Star Trek - Breakable von ulimann644 (Die erste Generation) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Auf der Erde schrieb man aktuell das Jahr 2167. Seit Machtergreifung der Imperatrice Hoshi Sato, im Januar 2155, waren somit rund zwölf Jahre vergangen. Anfangs hatte die Admiralität noch gedacht, spielend mit dieser zierlichen, jungen Frau und ihren machtbesessenen Ambitionen fertig zu werden. Doch damit hatten sie sich in einem Irrtum befunden. Mit der Macht der U.S.S. DEFIANT im Rücken, die von den Tholians aus einem Paralleluniversum in dieses gelockt worden war und dazu mindestens einhundert Jahre aus der Zukunft stammte, hatte sie die Flottenoffiziere auf ihre Seite gebracht. Gleichzeitig hatte ein Kommandotrupp der an Bord befindlichen MACOs, unter der Führung ihres damaligen Favoriten, Travis Mayweather, an ihrer Seite den Imperialen Palast gestürmt und den amtierenden Imperator, zusammen mit einigen seiner Getreuen, kurzerhand umgebracht. Bei diesem Einsatz kam, zu Satos Bedauern, Travis Mayweather ums Leben. Doch sie hatte seinen Tod bitter gerächt. Nicht zuletzt diese rücksichtslose Vorgehensweise, und das Versprechen, eine Flotte bauen zu lassen, die der Rebellion ein rasches und endgültiges Ende bereiten würde, hatten ihr die Sympathien der Flotten-Captains eingebracht. Ihnen war es im Grunde genommen egal, wer gerade Imperator war. Solange nur genügend Mittel für eine starke Kriegsflotte zur Verfügung standen, um immer mehr Völker zu unterjochen und auszubeuten. Selbst ein Großteil des Admiralstabes schlug sich schließlich auf Hoshi Satos Seite und die Wenigen, die den nötigen Enthusiasmus für ihre Person vermissen ließen, wurden kurzerhand beseitigt; nicht wenige davon von den eigenen Kollegen, die sich dadurch Aufstiegschancen erhofften. Beim einfachen Volk genoss die Imperatrice, schon bald nach ihrem Amtsantritt, große Beliebtheit. Nicht zuletzt deswegen, weil sie, nachdem ihre Macht endgültig konsolidiert war, zahlreiche erfolgreiche Kampfeinsätze der umbenannten ISS DEFIANT selbst mitgeflogen war. Dazu trug sie einen nicht geringen persönlichen Anteil des Erfolges daran, den Krieg gegen die Tholians, noch im selben Jahr ihrer Machtergreifung, siegreich zu beenden. Ein Jahr später hatten sich die Romulaner der Rebellion angeschlossen, und waren in den Krieg gegen das Imperium eingetreten. Doch Dank Satos kompromisslosem Einsatz der DEFIANT gegen die romulanische Rüstungswelt Tremos und der völligen Zerstörung der planetaren und orbitalen romulanischen Flottenbasen, erlitten sie einen empfindlichen Rückschlag, der die Eroberungspläne des Prätors vorerst zunichtemachte. Anders als ihre Vorgänger war sie darauf bedacht, nicht den engeren Kontakt zu ihren Frontoffizieren zu verlieren. Auf diese Weise gewann sie gleichzeitig Respekt und war in der Lage, die Stimmung unter ihren Schiffskommandanten auszuloten, was ihr ein sehr wichtiges, persönliches Anliegen war. Denn stets war der Sturz eines Imperators aus den Reihen des Militärs erfolgt und Imperatrice Hoshi Sato hatte sich geschworen, niemals diesen Fehler ihrer Vorgänger zu wiederholen. Dass sie nun, nach dreizehn Jahren, gefestigter denn je, die Macht noch immer in ihren Händen hielt, schien ihrer Vorgehensart Recht zu geben. Bereits kurz nach dem Tod von Travis Mayweather hatten einige ambitionierte Flottenoffiziere den kühnen Plan, um die romantische Gunst der Imperatrice zu werben. Was sich für einige von ihnen als fatale Entscheidung herausstellen sollte, denn Hoshi Sato dachte nicht im Traum daran, ihre Macht mit irgend einem Mann zu teilen. Das einzige, was sie mit ihnen zu teilen gedachte, war das Bett und das auch nicht für längere Zeit. Schnell machte die Nachricht die Runde, dass Hoshi Sato die unangenehme Eigenschaft hatte ihren Liebhabern kurzerhand die Kehle durchzuschneiden, oder aber, sie zu vergiften, wenn sie ihrer überdrüssig wurde. Auch dem Letzten wurde dadurch klar, dass es für die Imperatrice den einen nicht gab, sondern nur - einen mehr. Erste nach fünfjähriger Amtszeit änderte sich diese Tatsache, als Commander Jeffrey Gardner, der Sohn von Fleetadmiral Gardner, in Hoshi Satos Leben trat - und das auf eindrucksvolle Art und Weise. Während einer strategischen Besprechung, im Planungssaal des Imperialen Palastes, brachte der gut aussehende junge Stabsoffizier seinen eigenen Vater um Jeffrey Gardners damaliger Vorgesetzter, Admiral John Jefferson Pickett, hatte seinen Vater zuvor überführt, eine Verschwörung gegen Sato vorbereitet zu haben. Beeindruckt von Jeffrey Gardners Loyalität beförderte Hoshi Sato ihn umgehend zum Captain und gab ihm das Kommando über die ISS DEFIANT. Von da an kreuzten sich ihre Wege regelmäßig, wobei Hoshi Sato, außer