Wenn das Schicksal es so will von Kurayko ================================================================================ Kapitel 3: erste Annäherung der Geschwister ------------------------------------------- Mittlerweile kam ich mir ziemlich lächerlich vor. Während die Beiden immer vertrauter wurden, hatte ich die meiste Zeit geschwiegen und nachgedacht. Auch wenn ich nicht wirklich zu einer Erkenntnis gekommen war, hatte es dafür gesorgt, dass ich wenigstens für ein paar Sekunden ihre kurvige Hüfte vergessen konnte, die bei jedem Schritt in einem so eleganten Rhythmus schwang. Außerdem war mir klar, wie bescheuert ich auf sie wirken musste. //Der jüngere Bruder, der so viel erreicht hat, es aber nicht schaft mit seiner Schwester zu redete und dafür lieber den Kopf in irgendwelchen Schulbüchern versteckt...wie erbärmlich.// Leise seufzte ich, woraufhin sie sich zu mir umdrehte mir ein Lächeln schenkte, was ich erwiderte und beschloss bei der nächsten Gelegenheit hinter meinen Schreibtisch zu flüchten. //Bin ich wieder rot geworden?// Zu meiner Erleichterung, schien sie sich nicht sonderlich für mich zu interessieren, was es mir leichter machte nach ein paar Sekunden langsam hinter ihnen aus dem Zimmer zu gleiten. Währendessen stellte sich ein geräumiger, heller Raum, mit dem Bett im Schatten und einem Schreibtisch auf dem eine Lampe stand, sowie kleine Bücherregale der neuen Bewohnerin dar. „Nicht schlecht.“, wie sich ein starker Arm um dessen Taille legte „Unser Zimmer ist nur 4 Türen weiter, zudem du immer kommen kannst, wenn dich in der Nachtdie Angst packt.“ Sachte ließ sie ihre Flammen tanzen. „Ich kenne keine Angst, besonders nicht nachts.“ wurde aber schnell wieder normal „Dennoch danke fürs Angebot, Aniki!“ und gab ihm ein Kuss auf die Wange. „Dann mach es dir bequem solange ich das Abendessen mache!“ grinste er ließ sie ihren Gedanken. Keiner merkte wie Yukio in seinem Zimmer die Türe schloss und sich über die Unterlagen her machen wollte bis sein Bruder sie hinunter rief. Seine Schwester saß darufhin allein in ihrem Zimmer und sah sich etwas um. //Sobald meine Sachen da sind richte ich es mir schon passend ein.// „Nargh!“ vom Flur erklang ein entnervtes Säufzen. //Huch? Was ist den nu los?// Gerade trat ich aus dem Raum, wie ich spürte, dass einer meiner Brüder am Ende seiner Kraft war und so zog es mich zu deren Zimmer. //Klingt ja übel.// Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah einen verzweifelten Yukio über einem Berg von Notizen, Klassenarbeiten und anderen Kram. //Heilige Finsternis dafür brauch er ja Wochen.// Weil ich versprochen hatte ihm zu helfen, damit wir was zusammen unternehmen durften, trat ich ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Kann ich dir zur Hand gehen Nii-san?“ Dieser versuchte nachdem er die Tür hinter sich schloss sein laut klopfendes Herz zu beruhigen. //Je weiter ich mich von ihnen entferne, desto mehr drängt es mich wieder zurück zu ihnen.// Lächelnd strich ich mir durchs Haar. //Gott, ich bin so bescheuert! Als ob ich so empfinden würde.// Langsam tief durchatmend, stellte ich meine Tasche neben den Schreibtisch um noch in gemütlichere Sachen zu schlüpfen. //Auch wenn ich meine Uniform über alles liebe, bei solchen Temperaturen, ist mir eine kurze Hose und T-Shirt doch lieber.// Und da ich nicht vorhatte, das Haus heute noch zu verlassen, konnte ich es mir auch leisten so locker herumzurennen. Ich breitete in aller Ruhe meine Unterlagen vor mir aus und ging die Stunde für morgen durch. Erst dann zog ich die fette Mappe aus der Schublade, die ich für den Vatikan ausfüllen musste und machte mich an die Arbeit. //Das wird auch immer mehr hab ich das Gefühl.// Manchmal konnte ich meinen Beruf und meine Aufgaben echt nicht leiden, aber heute war mir jede Abwechslung die ich bekommen konnte lieb. Während ich mich so durch die Fragen arbeitete, vergaß ich sogar für kurze Zeit Yuki. Allerdings hielt dies nicht lange an und kaum hatte ich auch meine Hausaufgaben erledigt, rief Rin mich schon zum Essen. Dort nahm ich die gleiche Strategie an, welche ich auch schon den ganzen Tag durchgehalten hatte. Mir entging jedoch nicht, mit welcher Anmut Yuki aß. Sie schien sich wirklich gut mit Rin zu verstehen und wenn ich länger darüber nachdachte, war es vielleicht auch besser so. //Sie scheint mir vernünftiger zu sein, als er und wer weiß, vielleicht kann sie ihm noch etwas über seine Kräfte beibringen?