Yasashikunai Mirai von Harulein (Tsuzuku x Meto) ================================================================================ Kapitel 28: [Koichi] Act 27 --------------------------- Ich wachte ganz früh am Morgen auf. Wärme umgab mich, und ich tastete nach dem Lichtschalter, machte Licht und sah Mikan schlafend neben mir liegen. Sie war zugedeckt bis über die Brust, aber ihre nackten Schultern und Arme verrieten, dass sie weder Shirt noch BH trug. Und ich wusste, unter der Decke hatte sie auch nichts an, nicht mal ein Höschen, schließlich hatte ich ihr das gestern Abend eigenhändig ausgezogen. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, erhob ich mich und sammelte meine Shorts und mein T-Shirt vom Boden auf, zog beides an und ging ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich aufs Sofa, zog die Knie an und fragte mich, warum ich mitten in der Nacht aufgewacht und sofort so hellwach war. Mikans Handy lag auf dem Tisch, neben meinem, und unsere Partnerlook-Anhänger schimmerten in dem wenigen Licht, das von den Straßenlaternen durchs Fenster herein kam. Die Anhänger waren Mikans Idee gewesen, ein zweigeteiltes Herz, von dem ihr Handy die eine und meines die andere Hälfte bekommen hatte. Gestern Abend hatte sie vor meiner Tür gestanden, mich sofort umarmt und geküsst, und wir waren recht schnell im Bett gelandet. Das war in den letzten zwei Wochen öfter vorgekommen, sie kam einfach zu mir, wir aßen vielleicht noch zusammen etwas und schliefen dann miteinander, sie blieb über Nacht und morgens frühstückten wir gemeinsam. Und dennoch: Irgendwas fehlte mir. Nur hatte ich keine konkretere Ahnung, was genau. Es war nur so ein Gefühl. Vielleicht täuschte ich mich auch? Vielleicht suchte ich nur nach etwas, das es bei Mikan und mir nun einmal nicht gab. Ich sah Tsuzuku und Meto, sah die starke Intensität in ihrer Beziehung, und vielleicht erschien mir deshalb das, was ich mit meiner Freundin hatte, so blass? Ich stand auf, ging zur Balkontür, wo meine Zigaretten auf dem Regal lagen, und ging raus, zündete mir draußen eine an und rauchte sie auf, blickte dabei auf die Kulisse der nächtlichen Großstadt. „Koichi?“, hörte ich auf einmal Mikan hinter mir fragen. „Alles okay?“ Ich drehte mich um, sah sie an, sie stand in meinem Morgenmantel mitten im Wohnzimmer und sah mich fragend an. „Ja, ich bin bloß aufgewacht“, sagte ich. „Alles gut.“ Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Ich spürte ihren warmen Körper, sie war nackt unter dem Yukata, ihre Brüste fühlten sich schön weich an. „Wirklich?“, fragte sie leise und sah mich an. Ich wusste ja selbst nicht, was los war, oder ob überhaupt irgendwas nicht stimmte, vielleicht täuschte ich mich ja wirklich und es war alles so, wie es sein sollte. „Ja, alles okay“, sagte ich, und es kam mir dennoch gelogen vor. Wir gingen dann wieder ins Bett, aber schlafen konnte ich nicht mehr. Mikan schlief wieder ein und ich lag wach, fragte mich, ob das, was ich an Tsuzukus und Metos Beziehung so sehr bewunderte, bei mir und Mikan überhaupt machbar war. Sie war einfach ganz anders als die beiden, und zudem war ich mir auf einmal nicht mal mehr sicher, ob meine Gefühle für sie wirklich von so romantischer Natur waren, wie ich gedacht hatte. Aber wie sah sie das? Ich wusste nicht, wie ich sie das fragen sollte. Ich mochte Mikan ja sehr, aber ob es für so eine Beziehung reichte, wusste ich in diesem Moment einfach nicht mehr. Zwar hatten wir ja zu Anfang ausgemacht, dass wir es einfach versuchten und wenn nicht, dann wurden wir wieder zu normalen Freunden, aber ich wusste nicht, ob das wirklich noch galt, auch von ihrer Seite aus. Es würde nicht einfach sein, darüber zu sprechen … Denn wieder Single sein und bei allen Frauen in der Friendzone landen, wieder selbst als halbe ‚Frau‘ betrachtet werden, das wollte ich auch nicht. Irgendwann stand ich wieder auf und ging in die Küche, machte schon mal Frühstück, damit es fertig war, wenn Mikan aufwachte. Während das Teewasser kochte, schnappte ich mir mein Handy und beschäftigte mich damit, legte es dann auf den Küchentisch, während ich den Tee fertig machte, und tatsächlich gab es dann einen Signalton von sich, jemand hatte mir schon zu dieser Zeit, früh am Morgen, eine Nachricht geschickt. Ich konnte mir schon fast denken, dass es eigentlich nur einen in meinem Freundeskreis gab, der so früh morgens oft schon auf war, und tatsächlich war die Nachricht von Tsuzuku. Er schickte mir ein Foto vom schlafenden Meto und eine kurze Textnachricht: „Morgen, Ko. Ich muss dir das einfach zeigen, Meto sieht so unglaublich süß aus!“ „Na du bist ja einer …“, schrieb ich zurück. „Fotografierst ihn beim Schlafen, tse tse … Aber hast Recht, er sieht wirklich sehr süß aus.“ Tsu schickte eine Reihe Herzchen als Antwort, und dann: „Ko, sag mal, ich hab Lust, dich zu sehen … Heute Abend, Männerabend zu zweit?“ „Klar“, schrieb ich, ohne nachzudenken. Männerabend mit Tsuzuku ging immer. „Ich bring auch Bier mit“, schrieb er mit einem grinsenden Smiley zurück. „Oder wollen wir irgendwo ausgehen?“ „Können wir auch …“, antwortete ich. „Weißt du was? Ich such uns ‘ne schöne Bar und dann gehen wir heute Abend mal aus.“ In dem Moment kam Mikan aus dem Schlafzimmer, sie trug eins meiner Shirts mit einem amerikanischen Comic-Print. „Mit wem schreibst du denn schon so früh?“, fragte sie. „Mit Tsuzuku, der ist auch schon auf.“ Mikan setzte sich an den Tisch, nahm sich eine Tasse und schenkte sich Tee ein. „Wie geht’s ihm denn so?“ „Heute Morgen anscheinend gut“, antwortete ich. „Ändert sich halt schnell mal, aber es gibt auch Zeiten, da ist er ein paar Tage lang gut drauf.“ „Ich hab letztens mal ein bisschen was gelesen …“, sagte Mikan. „Also über solche Krankheiten, die sind ja teilweise wirklich ganz furchtbar … Man fragt sich, wie kommt so was, wo kommt das her und so … Weißt du, warum Tsuzuku so ist?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nicht so wirklich. Ich glaube, das ganze ‚Warum‘ weiß er selbst nicht, nur halt … diese Geschichte mit seiner Mutter, wie die gestorben ist, aber da weiß ich nicht, ob‘s ihm recht ist, wenn ich da mit jemandem drüber spreche …“ „Musst du ja auch nicht … aber … er ist nicht irgendwie als Kind misshandelt worden oder so was?