Star Trek - Icicle - 04 von ulimann644 (Kampftaktiken) ================================================================================ Kapitel 4: Zwei Gespräche unter vier Augen ------------------------------------------ Beeindruckt, von der Größe der OPS, der Station STRATEGICAL STARBASE 71, verließ Konteradmiral Valand Kuehn den Turbolift, und schritt, neben Christina Carey, zügig auf die Treppe zu Admiral Taruns Büro zu. Als sich die transparenten Schotthälften öffneten, machte Taruns Stellvertreterin keinerlei Anstalten in Taruns Büro einzutreten, und Kuehn blickte sie fragend an. „Der Admiral möchte Sie allein sprechen, Sir“, erklärte Carey, die seinen Blick zu deuten wusste. „Ich werde auf der OPS auf sie warten.“ Kuehn nickte gleichmütig und betrat das Büro des Admirals. Der Trill, der als Kommandant der Strategischen Station und der 5.Taktischen Flotte fungierte, erhob sich hinter seinem gläsernen Schreibtisch, umrundete ihn und schritt dem Konteradmiral entgegen. Kuehn musterte den Admiral, von dem er bisher nur einige Anekdoten und Berichte vernommen hatte, aufmerksam mit seinen grau-grünen Augen. Der Trill war gute zehn Zentimeter kleiner, als Kuehn. Wenn der Konteradmiral überrascht war, dass der Admiral, obwohl er zehn Jahre älter war, als er selbst, beinahe ebenso jung aussah, wie er, so ließ er es sich nicht anmerken. Kuehn sagte sich, dass dies wohl mit der relativen Langlebigkeit der Trill-Rasse zu tun hatte. In den durchscheinend blauen Augen des Trill bemerkte der Konteradmiral dieselbe Neugier, wie bei sich selbst. Auch der Admiral taxierte ihn abwägend. Bei dieser Erkenntnis überflog ein leichtes Lächeln seinen Mund. „Ich begrüße Sie auf STRATEGICAL STARBASE 71, Konteradmiral“, empfing er den hochgewachsenen Mann. „Ich hoffe, Sie hatten einen ruhigen Flug hierher. Wie man hörte, haben Sie bei der kürzlich stattgefundenen Gefecht, gegen die Gorn und Tzenkethi, kräftig mitgemischt.“ Kuehn ergriff die dargebotene Hand des Admirals und erwiderte den kräftigen Händedruck. „Ich war zufällig in der Gegend, Sir.“ Tarun grinste schelmisch. „Schade, dass ich nicht dabei war.“ Der Trill deutete zur Sitzecke hinüber und bot Kuehn an Platz zu nehmen. Dabei bemerkte er, dass sich der Konteradmiral auf denselben Platz setzte, den auch Captain Dheran bevorzugte, und er grinste belustigt. Im nächsten Moment war nichts mehr davon zu bemerken, und er fragte Kuehn: „Kann ich Sie für einen Drink begeistern, Mister Kuehn?“ Der Konteradmiral schüttelte den Kopf. „Nein, danke, Admiral.“ Er wartete geduldig, bis Tarun Platz genommen hatte, und auf den eigentlichen Grund dieses Treffens kam. „Konteradmiral, Sie wissen bereits, in groben Zügen, durch die von Captain Dheran im März überbrachten Nachrichten und Daten an Sie, warum ich mit Ihnen sprechen möchte. Lassen Sie mich aber zuvor etwas ausholen, um die Lage zu umreißen: Anfang des Jahres hatte ich eine Unterredung mit dem Regierungs-Chef der Cardassianer. Elim Garak berichtete mir davon, dass während der Endphase des Dominionkriegs, zahlreiche Familienangehörigen von Legats und Guls in Schlüsselpositionen, von den Jem´Hadar in den Gamma-Quadrant gebracht wurden, so zu sagen, als Geiseln, um die immer wankelmütiger werdenden Verbündeten bei der Stange zu halten. Wie sie wissen, fiel selbst das cardassianische Militär, gegen Ende der Entscheidungsschlacht, über Cardassia-Prime, dem Dominion in den Rücken. Dennoch wurden die Cardassianer, während der Friedensverhandlungen, nicht als Alliierte der Föderation geführt, und dem zufolge galt für sie nicht der Passus des Friedensvertrags, über den Austausch