"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 11: Tränen und Schmerz ------------------------------ Gerome senkte seine Waffe. Der Geruch des Todes umhüllte den Mann. Diese Schlacht war verloren, auch wenn sie gewonnen haben. Das Dorf war total zerstört. Die Menschen in Stücke gerissen von den Untoten. Die Handvoll Dörfler, die überlebten, waren schwer verletzt. Leise murmelte Gerome ein: „Ich war zu spät.“ Seine treue Wyvern brüllte laut und voller Trauer. Der Mann setzte sich auf einen Stein. Die zerbrochene Waffe eines Dörflers hob er auf. Sie war nicht blutverschmiert. Die arme Seele starb, ohne das er einen Angreifer erledigen konnte. „Nein, Minerva. Ich brauche kein Mitleid.“ Der Drache schmiegte sich an ihn. Ihre grossen Augen waren voller Schmerz. Sie wusste, spürte, das Gerome sich grosse Vorwürfe machte. „Bitte, lass mich allein“, sprach der Mann leise. Widerwillig entfernte sich Minerva. Ihre mächtigen Flügel erzeugten einen kühlen Luftstoss und das Geräusch von Donnergrollen. Gerome zitterte und schlug seine Faust in einen einsamen, verdorrten Baum. Er konnte den kleinen Jungen nicht beschützen. Ihn und seine grosse Schwester. „Es tut mir leid. Ich habe versagt“, knurrte Gerome mit zusammengebissen Zähnen. Die Geschwister waren mutiger, als die meisten Erwachsen. Sie halfen dem Widerstand, den Soldaten die gegen die Untoten und Grima kämpften, mit allem was sie tun konnten. Sie gingen jeden Tag in dem nah angrenzenden Wald und suchten dort nach Flüchtlingen. Sie besuchten die Nachbardörfer und gaben den Menschen Nahrung und Kleidung. Der Knabe wollte sogar Soldat werden. Kein einfacher Söldner, sondern ein Soldat und unter dem Banner von der Erhaben Lucina kämpfen. Und jetzt waren beide tot. „Du wärst ein ehrenhafter, junger Recke gewesen. Mögen die Götter dich und deine tugendhafte Schwester zu sich rufen.“ Gerome hatte sich vorgenommen, die zwei zu beschützen. Und er schaffte es nicht. Gerome spürte ein grosses Loch, welches sich in seinem Herzen öffnete. Seine Mutter und sein Vater waren gestorben für ihn. Doch er verdiente es nicht zu leben. Wenn er nicht einmal zwei Menschen beschützen konnte, wie sollte er Grima besiegen? Lucinas Plan, in die Vergangenheit zu reisen, war zum Scheitern verurteilt. „Mutter. Vater. Ich vermisse euch beide. Warum habt ihr mich verlassen? Warum nur?“, schrie der Mann verzweifelt und fiel weinend auf die Knie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)