“ „Nein, ich glaube, das hätte er mir erzählt, wenn dem so wäre. Ich glaube, das, was ihn so gemacht hat, muss irgendwie eher unterschwellig gelaufen sein … Ich weiß auch nur, dass er die meiste Zeit ohne Vater aufgewachsen ist, mehr nicht …“ Es kam mir irgendwie unpassend vor, dass ich mit meiner Freundin so über Tsuzuku redete. Ich wusste nicht, ob ihm das recht war. Mikan bemerkte das irgendwie, dass ich nicht weiter darüber reden wollte, und wechselte das Thema, wir sprachen dann über ihre Großmutter, die immer noch krank war und um die sie sich Sorgen machte. Ich kannte Mikans Familie kaum, größtenteils nur davon, was sie mir erzählte. Und ihr musste es mit meiner Familie ähnlich gehen, wir waren beide allein hergezogen, unsere Familien lebten ganz woanders, meine Eltern in Osaka und ihre in Aomori. Nach dem Frühstück machten wir uns beide für die Arbeit zurecht, wobei sie sich von mir ein Shirt auslieh, und dann standen wir gemeinsam im Bad vor dem Spiegel und schminkten uns. „Irgendwie ist das ja schon ein bisschen komisch …“, sagte Mikan, während sie ihre Haare mit meinem Glätteisen bearbeitete. „Aber welche Frau hat das schon, einen Mann, der mit ihr gemeinsam lange im Bad braucht? Gibt sicher einige, die das gern hätten …“ „Für das Verständnis zwischen Männern und Frauen wär’s vielleicht ganz gut“, erwiderte ich und musste bei dem Gedanken grinsen. „Aber das ist ja so uralt drin in unserer Gesellschaft, dass sich nur die Frauen so schön machen sollen …“ „Schade eigentlich“, sagte Mikan und sah mich an. „Ihr Männer könnt so schön aussehen und die meisten trauen sich nicht …“ Sie lachte, piekte mich leicht in die Seite und fügte dann hinzu: „Da hab ich mit dir ja einen echten Goldschatz an der Angel, du siehst ja teils noch hübscher aus als ich.“ „Wenn du erst mal Meto siehst, wie er in seinem Hochzeitskleid aussieht …“, sagte ich. „So was Wunderschönes hast du noch nicht gesehen.“ „Glaub ich dir. Er ist ja auch so ein liebes Wesen, das macht einen auch schön, so ein liebevoller Charakter.“ Mikan schaltete das Glätteisen aus und schnappte sich das Haarspray, um damit in Richtung Balkon zu verschwinden, da mein Bad kein Fenster hatte. Ich schaute derweil noch auf mein Handy, checkte meinen Blog und schaute dann noch auf anderen Seiten vorbei, zuletzt bei Tsuzuku, der anscheinend wieder mein Dashboard mit Fotos von Katzenbabys vollpostete. Ich freute mich, weil er offenbar gute Laune hatte, und schrieb ihm ein, zwei nette Kommentare und Smileys, was er umgehend mit Herzchen beantwortete. Als Mikan mit dem Haarspray fertig war, ging ich noch eben raus, um meiner heutigen Frisur ebenso den nötigen Halt zu verleihen, und dann gingen wir zusammen aus der Wohnung in Richtung Bahn. Als ich dann später allein am Café ankam, war ich wieder einer der ersten dort, und ich begann gleich damit, meiner täglichen Arbeit nachzugehen. Meto kam dann auch bald an, entschuldigte sich, dass er ein wenig spät war, und ich konnte mir denken, dass es Tsuzuku wieder einmal schwer gefallen war, seinen Freund losgehen zu lassen. „Arbeitet Tsu heute auch?“, fragte ich. „Ja“, sagte Meto. „Ich hab ihn noch bis zum Studio begleitet.“ „Er ist gerade ziemlich anhänglich, oder?“ „M-hm …“ Meto nickte. „Aber das macht mir nichts aus.“ Als wir uns dann umzogen, fiel mir ein eindeutiger, rötlicher Fleck an Metos Hals auf, den er vielleicht selbst noch nicht bemerkt hatte. „Knutschfleck?“, fragte ich grinsend und deutete darauf. Meto wandte sich zum Spiegel um, besah sich die Stelle und errötete ein wenig. „Tsu war heute Morgen sehr in … Schmuselaune …“, erklärte er. Ich suchte aus meinem Spind ein buntes Halstuch raus und hielt es ihm hin. „Da, mach das drüber. Sonst haben wir hier nachher lauter neugierige, nasenblutige Mädels.“ „Danke.“ Meto lächelte und band sich das Tuch um. Kurz darauf machten wir das Café auf und die ersten Mädchen standen schon wartend vor der Tür. Während des Frühstücksprogramms hatten Meto und ich keine Gelegenheit mehr, irgendwo zu reden, er wurde heute sehr von einem gewissen Teil unsere Stammkundschaft beansprucht, die sich fast schon als seinen Fanclub bezeichnete. Diese Mädels wollten jedes Mal Ruana sehen und begrüßen, und sie fragten auch viel nach Tsuzuku, wobei Meto das mit dem Antworten ziemlich elegant und dabei konsequent schweigend löste. Ab und zu kam ich ihm aber doch zur Hilfe, weil die Mädchen doch ganz schön aufdringlich sein konnten. Mehr als die Hälfte von ihnen schien neben der Vorliebe für niedlich zurechtgemachte Jungs auch eine enorme Verehrung homosexueller Männerpärchen an den Tag zu legen, was vermutlich auch der Grund war, warum sie Meto derartig gern mochten. Sicher hatte es in ihren Kreisen schnell die Runde gemacht, dass hier im ‚Amai Ame‘ ein junger Mann im süßen Puppenoutfit arbeitete, der in fester Beziehung mit einem anderen, definitiv gutaussehenden Mann war. Es war ja, wenn Tsuzuku hier zu Besuch war, unübersehbar, wie begeistert die weibliche Kundschaft auf ihn und Meto als Paar reagierte. In der Mittagspause stand ich mit Meto und Haruma im Hinterhof, ich rauchte und Meto aß ein belegtes Brötchen, Haruma war mit seinem Handy beschäftigt. Und irgendwie landete das Gespräch von Meto und mir dann bei den Fragen, die ich mir heute Morgen gestellt hatte, darüber, was Metos und Tsuzukus Beziehung so intensiv machte und was ich in meiner eigenen Beziehung irgendwie vermisste. „Na ja, Mikan ist halt ganz anders als wir beide“, sagte Meto. „Sie ist doch mehr so eine unabhängige Frau, die ihr eigenes Ding macht, oder?“ Ich nickte. „Ja, schon.“ „Tsuzuku ist quasi das Gegenteil davon. Er kann ja überhaupt nicht allein sein, braucht so viel Halt und Bestätigung von mir, manchmal schreibt er mich ja den Tag über mehrmals an, weil er Sehnsucht hat …“ Meto blickte hoch zu den Wolken, schwieg einen Moment und sagte dann: „Ich tu das ja gern, ich bin gerne für ihn da, bin so gerne seine Sonne und sein Liebster, aber … manchmal ist es schwer, und dann wünsche ich mir, dass es einmal ein bisschen weniger … intensiv sein könnte …“ „M-hm …“, machte ich. „Verstehe … Ja, das stimmt, Tsuzuku neigt sehr zur Intensität, das ist auch für dich nicht immer so leicht, oder?