von Kriegsgefangenen. Mit anderen Worten, die cardassianischen Geiseln, überwiegend Frauen und Kinder, befinden sich immer noch in den Händen des Dominion. Im Zuge des erwähnten Gespräches bat mich Mister Garak, mehr oder weniger deutlich, um die Unterstützung der Föderation, bei dem Versuch, die Geiseln nach Cardassia zurück zu führen. Also schickte ich einen entsprechenden Bericht an das Sternenflottenkommando. Zu meiner Überraschung hat man dort ziemlich schnell darauf reagiert, und mich, über meinen Kollegen im Gamma-Quadranten, darum gebeten, die Daten zu besorgen, die Sie von Dheran überbracht bekamen. Den Rest kennen Sie bereits.“ Kuehn, der angespannt zugehört hatte nickte knapp. „Ja. Man hat nochmals versucht, über die offiziellen Kanäle, etwas für die Cardassianer zu tun, und erhielt von den Vertretern der Gründer den lappidaren Hinweis, es gäbe keine Kriegsgefangenen im Bereich des Dominion, was ja nicht einmal gelogen wäre, denn die Cardassianer haben dem Dominion nie offiziell den Krieg erklärt. Eine spitzfindige Frechheit, wenn sie mich fragen.“ Tarun fuhr sich mit der Linken über seinen Kinnbart, und der Konteradmiral, der sich gelegentlich bei einer ähnlichen Geste ertappte, wenn er über eine schwierige Situation grübelte, wusste dieses Verhalten zu deuten. Dann erklärte er: „Mit dieser Ansicht rennen Sie bei Garak offene Türen ein. Und anscheinend auch bei einigen hochrangigen Vertretern des SFC, denn vor wenigen Tagen erhielt ich eine geheime Depesche. Oder anders formuliert: Man gibt Ihnen grünes Licht für Operation Taranis.“ Der Konteradmiral machte keinen sehr überraschten Eindruck. Entweder, so sagte sich Tarun, war dieser, noch recht junge, Admiral abgebrühter, als er vermutet hatte, oder er besaß Quellen, die besser waren, als seine. Für einen Moment schalt sich der Trill, für den letzten Gedanken, einen Narren, und verwarf diese Überlegung. Ersteres schien ihm wesentlich wahrscheinlicher, denn er spürte die ungeheure Selbstsicherheit dieses Menschen, von dessen Mitgliedschaft bei der RED-SQUAD er gehört hatte, nachdem er seinerzeit, nach einer verheerenden Katastrophe an Bord, die USS ALAMO, nach sechsjähriger Irrfahrt im Beta-Quadranten, sicher wieder nach Hause gebracht hatte. Natürlich hatte Tarun damals davon gehört, denn dieses Thema war wochenlang innerhalb der Sternenflotte herumgegangen. Bereits damals hatte er sich gewünscht, diesen Offizier einmal persönlich kennen zu lernen. Kuehns nächste Worte rissen den Admiral aus seinen Überlegungen. „Ich habe bereits mit der Einsatzplanung begonnen, Sir. Ich dachte mir, dass wir dadurch die Zeit, bis zur Durchführung des Unternehmens minimieren können. Im Anschluss an das Ende der Sektorenmeisterschaften, werde ich mit der OBERON und zwei weiteren Schiffen meines Verbandes zu den Antares-Fleetyards aufbrechen, um die Schiffe für den geplanten Einsatz zu frisieren. Ich hoffe nur, dass sie uns danach nicht um die Ohren fliegen werden, denn die Strukturelle Integrität wird bei dem, was wir mit diesen Schiffen vorhaben, ziemlich strapaziert werden. Ich denke, dass wir im November soweit sein werden, Sir.“ Tarun machte für einen Moment ein fragendes Gesicht, bevor er unumwunden meinte: „Mich wundert ein Wenig, dass man im SFC nicht auf die Idee kam, meinen Kollegen von der 6.Taktische Flotte, Carzon Seregan, mit in das Unternehmen einzubinden, Konteradmiral. Admiral Seregan hat, meiner Meinung nach, den besten Überblick, über die Situation im Gamma-Quadranten.“ „Man wollte die Taktischen Flotten bewusst heraushalten, denke ich. Außerdem sind die drei Schiffe meines Verbandes, mit die modernsten, die das SFC aufbieten kann.