Star Trek - Icicle - 03 von ulimann644 (Freundschaften) ================================================================================ Kapitel 1: Urlaubspläne ----------------------- Persönliches Logbuch Captain Tar´Kyren Dheran STRATEGICAL STARBASE 71 Komplex Sternenzeit: 58598.2   Endlich Urlaub! Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, aber heute haben wir tatsächlich den 07.08.2381 – den ersten Tag meines Jahresurlaubs. Ist schon ein seltsames Gefühl, nach so langer Zeit wieder Zivilsachen zu tragen. Bereits in einer halben Stunde werde ich mit der U.S.S. VENTURE Richtung Andoria unterwegs sein, um meine Familie zu besuchen. Beinahe ein Jahr lang habe ich sie nicht mehr gesehen. Die VENTURE wird dabei einen halben Tag lang auf DS-9 einen Zwischenstopp einlegen, den ich dazu nutzen werde, um das Grab von Fylara Nareen, auf Bajor zu besuchen – wie jedes Jahr um diese Zeit. Allerdings fürchte ich, dass die Kommandantin der Station, Captain Kira Nerys, alles andere, als erfreut sein wird, mich wieder zu sehen, nach den Ereignissen im QUARKS, zusammen mit Chief McMahan, im letzten Jahr. Es gibt sicher nicht viele Wesen, deren Charakter noch explosiver ist, als der eines Andorianers, aber Kira Nerys gehört fraglos zu ihnen. Auch Quark wird zweifellos keinen Freudengesang anstimmen, wenn er mich wieder sieht, aber das ist mein geringstes Problem. Mit diesem Terrorzwerg werde ich noch alle Tage fertig. Zur Feier des Tages werde ich mir einen doppelten Saurianischen Brandy gönnen – der Rest ist für unterwegs. Und dann geht es endlich los...   * * *   Commodore Christina Carey stand neben dem Schreibtisch, im Büro des Admiral und blickte ihn, mit einer Mischung aus Nervosität und Beunruhigung an. Einem Andorianer im letzten Moment den Urlaub zu beschneiden, das wusste die Irin mit den langen, schwarzen Haaren aus eigener Erfahrung, gehörte nicht zu den Dingen, die man bedenkenlos empfehlen konnte. Wie üblich lag ein Stapel Data-Padds neben dem Deskviewer auf dem gläsernen Schreibtisch. Die Bilder seiner Familie und von Serina, die etwas dahinter positioniert waren, kannte sie bereits, neu war jedoch das Bild seiner Tochter. Der Anblick dieses Bildes versetzte ihr einen leichten Stich und ungehalten über sich selbst konzentrierte sie sich auf die Glasvitrine die seine sechsschüssigen Colts, mit Perlmuttgriff beinhaltete. Schließlich schweifte ihr Blick ab zu Taruns Degen, mit dem er hervorragend umzugehen verstand. In dieser Hinsicht waren sich Tar´Kyren Dheran und der Admiral ähnlich. Wie der Admiral verstand Dheran etwas vom Fechten, auch wenn der Andorianer eher die schweren, spanischen Raufdegen bevorzugte, als leichtere Klingen. Und auch in seinem Interesse für alte irdische Feuerwaffen glich der Andorianer dem Trill. Die hochgewachsene Frau begann mit dem linken Fuß über den blauen Teppichboden zu scharren. Wie der Admiral wartete sie ungeduldig auf die Meldung der beiden MACO´s, die Tarun zur VENTURE entsandt hatte, um Captain Dheran vom Schiff zu holen und zu ihm ins Büro zu eskortieren. Auch dazu würde der Andorianer einiges zu sagen haben, soviel war ihr klar. Sie schreckte aus ihren Betrachtungen auf, als der Kommunikator des Admirals zirpte. Gleich darauf klang eine markante Stimme auf, die zu einem der beiden MACO´s gehörte. „Sir, Lieutenant Veronn spricht. Wir haben Captain Dheran gerade noch rechtzeitig abholen können. Mit Verlaub, der Captain macht einen ungehaltenen Eindruck.“ Der Admiral machte ein etwas ratloses Gesicht und blickte kurz zu Carey, bevor er fragte „Was verstehen Sie unter ungehalten, Lieutenant?