“ „Vielleicht solltest du das, was du mit Mikan hast, gar nicht so sehr mit Tsu und mir vergleichen, Koichi. Unsere Beziehung ist so anders, Tsuzuku und ich sind unter ganz anderen Voraussetzungen ein Paar geworden, verstehst du?“ „Ich bewundere euch einfach so sehr …“ „Aber weißt du, Ko, es hat auch viel mit Tsuzukus … Problemen zu tun … Ich musste ihn retten, sein Leben festhalten, als er es selbst nicht konnte, ich hab ihn versorgt, als er wirklich am Boden war, und daraus ist unsere Beziehung gewachsen, aus so einer extremen Situation. Du und Mikan, ihr seid einfach beste Freunde gewesen, jetzt versucht ihr, ob eine Beziehung für euch beide richtig ist, das ist so was vollkommen anderes.“ Da hatte Meto allerdings Recht. Wenn ich das Ganze mit seinen Augen sah, so wie er es mir erzählte, dann stand hinter dieser intensiven Liebe der beiden auch enorm viel Anstrengung und harte Arbeit. Er war so unheimlich stark, dass er das so konnte, ich wusste nicht, ob ich auch dazu imstande war. Klar, Tsuzuku war mein bester Freund und ich war gerne bei ihm, aber ich glaubte nicht, dass ich so wie Meto so eng mit ihm zusammen leben könnte. Nach der Pause ging der Arbeitstag so weiter wie immer: Mädels bedienen, sie bespaßen, Instant-Fotos mit ihnen machen, und jeder seine Rolle spielen. Zum Ende hin war ich dann ziemlich platt und fragte mich, ob aus dem Männerabend mit Tsuzuku überhaupt noch was wurde, aber da er mich tatsächlich anschrieb und mir mitteilte, dass er sich schon darauf freute, sagte ich das jetzt nicht ab. Ihm konnte man so schwer etwas abschlagen … Meto hatte ich schon erzählt, dass ich Tsu heute noch sah, und als wir uns nach Feierabend jeder auf den Heimweg machten, sagte Meto dann, dass er sich freute, wenn Tsuzuku ab und zu etwas mit mir unternahm. In der Bahn schrieb ich Tsu noch eine Nachricht, wo er denn jetzt war, und er schrieb mir, dass er gerade erst Schluss hatte und noch beim Bodyart-Studio war. „Okay, dann hole ich dich da ab“, schrieb ich zurück. Ich stieg also einige Stationen früher aus, von der Bahnstation bis zum Studio war es nicht weit, und ich sah Tsuzuku schon vor der Tür stehen, er rauchte und war dabei noch mit seinem Handy zugange. „Hey“, begrüßte ich ihn, und er sah auf und lächelte leicht. „Schön, dich zu sehen.“ Er steckte sein Handy weg, rauchte noch eben die Zigarette auf, die kam in den neben der Tür stehenden Aschenbecher, dann gingen wir los in Richtung Kneipenviertel. Es befand sich in der Nähe des Rotlichtviertels und als wir dort vorbei gingen, zwinkerte eine der dort herumstehenden Damen uns vielsagend zu. Tsuzuku sah nicht mal wirklich hin, obwohl die Frau ihn ganz direkt anschaute, und ich dachte an ein Gespräch, das wir mal darüber geführt hatten, dass er niemanden außer Meto mehr in sexueller Hinsicht auch nur anschauen wollte, und dass er sich fremden Frauen gegenüber in diesem Thema unwohl fühlte. Und so, wie das jetzt aussah, zog er das wirklich durch, er signalisierte den Frauen in dieser eindeutigen Gegend ganz deutliches Desinteresse und ging sogar etwas schneller, damit wir diesen Ort bald hinter uns ließen und in eine weniger anzügliche Gegend kamen. „Sonst gehst du doch ganz gern durch so ein Viertel, oder?“, fragte ich ihn. „Nur tagsüber, und zusammen mit Meto. Ich … mag diese Frauen da nicht“, antwortete er. „Weil sie … na ja, halt leichte Mädchen sind?“ „Sie flirten mich an“, sagte er und ihm war anzuhören, wie sehr ihn das störte. „Mir ist egal, ob sie das für Geld tun oder nicht, ich will nur … einfach nicht, dass sie mich so anschauen und zwinkern und was von mir wollen.“ „Ist dir das unangenehm?“ „Wenn ich in irgendeiner Form darauf eingehen würde, wäre es Meto gegenüber Betrug, und das will ich einfach auf keinen Fall!“ Tsu wurde beinahe laut und ich ließ das Thema dann sein. Es war jetzt ganz offensichtlich, warum er diese Frauen nicht mochte, er wollte einfach jegliche Gefahr, welche seine Beziehung zu Meto in irgendeiner Form bedrohen könnte, so weit wie möglich abblocken. Wir sahen uns dann nach einer schönen Kneipe um, fanden eine, die ziemlich gemütlich aussah, und gingen dort hinein, suchten uns einen ruhigen Tisch in einer Ecke und bestellten jeder erst mal etwas ohne Alkohol. Ich dachte an unseren letzten Kneipenabend, als Meto und Mikan auch dabei gewesen waren und Tsu sich betrunken hatte, und er schien auch daran zurück zu denken, jedenfalls bestellte er sich als erstes eine simple Cola. Bier konnten wir nachher immer noch trinken. „Wie geht’s Mikan?“, fragte Tsuzuku und nahm einen Schluck Cola. „Gut, denke ich. Sie war letzte Nacht bei mir, und heute Morgen haben wir noch zusammen gefrühstückt“, antwortetet ich und dachte jetzt erst wieder an die Gedanken von heute Morgen. „Und zwischen euch alles klar?“ Entweder fragte Tsu, weil es ihn von sich aus interessierte, oder er kannte mich zu gut und merkte es mir an? „Mh … na ja, es fühlt sich … ein bisschen komisch an …“, sagte ich leise und blickte in mein Glas. „Was fühlt sich komisch an? Mit ihr zusammen zu sein?“ Ich nickte. „Komisch im Sinne von ungewohnt? Oder im Sinne von falsch?“ „Weiß ich nicht … Das ist es ja …“, sagte ich. „Ich weiß irgendwie nicht, ob das, was ich mit ihr habe, wirklich als romantische Beziehung funktioniert. Ich hab sie gern, total gern, aber ich weiß nicht, ob es so, wie es jetzt ist, richtig ist …“ Tsuzuku sah mich einen Moment lang nachdenklich an, und ich hatte das Gefühl, als spürte er dem nach, was seine feinen Gefühlsantennen von meiner Gefühlslage aufnahmen. Er konnte manchmal so gut zuhören, machte sich Gedanken, wie er mir vielleicht helfen konnte, und das spürte ich wiederum selbst. „Was denkst du denn, wie das mit dir und Mikan sein sollte?“, fragte er nach einer Weile. „Na ja, irgendwie romantischer. Ich dachte, es würde einen Unterschied machen, wenn ich mit ihr eine Beziehung anfange, aber ich spüre keine wirkliche Veränderung. Selbst wenn ich mit ihr schlafe, ist es wie ‚Friends with benefits‘ und nicht wie in einer richtigen Liebesbeziehung. Ich hab das Gefühl, ich schlafe einfach ab und zu mit meiner besten Freundin …“ „Im Grunde ist es das doch auch. Ihr wart beste Freunde und habt dann, weil du so einsam warst, beschlossen, dass aus euch ein Paar werden soll“, fasste Tsuzuku meine Worte treffend zusammen. „Aber … du und Meto, ihr wart auch beste Freunde. Und trotzdem habt ihr jetzt diese super romantische, intensive Beziehung.