“ „Seien Sie nicht zu bescheiden“, hakte der Admiral ein. „Man wird sich wohl auch an Ihre Fähigkeiten, die Sie während des Dominionkriegs unerschütterlich unter Beweis stellten, erinnert haben. Ihre Exkursionen, und die ihres Freundes Dheran, an Bord der EXODUS, sind mir seinerzeit des Öfteren zu Ohren gekommen.“ Valand Kuehn grinste schief. „Damals waren wir alle noch etwas ungestümer, Sir. Besonders Captain Dheran hat dieser Krieg, gegen Ende, sehr verändert.“ „Sie kennen den Andorianer besser, als ich“, antwortete Tarun, der Dheran, erst vor vier Wochen, wütend in seinem Büro erlebt hatte, diplomatisch. Dann wechselte er das Thema und meinte: „Wie ich weiß, nehmen sie auch dieses Jahr wieder an dem Fechtturnier teil. Wer, glauben Sie, wird diesmal das Rennen im Einzelwettbewerb machen?“ Valand Kuehns Haltung entspannte sich unmerklich, während er antwortete: „Ich, für meinen Teil, werde alles daransetzen zu gewinnen, Admiral.“ „Jetzt weiß ich, woher Captain Dheran seine Einstellung hat“, lachte Tarun und erhob sich, zum Zeichen, dass diese Treffen beendet war. Kuehn folgte seinem Beispiel und reichte Tarun seine Hand, um sich von ihm zu verabschieden. „Sie entschuldigen mich nun bitte, Sir. Auf der OPS wartet eine reizende Dame, in Person Ihrer Stellvertreterin, um mich zum SEVENTYFIRST CLUB zu begleiten.“ Damit wandte sich der Konteradmiral ab und verließ Taruns Büro, der ihm sinnend nachblickte. Dabei fragte sich Tarun, ob Kuehn wohl von den Gefühlen, die Christina Carey für dessen andorianischen Freund hegte, wusste.   * * *   Als Valand Kuehn, mit Christina Carey das SEVENTYFIRST CLUB betrat, dauerte es eine Weile, bis er Sylvie und Tar´Kyren an einem der Tische entdeckte. Bei ihnen saß ein Captain, der etwa um die Fünfzig war und dessen Haar bereits früh eine grau-silbernen Ton angenommen hatte. Des weiteren saß eine Andorianerin mit am Tisch, die Valand schnell als Dherans Schwester identifizierte, als sie sich dem Tisch näherten. Kuehn hatte die Schwester seines Freundes erst während des Dominion-Kriegs kennen gelernt, als sie bereits Offizier der Sternenflotte war, und er hatte sich gewundert, wie unterschiedlich Geschwister auch bei Andorianern sein konnten. Tia´Lynara hatte ihre linke Hand auf den Unterarm ihres Bruders gelegt und saß ein wenig zu ihm geneigt, zu seiner Rechten. Valand Kuehn bemerkte, bei einem schnellen Seitenblick, das leichte Stirnrunzeln seiner Begleiterin und meinte amüsiert: „Man merkt kaum, dass die beiden Geschwister sind, nicht war?“ Carey verbarg ihre Überraschung über diese Eröffnung sehr gut. Dann blieb sie stehen und sagte: „Ich wusste, dass er eine Schwester hat, aber nicht dass sie so hübsch ist.“ „Vielleicht sollten Sie öfter mit ihm reden, jetzt, wo Sie die Gelegenheit dazu haben“, wagte der Konteradmiral einen Vorstoß. Bevor die Frau etwas darauf erwidern konnte, wechselte er das Thema. „Hatten Sie Gelegenheit, seinen Vater kennen zu lernen? Während des Dominion-Kriegs war er noch General im aktiven Dienst, bei den Andorianischen Kommandoeinheiten. Nach der Besetzung seines Heimatplaneten hat er den Widerstand organisiert und die Jem´Hadar schwer vermöbelt.“ Christina Carey blickte Valand Kuehn nur an und schüttelte den Kopf. Dabei versetze es ihr einen leichten Stich im Herzen, so wenig von Tar´Kyren zu wissen. Sie setzten sich wieder in Bewegung. Die beiden Neuankömmlinge grüßten in die Runde, und Valand Kuehn zog, ganz Gentleman, für seine Begleiterin den Stuhl zu Tar´Kyrens Linken zurück. Die schwarzhaarige Frau warf ihm einen undefinierbaren Blick zu, setzte sich jedoch wortlos neben den Andorianer. Kuehn selbst nahm zwischen ihr und dem grauhaarigen Captain Platz, der sich ihm als Frank Revers vorstellte. „Wenn Sie, vor einigen Tagen, nicht zufällig in der Nähe gewesen wären, dann hätte es übel für unseren kleinen Verband ausgehen können. Ich selbst hatte die glorreiche Aufgabe, den Admiral zu warnen.