"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 28: "Was tust du nur ohne mich?" ---------------------------------------- Robin nahm vorsichtig das Magiebuch, welches er sich von Miriel ausgelehnt hatte, und blätterte darin herum. Miriel würde ihn wie ein Stück Fleisch brutzeln, falls nur eine Ecke des Papiers beschädigt wäre. Schmunzelnd dachte der Mann daran, dass die Magierin sich besser mit Büchern als mit Menschen verstand. Ausser es ging darum, jemanden zu erforschen. Stahl konnte ein Lied davon singen. Wäre es nicht Miriel, konnte man auf den Gedanken kommen, dass die Frau den Ritter liebte. Während Robin einige Formeln leise vor sich hinmurmelte, betrat Lissa aufgeregt sein Zelt. „Robin, du glaubst nicht was passiert ist! Ich glaube es selber nicht, aber …“ „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht ungefragt mein Zelt betreten sollst?“ Lissa reagierte nicht. Sie plapperte einfach weiter. Immerhin hatte die Prinzessin dieses Mal keine Frösche dabei. Oder benutzte ungefragt seine Sachen. Seufzend folgte Robin Lissa, die ihn durchs Lager schleifte. Ricken, der in seiner Geschichte vertieft war, blickte nur kurz auf. Stahl und Sully diskutierten wieder einmal miteinander. Als Lissa den Taktiker an das Ziel gebracht hatte, sah sie ihn ernst an. „Du musst mit Chrom reden. Er kapiert es nicht. Und auf Frederick hört er nicht.“ „Weshalb glaubst du, dass der Dickkopf auf mich hört?“ „Na ganz einfach“, sprach die Prinzessin und zwinkerte, „du bist sein engster Vertrauter und sein liebster Freund.“ Chrom verdrehte die Augen. War das eine neue Taktik von Robin? Er schwieg, seit er das Krankenzelt betreten hatte. Robin stand nur da und blickte ihn an. Aber gut, dieses Spiel konnte er auch spielen. Robin würde sich wundern. Der Schein der Lampe flackerte. Der Wind blies an die Zeltwand. Eine Spinne versteckte sich unter einer Kiste, die im Zelt stand. Cordelia würde sie mit Sicherheit bald wegräumen. Chrom versuchte sich abzulenken. Langsam verliess ihn die Geduld. Nicht einmal konnte er so tun, als würde er schlafen. Immer wenn Chrom die Augen schloss, setzte sich Robin auf die Liege und sah ihn an. Immer noch ohne ein Wort zu sagen. „Verdammt nochmal Robin, sprich mit mir! Ich bin mir bewusst, dass ich leichtsinnig gehandelt habe. Ich hätte die Diebe nicht alleine verscheuchen sollen. Aber wenn ich Alarm geschlagen hätte …“ „Wärst du nicht verletzt worden. Irgendwann wirst du sterben.“ Chrom seufzte. Nicht schon wieder dieses Thema. Gerade wollte der Prinz seinem Taktiker die Meinung geigen, doch als er den traurigen Blick von Robin bemerkte, liess er es sein. „Chrom, die Hirten brauchen dich“, sprach der Taktiker leise. Warum überkam ihm wieder diese schlimme Befürchtung? Das Gefühl Chrom zu verlieren? Seinen Freund und Gefährten. „Hey, was ist mit dir?“ „Nichts. Mach bloss nicht wieder eine solche Dummheit.“ Chrom nickte langsam. Was ging nur in Robin vor, das sein Verhalten sich so schlagartig änderte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)