So etwas wie Liebe von Cillybelle ================================================================================ Kapitel 1: Von falscher Rücksichtnahme und dunkler Schokoladenkuchen -------------------------------------------------------------------- Neji Hyuga erholte sich ziemlich schnell von seinen Strapazen. Schließlich begann er sogar wieder zu trainieren. Gai und Rock Lee trainierten oft mit ihm – wie sie es versprochen hatten. Das heißt, Lee und Neji trainierten. Gai war ja invalide und konnte die Beiden lediglich als Zuschauer beistehen. Hin- und wieder tauchte auch Ten Ten beim Training der Beiden auf. Und als er sich fit genug fühlte, trainierte er sogar wieder regelmäßig mit Hanabi. Er war hoch motiviert, denn er wollte kein Handycap haben, nur weil ihm nun eine Hand fehlte. Neji war der festen Überzeugung, dass er immer noch der Selbe war und eine fehlende Hand seine Stärke nicht mindern würde. Aber der Hyuuga-Clan war bekannt dafür, dass seine Clan-Mitglieder enorme Willensstärke aufwiesen. Es war das erste Mal seit dem Ereignis, dass Neji morgens die Küche im Hause seines Onkels betrat. Er wohnte jedoch nach wie vor alleine in seinem Elternhaus, doch da er noch nichts bei sich im Haus hatte, wollte er nun bei seinen Onkel frühstücken. "Guten Morgen!", begrüßte Hanabi ihn. Das zierliche Mädchen von gerade mal 1,55 m stand auf einer kleinen Trittleiter und holte Geschirr aus einem Küchenschrank hervor. "Aber das kann ich doch für dich machen!", stutzte Neji, doch sie lachte nur: "Wieso? Ich mache das doch schon seit Jahren so..." Er musste dabei feststellen, dass sie sehr flink war, wie sie die Leiter wieder hinunter huschte und den Tisch deckte. Seit dem Tod ihrer Mutter mussten Hanabi und ihre ältere Schwester Hinata sich um den Haushalt kümmern. Hiashi sah sich hierzu einfach nicht in der Lage. Damals war Hanabi erst fünf gewesen und leistete wirklich einiges im Haushalt. Und Neji musste in all den Jahren feststellen, dass sich hinter den zarten und zerbrechlich wirkenden Mädchen, eine sehr starke Kämpferin befand, die in kürzester Zeit als Jahrgangsbeste galt. Selbst wenn sie gegen ihre beiden Teamkollegen kämpfen sollte, gewann sie jedes Mal. Außer der Tatsache, dass nun Frieden herrschte, fühlte sich Neji inzwischen fast so, als wäre er wieder der Alte. Es hatte sich einiges in Konoha verändert – womit er jedoch halbwegs klar kam. Doch es gab da was, was ihn gewaltig störte: Zwischenzeitlich wusste er ganz genau, dass Rock Lee und Ten Ten eine Beziehung führten. Doch scheinbar waren sie wohl zu feige es ihm zu sagen. Falsche Rücksichtnahme, wie Neji fand. Aber wieso? Er verstand es nicht. Es war ihm egal, dass die Beiden miteinander was hatten. Solange die Beiden glücklich waren, wieso sollte er was dagegen haben? Nur, dann sollten die Beiden es ihm auch sagen. Denn mit Sicherheit wussten es auch schon die anderen. Gai hätte sich nämlich beinah verraten, was die Sache noch verdächtiger machte. Zwischenzeitlich waren 1 1/2 Jahre vergangen. Sein Onkel hatte ja bereits angekündigt, dass er sich nunmehr zur Ruhe setzen wollte. Er sah sich nicht mehr als Clan-Oberhaupt. Doch er wollte nunmehr von seinen anderen Ämtern zurücktreten, er stand jahrelang für sämtliche Hokagen beratend an deren Seite. So