seines guten Aussehens und seiner unbedingten Loyalität am meisten an ihm gefiel, dass er keinerlei politische Ambitionen hegte. Mehr als einmal hatte sie ihm einen Ministerposten angeboten, doch er hatte stets angewidert abgelehnt, mit der Versicherung, dass er lieber wieder als Kadett auf dem schäbigsten Kriegsschiff des Imperiums Dienst tun würde, als sich von den windigen Speichelleckern des Imperialen Senats das Fell über die Ohren ziehen zu lassen. Anders als bei ihren bisherigen Liebschaften fiel die Imperatrice nicht wie eine Wildkatze über Captain Gardner her, sondern sie gab ihm und sich selbst ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten Zeit einander kennenzulernen. In der Tat musste sie ihn nicht weniger als siebzehnmal zum Dinner in den Palast bestellen bevor er ihren Avancen endlich nachgab. Vielleicht war dieses vorsichtige aneinander herantasten einer der Gründe, warum sie seit dieser Zeit bis heute zusammen waren. Vielleicht war es aber auch die Tatsache gewesen, dass sie einander, trotz eines seit fünf Jahren bestehenden Ehekontrakts, jegliche Freiheit gelassen hatten und keiner den Anderen ganz für sich vereinnahmt hatte. Beide vertraten die Ansicht, dass es ewig andauernde Liebe zwischen einem Mann und einer Frau nicht geben konnte, obwohl sie vielleicht gerade diese aufrichtige Liebe, länger verband, als sie bereit gewesen wären sich einzugestehen. Ein Jahr nach der Schließung des Ehekontraktes waren sie, nach hitzigen Debatten, überein gekommen, die ISS DEFIANT endgültig aus dem aktiven Dienst zu nehmen. Einerseits weil die massiv aufgerüstete Imperiale Flotte auch ohne die DEFIANT in der Lage sein würde, die Rebellen weiterhin in Schach zu halten - und es andererseits dringend an der Zeit war, die Technik der DEFIANT bis ins Kleinste zu studieren. Um eines, nicht fernen, Tages auch solche Schiffe bauen zu können. Allein die unglaublich fortgeschrittene Schildtechnik suchte ihresgleichen, ganz zu schweigen von der weit überlegenen Feuerkraft der Phaser und der Photonen-Torpedos. Letztere wurden zu diesem Zeitpunkt bereits eingehend studiert und schon bald in Serie hergestellt, um in die bestehenden Waffensysteme der Imperialen Flotte integriert zu werden. Die Adaption der übrigen DEFIANT-Technik gestaltete sich jedoch wesentlich schwieriger als zunächst angenommen, was hauptsächlich an der fortschrittlichen Mikrobauweise lag, die man zuerst einmal neu entwickeln musste, um Aggregate von vergleichbarer Qualität und Wirkungsweise herzustellen. Erst im Jahre 2165 gelang der erste erfolgreiche Testflug eines Warp-7 Flottenneubaus. Der Test eines früheren Prototyps zwei Jahre zuvor hatte mit der völligen Vernichtung des Schiffes, wenige Sekunden nach dem Aktivieren des Warp-Antriebs, geendet. Dabei war es mehr dem Zufall zu verdanken, dass Flottenadmiral Jeffrey Gardner, der zu diesem Zeitpunkt mit rigelianischem Fieber das Bett hüten musste, nicht an Bord war. Nichts hatte ihn jedoch davon abgehalten, persönlich das Kommando über den zweiten Prototypen, der I.X.-PULSAR, zu übernehmen. Zur doppelten Erleichterung der Imperatrice war der Testflug dieses Prototyps ein voller Erfolg gewesen, denn vor wenigen Monaten hatten sich die Gorn offiziell der Rebellion angeschlossen - zusammen mit den Romulanern eine brisante Mischung. Ebenfalls erfolgreich verliefen die Tests der nachgebauten und dabei gleichzeitig nochmals verbesserten Waffensysteme. Seitdem waren sämtliche Werften voll ausgelastet. Während rund vierzig Prozent damit beschäftigt waren, die bestehenden Einheiten der Flotte umzurüsten, auf die neuen Energie-, Antriebs- und Waffensysteme, entstanden auf den verbleibenden sechzig Prozent die neuen Kreuzer der Pulsar-Klasse. Schon sehr bald würde der erste dieser mächtigen neuen Schlachtkreuzer vom Stapel laufen - wobei Imperatrice Hoshi Sato das Schiff höchst persönlich taufen sollte. * * * Die zierliche schwarzhaarige Frau trat, nur in Stiefeln und in einen dünnen, bodenlangen Umhang gekleidet, hinaus auf die Dachterrasse des Imperialen Palastes, der dort errichtet worden war, wo ehemals der Champs Elysees gestanden hatte. Die Frau mit den energischen Gesichtszügen konnte nicht verleugnen, dass sie japanischer Abstammung war. Einen Großteil der Kindheit hatte sie in Kyoto verbracht. Ein spöttisches Lächeln überflog die Lippen der Frau, als sie daran dachte einmal vorgehabt zu haben nach Niederschlagung der Rebellion wieder nach Brasilien zurückzukehren und, so wie vor dem Krieg, wieder als Lehrerin tätig zu werden. Der Krieg gegen die Allianz der Rebellen hatte sie verändert. Wie naiv und unerfahren sie doch gewesen war, als sie von Captain Forrest für den Dienst an Bord der I.S.S. ENTERPRISE angefordert worden