“ „Das war ja auch anders, Koichi. Ich war – und bin es immer noch – wahnsinnig in Meto verliebt. Ich habe ziemlich extreme Gefühle für ihn, das geht schon über Romantik auch hinaus. Bei ihm und mir war es kein ‚Wir beschließen jetzt, dass wir zusammen sind‘, es war viel eher … wie ein Erdbeben oder ein Vulkanausbruch, verstehst du, einfach total überwältigend. Ich kannte das auch nicht von früher, aus meinem alten Leben, meine Frauengeschichten damals waren ganz was anderes. Das mit Meto und mir ist so was Existenzielles, das geht so extrem tief, und ich glaube, so etwas gibt es auch nicht so oft.“ „Und was mache ich jetzt mit Mikan?“, fragte ich. „Du solltest mit ihr darüber reden. Ihr sagen, wie sich das mit euch für dich anfühlt. Man muss ehrlich zueinander sein.“ „Und wie sag ich ihr das? ‚Hey, Mikan, weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich ein richtiges Paar sind‘?“ „Das musst du selbst wissen … Weißt du ja, ich und Frauen …“, sagte Tsuzuku. „Sind Frauen denn wirklich so sehr anders als wir? Ich meine, sie sind ja keine Wesen vom anderen Stern, so verschieden können wir doch nicht sein, oder?“ Tsu zuckte mit den Schultern. „Ich hab halt keine Ahnung von denen …“ „Ich glaube, das hast du schon. Du kannst doch mit Haruna und Hanako zum Beispiel auch umgehen. Und Hitomi ist doch auch eine Frau.“ „Aber bei denen allen steht ja keine Beziehung im Raum, Haruna und Hanako sind fest zusammen und Hitomi will keine Beziehungen mehr.“ „Tsu, ich glaube, dein Problem ist nicht, dass du keine Ahnung von Frauen hast. Du hast eher Angst, dass du bei ihnen was falsch machst, weil du die Beziehungen früher, in deiner alten Lebenssituation, nicht hinbekommen hast.“ „Du hast mich damals nicht erlebt, Koichi!“ Innerhalb von Sekunden war Tsuzuku deutlich spürbar einem Abgrund nahe, und ich bereute schon, dass ich das Thema ‚Er und Frauen‘ so auf den Tisch geholt hatte. „Ich war wirklich ein kompletter Idiot, verstehst du?! Ich hab so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, und manchmal könnte ich mich wirklich dafür schlagen, dass ich so war!“ „Aber das war damals, das ist heute vorbei“, versuchte ich, die Situation zu retten, „Du hast irgendwie gelernt, es anders zu machen, vielleicht durch den großen Bruch, den du hinter dir hast, auf jeden Fall bist du jetzt mit Meto zusammen und eure Beziehung ist wirklich gut, gerade wenn man bedenkt, dass du solche Probleme hast.“ „Weil er ein Mann ist …“ „Ist das wirklich der Grund? Oder ist es nicht einfach so, dass er eine ganz andere Art von Mensch ist als der Typ von Frau, worauf du früher standst?“ „Kann sein … das waren früher mehr so die Partygirls …“ „Da hast du es. Du hast Meto als einen Menschen am Rand der Gesellschaft kennen gelernt, der Probleme mit dem Sprechen hat und sich dennoch sehr lieb um dich gekümmert hat, als du wirklich am Boden lagst. Er ist fürsorglich, opfert sich auf, und ist absolut nicht oberflächlich, und vielleicht hat etwas in dir dein ganzes Leben lang auf so jemanden gewartet. Ich glaube, wenn er eine Frau wäre, aber dabei genau so, wie er vom Wesen her ist, dann würdest du ihn genauso lieben. Nur hast du dich halt auch in ihn verliebt, weil du dich bei ihm als dem Mann, der er ist, sicherer fühlst.“ Tsuzuku sah mich nachdenklich an, vielleicht versuchte er, zu verstehen, was ich ihm sagen wollte. Kurz fragte ich mich, ob er das wirklich konnte, ob diese überwiegend schwarz-weiße Welt in seinem Kopf zuließ, dass er es wirklich verstand. Und im nächsten Moment tat mir das leid, denn genau das wollte ich ja nicht über ihn denken. Und dann sagte er etwas, das für mich so wirkte, als sei er mit den Gedanken an einem Punkt, den unser Gespräch zuvor berührt hatte, sozusagen hängen geblieben: „Vielleicht … sollte ich Meto normaler lieben … nicht so extrem … Ich seh ja selbst, wie extrem ich da bin … Aber … na ja, ich kann’s einfach nicht anders …“ „Was genau meinst du?“, fragte ich vorsichtig. „Was ich mit ihm mache … im Bett und so … er scheint es zwar zu mögen, aber … ich weiß nicht, ob das alles wirklich so gut ist. Und auch, dass ich so abhängig von ihm bin, ihn unbedingt brauche, um mich selbst überhaupt fühlen zu können …“ Er klang seltsam, als er das sagte, und ich sah dabei wieder diesen Ausdruck in seinen Augen, der wie eine Mischung aus Unsicherheit und Selbsthass aussah. Dieses Gespräch drohte, langsam aber sicher, schief zu gehen, ich sah es Tsuzuku an, er stand wieder viel zu nah an seinem inneren Abgrund, und ich wusste erst nicht mal, wie ich die Situation retten und ihn von diesem Abgrund wegziehen sollte. Einen Moment lang wünschte ich mir so eine Art Ratgeber zu kennen, ein Buch oder ähnliches, in dem stand, wie man als bester Freund eines Borderline-Kranken dafür sorgte, dass ein Gespräch mit ihm nicht aus dem Ruder lief. Dieses Wort, Borderline, es hing wieder so in der Luft zwischen uns, so deutlich, dass ich es einfach ansprechen musste: „Tsuzuku, merkst du das? Du machst dich wieder selbst runter, und ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann. Was soll ich dazu sagen, wenn du so redest? Dich bestätigen? Oder dir widersprechen? Würdest du mir jetzt überhaupt glauben, wenn ich sage, dass alles gut ist?“ Tsuzuku sah mich einen Moment lang wortlos an, es arbeitete in seinen Augen, er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte, und ich sah eine Menge Angst. „Ich … ich weiß nicht …“, sagte er schließlich und senkte den Blick, sah auf seine Hände. „Was ist denn gerade los in dir? Kannst du mir das beschreiben?