wie zuletzt für Kakashi, der nun sowohl Hiashi als auch Neji an diesen 2. Juli zu sich bestellt hatte. "Wie du sicherlich weißt, werde ich nächstes Jahr das Amt des Hokagen an Naruto übergeben...", begann Kakashi das Gespräch. "Allerdings. Naruto redet von nichts anderen, wenn er bei uns zu Besuch ist.", brummte Neji und Hiashi räusperte sich kurz. "Weswegen haben Sie mich denn hierher bestellt, Kakashi-sama?" "Nun, da dein Onkel nunmehr von allen Ämtern zurücktreten wird, haben wir uns überlegt, ob es nicht an der Zeit ist für einen Generationswechsel. Naruto wird ein sehr junger Hokage sein, warum nicht also auch ein Team von jungen Beratern, auf die der Hokage bauen kann...", erklärte Kakashi und Neji ahnte bereits, weshalb Kakashi ihn zu sich gerufen hatte: "Sagen Sie jetzt nicht, dass ich jetzt einer von Naruto's Beratern werden soll." "Naruto legt große Stücke auf dich, Neji.", ergegnete Kakashi. "Du und Shikamaru, ihr wärt ein tolles Team an Naruto's Seite. Natürlich werde ich euch in der ersten Zeit noch unterstützen und entsprechend einarbeiten..." Was sollte Neji darauf antworten? Er wusste, wie sehr Naruto sowohl ihn als auch Shikamaru sehr schätzte. Außerdem sah ihm Hiashi stolz und erwartungsvoll an, so dass Neji nichts anderes übrig blieb als zu nicken und "Ich kann es gerne mal versuchen..." zu brummen. Kakashi nickte ebenfalls zufrieden brummend: "Das hat Shikamaru auch gesagt. Also ist das jetzt amtlich. Ich werde dich und Shikamaru noch gesondert zu ein oder mehreren Tagungen laden. Dort werdet ihr Näheres über eure zukünftige Tätigkeit erfahren..." Nachdem sie sich von Kakashi verabschiedet haben, war es bereits später Nachmittag. Neji suchte nach Hanabi. Er wollte sie fragen, ob sie mit ihm trainieren wollte und wann sie das Abendessen machen wollte, um entsprechend das Training zu planen. Das ganze Erdgeschoss roch plötzlich nach Schokokuchen mit dunkler Schokolade. "Ich glaube, deine Jüngste backt mal wieder.", sagte Neji schmunzelnd zu seinen Onkel. Klar, Hiashi's Töchter hatten schnell kochen gelernt. Als Hinata schließlich zu ihren ersten Missionen aufbrach, musste sie für sich und ihren Vater kochen. Plötzlich entdeckte sie ein Buch mit vielen Backrezepten von ihrer Mutter entdeckt und somit entfachte Hanabi's zweite Leidenschaft: Das Backen. Hanabi konnte sich nur noch dunkel an ihre verstorbene Mutter erinnern. Aber sie erinnerte sich ganz deutlich, wie sie damals mit ihrer Mutter in der Küche beim backen mithalf. Der leckerer Duft, das Dekorieren und natürlich das Naschen von rohen Kuchenteig. Neji war im Gegensatz zu dem Rest seiner Familie kein großer Fan von Kuchen. Aber er mochte gerne Schokoladenkuchen mit dunkler Schokoladenglasur sehr gerne. Plötzlich stellte sich Hinata ihnen in den Weg: "Vater, bist du verrückt?! Raus hier, Neji! Du darfst jetzt nicht in die Küche!", zischte sie nervös und fing an ihren Cousin zurück zu drängen. "Was soll das, Hinata? Bist du jetzt völlig übergeschnappt?", knurrte er sie an, als er schließlich realisierte, welcher Tag heute war. Sofort verdrehte er die Augen und stöhnte gequält auf: "Ihr habt doch nicht wirklich eine Geburtstagsüberraschungsfeier für mich geplant?!" "Shhhhhhh!", machte Hinata nur und drängte Neji weiter in die Richtung