“ Kuehn nickte und meinte: „Dann kommandieren Sie ein leichtes, sehr schnelles Schiff, oder irre ich mich?“ Revers der sich Kuehn gegenüber abwartend verhielt, nickte zustimmend: „MARYLAND-KLASSE, Konteradmiral. Das Typenschiff.“ Kuehn nickte anerkennend. „Eine bemerkenswerte Schiffsklasse, Captain Revers. Ich kenne die Spezifikationen, habe jedoch nie eines dieser Schiffe mit meinen eigenen Augen gesehen. Vielleicht ergibt sich, in den nächsten Tagen, die Gelegenheit, dass Sie mir das Schiff zeigen.“ Revers´ Haltung entspannte sich etwas. Er besaß, durch schlechte Erfahrungen, die er in der Vergangenheit gemacht hatte, ein tief verwurzeltes Misstrauen gegenüber Flaggoffizieren und dem Sternenflottenkommando. Und dass Kuehn um einiges jünger war, als er selbst trug nicht gerade dazu bei, sein Misstrauen zu verringern. Natürlich gab es rühmliche Ausnahmen, wie Admiral Tarun, der noch keine Vierzig gewesen war, als man ihn zum Konteradmiral beförderte. Revers hatte Tarun gut kennengelernt und festgestellt, dass er nicht zum Typ Sternenflottenoffizier gehörte, der für seine Karriere über Leichen ging. Doch beim Rest war sich Revers nicht so sicher. Er glaubte zwar nicht, dass sich Dheran mit solchen Leuten abgeben würde, aber er blieb dennoch abwartend. „Ich zeige Ihnen gerne mein Schiff“, antwortete er schließlich. Auf der anderen Seite von Frank Revers unterhielt sich Sylvie LeClerc angeregt mit Tar´Kyren Dherans Schwester. Der Andorianer und Christina Carey hatten zunächst nur wortlos neben einander gesessen, bis Dheran schließlich das Wort ergriff und fragte: „Was hältst du davon, wenn wir uns zur Bar begeben?“ Christina blickte hinüber zu einigen freien Plätzen an der Bar und seufzte ergeben. Valand hatte vielleicht Recht. Außerdem konnte sie ihm nicht ewig ausweichen. Und sie wollte das auch gar nicht. „In Ordnung, gehen wir hinüber. Aber nur auf einen kleinen Drink.“ Der Andorianer sprang beinahe auf, bei ihren Worten. Sie entschuldigten sich bei den Anderen und gingen langsam zum Ende der Bar, wo sie sich ungestört würden unterhalten können. Nachdem beide ihre Drinks bestellt und bekommen hatten, nahm Dheran einen Schluck von seinem andorianischen Ale und kam direkt zum Thema. „Christina, wir haben uns bisher nur zweimal kurz unterhalten, seit ich auf STRATEGICAL STARBASE 71 stationiert bin, und ich habe das Gefühl, dass du mir bewusst aus dem Weg gehst. Aber du weißt selbst, dass Schweigen nicht der richtige Weg ist, und eher Probleme schafft, als sie löst. Und irgendwann sollten wir über uns beide reden.“ Die Irin trank einen Schluck von ihrem Guinness und fragte mit erhobenen Augenbrauen: „Und du wirst dir in Ruhe anhören, was ich zu sagen habe, und dich nicht darüber aufregen?“ Dheran legte seine Hand auf ihren Arm und beugte sich etwas auf seinem Hocker nach vorne. „Ich werde mich zumindest bemühen, Christina.