// Trotz das sich unser gemeinsames Essen hinzog, war mir die freie Zeit sehr entgegen kommend. //Mh...// Während ich meine Gedanken schweifen ließ, entwickelte sich ein Plan: //Bevor ich heute baden gehen würde, werde ich Yuki noch einen Besuch abstatten, ALLEIN! Immerhin musste ich auch einmal mit ihr reden, als großer Bruder versteht sich.// mein Blick schweifte kurz zu dem sich verlegen am Kopf kratzenden Dämonjungen. //Denn jetzt kann ich das nicht machen...nicht in seiner Anwesenheit... Außerdem will ich sie nicht in ihrem Gespräch unterbrechen, auch wenn ich mich damit selbst herausrede und zu gut weiß, dass ich wahrscheinlich nur den kühlen Lehrer in ihrer Anwesenheit spielen musst, um zu verhindern, dass ich ins Stottern gerate.// Soviel brauchte ich gar nicht darüber nachdenken, er bildete sich buchstäblich von selbst. //Wer weiß, vielleicht würde sie mich sogar umarmen und „Nii-san“ nennen.// Allein bei dem Gedanken spürte ich, wie rot ich wurde und schnell einen Schluck Tee nahm. Himmel war Yukio in diesen Mist vertieft, er spürte nicht einmal meine Berührung. //Diese Schwachköpfe...// In mir stieg eine Wut hoch was eigentlich so gar nicht meine Art war //Irgendwann bekommt ihr die Retourkutsche.//, also verzog ich mich runter in die Küche, wo Rin bereits am Herd herumwirbelte. „Mh…hier riecht es aber Gut!“ „Wird dir bestimmt auch schmecken, denn Rin kann ganz gut kochen.“, miaute der Catsith auf der Spüle sitzend. „Ich bin Kuro freut mich, Yuki!“ //Ist der süß!!!// Der Kater war so knuffig, dass ich ihn auf den Arm nehmen musste und kraulte. „Freut mich ebenso, Kuro!“ Er schnurrte und entlockte Rin ein Lächeln. „Wie kommt´s das wir uns nie gesehen haben, Nee-chan?“ Seelenruhig rührte er im Topf herum. „Nun ja, euch habe ich des Öfteren aus der Ferne beobachten dürfen, nur dauerte es bis Samael…verzeih, der Direktor, meinen Sensei hinters Licht führen konnte um mich nach offiziellen Befehl unsres Vater her zu holen.“, antwortete ich Wahrheitsgemäß. „Weißte bei uns muss man einiges mit Trick 17 und Überlistung handhaben, gerade bei Dämonen wie meinem Lehrmeister.“ Er schmunzelte. „Scheint ein riesen Arsch zu sein wie? Da kann ich ja von Glück sprechen nur eine Furie als Trainerin zu haben.“ Über diese Worte mussten wir beide herzhaft lachen. //Er ist wirklich cool.// „Wenn du meinst Aniki...!“ Wie wir uns wenigen Minuten später beruhigt hatten, rief er unseren Bruder hinunter, der sowas von gerädert war, das ich mir wirklich Sorgen machte. //Moment Sorgen…Yuki was fällt dir ein, sie sind Alt genug um auf sich selbst zu achten.// Unser Mahl verlief in einem erheiterndem Geplauder über Teufel und die Welten, was mich aber wunderte…//Yukio ist so ruhig?// bloß zog Rin jedes Mal meine Aufmerksamkeit auf sich zurück. „Schlaf schön, Nee-chan und vergesse nicht was ich vorhin gesagt hab.“, verabschiedete dieser sich für den Abend von mir. „Und du nicht die Antwort drauf, Aniki! Nachti.“ Genüßlich die Arme übern Kopf ausstreckend, räumte ich noch etwas auf und ging dann in mein Zimmer. //Tag geschafft!// Erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen, wie es an der Tür klopfte, „Ja bitte?!“ und Yukio herein trat. //Was will er denn hier?// Im Zimmer der Jungs wartete jemand geduldig am Schreibtisch und kaum waren von Rins Seite Schnarchgeräusche zu hören, stand dieser langsam auf und stahl sich hinaus. Warum ich auf diese Heimlichtuerei wert legte, wusste ich auch nicht, allerdings sagte ich mir, dass es besser so war, wenn ich “eventuell“ doch mit ihr über Rin reden würde. Kurz vor ihrer Zimmertür war ich so aufgeregt, dass ich nicht überlegte einfach kehrt zu machen um baden zu gehen. //Stattdessen steh ich hier gefühlte drei Minuten im Gang und ring mit mir selbst// Bis sich meine Hand wie von allein zur Tür bewegte und leicht klopfte. „Ja, bitte?