aus der er gerade gekommen war. "Sie kann dich hören! Und sie wird total enttäuscht sein, wenn sie herausfindet, dass du längst Bescheid weiß..." Neji gab sich geschlagen und verließ das Haus. Ihm passte das ganz und gar nicht. Morgen wurde er 18 – na und? Er mochte keine Geburtstage und konnte auch nichts mit Geschenken anfangen. Ganz zu schweigen, fiel es ihm schwer andere zu beschenken. Und überhaupt, er mochte den ganzen Trubel um seine Person nicht. Es hatte ihn ja schon gereicht, dass er vor etwa 1 1/2 Jahren regelrecht zum Helden aufgeblasen und hochgelobt. Und jetzt auch noch so ne olle Geburtstagsfeier extra für ihn – was sollte das Ganze eigetlich? Doch dann musste er plötzlich an Hanabi denken, die ja jetzt extra für ihn seinen Lieblingskuchen gebacken hatte. Und wie er Hanabi einschätzen konnte, hatte diese ganz bestimmt nicht nur einfach einen Kuchen gebacken, sondern mit ihrer Schwester Getränke und Snacks für die Feier eingeplant. Neji beschloss schließlich, Hanabi nicht zu enttäuschen, sondern schön brav das überraschte Geburtstagskind zu spielen. Am nächsten Tag ließ sich Neji schließlich von Hanabi unter einen Vorwand in das Haus seines Onkels locken. Er war froh, dass seine Cousinen nicht halb Konoha eingeladen hatten und die Feier im kleinen Kreis stattfand. Hiashi gratulierte ihn als Erstes schulterkopfend und schenkte ihm ein Etui, worin sich ein sehr edler Füllfeder befand. "Für deine neue Tätigkeit!", sagte er augenzwinkernd. Gai zückte wiederum einen froschgrüner Trainingsanzug hervor, packte aber diesen laut lachend mit den Worten "Haha, kleiner Scherz! Hier nun das richtige Geschenk..." zurück. "Diesen Gag machst du wirklich jedes Jahr!", murrte Neji und stubste ihn aber dann schelmisch grinsend an, bevor er Gai's Geschenk entgegennahm. "Das ist ein richtig feiner Tee, Neji.", erklärte Gai. "Du trinkst ja sowas total gerne..." Ten Ten kam mit ihren Geschenk daher, was lediglich in eine Decke eingehüllt war. Neji konnte bereits fast erahnen, was sie ihm schenken wollte. "Dieser Kataner ist besonders wertvoll, echte Handarbeit!", erklärte Ten Ten. "Wage es ja nicht ihn zu verhöckern!" "Schon gut, Ten Ten!", Neji lachte. "Ich weiß ja, dass du nur zu gerne solche Schätze verkaufst. Aber keine Sorge, ich werde den Kataner in Ehren halten. Solange du nicht auf die Idee kommst, mir nächstes Jahr einen Zweihänder zu kaufen..." Hanabi kicherte und war irgendwie die Einzige, die mit seiner selbst-ironischen Art zurecht kam. "Der Kataner ist übrigens ein Geschenk von uns beiden!", sagte Rock Lee plötzlich und Ten Ten stieß ihn stirnrunzelnd in die Rippe. "Weil ich meins nämlich vergessen habe...", ergänzte er noch schnell und sah betreten zu Boden. Neji konnte es nicht fassen! Wie lange wollten die Beiden denn noch ihre Beziehung vor ihm geheimhalten? Es waren 1 1/2 Jahre her, als er aus dem Koma erwachte. Er konnte es beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum die Beiden so einen Hehl daraus machen. Vor allem diese lächerliche Geheimhaltung, wo es doch so offensichtlich war. Immerhin haben Naruto und Hinata nicht so eine Welle daraus macht, dachte Neji, als diese freudestrahlend mit einer Geschenkbox vor ihm standen. Neji öffnete die Box und erblickte... eine Hand?! "Neji, das