"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 47: Von Barbaren und Tee -------------------------------- Olivia wimmerte. Sie konnte es einfach nicht. Aber im Gemeinschaftszelt hatte sie ihren Seidenschal gelassen. Das war ein wichtiges Erinnerungsstück. Denn hatte sie mit ihrem ersten Lohn erworben. Vorsichtig guckte die Tänzerin hinein. Die Soldaten und Söldner sassen da und lachten. Auch Stahl sass da und ass was. Die Frau lächelte. Stahl war immer so freundlich. Zu jedem. Ein Geräusch liess sie zusammenzucken. Schritte nährten sich. Hastig versteckte sich Olivia in dem Schatten des Zeltes. Maribelle zischte leise. Lissa bemerkte es nicht und erzählte weiter. Die Adelige seufzte. Bemerkte Lissa nicht, wie laut es hier war? Diese ungehobelten Soldaten waren lauter, als eine Horde grunzender Schweine. Ausserdem rochen. sie so. „Liebes, winke doch nicht zurück. Benimm dich“, sprach Maribelle. Verwirrt runzelte Lissa die Stirn „Warum nicht?“, fragte sie und nahm einen Schluck Tee. „Weil du dich nicht auf ihr Niveau hinab begehen sollst. Du bist eine Prinzessin.“ „Aber mein Bruder sagt immer, ich soll mich mit allen anfreunden. Wir sind … ehm… Waffenbrüder.“ Ungläubig schüttelte die Adelige den Kopf. Chrom sagte so was? Wäre der gute Frederick nicht hier, hätte sich die Heilerin Sorgen um Lissas Unschuld gemacht. Olivia sass im Schatten eines Baumes. Summend stickte sie an dem Taschentuch weiter. Basilio würde sich sicher darüber freuen. Die Frau lächelte sanft. Ohne Basilio wäre sie nicht hier. Langsam nährten sich Schritte. Überrascht sah die Tänzerin auf. „Lissa, Maribelle? Was führt euch zu mir?“ „Du hast deinen Schal liegen lassen. Und wir bringen ihn dir.“ „Diese Barbaren wollten darum spielen. Aber ich habe ihnen ein paar Manieren beigebracht. Tzzz, man spielt nicht um das Eigentum einer Dame. Ungefragt.“ Während Lissa die Stirn runzelte, nahm Olivia den Seidenschal an sich. Glücklich lächelte sie und stammelte immer wieder danke. „Hier ist es wunderschön. Und besser als in der Gesellschaft dieser ungewaschenen …“ „Maribelle! Wir haben es verstanden. Olivia, willst du Zucker oder lieber Honig in deinen Tee?“ „Ich… mir ist es gleich. Nur keine Umstände …“ Die Adelige schüttelte leicht den Kopf. Warum entschuldigte sich Olivia immer und besass so wenig Selbstvertrauen? Ihr Tanz war bezaubernd. Hach, aus ihr könnte eine unwiderstehliche Lady werden. Lissa erblickte die Näherei. „Für wen ist das?“, fragte sie neugierig und griff danach. Errötet erklärte die Tänzerin, dass dies ein Geschenk für den Khan sei. „Oh, was soll ich ihm schenken? Über was freut sich Basilio nur? Was schenkst du ihm Maribelle?“ „Ein paar Manieren und ein Bad.“ Lissa stöhnte leise auf und warf der Tänzerin entschuldigte Blicke zu. Unberührt trank die Heilerin ihren Tee und lauschte dem Gesang der Vögel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)