“ „Als wir den Captain von Ihrem Befehl unterrichteten, nahm er den Tisch seiner Kabine und warf ihn durch das Schott hinaus auf den Gang“, erklärte der MACO. „Angesichts der Tatsache, dass er dabei mindestens fünf Meter vom Schott entfernt stand und dass der, mindestens zwölf Kilo schwere Tisch erst auf dem Gang wieder den Boden berührte, eine beachtliche Leistung, Sir.“ „Danke, Lieutenant. Schaffen Sie den Captain, so schnell es geht, in mein Büro. Tarun, Ende.“ Er blickte fragend zu Christina Carey. „Sie kennen den Andorianer besser, als ich. Was denken Sie?“ Der Ausdruck der grau-blauen Augen der Irin sprach für sich, als sie antwortete: „Der Captain ist höllisch in Fahrt, wenn Sie meine Meinung hören wollen, Sir.“ Tarun lächelte: „Damit werde ich sicher fertig.“ Christina Carey ließ diese Bemerkung unkommentiert, doch ihr Blick genügte um das Lächeln auf den Lippen des Admirals gefrieren zu lassen. Innerlich wappnete er sich auf dessen Erscheinen. Tar`Kyren Dheran gab sich keine Mühe, sein Erscheinen unauffällig zu gestalten. Als er zusammen mit den beiden MACO-Lieutenants den Turbolift verließ herrschte er den linken, der ihn gerade am Arm berühren wollte, an: „Wagen Sie es ja nicht, mich an zufassen, wenn Ihnen etwas an Ihrer Gesundheit liegt, Lieutenant! Ich finde den Weg zum Büro des Admirals auch ohne dass sie mich anfassen!“ Die anwesenden Offiziere und Crewmen sahen zu ihm auf. Dheran ignorierte die Blicke der Männer und Frauen geflissentlich, während er wütend auf das halb-transparente Schott zum Admiralsbüro zu marschierte, auf dem das Logo der 5. Taktischen Flotte zu sehen war. Den efrosianischen Commander No´Leen Ra Taragenar und den romulanischen Verbindungsoffizier, Subcommander Tolaron, bedachte er mit finsteren Blicken. Was hatten solche Figuren, wie der Romulaner bloß auf der OPS dieser Station zu suchen, fragte er sich. Die hatten die Föderation nicht gegründet! Ihm war klar, das dieser Gedankengang ungerecht war, aber momentan war ihm danach, ungerecht zu sein. Während er die Stufen zum halb hoch gelegenen Büro Taruns, zwischen der eigentlichen OPS und den beiden umlaufenden Galerien, hinauf stieg, hob er erneut an. „Ihr Zwei seid nichts weiter, als admiralshörige Söldnerseelen! Einen Kameraden haut man nicht in die Pfanne – da kommt man besser zwei Minuten zu spät, aber die Idee ist euch beiden Pfeifen wohl nicht gekommen, schätze ich mal!“ Mit diesen Worten stürmte der Andorianer in das Büro, ohne sich darum zu scheren, was der Admiral zu diesem Auftritt sagen würde. Vor dem Schreibtisch baute er sich auf und warf den MACO´s zwei schnelle, warnende Blicke zu, die sie auf zwei Schritt Abstand hielt. Dann sagte er mit lauter, grimmiger Stimme: „Captain Dheran meldet sich, wie befohlen.“ Er ließ seine Reisetasche zu Boden sinken, ignorierte Careys warnende Blicke, und fügte giftig hinzu: „Was, bei allen Sternengöttern, ist denn passiert, dass es wieder mal nicht ohne mich geht? Wird das Forlan-System vom Feind überrannt? Wer kommt denn?“ Für einen Moment war der Admiral ehrlich erschüttert. Dann hatte er sich wieder im Griff und entgegnete mit undurchdringlicher Miene: „Abgesehen von der Fahne mit der sie hier in mein Büro herein krachen, ist ihr Auftritt etwas zu laut, für meinen Geschmack. Ich bitte mir etwas mehr Disziplin aus, wenn´s gefällt. Sie sind ja völlig außer sich.“ „Wundert Sie das etwa?“, konterte Dheran etwas gedämpfter, aber immer noch laut genug. „Das sollte mein erster Urlaub seit beinahe einem Jahr werden. Ich wollte meine Familie auf Andoria besuchen – bis diese beiden Kameradenschweine auf der VENTURE erschienen um mich in Ihr Büro zu schleifen.