ist eine Hand-Prothese – ein Prototyp, den die Medic-Nins extra für dich entwickelt haben.", erklärte Naruto stolz und Hinata strahlte über das ganze Gesicht. "Anstatt einer OP und einer Hand aus künstlichen Genen, wird diese Prothese einfach auf deinen Armstumpf aufgesetzt und mit Chakrafäden verbunden und gesteuert. Mit ein wenig Training wirst du wieder ganz normal weiterleben können!" Während alles staunt, ließ Neji Naruto in Ruhe ausreden, warf einen kurzen Blick auf die Prothese und gab die Geschenkbox schließlich zurück: "Danke, aber ich nehme euer Geschenk nicht an!", sagte er seelenruhig aber bestimmt. Alles riss erstaunt den Mund auf und Hinata wurde kreidebleich. "Aber wieso?", hakte Naruto leicht hysterisch nach, weil er es nicht verstehen konnte. "Du musst dich nicht damit abfinden und kannst wieder ganz normal leben. So wie ich... und Sasuke..." "Ich führe bereits ein normales Leben, Naruto." erwiderte Neji. "Wie du bereits mitbekommen haben solltest, trainiere ich bereits seit einiger Zeit wieder und komme auch ohne irgendwelchen Prothesen bestens zurecht." "Warum probierst du es denn nicht wenigstens, Neji?", warf Rock Lee ein. "Sieh es als sportliche Herausforderung! Das ist in Etwa so, als würde ich mit Beingewichten trainieren..." "Ist es nicht...", knurrte Neji und Ten Ten verlor langsam die Geduld. "Jetzt sei doch nicht so stur, Neji!", knurrte sie ihn an. "Gibt dir doch einfach mal nen Ruck und spring über deinen eigenen Schatten?" "Gutes Stichwort, Ten Ten. Wann wolltest ihr euch eigentlich einen Ruck geben und mir verraten, dass du und Lee eine Beziehung führt?" Ten Ten und Rock Lee starrten ihn entgeistert an. "Glaubt ihr ernsthaft, ich merke das nicht? Was sollte diese Geheimhaltung überhaupt?" "Wir wollten einfach nur Rücksicht auf dich nehmen!" entgegnete ihn Ten Ten. "Ach? Hast du etwa Angst, dass ich wieder ins Koma fallen könnte? Wann wolltet ihr es denn mir sagen, huh? Verlobung? Hochzeit? Schwangerschaft?" Neji inzwischen so sehr in Rage, dass die Anderen richtig erschrocken waren. So wütend hatten sie ihn noch nie erlebt. Dieser blickte nun wütend in die Runde: "Damit eins klar ist: Ich hasse falsche Rücksichtnahme! Ich lebe und ich komme auch verdammt gut zurecht! Ich auch glücklich und akzeptiere mich so, wie ich bin! Ich hätte tot sein können! Also hört gefälligst auf, mich wie einen Krüppel zu behandeln und akzeptiert mich, so wie ich bin!" Nach dieser Ansage war alles still. Alles schwieg und sah betreten beiseite. Alle außer Hinata, die leise weinte. Für sie war Neji's Reaktion einfach zu viel gewesen. Es war doch schließlich Naruto's Idee und sie hatte ihn dabei unterstützt, weil Neji doch nur eine Freude machen wollte. Natürlich sah Neji sofort, dass seine Cousine weinte und fühlte sich gleich wieder total schuldig. Wütend über alles und über sich selbst, verließ er das Haus... "Lass mich allein, Hanabi! Ich weiß, dass du hinter mir bist!", fauchte er seine Cousine an, ohne sich nach ihr umzudrehen. "Nur damit du es weißt, ich habe dich nie als Krüppel gesehen!", gab Hanabi zurück. "Versteh aber bitte auch, dass die anderen dich nicht einschätzen konnten. Sie haben es nicht Böse gemeint! Niemand von uns ist von Beziehungskisten innerhalb eines Teams begeistert und Naruto