Lieblos von Chi_desu ((sasu/saku)) ================================================================================ Kapitel 28: Schachmatt ---------------------- Furchtlos schob Sasuke die schweren Türen auf und betrat den riesigen Raum. Er verzog das Gesicht, als er den großen Stuhl in der Mitte des Raumes sah. Man mochte meinen, man befände sich hier in einem Thronsaal. Daneben stand eine riesige, steinerne Hand, die am Finger den Ring trug, den auch Itachi bis zu seinem Tode getragen hatte. Den Ring mit dem Symbol der Akatsuki. Die Türen schlossen sich hinter ihm und er machte ein paar Schritte auf den Thron zu. „Du kommst in die Höhle des Löwen, Sasuke-kun?“, fragte eine finstere Stimme und sie hallte an den steinernen Wänden wider. Eine Feuerzunge entstand aus dem Nichts und reckte sich etwa zwei Meter in die Höhe. Orochimaru hatte eine Schwäche für große Auftritte. Er entstieg den Flammen und machte einen Schritt auf Sasuke zu. Sasuke reckte den Kopf in die Höhe. „Ich habe keine Angst vor dir, Orochimaru. Ohne deine Arme bist du nur noch ein armer, alter Mann.“ Die grünen Augen seines Gegenüber blitzten wütend auf, aber er kämpfte den Zorn nieder und sagte betont ruhig: „Bist du gekommen, um mein Angebot doch noch anzunehmen?“ Gelassen hielt Sasuke dem Blick des finsteren Shinobi stand. „Eine Zeitlang hat mich dein Angebot wirklich gereizt. Trotzdem muss ich es leider ausschlagen. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich nie mehr aus freien Stücken zu dir kommen werde.“ „Du weißt hoffentlich, dass ich dich nicht gehen lassen werde.“ Ein Lächeln umspielte Sasukes Lippen. „Doch, das wirst du. Ich weiß, dass du es warst, der den Angriff auf Sakura befohlen hat. Und ich weiß auch, dass du vorhast, es wieder zu versuchen, obwohl ich jetzt weiß, dass du dahinter steckst.“ „Nun, es ist mir lieber wenn du zu mir kommst um mich zu töten als wenn du gar nicht kommst“, gab Orochimaru zu. „Ich bin nicht gekommen um mich zu rächen“, erwiderte Sasuke. „Ich bin gekommen um dir zu beweisen, dass du mich nie bekommen wirst. Egal was du tust. Solltest du Sakura töten, dann werde ich dich umbringen.“ Orochimaru lachte heiser. „Genau das wollte ich hören.“ Aber auch das konnte Sasuke nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen zog er sich sein Hemd über den Kopf. Orochimaru entgleisten für einen Moment die Gesichtszüge, als er das Symbol auf Sasukes Brust sah. Mit einer scharfen Klinge war ein Drache in seine Haut geritzt worden. „Erkennst du es wieder, Orochimaru?“, fragte Sasuke gelassen. Der legendäre Shinobi war sichtlich überrascht, um nicht zu sagen geschockt. „Das- das würdest du nicht tun!“ Langsam nickte Sasuke. „Das würde ich. Du kennst das Symbol. Niemand kann es entfernen und ein einfaches Fingerzeichen und etwas Chakra reichen aus, um es zu aktivieren.“ „Wenn du es aktivierst, wirst du auch getötet.“ „Das weiß ich. Und alle Fähigkeiten meines Bluterbes werden durch dieses Symbol bei meinem Tod unwiderbringlich erlöschen. Gleichzeitig würde alles Leben im Umkreis von mehreren Kilometern mit mir in den Tod gerissen, aber das weißt du ja genauso gut wie ich. Diese Technik ist nicht umsonst verboten.“ Orochimaru zwang ein Grinsen auf sein Gesicht. „Also bist du gekommen, um dich zu opfern und mich zu vernichten?“ „Nein.“ Sasukes dunkle Augen fixierten Orochimarus Blick. „Ich bin gekommen um dir zu demonstrieren, wie ernst ich es meine. Solltest du Sakura töten, dann werde ich hierher zurückkehren. Und ich werde mein Leben opfern um dich endgültig zu vernichten.