"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 26: Ein blumiges Geschenk --------------------------------- Owain lächelte. Seine Cousine so fröhlich zu sehen machte ihn froh. Da sass sie nun und trank mit  Kjelle und Noire Tee. Eigentlich hätte er gehen können. Aber was wäre er für ein Mann, wenn er die Mädchen alleine gelassen hätte? Noire sprang plötzlich entsetzt auf. „Da …da is…ist ein Kä...Käfer!“, quietschte die Schützin und kroch von der bunten Picknickdecke. Kjelle hob eine Augenbraue und betrachtete das Insekt. „Ach, das ist ein harmloses Käferchen. Schon einmal einen gefleckten Riesennashorn gesehen? Der kann dir locker einen Finger abbeissen.“ Lucina versuchte, ihre aufgelöste Freundin zu beruhigen. „Owain, kannst du bitte helfen?“ „Natürlich Cousinchen. Lieber hätte ich mit einem knurrenden Bären um Leben und Tod gekämpft, aber als ein Held aus der verdammten Zukunft übernehme ich auch Krabbeltiere.“ „Wie auch immer“, brummte Kjelle und nahm sich noch ein Stück Kuchen. Das Grossmaul war gut genug um den Korb zu tragen. Sie war nur mitgekommen, weil Lucina sie gebeten hatte. Noire war ja auch nett, wenn sie ihre Ausraster nicht hatte, aber Owain? Gut Íñigo wäre schlimmer gewesen. „Komm, kleiner Freund“, sprach Owain und schnappte sich das Insekt. Brummend wehrte sich der Käfer und versuchte aus der geschlossenen Hand zu krabbeln. Noire zitterte und klammerte sich an die Prinzessin. „Owain, bring ihn bitte weit weg“, sagte Lucina und lächelte entschuldigend. Pfeifend lief der junge Mann zu einem Gebüsch. Er liess den Käfer frei. Gerade als er zurückgehen wollte, fiel ihm was auf. Lächelnd kniete er sich hin. Das würde ihr eine Freude machen. „Vater! Schau, ich habe deine Aufgaben gelöst!“ Strahlend sprang Linfan auf den Schoss des Taktikers. Mit ihren grossen, unschuldigen Augen blickte sie in die Runde. Die zwei Khans lachten leisen und sahen sich amüsiert an. Frederick lächelte dem Mädchen zu. „Das ist wirklich grossartig, junge Dame“, sprach der Ritter und blickte zu Chrom. Dieser räusperte sich und blickte hilfesuchend zu Robin. „Liebling, das ist nett, das du zu mir kommst“, sprach er langsam und tätschelte ihren Kopf, „aber ich bin gerade beschäftigt. Ich komme danach zu dir, ja?“ Enttäuscht nickte das Mädchen. „Ich wollte nicht stören. Entschuldige Vater“, murmelte Linfan, während sie langsam zum Ausgang des Zeltes lief. Seufzend sass sie auf einen Stein. Auch ihre Mutter war beschäftigt. Niemand war da zum Spielen. Nicht einmal Nowi hatte Zeit. Traurig blickte das Mädchen zum Himmel. Was sollte sie tun? Helfen konnte sie nirgends, weil sie angeblich für alles zu klein oder zu jung war. „Ob Vater jetzt böse auf mich ist“, fragte Linfan sich leise. „Nein, ist er sicher nicht.“ Erschrocken drehte das Mädchen sich um. Da stand Owain und grinste sie breit an. „Meine Gefährtin ist traurig? Was betrübt dich? Was ist zwischen dir und deinem bejubelten Familienoberhaupt geschehen? Sprich schnell, getreue Gefährtin!“ Das Mädchen kicherte. Owain war immer so lustig. Sie mochte ihn. „Du was versteckst du hinter deinem Rücken? Willst du mich erdolchen, gefürchteter Held?“ „Oh, Linfan die Weise hat mich durchschaut! Welch grauenvoller Tag. Ich bin ein Nichts. Deine Klugheit verbrennt mich armer Tropf, wie die Sonne ein verdorrtes Ästchen im Wald der Unwissenheit.“ Owain kniete sich hin. Gespannt wartete das Mädchen. „Hier für dich.“ Es war eine Blume. Eine seltene Blume, die nur alle fünf Jahre erblühte. „Oh, Owain. Das ist toll. Die ist selten, wie hast du sie gefunden?“, fragte das Mädchen aufgeregt. Der Mann lächelte nur. Immerhin war Linfan jetzt wieder fröhlich. Und wenn die Legende stimmte, würde aus ihr jetzt eine strahlende und begabte Schönheit werden. Der Gedanke liess Owain leicht erröten. Wer würde der glückliche Ehemann an ihrer Seite werden? Aber das hatte noch Zeit. Sie war doch noch so jung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)