und Hinata wollten dir eine Freude machen. Aus Dankbarkeit! Ist dir das bewusst?!" "Durchaus, Hanabi und jetzt wissen sie auch, was ich davon halte..." Neji ging einfach weiter, ohne sich nach ihr umzudrehen. "Wäre es nicht denn nicht möglich gewesen, es ihnen schonender beizubringen?", hakte sie nach. "Ich verstehe ja, dass du keine Prothese tragen willst, aber..." Er blieb stehen und nahm noch einmal tief Luft. "Hanabi... ich mag keine Geburtstage und ich kann weder mit Geschenken was anfangen noch mag ich andere zu beschenken. Das Einzige was ich will, ist meine Ruhe zu haben!" fauchte er sie genervt an, wandte sich von ihr ab und ging einfach weiter. "Und jetzt lass mich endlich alleine!" Hanabi war wütend. Wie konnte er nur so stur sein? Ihr war klar, dass Neji lange alleine gelebt hatte und sich sehr einsam gefühlt haben musste. Aber jetzt hatte er doch Freunde und Familie, die ihn in ihrer Mitte aufgenommen hatten. Die sich um ihn sorgten und für ihn da sein wollten. Warum konnte er das nicht schätzen? Sie hatte so viel Zeit und Aufwand investiert um ihn zu überraschen. Ihre Enttäuschung war so groß, doch anstatt Tränen kam von ihr plötzlich etwas völlig anderes: Sie aktivierte ihr Byakugan und griff ihren Cousin hinterrücks an. Neji, der völlig von dieser Aktion überrumpelt war, ging zu Boden als Hanabi über ihn stand und ihre Handkante an seine Kehle hielt. "Du vernachlässigst deine Deckung...", stellte sie dreist fest und grinste ihn dabei auch noch unverschämt an. "... und komm mir jetzt nicht mit irgendwelchen Ausreden..." Neji verstand die Welt nicht mehr. "Was soll das werden?", fragte er sie ruhig. "Ich denke, du bist kein Krüppel. Also fordere ich dich hiermit heraus!" Plötzlich packte er mit seiner rechten Hand ihre Hand, den sie an seiner Kehle hielt und drückte kräftig zu. Hanabi verzog schmerzvoll das Gesicht. Neji konnte mit seiner verbliebene Hand eine gewaltige Kraft aufweisen und für einen kurzen Moment war es ihm auch fast egal, dass er ihr fast ihren zierlichen Arm brechen konnte. "Tze, offensichtlich muss man dir noch Manieren beibringen, Kleines!", knurrte er und ließ ihren Arm los. Hanabi verlor das Gleichgewicht und plumpste neben ihn auf ihren Hintern. "Aber bitte, wenn du unbedingt eine Tracht Prügel haben möchtest..." Neji aktivierte ebenfalls sein Byakugan, während Hanabi sich wieder auf den Beinen befand. Beide griffen sich nun gegenseitig an. Eigentlich könnte man als Außenstehender meinen, dass beide ein Handicap hatten. Neji hatte nur seine Hand und Hanabi war sehr klein, leicht und körperlich schwächer. Doch beide hatten eben gelernt, damit umgehen zu können. Hanabi war schneller, wendiger und "schwerer zu packen" – während Neji gelernt hatte, seinen linken Armstumpf hauptsächlich zum blocken zu benutzen. "Hanabi!", rief Hiashi entsetzt und auch die anderen waren überrascht, als sie Neji und Hanabi kämpfen sahen. "Lass sie doch kämpfen!", erwiderte Gai seelenruhig. "Du siehst doch, wie stark die Beiden sind." Gai wandte sich an die anderen. "Neji will, dass wir ihn als normalen jungen Menschen behandeln und ihn schätzen. Und Hanabi beweist es ihn, indem sie mit ihm kämpft – und zwar ohne falsche Rücksichtnahme." Er wandte sich an Naruto und Hinata: "Mit eurem Geschenk