war. Kein Wunder, dass sie dem brutalen Charme seines Ersten Offiziers, Commander Jonathan Archer, seinerzeit so schnell erlegen war. Er hatte sie sich genommen, ohne lange zu fackeln, und sie, Hoshi Sato, hatte es widerstandslos geschehen lassen. Damals hatte sie noch an die große Liebe geglaubt, die ein Leben lang anhält. Wie lächerlich das doch gewesen war. Verächtlich schürzte die Japanerin die Lippen. Commander Archer war seit mehr als zwölf Jahren tot - gestorben durch ihre eigene Hand. Sie hatte ihn kaltlächelnd vergiftet, nachdem er ihr nicht mehr von Nutzen gewesen war. Nachträglich betrachtet war dies zweifellos die wichtigste Entscheidung ihres Lebens gewesen, denn gleichzeitig mit der Planung von Archers Ermordung hatte sie sich auf einen Weg begeben, von dem es kein Zurück mehr gab. Damals hatte sie sich in einem jener seltenen Momente vollkommener Klarheit dazu entschlossen die Macht an sich zu reißen und selbst Imperatrice zu werden. Für einen kurzen Moment lang hatte sie seinerzeit glasklar erkannt, wie marode und korrupt das Imperium geworden war, und dass nur eine radikale und vollständige Erneuerung das Reich wieder zu Ruhm und Größe würde führen können. Ein leichtes Frösteln überkam sie als der Ostwind in Böen auffrischte und sie zog den Umhang enger um ihren zierlichen, sportlichen Körper. Jetzt Anfang Mai war die letzte Stunde vor Sonnenaufgang noch empfindlich kühl. Gedankenverloren blickte sie nach links, am Place de la Concorde vorbei, zum östlichen Horizont, wo sich der nahende Sonnenaufgang am ansonsten dunkelblauen, wolkenlosen Himmel als purpurroter Streifen ankündigte. Danach blickte sie nach rechts über den leichten Linksbogen der Seine hinweg hinüber zum Eiffelturm. Erst nach einer geraumen Weile realisierte sie, dass sie, wie meistens, wenn sie an die Tage ihrer Machtergreifung zurückdachte, Captain Maximillian Forrest vor ihrem inneren Auge auftauchen sah. Obwohl sie ihn mehr oder weniger nur dazu benutzt hatte, um von Commander Archer loszukommen, hatte er sie anscheinend bis zuletzt wirklich geliebt. Und das, obwohl er hatte durchblicken lassen, dass er ihre Beweggründe durchschaut hatte. Doch erst als er beim Angriff der Tholians bis zuletzt an Bord blieb, um nicht der Mannschaft, sondern IHR die Rettung zu ermöglichen und sich selbst dabei opferte, hatte sie das in vollem Umfang erkannt. Zu spät erkannt. Seltsamerweise sah sie im Geiste jede Einzelheit von Forrests Gesicht vor sich, während es ihr schwerfiel sich an bestimmte Einzelheiten von Travis Mayweathers Gesicht zu erinnern. Sicher, er hatte ihr bei der Beseitigung von Archer und dem damaligen Imperator geholfen, dennoch hatte sie seinen Tod bereits wenige Wochen später vollkommen verdrängt. Die kurze Zeit ihres Zusammenseins kam ihr heute fast surreal vor, so als wäre es nur ein flüchtiger Traum gewesen. Als der Wind erneut auffrischte, schloss die Imperatrice die Augen und drehte ihr Gesicht wieder gen Osten, um für einen langen Moment die kühle Brise auf ihrer Haut und in ihren langen, schwarzen Haaren zu spüren. Erst als sie vom Terrasseneingang her leise Geräusche hörte, öffnete sie die Augen wieder und blickte sich über die Schulter um. Im Rahmen der Tür, die zu ihrem Schlafgemach führte, stand ein junger hochgewachsener Mann, nur mit seiner Anzugshose bekleidet. Verschlafen sah er zu ihr herüber. Die Asiatin lächelte amüsiert, als sie flüchtig an seine äußerliche Ähnlichkeit zu ihrem Mann denken musste. Seit sie Jeffrey Gardner kannte, zog es sie anscheinend immer wieder zu diesem Typ Mann hin, obwohl man bei diesem dreiundzwanzigjährigen Systemanalytiker kaum von einem Mann sprechen konnte. Der Begriff Großer Junge hätte es wohl eher getroffen. Aber zweifellos hatte er einige sehr angenehme Talente - das musste man ihm lassen… Hoshi Sato winkte ihn verführerisch lächelnd zu sich und sie beobachtete aufmerksam, wie sich der blonde Computeranalytiker langsam näherte. Sie bemerkte sein unmerkliches Zögern und den Anflug von Unsicherheit und sie wusste sehr wohl, was der Grund dafür war. Gestern Abend hatte er verdrängt, wer sie war. Jetzt, da langsam wieder seine nüchterne Überlegung die Oberhand gewann, wurde ihm bewusst, dass er letzte Nacht mit der Imperatrice des Imperiums geschlafen hatte. Noch dazu war Hoshi Sato eine verheiratete Frau. Jetzt wusste er nicht so recht mit dieser Situation umzugehen. Natürlich wusste der junge Mann nichts von der stillschweigenden Vereinbarung zwischen ihr und ihrem Mann. So wie sie selbst würde auch Jeff sich, während seiner Ausflüge ins All, kaum langweilen. Momentan weilte er nicht auf der Erde. Sie wusste nur, dass er wieder einmal mit dem Prototyp I.X. PULSAR in den Tiefen des Weltalls unterwegs war, was meistens darin gipfelte, dass er eine neue waffentechnische Entwicklung praktisch erprobte. Die Admirale des terranischen Flottenstabes, auf der Erde, waren dann die Letzten, die davon erfuhren. Wenn sie davon erfuhren… „Na, komm schon her“, hauchte sie dem Jungen fast flüsternd entgegen und wandte sich ihm zu. „Oder hast du etwa Angst vor mir?