“ Der Hass in seiner Stimme erschreckte selbst Orochimaru, der Sasukes Worte bisher vielleicht für einen Trick gehalten hatte. „Ganz egal was du tust, dieses Zeichen ist die Garantie, dass du mich und meine Fähigkeiten nicht bekommst. Und ich bin bereit, hier und jetzt zu sterben um Sakura vor dir zu beschützen. Hast du mich verstanden?“ Der Sannin sagte kein Wort. Sprachlos starrte er Sasuke an, dessen schwarze Augen ihn voller Entschlossenheit anblickten. Dann drehte Sasuke sich um und schickte sich an den Raum zu verlassen. Blitzschnell tauchte Orochimaru direkt vor ihm auf und Sasuke blieb stehen. Er hatte das bereits erwartet. „Du wirst nicht gehen, Sasuke-kun. Ich habe zu lange gewartet, als dass ich dich jetzt einfach aufgeben würde!“, zischte Orochimaru. Sasuke lächelte, aber seine Augen blieben kalt. Sein Blick bohrte sich in den seines Gegenübers und er sagte düster: „Willst du meine Entschlossenheit auf die Probe stellen? Lässt du mich nicht gehen, dann benutze ich das Jutsu und wir sterben alle beide.“ Orochimaru machte keine Anstalten, beiseite zu treten. Noch immer voller Gelassenheit formte Sasuke ein einfaches Fingerzeichen. Stille kehrte im Raum ein als die beiden ungleichen Männer einander in die Augen starrten und ein stummes Duell ausfochten. Bisher mochte Orochimaru geglaubt haben, dass das alles nur ein Bluff war. Aber spätestens jetzt sah er die endgültige Entschlossenheit in Sasukes Augen. Er begriff, dass er verloren hatte. Wenn er Sasuke nicht gehen ließ, würde der sie beide töten um Sakura zu beschützen, sein Blick ließ daran keinen Zweifel. Und wenn er ihn gehen ließ, hatte er ihn verloren. Sollte Orochimaru Sakura töten, würde Sasuke zurückkommen und im besten Fall sich selbst töten und das Geheimnis der Sharingan mit ins Grab nehmen, im schlimmsten Fall würde er Orochimaru gleich mit in den Tod reißen. Schließlich wandte Orochimaru den Blick ab und gab sich geschlagen. Er trat zur Seite und sagte heiser: „Du hast gewonnen, Sasuke-kun. Das war ein guter Schachzug.“ Ohne ein weiteres Wort und ohne sich umzusehen, verließ Sasuke Orochimarus Thronsaal mit der Gewissheit, dass Sakura und er von nun an in Sicherheit waren. Er hatte den legendären Sannin besiegt. Erschöpft schloss Sasuke die Tür hinter sich und zog seine Schuhe aus. Er legte den Lichtschalter um und warf seinen Rucksack in die Ecke. Eine Stimme sagte liebevoll: „Willkommen zu Hause.“ Lächelnd sah er rüber zu seiner Frau, die etwas verschlafen in der Schlafzimmertür stand. Sie kam zu ihm und umarmte ihn. „Wo bist du gewesen?“, fragte sie. „Hattest du Angst, dass ich nicht zurückkomme?“, war seine Gegenfrage. „Nein.“ Sakura ließ ihn los und begleitete ihn ins Schlafzimmer. Als er sein Hemd über den Kopf zog, fiel ihr Blick auf das Symbol. „Was ist das?“, fragte sie erstaunt. Er setzte sich zu ihr auf das Bett und nahm ihre Hand. „Das ist die Garantie für deine Sicherheit“, antwortete er geheimnisvoll. Sie umarmte ihn. „Du warst bei Orochimaru, oder?“ Sasuke nickte. „Ich habe dafür gesorgt, dass er uns in Zukunft in Ruhe lässt.“ „Tsunade wird dich morgen in Stücke reißen“, sagte sie. „Sie war wirklich sauer, dass du schon wieder einfach verschwunden bist.“ Er zuckte die Schultern und legte sich ihn. Sakura legte sich neben ihn mit dem Kopf auf seiner Brust. Er schloss die Augen und hörte sie sagen: „Jetzt bleibst du aber für immer bei mir, oder?