“ Wieder sah er mich an, aber nur kurz, dann blickte er wieder auf seine Hände, die sich geradezu aneinander festhielten, sein rechter Daumen kratzte dabei stetig an der Nagelhaut seines linken Ringfingers herum. Man sah seine ganze Anspannung darin. „Ich hab Angst“, sagte er dann, ganz leise, und auf einmal waren da Tränen in seinen Augen. „Ich hab Angst, dass ich alles falsch mache, und Angst vor den Schuldgefühlen … Meine Schuld macht mich fertig, bei meiner Mama, bei meinen Freundinnen früher, bei Meto … und bei dir. Du wolltest mit mir über Mikan reden, und ich reiße die Situation in den Abgrund, jetzt, in diesem Moment … Ich heule rum, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich gut für Meto bin … Aber ich weiß es eben wirklich nicht. Manchmal denke ich, ich liebe ihn so sehr und ich kann gut zu ihm sein, und lieben tue ich ihn immer, aber ich … ich glaube, ich bin nicht gut für ihn …“ Es war furchtbar, diese Zerrissenheit in ihm so zu sehen und zu hören, diese an Selbsthass grenzende Entwertung seiner selbst und die Schuld, die er sich an allem gab. Wie sollte ich ihm nur klar machen, dass er das nicht tun sollte, sich so sehr die Schuld daran geben, wenn etwas schief lief? Ich fühlte mich tatsächlich ein bisschen hilflos, und das einzige, was mir zu tun einfiel, war, dass ich einfach über den Tisch griff und meine Hand fest auf Tsuzukus krampfhaft ineinander gekrallten Hände legte. „Tsu, wir wissen alle, du und ich und Meto auch, dass eure Beziehung harte Arbeit ist. Aber weißt du, man kann auch etwas lieben und gern tun, was Anstrengung in sich hat. Und Meto liebt dich. Er liebt dich so sehr, du hast für ihn absolute Priorität, und er ist so stark! Er und ich, wir sprechen hin und wieder ein wenig über dich, und da sagt er immer wieder, dass es zwar manchmal schwer ist mit dir, aber dass er dich so sehr liebt, und dass er unbedingt für dich da sein und sorgen will.“ „Und du? Bin ich … dir auch ein guter Freund?“ Ihm liefen jetzt die Tränen aus den Augen, er zog seine Hand unter meiner heraus und fuhr sich übers Gesicht. Ich sah ihn an, ganz direkt, und sagte, als ich das Gefühl hatte, dass er auch zuhörte: „Ja, bist du. Du bist mir ein so guter Freund, wie es dir eben möglich ist mit deiner Krankheit. Ich weiß ja, dass du krank bist, und das ist gut so, weil ich dann auch eher mal wissen kann, wo dir etwas zu viel wird. Das Wichtigste ist nur, dass wir miteinander darüber reden, und das tun wir ja.“ Dass wir eigentlich über mich und Mikan gesprochen hatten, schien jetzt nicht mehr so wichtig. Ich würde es erst einmal dabei belassen, auch ihr gegenüber, vielleicht fand sich das alles von selbst. Mir leuchtete ein, dass ich Mikans und meine Beziehung nicht mit der von Tsuzuku und Meto vergleichen durfte, und so wollte ich erst mal zufrieden sein mit dem, was ich hatte. Eine Weile redeten Tsu und ich jetzt weniger, tranken nur unsere Cokes und bezahlten diese dann, um die Kneipe zu verlassen und woanders hinzugehen. Ich beobachtete, wie er ganz langsam wieder ruhiger wurde, sein inneres Gleichgewicht wiederfand, während wir durch die belebten Straßen des Viertels gingen, wo sich Bar an Bar reihte und ich mich ein wenig nach einem Ort umsah, an dem wir noch ein wenig Zeit verbringen konnten. Als ich eine Bar entdeckt hatte, die so nett und gemütlich aussah, dass ich dort hinein wollte, war Tsuzuku wieder ganz entspannt. Wir hatten ein wenig die Menschen auf den Straßen beobachtet und uns darüber unterhalten, und Tsu lachte, als uns ein totaler Paradiesvogel entgegen kam, der aber schon sichtlich angetrunken war und laut singend an uns vorbei lief. „Komm, lass uns mal da rein gehen.“ Ich deutete auf besagte Bar, zog meinen besten Freund ein wenig am Ärmel seines Shirts, er sah sich um und ich sagte weiter: „Das sieht da drin total gemütlich aus, und teuer scheint es auch nicht zu sein.“ „Ein Cocktail-Schuppen?“ Tsuzuku zog die Augenbrauen hoch. „War mir klar, dass du da rein willst.“ „Die haben bestimmt auch Bier“, widersprach ich. „Komm schon.“ Er meinte es nicht so, wenn er mich aufzog, das wusste ich ja, und als ich auf die Bar zu lief, folgte er mir ohne Widerstreben. Tatsächlich fanden sich einige exotische Cocktails auf der Getränkekarte, aber eben auch Bier und Cola, und so kam ich zu meinem schicken Cocktail und Tsuzuku zu seinem Suntory-Bier, von dem ich auch einen Schluck probierte. „Komm, jetzt probierst du auch mal von meinem Drink“, sagte ich dann und schob ihm mein Glas rüber. Er war mit einem Mal richtig ausgelassen, wer wusste schon, warum und woher, und so kam von ihm erst mal wieder einer dieser für ihn so typisch offenherzigen Sprüche: „Du meinst, weil ich mich von meinem Babe in den Hintern vögeln lasse, muss ich auch Mädchendrinks probieren?“ „Nein, das meine ich nicht“, konterte ich, „Aber du kannst doch einfach mal probieren, oder?“ „Stimmt.“ Er grinste und nahm einen Schluck, kostete ausgiebig und stellte dann fest: „Nicht schlecht, echt nicht.“ „Siehst du, es muss nicht immer Bier oder Cola sein.“ „Und wer weiß …“ Tsu grinste wieder. „Vielleicht bin ich ja wirklich irgendwie schwul?“ „Du weißt aber schon, dass das ein Stereotyp ist, von wegen feminin und schwul?“ „Klar. Ich mach nur Spaß, Ko.“ Der Abend wurde dann noch richtig schön. Zwar floss schon ordentlich Alkohol, ich bestellte mir noch einen zweiten, anderen Drink, und Tsuzuku sich ein weiteres Bier, aber dieses Mal trug das zur guten Stimmung bei. Wir saßen einfach zusammen an diesem Tisch und redeten das, was zwei Männer unseres Alters eben redeten. Tsuzukus Lieblingsthemen waren wie immer Sex und Bodyart, wo ich ja auch ganz gut mitreden konnte, wenn auch er mich tatsächlich mit mancherlei ausgefalleneren Ideen zu überraschen wusste. Irgendwann zwischendrin sprachen wir auch über Make-up und Klamotten, dann landete das Gespräch wieder bei Sextoys und der Frage, ob sich so etwas auch für Mikan und mich mal lohnte zu kaufen, und Tsu versprach, dass er mich in der Sache mal beraten würde. Ich konnte mir anhand dessen, was er immer so erzählte, lebhaft vorstellen, dass er sich da gut auskannte, und wir beschlossen, dass er mir demnächst mal seinen bevorzugten Sexshop zeigte. Spät in der Nacht machten wir uns auf den Heimweg, ich begleitete Tsuzuku noch bis vor seine Wohnungstür und ging dann selbst nach Hause. Die letzten Stunden über hatte ich nicht mehr auf mein Handy geschaut, und nun fand sich dort eine Nachricht von Mikan: „Hey, Koi, du bist mit Tsu unterwegs, ne? Ruf mich morgen mal an, nur so. Mikan“ Ich schrieb ihr zurück: „Ja, wir waren bisschen auf Kneipentour. War echt schön. Wir telefonieren morgen. Lieb dich. Ko“ Es kam nichts