“ Systemanalytiker Klaas van Göhken folgte der Anweisung, denn eine solche war es trotz des verführerischen Tons in der Stimme gewesen. „Natürlich nicht“, lächelte er, wobei er jenes kaum merkliche Zögern an den Tag legte, welches einen immer dann überkam, wenn man sich mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert wurde. Doch dann hatte er sich wieder im Griff und trat ganz dicht an sie heran, bis er den Blütenduft ihres Parfüms riechen konnte. Sofort drängte sie sich ihm entgegen und legte ihre Arme in seinen Nacken und van Göhken zögerte nicht länger den Umhang zu teilen und seine Hände über die nackten Hüften der schlanken Frau zu ihrem Po gleiten zu lassen. Mit Nachdruck zog er sie zu sich heran und legte seine Lippen auf ihre. Diese erfahrene, achtunddreißigjährige Frau zu küssen und von ihr geküsst zu werden weckte automatisch wieder sämtliche Lebensgeister in ihm. Hoshi Sato, die sich fast wie eine Schlange in dem festen Griff des jungen Mannes wand, ließ die Hände zielstrebig zur Gürtelschnalle seiner Hose gleiten, öffnete sie zusammen mit den Magnetverschlüssen und schob die Hose schließlich fordernd über seine Hüften nach unten. Im nächsten Moment tastete sich ihre Rechte zwischen seine Beine und Klaas van Göhken sog hörbar die Luft durch die Nase ein. Überraschend zog sie ihr Gesicht zurück, blickte herausfordernd in die hellen, wasserblauen Augen ihres Gegenübers. Dann deutete sie hinüber zur Tür und hauchte verlangend: „Lass uns wieder hineingehen, und dann nimm mich.“ Wie bereits am Vorabend wurden alle vorhandenen Bedenken in dem jungen Mann gegenstandslos, als er sie einfach anhob und zurück in ihr Schlafgemach trug. Sie gab einen heiseren, spitzen Schrei von sich, als Klaas sich einfach rücklings mit ihr in das breite Bett fallen ließ, wobei der Rahmen aus einem exotischen, fast schwarzen Holz, ein verdächtiges Knarren von sich gab. „Du bist ein verrückter Hund!“, schimpfte sie gespielt finster, um im nächsten Moment jeden Zentimeter seines athletischen Körpers mit Küssen einzudecken. Anders als am Vorabend nahm sie sich viel Zeit beim Vorspiel und ließ ihn erst in sich eindringen, als sie beide vor Leidenschaft fast zerflossen. Auf Klaas liegend gab Hoshi das Tempo vor, wobei sie den Jungen zwischenzeitlich immer wieder auf die Folter spannte, bis er fast wahnsinnig wurde. Sie kamen fast gleichzeitig und Klaas van Göhken war es, als würde etwas in seinem Kopf explodieren. Schweratmend nahm er wahr, wie sich Hoshi zurückbeugte und schließlich auf seinen Oberkörper zurücksinken ließ, wobei sie ihn in sich behielt. Klaas legte seine Arme um sie und schloss für einen Moment lang seine Augen. Als er sie wieder öffnete, fiel sein Blick auf die linke obere Kante des Kopfendes. Verwundert runzelte er die Stirn und fragte, noch immer atemlos: „Was haben denn die Kerben dort zu bedeuten, Engelchen?“ Hoshi, bewegte sich auf ihm, und für einen Augenblick glaubte er ein Glitzern aus dem Augenwinkel gesehen zu haben. Doch als er direkt in ihr Gesicht sah, war es fort und er achtete nicht weiter darauf. Hoshi Sato schob sich ein Stück nach oben und beugte sich vor, bis sich fast ihre Nasenspitzen berührten. Sie lächelte ihn an und drehte sich gleichzeitig etwas auf die linke Seite. Kurz spürte er etwas Kaltes auf seiner Brust. Im nächsten Moment riss er seine Augen unnatürlich weit auf, als ein brennender Schmerz durch seine Brust jagte, nach seinem Herzen griff und es in flüssiges Feuer verwandelte. Die Hitze jagte blitzartig durch seinen gesamten Körper und schien ihn verbrennen zu wollen. Das Lächeln der zierlichen Japanerin bekam einen diabolischen Zug, als sie jene schon bekannte Mischung aus Überraschung und Unglauben im Blick des jungen Systemanalytikers entdeckte, während sie ihren Dolch, mit festem Griff, unbarmherzig bis zum Heft in seine Brust drückte. Im nächsten Moment brach sein Blick und der Kopf rutschte leblos zur Seite. Langsam zog die Imperatrice ihren Dolch aus seinem Körper und wischte ihn am Laken sauber, während sie sich von ihm löste. Diese Bettwäsche ist sowieso hin. Leidenschaftslos blickte sie auf das leblose Gesicht des jungen Mannes bevor sie sich von seinem Anblick abwandte und die scharfe Klinge ihres Stiefeldolches auf das Kopfende des Bettes legte. „Dazu sind die Kerben da, mein kleiner Narr“, sagte sie fast lautlos, bevor sie eine neue Kerbe in die Oberkante des