“ Der Admiral ging mit entsagungsvoller Miene über die letzte Bemerkung des Andorianers hinweg und erklärte: „Eine ganze Woche wird ihnen für den Besuch ihrer Familie bleiben, die andere Woche werden Sie, zusammen mit den Captains Linara und Sorek auf der Erde verbringen um an der Sternenflotten-Akademie die Taktischen Flotten zu vertreten und als Gastredner den Unterricht des Abschlussjahrgangs zu besuchen.“ Dheran blickte noch immer so düster drein wie zuvor und der Admiral wurde leicht grimmig: „Hören Sie, Captain Dheran, ich dachte, Sie würden sich über diesen vertrauensvollen Auftrag freuen?“ „Das Denken sollte man Elefanten überlassen“, brummelte Dheran mürrisch. „Die haben größere Köpfe.“ Gegen seinen Willen musste Tarun ob dieser Bemerkung schmunzeln, und so beschloss er, diesen Kommentar mit Humor zu nehmen. „Da haben Sie mich ja ganz nett erwischt, Captain.“ „Nein, Sie haben mich erwischt!“, grollte der Andorianer. „Sir!“, verbesserte der Admiral, den Dherans Verhalten langsam wütend machte. „Sir...?“ Tarun gab es auf, momentan mit Dheran vernünftig reden zu wollen. Hier half nur die Holzhammer-Methode. Er wandte sich geflissentlich an die beiden MACO-Offiziere: „Meine Herren, nehmen Sie Captain Dheran mit, und stellen Sie ihn, in seiner Kabine auf der ICICLE, in voller Montur unter die Dusche. Danach schütten Sie ihn mit Kaffee voll, bis er ihm zu den Ohren wieder heraus kommt. Ich erwarte Sie dann mit dem Captain, in einer Stunde wieder in meinem Büro.“ Dheran nahm bei den Worten des Admirals wütend seine Tasche auf, aus der der Flaschenhals des saurianischen Brandys hervor ragte. Noch bevor er sich bei Tarun abmelden konnte, sagte dieser ernst: „Captain Dheran, die Flasche dort in Ihrer Tasche bleibt hier.“ Mit verkniffener Miene zog der Andorianer den saurianischen Brandy aus seiner Reisetasche und stellte ihn laut vernehmlich auf die Glasfläche des Schreibtisches, wobei er einen Blick auf den Privatvorrat des Admirals, hinter diesem in einem Regal, warf. „Na dann, prost!“ „Vorsicht!“, warnte Tarun ihn grimmig. „Sonst ziehe ich ihnen das Fell über die Antennen.“ „Wünsche auch dabei viel Vergnügen – Sir!“, antwortete Dheran gereizt. Danach wandte er sich an die MACO´s und brüllte die beiden überraschten Männer an: „Und jetzt gehen wir duschen...!“ Taruns Mundwinkel zuckten verdächtig, als Dheran sich abwandte und er den beiden Lieutenants einen Wink gab, dem Andorianer zu folgen. Als die Glastüren des Schotts sich zischend hinter ihnen geschlossen hatten blickte er schmunzelnd zu Carey. Die Irin teilte Taruns Vergnügen nicht ganz, sondern fragte den vereinigten Trill nachdenklich: „Und Sie haben wirklich vor, Dheran über den wahren Sachverhalt im Unklaren zu lassen, Admiral?“ Der Admiral nickte knapp. „Vorläufig zumindest. So wie ich den andorianischen Captain einschätze, wird er ohnehin schneller dahinter kommen, als uns lieb ist – und dann wird er uns beiden die Bude einrennen, soviel habe ich heute über Dheran gelernt. Es passt mir selbst nicht den Captain im Dunkeln zu lassen, aber noch geht es nicht anders. Und niemand steht unserer Vertrauensperson näher, als Tar´Kyren Dheran. Darum wird er auch im entscheidenden Augenblick richtig handeln, und das hat Vorrang vor persönlichen Gefühlen.“ „Natürlich,Sir!“, antwortete Commodore Carey, wobei sie jedoch ein flaues Gefühl in der Magengegend verspürte. Sie verabschiedete sich schnell, und Tarun, der allein in seinem Büro zurück blieb wandte sich ab um zu einem der drei Fenster zu gehen. Von hier aus hatte man einen grandiosen Ausblick auf den Planeten, Forlan-Prime, welchen die STRATEGICAL STARBASE 71 umkreiste. In der Ferne erkannte Tarun einen der zur Station gehörenden Werftkomplex. Er verschwamm vor seinen Augen, als seine Gedanken unwillkürlich zu jenem Tag zurückkehrten, an dem er Captain Dheran zum ersten Mal hier in diesem Büro begegnet war. Schon damals, vor etwas mehr als einem