Trombies von Ryouxi ================================================================================ Kapitel 3: Anzu --------------- Am nächsten Morgen durchsuchten wir Yugis Wohnung nach Hinweisen für seinen Verbleib. Was genau wir uns zu finden erhofften, wusste ich selbst nicht so genau. „Wir finden hier nichts“, stellte Hiroto trocken fest und warf sich neben mich auf's Sofa. Ich hatte meine Suche bereits vor einer Weile aufgegeben und überlegte, wo Yugi hätte verschwinden können. „Wenn wir nur wüssten, wann er verschwunden ist“, murmelte ich eher zu mir selbst. „Der Kleine hat doch nie viel gemacht? Vielleicht wurde er hier aus der Wohnung entführt.“ „Hier siehts nicht gerade nach Einbruch aus. Was ihm passiert ist, muss auch all den Anderen passiert sein, die verschwunden sind.“ Leider wusste ich nicht viel über die anderen Vermisstenfälle, da sie mich bisher nicht wirklich interessiert hatten. „Wer kann unbemerkt so viele Menschen verschwinden lassen?“ Hirotos Frage blieb unbeantwortet im Raum hängen, als es auf einmal an der Tür klingelte. Verwundert schauten wir uns an. Ohne groß zu zögern stand ich auf um die Tür zu öffnen. Wer auch immer das sein mochte, eventuell konnte er uns weiter helfen. „Yugi!“ Die freudestrahlenden blauen Augen, in die ich blickte, nahmen einen überraschten Ausdruck an. „Ähm... Katsuya, oder? Was machst du hier? Ist Yugi da?“ Vor mir stand Anzu, eine Freundin von Yugi. Sie war ganz süß, aber überhaupt nicht mein Typ. „Ja, äh, nein. Yugi ist nicht da, wir suchen ihn gerade.“ Ich lehnte mich in den Türrahmen. „Ihr sucht ihn? Also ist er verschwunden?“, fragte sie mehr als nur besorgt. Ich nickte nur stumm und musterte sie. „Wann ist er verschwunden? Warst du schon bei der Polizei?“ Ich ließ sie in die Wohnung, so dass wir zu dritt in Yugis Wohnzimmer saßen. „Er war die ganze Woche nicht in der Uni“, beantwortete ich ihre Frage. „Und bei der Polizei waren wir gestern“; ergänzte Hiroto. Das Mädchen schaute kurz zwischen uns hin und her. „Am Sonntagabend habe ich noch mit ihm telefoniert, also muss Montags irgendwas passiert sein“, teilte sie ihre Gedanken mit uns. „Wenn er erst Montag verschwunden ist, dann muss das auf'm Weg zur Uni gewesen sein.“ Hiroto schaute kurz zu mir und dann zu Anzu. „In den Nachrichten wurde gesagt, dass viele auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule verschwunden seien.“ Anzu schaute uns kurz an, als würde sie eine Reaktion erwarten, doch ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. „Jungs, wir suchen doch eine Gemeinsamkeit bei all den Verschwundenen, oder?“ Wir nickten zögerlich, ich wusste immer noch nicht genau, worauf sie hinaus wollte. Immerhin hatte ich gestern noch Nachrichten geschaut um mehr Informationen zu bekommen. Anscheinend verschwanden nicht nur morgens Menschen, sondern zu jeder Tageszeit. Also konnte sie wohl kaum den Weg zur Arbeit oder Schule als Gemeinsamkeit sehen. „Yugi fährt immer mit dem Zug zur Uni“, sagte sie schließlich und verdrehte leicht die Augen. „Ja und?“, fragte Hiroto sofort und auch ich schaute Anzu fragend an. „Moment“; murmelte ich. „Von einigen der Verschwundenen weiß man, dass sie mit dem Zug gefahren sind, aber meinst du das hat etwas damit zu tun?“ In meinen Ohren klang das eher nach einem Zufall. „Wie sollen denn so viele Menschen in einem Zug verschwinden? Das hätte doch irgendwer gesehen“, zweifelte auch mein Kumpel an dieser Theorie. „Es ist immerhin etwas, dem wir nachgehen können. Aber wenn ihr lieber weiter hier rumsitzen wollt, viel Spaß dabei.“ Mit diesen Worten stand Anzu auf und nahm ihre Tasche. „Morgen ist Wochenende und dann werd ich mich in ein paar Zügen umschaun.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und verschwand aus der Wohnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)