Kopfendes ritzte. Danach stieg Hoshi Sato, fast beschwingt, aus dem Bett, schob den Dolch zurück in das Stiefelfutteral und warf sich wieder den Umhang über. Danach schritt sie über den hellen Marmorboden zur zweiten Tür des Schlafzimmers, welche hinaus auf den Säulengang führte. Sie rief die beiden am Treppenaufgang postierten Wachen zu sich, die miteinander ein paar bezeichnende Blicke austauschten. Sie wies sie an die Leiche beiseite zu schaffen und danach das Bett neu beziehen zu lassen. Sie selbst brauchte jetzt erst einmal eine heiße Dusche. Danach, so hoffte sie, würde sie dann endlich noch ein paar Stunden Schlaf finden. * * * An einem anderen Ort - 220 Lichtjahre von Terra entfernt – zu derselben Zeit. Der Planet konnte kaum noch der M-Klasse zugerechnet werden. Abgesehen von den geringfügigen Wasservorkommen handelte es sich bei dem fünften, von insgesamt sechs, Planeten des roten Riesensterns vom Spektraltyp M1.5IIIa um einen besseren Felsbrocken, der niemals höhere Lebensformen hervorgebracht hatte. Lediglich einige primitive Flechten und Farne sowie ein paar niedere tierische Lebensformen hatten sich auf dieser heißen, trockenen Welt entwickelt. Nichts, was einer besonderen Erwähnung wert gewesen wäre, außer vielleicht der gefährliche Ceti-Aal, welcher sich, über Jahrmillionen, in den Wüstenregionen des Planeten ausgebreitet hatte. General Vierter Verbandsgröße Thy'Ron Dheran hasste diese Welt, die so ganz anders war als seine eisige Heimat Andoria. Als einer von fünf Monden umkreiste Andoria den Gasriesen Andor der wiederum als achter Planet des Systems die rote Sonne Cor und dessen kleine weiße Begleiter Yla und Zen umkreiste. Dheran, dessen militärischer Rang dem eines terranischen Brigadier entsprach, war schon sehr lange nicht mehr auf Andoria gewesen, welches von den verhassten Terranern besetzt und unterjocht worden war. Damit würde er sich jedoch niemals abfinden. Schon seit über zehn Jahren kämpfte er auf der Seite der Rebellen gegen das Terranische Imperium. Dabei auch gegen die Kollaborateure, die der Macht dieser elenden terranischen Emporkömmlinge noch Vorschub leisteten. Gemeinsam mit General Thy'Lek Shran, den er hier, im geheimen Hauptquartier auf Ceti-Alpha-Fünf zu treffen gedachte, leitete und organisierte er den bewaffneten Widerstand gegen die Terranische Kriegsflotte. Thy'Ron Dheran hatte es schon immer für ein gutes Omen gehalten, dass ihre beiden Namen mit derselben Silbe begannen. Kein Wunder, stammten sie doch beide aus der Provinz Dharan, wo fast jeder zweite Männername mit dieser Silbe begann. Er und Thy'Lek kannten sich bereits seit den Tagen, als sie gemeinsam der Imperialen Garde von Andoria beigetreten waren. So unterschiedlich sie manchmal in Temperament und Wesen sein konnten; was die wesentlichen Charakterzüge anging, waren sie sich ähnlicher als Brüder. Sie wussten seit ihrer Kadettenzeit wie der andere tickte, und dementsprechend gut hatten sie sich von Anfang an verstanden. Richtig zu schätzen gelernt hatten beide diesen Umstand jedoch erst, nachdem sie mit ihren Raumschiffen, KUMARI und der RAKARI, und fünf weiteren Kreuzern derselben Klasse, desertiert waren. Als ranghöchster Offizier hatte General Zweiter Verbandsgröße Thy'Lek Shran das Kommando über den kleinen Verband übernommen und ihn, Thy'Ron Dheran, als seinen Stellvertreter bestimmt. Ihnen beiden war klar gewesen, dass Imperatrice Hoshi Sato vor Zorn rasen und alles daransetzen würde, ihrer schnell habhaft zu werden, um niemanden zur Nachahmung zu animieren. Deswegen war es unumgänglich gewesen ihr Hauptquartier weit abseits des Imperiums anzulegen, mit der Möglichkeit ihre kleine Streitmacht notfalls schnell, und unter Verschleierung der Fluchtroute, zu evakuieren. Der nahegelegene Mutara-Nebel bot sich dabei sowohl als Versteck für ihre drei Orbital-Werften, als auch für Hinterhalte, geradezu an. Deshalb waren Shran und er schnell übereingekommen, den Stützpunkt der Rebellion im Ceti-Alpha-System zu errichten. Die Tatsache, dass sie sich nunmehr seit über einer Dekade terranischer Zeitrechnung erfolgreich Satos Zugriff entzogen, sprach für die Richtigkeit ihrer damaligen Entscheidung. Was jedoch nichts daran änderte, dass er diesen öden und viel zu heißen Felsbrocken fast genau so sehr hasste, wie das Terranische Imperium. Aus Gründen der Vorsicht hatte er auch diesmal darauf verzichtet den erbeuteten terranischen Transporter zu benutzen. Er war mit einer kleinen Fähre in einem der getarnten unterirdischen Hangars gelandet. Durch einen hell erleuchteten Verbindungsgang, dessen Innenverkleidung aus graublauem Kunststoff bestand, verließ er mit ausgreifenden Schritten den Hangar. Rasch machte sich auf den Weg zu Shrans Arbeitsräumen, die