halben Jahr, hatte er den ungeheuren Tatendrang des Andorianers und seinen unbedingten Einsatzwillen gespürt. Der charismatischen Ausstrahlung Dherans konnte man sich nicht so schnell entziehen, und jetzt verstand es Tarun auch, warum dessen ehemaliger Captain so hohe Stücke auf ihn hielt. Trotz seiner Ecken und Kanten hielt Tarun Dheran für einen der besten Offiziere, die er jemals kennen gelernt hatte. Der Trill erinnerte sich an die Frage, die er allen seinen neuen Captains am ersten Tag stellte; die Frage, was sie persönlich vom Konzept der Taktischen Flotten hielten. Die Antwort Dherans darauf hatte er bis heute nicht vergessen. Ordnung und Chaos entstehen eins aus dem anderen. Wer sich zum Ziel setzt, das Eine zu erschaffen, der muss bereit sein sich Beider zu bedienen... Genau das waren die Worte des Andorianers gewesen. Selten zuvor hatte ein anderer Captain es mit so wenig Worten so exakt auf den Punkt gebracht. „Diese Worte sollte man in Stein meißeln“, murmelte der Admiral leise. Über die Schulter blickte er auf das Schott und er bedauerte, ausgerechnet diesen Captain für den Eröffnungszug in einem großen Spiel benutzen zu müssen, das allen Beteiligten möglicherweise die Karriere kosten konnte. Diese Anwandlung verging schnell wieder und Torias Tarun schritt zum Schreibtisch, um die Brandy-Flasche des Andorianers zu den anderen in sein Regal zu stellen.   * * *   Als Tar´Kyren Dheran eine Stunde später, in Uniform, wieder im Büro des Admirals stand, hatte er sich wieder völlig im Griff, und nichts deutete auf seinen erregten Gemütszustand, von vor einer Stunde hin. Diesmal war Tarun allein im Raum, und die beiden MACO´s verschwanden auf einen Wink des Admirals hin, nachdem sich der Andorianer zackig gemeldet hatte. Hoch aufgerichtet, wie eine Statue stand Dheran vor dem Schreibtisch und blickte etwas wehmütig, am Admiral vorbei zum Regal, auf dem nun sein saurianischer Brandy, zwischen zahlreichen anderen Flaschen mit hochprozentigem Inhalt stand. Alles Beutestücke von Captains, denen der Admiral den Urlaub vermasselt hat, dachte der Andorianer finster und seine Antennen bogen sich nach Innen. SO schaut´s aus... Laut erkundigte er sich, als wäre nie etwas vorgefallen: „Wie sieht der Zeitplan für diesen Auftrag aus, Admiral?“ Tarun erlaubte sich ein breites Grinsen, bevor er sagte: „Das ist der Captain Dheran, den ich so sehr schätze – immer auf Zack. Bitte setzen Sie sich doch.“ Der Admiral deutete hinüber zur Sitzgruppe aus schwarzem Leder, die sich um einen niedrigen Tisch gruppierte. Dheran ignorierte die beiden Sessel und nahm mittig auf dem Sofa platz, wobei er seine Arme über die gesamte Rücklehne ausbreitete, während Tarun den Sessel zu seiner Rechten wählte. Süffisant erklärte der Admiral: „Ich würde Ihnen ja gerne einen saurianischen Brandy aus meinem Privatvorrat anbieten, aber Sie sind im Dienst.“ „Nicht nötig, Sir“, erwiderte Dheran kalt, und jeder, der den Andorianer nicht kannte hätte übersehen, wie es in ihm tobte. Diese Art von Humor konnte der Andorianer nicht gut vertragen, vielleicht gerade weil sie seinem eigenen Humor zu nahe kam. Der Trill verbarg seine Genugtuung über diese kleine Spitze und beugte sich etwas im Sessel vor. „Mister Dheran, Sie werden mit der ICICLE um 13.30 Uhr von hier aufbrechen, ihren XO habe ich bereits unterrichtet. Und zwar zuerst nach DEEP SPACE NINE. Captain Sorek wird sie begleiten. Dort werden Sie sich, während des zwölfstündigen Aufenthaltes, zunächst mit Konteradmiral Valand Kuehn treffen und ihm eine versiegelte Nachricht von mir überreichen. Danach habe sie noch genügend Zeit Bajor einen Besuch abzustatten. Ihr Freund Kuehn bat mich darum, Ihnen diese Zeit einzuräumen.