“ Die Irin widerstand der Versuchung ihren Arm zurück zu ziehen, auch wenn sie das Gefühl hatte, ihr Arm würde unter seiner sanften Berührung aufglühen. Sie dachte flüchtig daran, wie sie sich, vor einigen Monaten zufällig im Turbolift begegnet waren. Damals hatte sie sich alles Andere als höflich ihm gegenüber verhalten, und sie hatte geglaubt, dass er ihr nun endgültig die Freundschaft kündigen würde. Doch bald darauf hatte sie festgestellt, dass Tar´Kyren so ganz anders war, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. Sie gestand sich ein, dass sie diesen neuen Dheran sehr gerne näher kennen würde. Ihre Blicke verschmolzen mit einander und für einen kurzen Moment glaubte sie jene Verbundenheit zu spüren, die vor so vielen Jahren zwischen ihnen geherrscht hatte. „Du hast dich sehr verändert“, brachte sie schließlich mühsam hervor und ärgerte sich darüber wie flach das klang. Ein launiges Lachen war die Antwort des Andorianers. „Irgendwann werden selbst wir blauen Jungs erwachsen. Es bedeutet mir sehr viel, dass wir beide uns hier ganz vernünftig und in Ruhe unterhalten.“ Für den Moment schien Christina nicht daran zu denken, über welche kognitiven Fähigkeiten Dheran verfügte und er war ganz froh darüber, konnte er doch durch den körperlichen Kontakt ihre Gefühle sehr deutlich wahrnehmen. Doch ihre nächsten Worte belehrten ihn bereits eines Besseren. „Falls du gedacht hast, dass ich deine Fähigkeit der Empathie vergessen habe, dann liegst du falsch, Tar.“ Sie weidete sich einen Moment an seinem Blick und legte dabei, ganz bewusst, ihre linke Hand zusätzlich auf seine. Dann fasste sie sich ein Herz und gestand ihm: „Es tut mir leid, dass ich damals im Turbolift so abweisend zu dir war. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt einfach nicht, wie ich mich dir gegenüber verhalten sollte. Und wie du zu mir stehst. Ich hatte einfach Angst, dass, egal was ich sagen würde, es die Lage nur schwieriger machen würde. Und genau das wollte ich vermeiden.“ Dherans Antennen bewegten sich unruhig als er ungewohnt sanft erwiderte: „Meine Gefühle für Dich sind unverändert stark, Christina. Ich weiß, dass seit unserer Zeit auf Andoria viele Jahre vergangen sind, aber du bedeutest mir immer noch sehr viel, und ich möchte, dass wir zumindest wieder gute Freunde werden.“ Ein feuchtes Glitzern trat in die Augen der Irin „Ich habe nie aufgehört, Dich als meinen Freund zu sehen, Tar. Und ich wollte Dich nie verletzen. Aber damals konnte ich nicht anders, weil...“ Sie schluckte und fand nicht die rechten Worte um weiterzusprechen. Um so erstaunter war sie, in den Augen des Andorianers nicht den befürchteten heftigen Widerspruch zu entdecken, sondern so etwas wie Verstehen. Dheran lächelte säuerlich, als er sagte: „Wie du weißt, habe ich nie sonderlich viel von der vulkanischen Sicht auf das Leben gehalten, Christina, doch ein Ausspruch, den Botschafter Spock in seinen frühen Jahren getätigt haben soll, ist mir, aus meiner Kadettenzeit, lebhaft im Gedächtnis geblieben. Er soll der Ansicht gewesen sein, dass sich das Universum genau so entwickelt, wie es soll. Er hat jedoch wohlweislich verschwiegen, ob uns diese Entwicklung auch gefällt. Vielleicht sollte und musste es so sein, wie es gekommen ist.“ Einen Moment lang blickte die Irin den Andorianer nur stumm an. Nach einer Weile meinte sie dann: „Du hast dich wirklich sehr verändert, Tar. Und ich würde diesen erwachsenen Tar´Kyren Dheran sehr gerne besser kennen lernen.“ Die Antennen des Andorianers gerieten erneut in Bewegung, während er sich straffte und dann beide Hände der Frau in seine nahm. „An mir soll es bestimmt nicht scheitern, Christina. Was hältst du davon, wenn wir morgen mit einander zu Mittag essen würden?“ Zuerst hatte er nach einem Abendessen fragen wollen, aber er hatte sich vorgenommen diesmal nichts über das Knie zu brechen. Christina erwiderte den sanften Druck seiner Hände, lächelte ihn an und antwortete: „Sehr gerne, Tar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)