sich etwa einhundert Meter unter der Felsdecke des siebenhundert Meter aufragenden Tafelberges befanden. In ihm waren auch die hervorragend getarnten Hangars angelegt worden. Dheran wusste nur zu gut um das ungeduldige Wesen des Freundes. Am Ende des Ganges betrat er den Turbolift und ließ sich einhundert Meter tiefer in den Felsen tragen. Fünf Sekunden später verließ er ihn, wandte sich nach links und erreichte nach zwanzig Metern das Schott zu den Arbeitsräumen Shrans. Er betätigte den Kontaktgeber des Schotts und wartete, bis der General drinnen den Öffnungsimpuls gab. Eine im Grunde überflüssige Maßnahme, da der Gang zu den Arbeitsräumen des Generals mit Sensoren und verborgenen Waffensystemen gespickt war. Niemand, der nicht willkommen war, würde diese Räume lebend erreichen. Als sich die beiden Schotthälften schließlich vor ihm teilten, trat er ein. Er grüßte flüchtig den anwesenden weiblichen Lieutenant-Commander, Shrans Adjutantin Talas, im Vorzimmer. Danach schritt er zügig weiter zum Durchgang des eigentlichen Arbeitsraumes, der zusätzlich durch zwei hintereinander angeordnete Panzerschotts gesichert war. Talas blickte Dheran verblüfft hinterher. Wenn er auf den obligatorischen Flirt mit ihr verzichtete musste er es wirklich eilig haben zu Shran zu gelangen, was bezüglich der Wichtigkeit dieses Treffens tief blicken ließ. Kaum hatten die integrierten Individualtaster festgestellt, dass Dheran beide Schotts passiert hatte schlossen sie sich hinter ihm. So wie es aussah, war General Thy'Lek Shran in noch ungeduldigerer Stimmung als sonst. Mit angespannter Miene und ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, saß er heute nicht hinter seinem ausladenden, blauschwarzen Schreibtisch, sondern er hatte sich ganz leger halb auf die rechte vordere Kante des Metallplastik-Tisches gesetzt. Dabei blickte er von ihm hinüber zu den drei schmalen, hohen Fenstern, die man in die Felswand eingefügt hatte. Sie konnten notfalls innerhalb weniger Augenblicke mit Stahlblenden in der Farbe der umgebenden Felsen versiegelt werden. Ahnungsvoll folgte Thy'Ron Dheran dem Blick des Freundes und erkannte vor dem mittleren Fenster eine schlanke, hochgewachsene Humanoide, die mit dem Rücken zu ihnen stand. Da die tiefstehende Sonne genau durch die Fenster schien, erkannte der General Vierter Verbandsgröße nur ihre Silhouette. Die Gestalt machte keinerlei Anstalten sich zu ihm umzudrehen, und so blickte er wieder fragend zu Shran, wobei sich seine Antennen leicht nach vorne krümmten. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du Besuch hier hast, Thy'Lek.“ Wie immer, wenn sie unter sich waren, duzte er den Freund. Die mysteriöse Besucherin zählte er nicht mit, da es sich nicht um eine Angehörige des Andorianischen Militärs handelte. „Ist sie etwa der Grund dafür, warum ich von Tellus bis hierher die RAKARI beinahe zuschanden geflogen habe?“ Shran kniff die Augenlider zusammen und seine Antennen bogen sich leicht nach innen, als er, mit gewohnt heiserer Stimme, antwortete: „Ja, das ist sie. Vor zwei Wochen hat diese Frau mit dem Kommandanten der SHONURI Kontakt aufgenommen, um uns ein - wie soll ich sagen - faszinierendes Angebot zu unterbreiten. Momentan bin ich mir jedoch noch nicht ganz sicher, ob ich ihr einfach die Kehle durchschneiden, oder ihr Angebot ernsthaft in Erwägung ziehen soll.“ Dherans Antennen streckten sich kurz zur Seite, um sich gleich darauf wieder aufzurichten, als Zeichen dafür, dass seine nächsten Worte nicht ganz ernst gemeint, sondern viel mehr als makaberer Scherz für die Ohren der Besucherin bestimmt waren. „Verstehe, du hast mich kommen lassen, damit ich die Dreckarbeit für dich übernehme. Na, dann wollen wir mal sehen…“ „Ich muss feststellen, dass General Shran nicht übertrieben hat, als er mir ihre Person beschrieb“, klang die unerwartet dunkle Stimme der Besucherin auf. Im nächsten Moment wandte sie sich zu den beiden andorianischen Männern um und machte drei Schritte in das ausladende Büro hinein. Zu Thy'Ron Dherans Überraschung war das Erste, was er erkennen konnte, dass die Haut der Besucherin leicht ins Grün spielte und dass sie spitze Ohren hatte, die durch ihre langen, dunkelbraunen Haare stachen. Instinktiv legte sich seine Hand auf den Griff seines Phasers. Erst einen Augenblick später erkannte er die leichte, V-förmige Stirnwölbung der Frau und er realisierte, dass die Ohren etwas kleiner waren, als bei Vulkaniern allgemein üblich. Außerdem fehlte dieser Frau jener vulkanisch anteillose Gesichtsausdruck. Vielmehr drückten die dunklen Augen dieser Frau eine eiskalte Leidenschaft aus, die er in einem vulkanischen Gesicht noch nie hatte finden können. Kein Wunder, dass die Vulkanier von den Terranern derart überrannt worden waren. Dheran ließ langsam seine Hand vom Phaser sinken, verschränkte sie hinter dem Rücken und schritt langsam um die romulanische Frau herum. Als er direkt hinter ihr war, beugte er sich leicht zu ihrem rechten Ohr vor und flüsterte ihr zu: „Nicht nur, dass ihre Küche ein Albtraum ist - ihre Mode ist es auch. Gibt es auf Romulus auch Schneider, die nicht Jacken mit kleinen bunten Quadraten herstellen?