“ Langsam öffnete er die Augen. Sie stemmte sich in die Höhe und schaute ihn erwartungsvoll an. Er sah Unsicherheit in ihren grünen Augen. Er legte seine Hand auf ihre Wange und sagte: „Wenn du das noch willst...“ Mit einem fast traurig wirkenden Lächeln antwortete sie: „Was denkst du denn?“ Sie nahm seine Hand und drückte sie ganz fest. „Ich wünsche mir, dass du mich nie mehr alleine lässt.“ Er musste auf einmal daran denken, was er ihr alles zugemutet hatte. Er hatte ihr so oft so weh getan und sie hatte das alles hingenommen und ihm immer Liebe entgegengebracht. Wie hatte er nur so dumm sein können, wie hatte er bloß übersehen können, was für eine wunderbare Frau er an seiner Seite hatte? „Sakura“, sagte er ernst. Neugierig geworden setzte sie sich auf und schaute ihn erwartungsvoll an. Er griff nach der Kette um seinen Hals und löste vorsichtig den Verschluss. Im Moment baumelten zwei silberne Ringe daran, bisher hatte er keine Gelegenheit gehabt, den einen Ring seiner rechtmäßigen Besitzerin zurückzugeben. Er nahm das kleine Schmuckstück von der Kette und sah das Strahlen in ihren Augen, als er ihre Hand nahm. „Ich kann nicht so gut mit Worten umgehen, du weißt ja dass ich nicht viel zu sagen habe. Aber ich muss mich entschuldigen, für all den Schmerz den ich dir zugefügt habe. Damals habe ich dir diesen Ring aus den falschen Gründen gegeben.“ Er steckte ihr den Ring an den Finger, und obwohl es nur eine kleine Geste der Wiedergutmachung für eine lausige Hochzeit und seinen ganz und gar unromantischen Antrag damals war, hatte Sakura Tränen der Rührung in den Augen. „Lass uns noch mal von vorne anfangen, Sakura.“ Sie nickte, unfähig ein Wort zu sagen. So hatte er sie selten erlebt, für gewöhnlich war seine Frau um eine Antwort nie verlegen. Ihr Kopf sackte nach unten und Tränen tropften auf das Laken. Erstaunt und ein wenig beunruhigt nahm er sie bei den Schultern. „Sakura? Alles in Ordnung?“ Wie ein kleines Kind wischte sie sich über das Gesicht und schluchzte: „Ich freu mich nur so.“ Er atmete erleichtert aus und erlaubte sich ein schwaches Lächeln. „Jetzt hab ich dich schon wieder zum weinen gebracht.“ Vorsichtig zog er sie in eine beschützende Umarmung und sie drückte sich an ihn. Auch wenn es für ihn noch ungewohnt war, diese Nähe zuzulassen ohne sie wegzustoßen, fühlte es sich doch merkwürdig angenehm an, sie bei sich zu haben. Er wollte sie gar nicht loslassen, wenn er ehrlich war. Viel zu sehr genoss er dieses Gefühl das sie ihm gab. „Sasuke?“, hörte er sie leise sagen. „Ja?“ „Kannst du es noch einmal sagen?“ „Was denn?“ „Du hast es nur ein einziges mal zu mir gesagt.“, antwortete sie. „Als du mich in der Wohnung gefunden hast. Ich lag in deinen Armen fast so wie jetzt, und da hast du es gesagt.“ „Ich dachte, du würdest vor meinen Augen, in meinen Armen, sterben“, sagte er ernst. Sie seufzte und ihr warmer Atem kitzelte dabei seine nackte Haut. „Na schön. Ich weiß, du hast es nicht so mit Worten. Und ich bin dankbar, dass ich wenigstens einmal aus deinem Mund hören konnte dass du mich liebst.“ Darauf antwortete er nicht. Es war viel passiert und sie hatte ihn verändert, ob er es nun wahrhaben wollte oder nicht. Aber er konnte trotzdem nicht aus seiner Haut. Er nahm das Wort Liebe nur äußerst selten in den Mund. Es hatte für ihn immer noch einen unguten Beigeschmack. Nach einem mittelschweren Tobsuchtsanfall angesichts des kleinen "Ausflugs", den Sasuke zu Orochimaru unternommen hatte, hatte Tsunade den jungen Anbu für drei Wochen von jeglichen Missionen ausgeschlossen. Sasuke wusste ohne Arbeit nicht viel mit sich anzufangen, aber glücklicherweise war