zurück, wahrscheinlich schlief sie längst, und so machte ich mich nach einem Besuch im Bad auch auf den Weg ins Bett. Mit dem Gedanken im Kopf, dass mit Mikan und mir eigentlich alles gut war und wir einfach noch ein bisschen Zeit brauchten, bis sich das ‚richtige‘ Paargefühl einstellte, lag ich noch ein bisschen da und wartete, dass ich einschlief. Kurz dachte ich noch an Tsu und Meto, daran, wie schön und schwer zugleich ihre Beziehung war. Sie liebten einander so sehr, und dennoch war es nicht einfach, weil Tsuzuku nun mal so krank war. Umso bewundernswerter fand ich Metos Stärke und unnachgiebige Liebe. Über diesen Gedanken dämmerte ich langsam in einen tiefen Schlaf. Am Morgen machten sich dann die beiden Cocktails vom Vorabend bemerkbar. Ich wachte mit dem Gefühl von summenden Bienen im Kopf auf und fragte mich, was bitte in den Drinks drin gewesen war, denn eigentlich vertrug ich diese Menge ohne nachfolgenden Kater. Langsam erhob ich mich, nahm meinen Yukata vom Haken neben meinem Kleiderschrank und zog ihn über meine Schlafsachen an, streckte mich, gähnte, und tappte dann erst mal in die Küche, um mir einen ordentlich starken Kaffee zu kochen. Während der Kaffee durchlief, schnappte ich mir meine Zigaretten und ging zum Rauchen raus auf den Balkon, wohin ich auch gleich mein Handy mitnahm und meine Nachrichten checkte. „Hast du wieder Schlafstörungen, Tsu?“, entkam es mir, als ich sah, dass er heute Morgen wieder mein Dashboard mit Hundebaby-GIFs aufgefüllt hatte und sich in seinem Blog einige neue Postings fanden, die darauf schließen ließen, dass er alleine wachgelegen und seine Gefühlslagen geradezu protokolliert hatte. Alle halbe Stunde ein Posting, und jedes sprach von einer anderen Stimmung, da war alles dabei von Glück, Verliebtheit und Euphorie, über Postings, die von einer diffusen Leere sprachen, bis zu Selbstzweifeln und tiefer Traurigkeit. Ich konnte mir wahrscheinlich nur ansatzweise vorstellen, was Tsuzuku in dieser Nacht wieder durchgemacht hatte, und das alles ohne dass irgendwas von außen her passiert war. Es war alles nur in seinem Kopf, aber das schien für ihn keinen Unterschied zu machen, er durchlebte diese Gefühle und Stimmungen ganz real. „Tsu, bist du okay?“, schrieb ich als Antwort auf seinen letzten Eintrag. Während ich auf seine Antwort wartete, rauchte ich meine Zigarette auf und ging dann wieder in die Küche, um meinen Kaffee fertig zu machen. „Ich … hatte keine gute Nacht“, kam schließlich von ihm zurück. „Hab so gut wie gar nicht geschlafen, wollte Meto nicht wecken, hab zwei ganze Päckchen Zigaretten weggeraucht und … na ja, siehst du ja. Ich musste das irgendwie alles so hinschreiben …“ „Wollen wir uns heute sehen?“, fragte ich und schickte einen Umarmungs-Smiley dazu. „… Würde schon gerne …“ „Dann lass uns doch heute Nachmittag treffen, und wenn du magst, können wir das machen, was du gestern für ‘ne Idee hattest mit dem Sexshop und so?“, schlug ich vor. „Musst du erst noch arbeiten?“ „Ja …“ „Ich glaube, ich bleibe zu Hause, ich krieg heute nichts hin …“ „Hm … dann bist du aber alleine, oder? Weil, Meto muss ja auch arbeiten.“ „Ich geh zu Hitomi oder so …“ „Okay. Hitomi ist gut, oder?“ „Glaub schon.“ „Dann mach das. Besuch Hitomi und danach sehen wir uns, ich seh Meto ja schon auf Arbeit. Er kann auch mit dabei sein, ne?“ „Klar“, Tsu schickte einen überraschend fröhlich aussehenden Smiley, „Und wenn du Mikan mitbringst, machen wir Gruppendate im Sexshop.“ Auf einmal schien es ihm wieder merklich besser zu gehen, vielleicht wegen dem Thema Sex, das bisher noch fast immer seine Stimmung wieder gehoben hatte, oder weil er jetzt die Aussicht auf ein Programm für den heutigen Tag hatte. Programm für den Tag zu haben, eine Aussicht und Perspektive darauf, etwas zu erleben, das schien wichtig für ihn zu sein und ihm gut zu tun. Ich trank meinen Kaffee, aß ein bisschen was und begann dann, mich für die Arbeit fertig zu machen. Als ich dann auf dem Weg zur Bahn war, rief Mikan mich an. „Koi … sag mal, wir können uns doch eigentlich heute Nachmittag auch sehen, oder?“, fragte sie. Ich dachte an Tsuzukus Idee und wusste erst nicht, wie ich Mikan diese richtig erklären sollte. „Eigentlich wollte ich heute Nachmittag Tsu treffen“, sagte ich. „Geht’s ihm wieder nicht gut?“ „Das auch. Aber wir hatten gestern Abend auch eine Idee, die wir heute umsetzen könnten … und da könntest du auch dabei sein.“ „Was denn?“ Ja toll, wie sollte ich Mikan das jetzt sagen? ‚Tsu würde uns gerne seinen Lieblings-Sexshop zeigen, so als Empfehlung‘? „Tsu und ich … wir haben gestern Abend viel geredet … und, weißt du, er ist in manchen Dingen sehr … offen …“, begann ich, „Und dann hatte er diese Idee … dass er uns beiden mal einen Laden zeigt, wo er mit Meto gerne hingeht … fürs Liebesleben und so …“ „Nen Sexshop?!“ Mikan klang doch reichlich überrascht. „Ja …“ „Und da wolltest du heute mit ihm hin, oder wie?“ „Ich dachte, vielleicht kommst du mit …? Weil, geht ja auch um dich, was du magst und so …“ „Mh, ich war noch nie in so einem Laden …“, sagte Mikan leise. Ich war ja immer noch auf dem Weg zur Bahn und versuchte ebenfalls, leise zu sprechen, weil mir immer wieder Leute entgegen kamen. „Tsuzuku meinte, dass der Laden echt okay ist, der gehört wohl so ‘nem glitzernden Travestie-Typen, der wohl total nett ist.“ „Hm … Okay, ich denk drüber nach, ja?“ Ich erreichte die Bahnstation und musste das Gespräch vorerst beenden. „Ruf mich einfach später noch mal an“, sagte ich zu Mikan und legte dann auf. In der Bahn traf ich zwei Stationen später Meto, der schon fertig geschminkt und im Lolita-Kleidchen natürlich unübersehbar war. Er hatte Ruana dabei und war mit dem Handy beschäftigt, ehe ich ihn ansprach. „Hey“, sagte ich. „Wie geht’s?“ Meto lächelte. „Ganz okay.“ „Tsuzuku hat wieder kaum geschlafen, ne?“ „Ja … Aber als wir losgegangen sind, ging es ihm gut.“ „Hat er dir erzählt, was wir vielleicht heute Nachmittag machen?“, fragte ich. „Ja, hat er. Und wenn das für Mikan okay ist, würde ich auch gerne mitkommen.“ „Ich frag sie nachher mal.