“ Dherans Antennen spreizten sich leicht. „Danke, Admiral. Dieser Besuch ist mir sehr wichtig – eine sehr persönliche Angelegenheit.“ Tarun nickte knapp. „Kein Problem. Sie werden auf DS9 übrigens Captain Linara Enari aufsammeln, die sich momentan dort aufhält. Außerdem wird dort ihr neuer 2.Taktischer Offizier an Bord kommen – Lieutenant-JG Rania Singh-Badt.“ „Der Nachname ist ein Scherz?“ Der Andorianer blickte den Admiral fragend an. Tarun schmunzelte amüsiert. „Nein, der Lieutenant heißt wirklich so. Sie werden dann weiter fliegen zum Sektor 001. Das Schiff werden Sie im Orbitalstützpunkt andocken und sich dann, mit Sorek und Linara zuerst im Flottenhauptquartier, bei Konteradmiral Marie De Morney melden. De Morney wird sich um Sie, Linara und Sorek kümmern. Sie ist eine sehr gute Kollegin, die ich sehr schätze, deshalb wäre ich Ihnen dreien sehr verbunden, wenn sie mit ihr Golf spielen würden, falls sie Sie darum bitten sollte. Das ist übrigens ein Befehl, damit Sie im Bilde sind. Ihre Besatzung wird eine Woche Landurlaub auf der Erde zu schätzen wissen. Noch Fragen, Captain?“ „Ja, Sir. Warum sind Sie ausgerechnet auf Linara, Sorek und auf mich verfallen?“ Zum Einen der Symbolik wegen – Soreks und Ihr Volk gehören zu den Gründungsmitgliedern der Föderation, obwohl sie einst verfeindet waren. Und Bajor ist das jüngste Mitglied der Föderation. Zum Anderen haben Sie alle drei mehr als genug Kampferfahrung, so dass es nicht schaden kann, einmal etwas Erfahrung auf einem anderen Gebiet zu sammeln.“ Dheran wirkte alles andere als begeistert. „Verstehe, Sir. Wir werden unser Bestes geben.“ „Daran zweifele ich keinen Moment, Captain. Sie werden die Taktischen Flotten würdig vertreten, oder Sie lernen mich kennen, Mister Dheran.“ Damit übergab er dem Andorianer ein kleines, versiegeltes Päckchen. Dheran verstaute es in seiner Uniform. Er betrachtete die Unterhaltung als beendet und erhob sich. „Das war recht deutlich, Sir. Wenn Sie erlauben, Admiral?“ Torias Tarun erhob sich ebenfalls und sagte schnell: „Auf ein privates Wort noch, Captain Dheran.“ Der Andorianer verharrte und blickte den Admiral fragend an. „Sir?“ Tarun zögerte unmerklich, bevor er sagte: „Es handelt sich um eine persönliche Frage, Captain. Sie sind von daher nicht verpflichtet zu antworten.“ Dheran´s Neugier war nun geweckt und aufmerksam fragte er: „Worum handelt es sich, Admiral.“ „Nun, mich würde interessieren, wie zwei so absolut verschiedene Wesen, wie Konteradmiral Kuehn und Sie Freunde werden konnten. Das scheint unglaublich zu sein.“ Dheran´s Gesichtszüge entspannten sich und ein fast launiges Lächeln umspielte seinen Mund, als er antwortete: „Weil wir beide in den Dingen, auf die es wirklich ankommt, vollkommen gleich sind. Auch Valand ist treu, loyal und ehrlich – und deswegen vertraue ich ihm bedingungslos. Zudem besitzt er eine fast andorianische Zielstrebigkeit, und er kennt den Unterschied zwischen Richtig und Falsch.“ „Wie können Sie da so sicher sein, Captain?“, erkundigte sich Tarun skeptisch. „Gefühlssache“, erklärte Dheran einfach. „Ganz tief in mir weiß ich, dass Valand Kuehn niemals etwas unmoralisches tun, oder dulden würde.“ Tarun nickte nachdenklich. „Danke Captain, Sie können gehen.“ Dheran machte kehrt und schritt zum Schott. Kurz davor blieb er stehen und wandte sich nochmal zu Tarun um. „Admiral?“ Tarun sah erstaunt zu ihm. „Ist noch etwas, Captain? Der Andorianer sagte entschieden: „Dasselbe wie über Valand denke ich über Sie, Sir. Auch Sie werden niemals etwas Unmoralisches tun, oder stillschweigend darüber hinwegsehen. Deshalb gehört Ihnen meine volle Loyalität, Admiral.“ Damit ging der Andorianer und ließ einen verblüfften Admiral zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)