überall, wo sie rankam, hin zu küssen. „Jetzt vernasch ich dich mal“, sprach sie, während sie sich dabei langsam in Richtung Fußende des Bettes bewegte, und dann beugte sie sich über mein hartes Glied und begann, es zu küssen. Ich legte den Kopf in den Nacken, seufzte und stöhnte, es fühlte sich einfach wahnsinnig gut an, so gut, dass mir fast schon ein paar Tränchen kamen. Es war einfach so sehr lange her, dass eine Frau mein Glied geküsst hatte, und einen Moment lang erinnerte ich mich an meine Einsamkeit und das Traurige in mir. „Ist das so gut?“, fragte Mikan mit liebevoller Stimme und sah mich an. „So gut, dass du fast weinst?“ „Jaah …“, seufzte ich. „Dir kommt’s ja schon fast wieder …“, sagte sie. „Soll ich schlucken?“ „Wenn … du möchtest?“ „Ich hab da kein Problem mit.“ „D-danke …“, brachte ich leise heraus, und spürte dann, wie Mikan meinen Lusttropfen weg leckte. „Lass dich fallen, Koichi“, flüsterte sie, und dann: „Ich verwöhn dich jetzt.“ Und das tat sie wirklich. Sie küsste nicht nur mein Glied, sondern berührte auch (fast) alles darum herum, küsste und beknabberte meine Hüfte und schob dabei ihre Hände unter meinen Po, griff ein wenig zu und lachte: „Du hast echt ‘nen schönen Knackarsch, Koi.“ „Danke“, brachte ich, schon leicht stöhnend, heraus. „Mmmmhh, so ein schöööner Mann …“ Mikan grinste und setzte einfach noch einen Kuss auf mein Glied, dann nahm sie meine Eichel zwischen ihre Lippen und ich spürte wieder ihre Zunge, wie sie ganz leicht auf den empfindsamen Nerv unter meiner Eichel drückte. „Ohh … nnhhh-ahhh …!“, entkam es mir, und ich spürte, wie ich kam, mich viel zu früh ergoss. Ich war einfach viel zu erregt, immer noch zu ausgehungert! Ich hörte, wie Mikan einen seltsamen, leisen Laut von sich gab, und dann, wie sie schluckte. Als ich hinsah, blickte sie auf, sah mich an, und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. „A-alles okay?“, fragte ich etwas unsicher. „Ja, alles gut“, sagte sie. „Aber ich brauch einen Schluck Wasser.“ Sie stand auf und lief ins Bad, ich hörte Wasser laufen, und dann war sie auch schon wieder bei mir. „Sorry …“, sagte ich leise. „Ich weiß auch nicht … wieso das jetzt … zu früh kam …“ Mikan legte sich neben mich, strich durch meine Haare. „Ach Koichi … das ist doch alles okay. Wir haben beide so lange keinen Sex gehabt, und ich bin vorhin doch auch so schnell gekommen.“ „Soll ich dich noch mal zum Kommen bringen?“, fragte ich. „Brauchst du nicht. Ich bin jetzt auch müde …“, antwortete sie. Mikan blieb einfach liegen, war tatsächlich bald eingeschlafen. Ich stand noch mal auf, ging ins Bad und machte mich richtig für die Nacht fertig. Dann ging ich ins Schlafzimmer zurück, deckte meine immer noch splitternackte Freundin mit einer zweiten Decke zu, schlüpfte dann unter meine Decke, und Mikan kuschelte sich im Schlaf an mich. Mit einem Gefühl von Befriedigung und Liebe schlief ich ein, und dachte noch im Einschlafen daran, dass ich endlich wieder eine feste Freundin hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)