“ Der Morgen und Vormittag lief dann ziemlich genauso ab wie immer. Alles vorbereiten, die Gäste bedienen und sie unterhalten, immer gleich, es gab keine besonderen, auffälligen Vorkommnisse. Die Mädels waren gut drauf und wir ‚Maids‘ lächelten ebenso, alles gut. In der Pause schrieb ich Mikan, fragte sie, ob es ihr recht war, wenn Meto zu dem Treffen heute Abend auch mitkam, und es war ihr recht, sie schrieb zurück: „Dann hat Tsuzuku seinen Schatz auch gleich dabei, und du und ich können uns in Ruhe umsehen.“ Ihr schien es nun nicht mehr großartig peinlich zu sein, dass wir zu viert diesen … Liebesladen aufsuchen wollten, und vielleicht war sie ja sogar ein wenig neugierig darauf? Ich sagte Meto Bescheid, dass er von Mikan und mir aus gerne mitkommen konnte, und er zeigte mir eine Nachricht von Tsuzuku, der sich offensichtlich schon sehr auf den Abend freute. Der Nachmittag ging dann ebenso herum, es wurde noch ziemlich voll im Café, da blieb keine weitere Zeit für Gespräche oder Handy-Chats. Gegen Feierabend, als es wieder leerer und ruhiger wurde, klingelte dann auch direkt gleich mein Handy, Tsuzuku rief an und sagte, dass er den Nachmittag über doch noch im Studio gewesen war und ein wenig gearbeitet hatte. Er fragte, ob wir ihn dort abholten, vom Tattoo-Studio aus war es wohl nicht weit bis zum ‚Love Paradise‘. Ich bejahte das erst mal, und sagte, dass ich es gut fand, dass er doch noch zur Arbeit gegangen war. Er klang so, als ob es ihm gut ging, und das freute mich. Zum Glück kam Mikan dann, als wir das Café für heute schlossen, direkt hier vorbei, so dass wir uns zu dritt auf den Weg in Richtung Studio machten. Tsuzuku stand wieder vor der Tür und rauchte, er sah jetzt gut aus, stabil und gut gelaunt. Er hatte einige Strähnen seines schwarzen Haars zusammen gebunden und zu einem ziemlich schicken Man-Bun hochgesteckt, und als er uns sah und lächelte, sah er einfach richtig toll aus. „Hey“, begrüßte ich ihn und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Gut siehst du aus.“ „Geht mir auch gut“, sagte er und lächelte, dann wandte er sich Meto zu und umarmte ihn. Auf dem Weg zu dem Laden rauchte er zwar noch eine weitere Zigarette weg, aber so, wie er dabei redete und lachte und gut drauf war, konnte das kein schlechtes Zeichen sein. Ich beobachtete, wie Mikan sich in der Gegend, in die wir jetzt kamen, ein wenig peinlich berührt umsah, es standen schon einige leichte Damen auf den Gehsteigen herum und in einigen Schaufenstern sah man diese typischen, fetischisierten Uniformen hängen … Zum Glück war das ‚Love Paradise‘ ziemlich vorne an im Viertel, sodass wir nicht lange durch diese Gegend laufen mussten. Aus den Fenstern leuchtete rotes Licht und aus der geöffneten Ladentür drang leise, sinnliche Musik auf die Straße. „Nicht erschrecken“, sagte Tsuzuku und grinste. „Charlize ist ziemlich … extrovertiert.“ „Im Sinne von … aufdringlich?“, fragte Mikan. „Im Sinne von direkt“, präzisierte Tsu. Wir betraten den Laden und ich hatte das Gefühl, in ein sehr … spezielles Museum oder Kabinett einzutauchen. Im gedimmten, rötlichen Licht der hübschen Lampen standen viele Glasvitrinen und Regale aus geschmiedetem Metallgestänge, auf denen alles nur Erdenkliche an Reizwäsche, Sextoys, Massageölen und so weiter ausgestellt war. Mir fiel ein ziemlich großes, schwarzes Teil auf, das ich erst auf den zweiten Blick als Analplug erkannte, bei dem ich mich allerdings fragte, wie um alles in der Welt dieses Teil da hinten hineingehen sollte. Gleich daneben lag ein wesentlich kleineres Exemplar in leuchtendem Pink, das mir in seiner geringeren Größe da schon plausibler erschien, jedoch mein Interesse nicht besonders weckte. Ich wusste nicht, ob ich auf so etwas stand, auch wenn Tsuzuku mir von solcherlei Freuden ja mit Begeisterung vorschwärmte. Mikan war hinter mir direkt bei der Tür stehen geblieben und ließ die Atmosphäre des Sexshops erst mal auf sich wirken, während Tsuzuku sich längst hochinteressiert und zielstrebig umsah und Meto es ihm dabei gleichtat. Die beiden kannten sich erkennbar aus, und Meto schien mir heute sowieso wieder einmal weniger schüchtern zu sein, er wirkte ganz interessiert und, soweit man das in diesem Licht sehen konnte, errötete er auch nicht. „Mikan-chan“, sprach ich meine Freundin an. „Komm, ist doch nichts dabei.“ Sie lächelte verlegen. „Ich war noch nie hier, und auch sonst noch nie in so einem Laden …“ Das hatte Tsuzuku jetzt gehört und konnte sich daraufhin offenbar ein „Dann wird’s aber doch Zeit!“ nicht verkneifen. In dem Moment kam aus einem Raum hinter dem Kassentresen eine Gestalt, die selbst in diesem rötlichen Licht einem glitzernden Pfau stark ähnelte. „Einen wunderschönen guten Abend!“, flötete der menschliche Pfau mit rauchiger Stimme. „Ahh, meine liebsten Sahnestückchen sind wieder da!“ Da sonst niemand hier war, ging ich stark davon aus, dass mit ‚Sahnestückchen‘ Tsu und Meto gemeint waren. „Womit kann ich euch denn heute dienen, ihr Lieben?“ Tsuzuku hatte gerade ein seltsam geformtes Spielzeug aus einem der Regale in der Hand, drehte sich zu dem Travestiten um, bei dem es sich wohl um Charlize handeln musste, und sagte, wie es nun mal seine direkte Art war: „Das dort sind mein bester Kumpel Koichi und seine Freundin Mikan. Ich wollte den beiden mal deinen Laden zeigen.“ „Ah, sehr schön.“ Charlize kam um den Tresen herum auf uns zu, er war ziemlich groß, vielleicht ein halber Europäer, jedenfalls auf seinen funkelnden High-Heels sogar größer als ich. „Habt ihr denn irgendwelche Vorstellungen, was ihr sucht?“ Mikan sah zunehmend verlegener aus, schien immer noch ein wenig zu brauchen, bis sie sich an diesen Laden gewöhnt hatte, und sagte dann leise: „Irgendwas … ganz einfaches …“ Charlize sah sie einen Moment lang an, dann mich, und fragte dann, ganz und gar direkt, an mich gewandt: „Sind Toys für dich Konkurrenz im Bett?“ „Ähm …“, brachte ich zuerst nur heraus, „Weiß nicht …“ „Würdest du eifersüchtig werden, wenn deine Freundin einen phallischen Vibrator benutzt?“ „Ich … denke nicht …“ Charlize schien einen Moment nachzudenken, dann stöckelte er los und kam wenig später mit einer Schachtel wieder, die auf den ersten Blick wie ein Behälter zur Präsentation französischer Süßigkeiten aussah, babyrosa und bemalt mit kleinen Schleifchen und Macarons. Dieser Schachtel entnahm er etwas, das tatsächlich wie ein etwas größerer, pastellrosa Plastik-Macaron aussah. „Das ist ja … niedlich?