“ Es sprach für die Selbstsicherheit des Commanders, dass sie sich weder vom Gehabe des Andorianers zu einer Entgegnung provozieren ließ, noch ihm mit den Augen folgte. Wortlos blickte sie geradeaus, bis Dheran sie umrundet hatte. Schließlich war sie, als hochrangige Offizierin des Tal-Shiar, mit den Eigenarten der Andorianer vertraut. „Darf ich vorstellen? Commander Te'Voral vom romulanischen Tal´Shiar“, bemerkte Shran amüsiert während sich sein Freund wieder zu ihm gesellte. „Sie ist hier auf persönlichen Wunsch des Prätors von Romulus.“ Dherans Antennen bogen sich vor Verwunderung etwas nach hinten, während der Freund wieder die Romulanerin ansah und zur gemütlichen Sitzecke, neben den drei Fenstern hinüberdeutete. „Nehmen wir doch Platz Commander und erzählen Sie meinem Freund dabei, was sie mir bereits verraten haben.“ Auf dem sechseckigen Tisch standen, wie immer, mehrere Kühlkaraffen mit andorianischem Ale und ein Sortiment verschiedener Gläser. Während Commander Te'Voral und Thy'Ron Dheran auf jeweils gegenüberliegenden Zweisitzcouchen Platz nahmen, schenkte Shran großzügig drei Gläser voll Ale ein. Er schob seinen Besuchern jeweils eins zu und setzte sich dann höflicherweise auf die Couch zur Linken der Romulanerin. Danach hob er sein Glas einladend an und bemerkte, dass Commander Te'Voral das Glas und seinen hellblauen Inhalt eingehend musterte. „Sie können beruhigt davon trinken, Commander. Vergiften gehörte noch nie zu meinen Methoden“, erklärte Thy'Lek Shran spitzfindig. „Aber seien Sie gewarnt. Andorianisches Ale ist…“ Er verstummte mitten im Satz als die Romulanerin ihr Glas ansetzte und mit einigen tiefen Zügen leerte. Danach blickte sie die beiden Andorianer nacheinander an und sagte ruhig: „Gar nicht mal so schlecht, wie ich zuerst gedacht habe. Nur ein wenig zu fade. Aber in Kriegszeiten, fern der Heimat, muss man nun mal Abstriche machen.“ Te'Voral reichte Shran ihr Glas hinüber. „Darf ich noch etwas davon haben?“ „Selbstverständlich“, erwiderte der Andorianer lächelnd, in einem Tonfall der ebenso gut zum Satz: Fahren Sie zur Hölle gepasst hätte. Er reichte der Romulanerin das erneut gefüllte Glas zurück, nahm einen Schluck aus seinem eigenen und bedeutete dem Commander mit einer ungeduldigen Handbewegung mit ihrem Bericht zu beginnen. Commander Te'Voral führte erneut ihr Glas zum Mund, nippte jedoch diesmal nur an dem Getränk und begann mit klarer Stimme zu berichten. „Seit Beginn unseres Konfliktes, mit dem Terranischen Imperium, vor elf Jahren, haben wir immer wieder versucht wichtige militärische Einrichtungen auf Terra zu infiltrieren. Wir sind aber bisher stets gescheitert einen Maulwurf längerfristig zu etablieren. Der Grund dafür dürfte ihnen Beiden bekannt sein. Der Terranische Geheimdienst, Sektion-31, setzt Aenar als Spürhunde ein, die besonders telepathisch begabt sind. Die Informationen, die der Tal´Shiar aus dem Terranischen Imperium erhält, sind also mehr als spärlich. Trotzdem gelang es uns, in den letzten zwei Jahren, Informationen über ein hoch-geheimes Flottenbauprogramm der Terraner zu erhalten. Das Bild welches der Tal´Shiar aus den Informationsfragmenten zusammensetzen konnte ist gelinde gesagt erschreckend. Auf Basis der technischen Spezifikationen, die auf dem mysteriösen Schlachtschiff DEFIANT basieren das Imperatrice Sato vor etwa zwölf Jahren unter geheimnisvollen Umständen den Tholians abgejagt hat, bauen die Terraner eine neue Kriegsschiff-Klasse. Eine, die nicht nur unseren Kampfschiffen, sondern sogar der DEFIANT selbst überlegen ist. In allen Belangen.“ Die Romulanerin machte eine kleine Pause, um ihre Worte bei Thy'Ron Dheran wirken zu lassen und nahm einen kleinen Schluck aus ihrem Glas bevor sie fortfuhr: „Sie werden zugeben müssen, General Dheran, dass die Lage alles andere als gut für uns aussieht. Es gibt nur eine einzige Lösung für dieses Problem: Wir brauchen die technischen Unterlagen der DEFIANT.“ Wieder machte die Romulanerin eine Pause und Thy'Ron Dheran nutzte die Gelegenheit, um ironisch einzuhaken: „Natürlich haben Sie bereits einen Plan parat, wie wir an diese, hoch-geheimen und sicherlich bestens geschützten Daten gelangen.“ Die Miene der Frau blieb unbewegt, lediglich das gefährliche Funkeln ihrer Augen verriet ihre wahren Gefühle. „Natürlich!