“, kam es von drinnen und ich zögerlich eintrat . Gott sei dank war es drinnen dunkel, sodass sie nicht sehen konnte, wie rot ich wurde. Außerdem erwischte ich sie nicht beim umziehen oder ähnlichem, denn das wär mir echt peinlich gewesen. „Setz dich doch“, meinte sie ruhig, setzte sich in ihrem Bett auf und klopfte aufmunternd neben sich, wobei sich mein Körper langsam in ihre Richtung bewegte. Ein sinnlich süßer Durft mit einem bitteren Nachgeschmack flog mir in die Nase, als ich mich neben sie setzte. //Hm...?// Ich musste mich zusammen reißen, um nicht nach einer Strähne zu greifen um an ihr zu riechen. Himmel, was dachte ich da nur wieder? Ich war immerhin hier, um mit ihr zu reden. „Ehm…wie gefällt´s dir hier?“ //Oh mein. Gott!// Warum verhielt ich mich denn so? Als ob sie von Assiah schon so viel gesehen hätte und außerdem, lahmer gings nicht. //Sie hält mich jetzt bestimmt für einen Idioten.// „Es ist schön hier, obwohl ich Gehenna schon ein wenig vermisse“ Verlegen grinste sie mich an. //Bitte, lass sie nicht denken, wie peinlich mir das alles ist.// Langes Schwiegen trat ein, obwohl es mir mehr als Recht war um zu verhindern, dass ich nur noch mehr dumme Sachen sagte. Warum auch immer, es war mir wichtig, dass sie mich nicht für einen Idioten hielt. Irgendwie hatte ich das Gefühl er mag mich nicht wirklich, naja was verlangt man von einem Exorzisten seines Formats? Wir sahen uns aber auch wirklich zum Verwechseln ähnlich nur die Größe und unsere Einstellung waren verschieden. „Vater hat damals etwas mit dir übertrieben, verzeih.“ Versuchte ich die aufgekommene Stille zu zerbersten. „Warum entschuldigst du dich für ihn, ich habe es doch zugelassen!“ genau wie ich, rückte er seine Brille zu Recht. „Auch wenn es nicht richtig war.“ Mir blieb die Spucke weg, „Der Kardinal war einfach zu besessen von dem Rachegedanken, wegen unserer Mutter, dabei…“ ließ es mir aber nicht anmerken und fuhr mir über den linken Oberarm. „hat Vater sie wirklich geliebt auch wenn es seltsam in deinen Ohren klingen mag.“ Er horchte zwar kurz auf, schwieg aber. „Immer wenn er allein in seinem Arbeitszimmer saß, huschte sein Blick auf ein Bild, welches neben ihm stand...“ verlegen kratze ich mich hinterm rechten Ohr. „Es ist das Einzige bei uns existierende Foto von Ihr und so traurig wie in diesen Momenten, sieht man den Fürsten eher selten.“ //Mit ihm kann man sich jedoch gut unterhalten.// Vorsichtig ließ ich mein Blick über ihn wandern: durchtrainierter Körperbau aber den Schatten sei Dank nicht zu pompös wie bei Mekur, eher schlicht und zurückhaltend. //Den würde ich gern mal beim Schwimmen sehn.// Seine Augen hatten einen Türkisen touch, //Ohne die Brille sollte eigentlich mehr von seinem dämonischen Antlitz hervorstechen…// und was ich über ihn wusste unterstrich alles was sich mir darbot. //Fuck er ist heißer als unsere Flammen…ruhig bleiben Yuki, sei stolz solch Schönlinge als deine Familie zu sehen.// Seltsamerweise war er angespannt. „Ist alles in Ordnung, Nii-san?!“, fragend legte ich den Kopf schräg. „Warum so angespannt? Kann ich was für dich tun?“ mein Blick traf den seinen und ich verlor mich fast in ihnen. //Vater steh mir bei.// Noch nie in meinem Leben hab ich sowas schönes gesehen, selbst in diesem Lümmel-look sah er unglaublich sexy aus. Vater erzählte mir zwar oft am Krankenbett, wenn ich mal wieder im Training versagt hatte, was er durch des damaligen Paladin Fujimoto sah nur machte dies alles einen innerlich nur noch unruhiger, was jetzt komischerweise in Yukios Gegenwart, wie ein lang vergangener Traum erschien. „Hörst du mir zu?“ holte seine Stimme mich aus der Tagträumerei. „Verzeih ich hab nur eben was nachgedacht, wie war deine Frage nochmal?“ //Finsternis warum auf mal diese Aussetzer?// „Ich fragte ob du nach mir baden möchtest?“ er hatte ein Handtuch neben sich liegen, welches ich erst in diesem Augenblick bemerkte. „Nein danke lieb von dir, aber meine Sachen werden Morgen erst gebracht.“ Versuchte ich vergebens nicht zu stammeln, aber da hatte ich die Rechnung nicht mit meinem Zwillingsbruder gemacht. „Dann bekommst du ein Handtuch von mir und Kleidung von Rin, die sollten dir eher passen wie meine.“ ALARM!!! „Ist das dein ernst?“ fragte ich nach um sicher zu sein mich nicht verhört zu haben. „Wir können auch gemeinsam baden!“ Sprudelte es aus seinem Mund und bevor er sich selbst dafür schlagen durfte, fiel ich ihm um den Hals. „Arigatou Nii-san!“ Hosted by Animexx e.V. 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