wolltet ihr Neji zeigen, wie sehr ihr ihn schätzt. Ich bin mir sicher, dass weiß Neji auch so. Es war vielleicht nicht gerade besonders nett von ihm, aber wir sollten akzeptieren, dass er ohne Prothesen leben möchte. Wer weiß, ob er seine Meinung noch ändern wird..." Die Gruppe ging sodann wieder zurück ins Haus. Hanabi und Neji sollten den Kampf unter sich entscheiden. Neji gelang es schließlich, Hanabi hart zu treffen. Sie spuckte Blut, war aber noch lange nicht kampfunfähig und machte sich bereit, sich gegen ihn zu verteidigen. Doch bei Neji kamen auf einmal starke Beschützerinstinkte in ihm hoch. Er unterbrach sofort den Kampf und wollte sich nach ihren Befinden erkundigen. "Alles ok?", wollte er sie gerade fragen. Doch anstatt einer Antwort schlug Hanabi ihn einfach nieder. Neji ging abermals zu Boden, Hanabi kniete sich auf ihn und packte ihn am Kragen: "Du hasst falsche Rücksichtnahme? Da haben wir ja was Gemeinsam! Wage es noch einmal den Kampf zu unterbrechen, nur weil du dir Sorgen um mich machst, ok? Ich bin kein kleines Kind mehr, Neji!" Wütend schrie sie ihn an. Denn genau das hatte Neji nämlich sonst auch immer gemacht. Damals, als sie zusammen trainiert haben, wenn Hiashi keine Zeit hatte mit seiner Jüngsten zu trainieren. "In Ordnung... sollte ich jemals mit dir kämpfen, werde ich versuchen, jegliche Beschützerinstinkte abzuschalten... nur...", krächzte er unter ihr. "Würdest du bitte von meiner Brust runtergehen? Der Kampf ist doch jetzt beendet, oder?" "Oh...", sie ging natürlich sofort von ihm runter und reichte ihm ihre Hand. "Sagen wir unentschieden..." "Ok, unentschieden...", sagte er grinsend, nahm ihre Hand und wollte sich hochziehen. Allerdings klappte das nicht ganz, denn Hanabi verlor das Gleichgewicht und drohte mit dem Hintern nach hinten fallen, doch Neji schaffte es, sie schwankend festzuhalten. Kurzes kichern, dann auf einmal Stille. "Lass uns wieder zu den anderen gehen...", sagte er schließlich sanft zu ihr. Sie schaute zu ihm hoch und Neji schmunzelte, weil noch ein wenig Blut an ihrem Mundwinkel klebte. Verlegen wischte sie es weg, bevor sie sich mit Neji auf den Weg zurück ins Haus machte. "Dein Geschenk habe ich noch gar nicht erhalten..." "Sofern du es nicht auch noch ablehnst..." "Hey, soll das etwa eine Anspielung auf deine Schwester sein?", knurrte Neji empört und seufzte. "Schön, ich werde das Geschenk der Beiden annehmen, was aber nicht heißt, dass ich die Prothese auch tragen werde..." "Musst du wissen...", gab Hanabi zurück. "Ich hoffe ja eher, dass die anderen nicht einfach über das Essen hergemacht haben..." "Wehe, die haben meinen Schokoladenkuchen aufgegessen!" "Hey! Woher wusstest du, dass ich einen Schokoladenkuchen gebacken habe?" "Du weißt doch genau, dass ich sonst keinen Kuchen esse!", gab er zurück. "Ich wette, du hast als Geschenk den Kuchen extra nur für mich gebacken." "Nein, habe ich nicht!", erwiderte Hanabi. "Aber ich habe dir ein paar Muffins mit dunkler Schokolade gebacken. In der Blechdose müssten die sich sogar was halten..." "Hey, süß von dir! Danke!" "Neji?! Ich bin nicht süß!" "Entschuldige..." Und tatsächlich gab es nun doch ein Geschenk, über das sich Neji dann wirklich richtig gefreut hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)