“, sagte Mikan leise. „Genau. Ein niedliches kleines Macaron, das bei hübschen Mädchen für süße Gefühle sorgt! Du drückst einfach diesen kleinen Knopf da und es fängt an zu vibrieren, und dann kann dein Freund dich damit verwöhnen, oder du dich selbst, wie ihr wollt. Eifersucht ausgeschlossen!“ Charlize strahlte uns an und reichte Mikan das Macaron, damit sie es mal befühlen konnte. „Was ist das für ein Material?“, fragte Mikan leise. „Das ist so weich und glatt …“ „Das ist Silikon, das so ziemlich beste Material, um kleine Lustspender weich und anschmiegsam zu machen“, erklärte Charlize, ganz der professionelle Verkäufer. Ich musste zugeben, dass mir dieses niedliche Spielzeug ebenso gefiel. Es war immerhin rosa und hatte diese süße Form, und wenn ich mir vorstellte, damit über Mikans weiche Mädchenhaut zu fahren und es ihr damit schön zu machen, bekam ich richtig Kribbeln im Bauch. Sie dagegen schien sich noch nicht so sicher zu sein, zumindest sah es so aus. „Komm, wir nehmen das, oder?“, flüsterte ich in ihr Ohr. „Ich mach dir dann damit heute einen schönen Abend …“ „Mh … okay.“ Sie lächelte ein wenig. „Eigentlich ist ja echt nichts dabei, oder?“ „Gar nichts. Guck dir Tsu und Meto an, da ist echt nichts dabei.“ Ich schaute kurz zu meinem besten Freund und seinem Verlobten hinüber, die an unterschiedlichen Regalen standen und sich jeder für sich die Spielzeuge, Gleitgel-Flaschen und das Angebot an schöner Männerwäsche ansahen. „Also soll es das Macaron sein?“, fragte Charlize. „Ja.“ Mikan klang nun merklich überzeugter. „Gute Entscheidung.“ Charlize lächelte liebenswürdig und stöckelte in Richtung Tresen, um das niedliche Spielzeug zu verpacken und abzurechnen. Mikan folgte ihm und ich ging eben zu Meto hinüber, der gerade irgendwas an seinem Handy machte, während Tsuzuku sich weiter Spielzeuge ansah. „Na?“, sagte ich nur. Meto sah von seinem Handy auf und antwortete ganz leise: „Tsu und ich gehen gleich noch woanders hin. Ich hab ‘ne Überraschung für ihn.“ „Dann gehen Mikan und ich zu mir nach Hause.“ „Macht ihr das.“ Meto lächelte. „Verrätst du mir, was du mit Tsu noch vorhast?“, fragte ich leise. Meto hielt mir kurz sein Handy hin, dort war die Homepage eines Love Hotels hier in der Stadt zu sehen, das sagte schon alles. „Na dann, viel Spaß euch beiden.“ In dem Moment kam Mikan mit dem in einer diskreten Tüte verpackten Spielzeug samt Schachtel zurück. „Der Typ ist echt … direkt“, sagte sie leise und mit roten Wangen. „Hat der mir doch glatt noch zwei, drei Pflegeprodukte oder so’n Zeug mit aufgeschwatzt.“ „Das macht er immer so“, kam es von Tsuzuku, der sich jetzt auch wieder zu uns gesellte, was Meto dazu veranlasste, schnell sein Handy wegzustecken. „Aber du musst zugeben, Mikan-chan, dass so ein Laden auch Spaß macht, oder?“ Mikan nickte nur, und ich merkte ihr an, sie würde erst beim nächsten Mal wirklich so was wie Spaß daran haben. Sie und ich warteten dann noch kurz auf Tsu und Meto, die sich beide jeder noch etwas ausgesucht hatten und das eben noch bezahlen wollten. „Ihr beiden fahrt jetzt gleich zu dir, Ko?“, fragte Tsuzuku danach, als wir den Laden verließen. „Ja“, sagte ich. „Vielleicht das süße neue Teil gleich ausprobieren?“ „Wir fahren noch nicht nach Hause.“ Meto lächelte und nahm Tsuzukus Hand. Tsu sah echt überrascht aus. „Wohin dann?“ „Ich entführe dich ein bisschen, mein Schatz“, antwortete Meto und küsste seinen Verlobten. „Keine Angst, das wird dir gefallen.“ Tsuzuku grinste. „Dann bin ich ja mal gespannt.“ Wir verabschiedeten uns dann und ich ging zusammen mit Mikan zur Bahnstation, wir nahmen die Bahn zu mir nach Hause und Mikan blickte auf dem Weg immer wieder auf die diskret weiße Tüte in ihren Händen, in der sich gut verpackt das neue, niedliche Spielzeug verbarg. Auf dem Weg von der Bahn zu meiner Wohnung liefen wir beide immer schneller, rannten die Treppen zu meiner Wohnung rauf und kaum hatte ich die Wohnungstür hinter uns verschlossen, kannte Mikan kein Halten mehr. Sie küsste mich, wieder und wieder, zerrte an meinen Sachen, zerwühlte mit ihren Händen mein Haar und schob mich dabei vor sich her in Richtung Schlafzimmer. Ganz offenbar hatte allein die Anwesenheit ihres ersten Liebesspielzeugs sie so sehr erregt, dass wir es nun eigentlich kaum mehr brauchten … Ich war kaum weniger geil, ihre Nähe und die Aussicht auf ihre Lust machten mich unheimlich an, sodass ich gelöst ausatmete, als Mikan den Knopf meiner Hose öffnete und mein schon deutlich aufgerichtetes bestes Stück befreite. Sie zog sich schnell aus, ich tat es ihr gleich, und während ich in meinem Nachtschrank nach einem Kondom kramte und es mir anlegte, holte Mikan das Spielzeug aus seiner Schachtel und schaltete es ein. Es gab ein leises Summen von sich und vibrierte in ihrer Hand, dann atmete sie tief aus und schob es sich langsam zwischen die Beine. Ich konnte nicht mehr an mich halten, kniete mich aufs Bett, über sie, und senkte meinen sehnend erregten Körper auf ihren, spürte gleich ihre Weichheit und das Feuchte, und dazu die Vibration des rosa Spielzeugs, das summend auf ihrem Kitzler ruhte. Sie stöhnte laut, schien selbst ein wenig überrascht, wie erregt sie war, und drückte sich dennoch so süß an mich … Ich wusste, was ich an Frauen liebte: Diese Weichheit, die mich dazu brachte, sie zart und liebevoll zu berühren, und wie sie mich mit diesem Weich-Sein zugleich so aufnahm und empfing. Wieder war es kein langer Akt, wir waren beide so erregt, dass es nicht lange ging, zu schnell kam der Höhepunkt, der all meine Energie forderte. Ich war keiner, der zwei, drei oder noch mehr Male nacheinander kommen konnte. Mikan hingegen erbebte lange, und danach flüsterte sie mit leiser, noch von Lust getränkter Stimme: „Koi … ich glaube, ich bin gerade zum ersten Mal mehrmals auf einmal gekommen …“ Danach lag sie in meinen Armen, ihr Kopf auf meiner Schulter, ich streichelte sie noch ein wenig und sie seufzte leise und genießend. „Koi?“ „Hm?“ „Worüber hast du gestern Morgen wirklich nachgedacht?“ Ich erinnerte mich an meine Zweifel, doch die waren jetzt so weit weg. „Nichts, Süße. Nichts Wichtiges.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)