“, erwiderte sie humorlos lächelnd. „Der Prätor des Romulanischen Imperiums hätte wohl kaum einen Offizier des Tal´Shiar zu ihnen geschickt, wenn dies nicht der Fall wäre. An die Originalpläne der Terraner gelangen zu wollen, um sie zu kopieren wäre schlicht gesagt Wahnsinn. Aber es gibt eine Alternative dazu; und zwar eine, die bei den Terranern ganz offensichtlich in Vergessenheit geriet. Und zwar Commander T'Pol, ehemaliger vulkanischer Wissenschaftsoffizier auf der von den Tholians zerstörten I.S.S. ENTERPRISE. Ihr ist es kurz nach der Eroberung der DEFIANT gelungen, die Baupläne des Raumschiffes und sämtlicher Waffen zu kopieren. Man fand zwar diesen Datenträger bei T'Pol, als man sie verhaftete, jedoch war das nur die Backup-Kopie. Die erste hatte sie zuvor einem Tellariten zugespielt, der kurze Zeit später desertierte und die gestohlenen Baupläne an einem zuvor abgesprochenen Ort versteckte. Wenige Tage später wurde dieser Tellarit von terranischen Agenten der Sektion-31 aufgespürt und hingerichtet. Das Geheimnis, wo die Pläne versteckt sind, hat er dabei mit ins Grab genommen und so gibt es nur noch eine Person, die in der Lage ist uns zum Versteck der Pläne zu führen.“ „Sie spielen vermutlich auf Commander T'Pol an“, orakelte Dheran düster. „Aber nach unserem letzten Wissensstand sitzt die Vulkanierin immer noch im Bau. Und bevor ich auch nur ein Wort der Geschichte glaube, die Sie uns da eben aufgetischt haben, würde mich interessieren, woher Sie diese Informationen haben.“ „Von der Witwe des Tellariten. Vor seinem Tod hat er ihr erzählt, aus welchem Grund er sich in Gefahr begibt - jedoch nicht wohin die Reise gehen würde.“ Dherans Antennen bogen sich aufmerksam nach vorne. „Und welchen Grund haben Sie dieser tellaritischen Frau zu glauben?“ Die Romulanerin trank ihr Glas aus, setzte es hart auf den Tisch und lehnte sich weit in die Polster der Couch zurück bevor sie auf die Frage des Andorianers antwortete. „Keinen besonderen. Sie blieb jedoch auch unter der Folter, bis zu ihrem Tod, bei ihrer Geschichte ohne sich dabei in Widersprüche zu verstricken.“ Dass die Romulanerin nun Dherans volle Aufmerksamkeit hatte, merkte sie daran, dass er auf sein bisheriges provokantes Gehabe verzichtete und sich gefährlich sanftmütig bei ihr erkundigte: „Wozu brauchen Sie uns? Sollen wir etwa für Sie die Gurken aus dem Schmand fischen, wie es auf Terra heißt?“ „Das ist eine korrekte Analyse, General Dheran“, versetzte die Romulanerin trocken und wartete innerlich darauf, dass der Andorianer explodierte. Der General legte jedoch nur seinen Kopf etwas auf die Seite und hob neugierig die Augenbrauen. „Verzichten wir auf die kleinen Spielchen, Commander, und kommen lieber zum Kern der Sache. Ich formuliere meine Frage etwas anders: Warum erzählen Sie uns das alles und befreien Commander T'Pol nicht einfach selbst?“ Ein wenig bedauerte Te'Voral, dass ihr kleines Manöver nicht den beabsichtigten Erfolg gehabt hatte. Andererseits war sie nun sicher, mit den richtigen Leuten zu verhandeln. „Dazu müssen Sie wissen General, dass die Terraner vor etwa einem halben Jahr ihr Subraumortungsnetz modifiziert haben, sodass sie in der Lage sind unsere Raumschiffe auch dann aufzuspüren, wenn sie getarnt sind. Ein andorianischer Frachter hingegen würde im Raum des Terranischen Imperiums gar nicht weiter auffallen. Ebenso wenig ein oder zwei andorianisches Kriegsschiffe, da sie von den andorianischen Kollaborateuren eingesetzt werden, die treu zu Terra stehen. Mein Plan sieht grob umrissen vor, T'Pol nach der Befreiung aus dem Gefangenenlager auf Capella IV, wo die Gefangenen in den Minen, am Äquator des östlichen Hauptkontinents, Topalin abbauen, mit dem angesprochenen Transportschiff von dem Planeten zu schaffen und auf die RAKARI zu bringen. Zusammen mit der KUMARI, die als Deckung mitfliegt und notfalls ein Ablenkungsmanöver einleiten kann, sollte es glücken die Vulkanierin in Sicherheit zu bringen. Für den Fall, dass Sie mit uns zusammenarbeiten, bin ich vom Praetor autorisiert, ihnen nicht nur eine Allianz mit dem Romulanischen Imperium anzubieten, sondern darüber hinaus auch zwei Tarnvorrichtungen für Ihre beiden Kriegsschiffe. Sie wissen so gut wie ich, dass dieses Unternehmen, ohne unsere Tarntechnik bestenfalls ein gewagtes Spiel ist, General Dheran.“ Der General Vierter Verbandsgröße wechselte einen langen Blick mit seinem Freund Thy'Lek Shran, wobei die Antennen sich V-förmig spreizten, um seine Zustimmung auszudrücken. General Shran blickte zu der Romulanerin und ergriff das Wort: „In Ordnung, lassen Sie uns die Pläne für T'Pols Befreiung ausarbeiten und dann entscheiden, ob das von Ihnen angesprochene Unternehmen durchführbar ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)