Sakura ebenfalls beurlaubt gewesen um sich von dem Angriff zu erholen. Diese drei Wochen waren wie ein sehr eigenartiger Urlaub für sie beide gewesen und sie hatten ihn die meiste Zeit über im Bett verbracht. Sasuke hatte zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass die Zeit wie im Flug vergeht, wenn es einem gutgeht. Denn jetzt lagen sie in den frühen Morgenstunden gemeinsam im Bett und Sakura seufzte: "Es ist fünf Uhr. Eine Stunde noch, dann ist unser Urlaub offiziell vorbei." In einer Stunde musste er aufbrechen, es stand eine mehrtätige Mission an, bei der man dann wohl doch nicht auf ihn und sein Bluterbe verzichten konnte. Sie lag halb auf ihm und wirkte erstmal nicht so, als würde sie ihn in nächster Zeit aufstehen lassen. "Musst du wirklich gehen?" "Ich kann nicht den Rest meines Lebens mit dir im Bett verbringen." "Wieso eigentlich nicht? Du bist reich, habe ich mir sagen lassen." Er lachte leise. Sie stützte sich auf und verzog das Gesicht. "Na dann beeil dich wenigstens, komm schnell nach Hause." "Willst du das denn überhaupt? Hast du nach drei Wochen immer noch nicht genug von mir?" Es sollte scherzhaft klingen, aber alte Unsicherheit schwang in der Frage mit. „Natürlich will ich das!“, sagte sie mit gespielter Empörung. Sie stemmte sich hoch und setzte sich rittlings auf seine Hüfte. Sasuke beobachtete sie lächelnd. Sie lehnte sich nach vorne und packte seine Handgelenke. Er hätte sich natürlich jederzeit befreien können, aber erstmal wollte er sehen, was sie vorhatte. Sie beugte sich über ihn, bis ihr offenes Haar sein Gesicht kitzelte, und sagte: „Sasuke, sieh mich an.“ Er schaute ihr in die Augen und sie fragte: „Wirst du bei mir bleiben?“ „Ja.“ Sie beugte sich kurz runter und küsste ihn, so flüchtig dass er das Kinn in die Höhe reckte in der Hoffnung auf mehr. Aber sie verharrte wieder einige Zentimeter über ihm und fragte: „Liebst du mich?“ „Das weißt du doch“, antwortete er. Enttäuscht seufzte sie und drückte ihre Stirn gegen seine. „Ich hätte es nur gerne wenigstens noch ein einziges Mal gehört.“ Sie hob den Kopf ein Stück und fragte: „Bist du glücklich, Sasuke?“ Er runzelte die Stirn, wusste im ersten Moment nicht, was er mit dieser Frage anfangen sollte. Er hatte sich selbst nie gefragt, ob er denn glücklich war oder nicht. „Ich glaube schon“, antwortete er. „Ja, das bin ich.“ Sie lächelte, nur für ihn, und gab ihn einen weiteren Kuss. Er reckte den Kopf in die Höhe für mehr, aber sie hob den Kopf ein Stück, damit er sie nicht mehr erreichen konnte. Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht und mit einer raschen Bewegung drückte er sie zur Seite bis sie von ihm runter fiel und stemmte sich dann hoch, bis er auf ihr saß. Er packte nicht ihre Handgelenke sondern nahm ihre Hände in seine und drückte sie auf das Bett. Und im Gegensatz zu ihm konnte sie sich aus dieser Lage nicht so leicht befreien. Er fragte sie: „Wirst du bei mir bleiben?“ Sie lachte. „Ja.“ Er küsste sie kurz und sah ihr in die Augen, um die zweite, ernst gemeinte Frage zu stellen: „Bist du glücklich?“ Ohne zu zögern antwortete sie: „Ja.“ Genau wie sie beugte er sich wieder runter zu einem Kuss, aber er hatte nicht die Disziplin, gleich wieder aufzuhören. Sie öffnete bereitwillig den Mund und wie schon so oft in den letzten drei Wochen spürte er das wunderbare Chaos in seinem Inneren, das nur sie allein auslösen konnte. Sasuke musste sich zwingen, den Kuss zu beenden und sich wieder aufzurichten. Sie lag da und lächelte ihn an. Leise fragte er: „Liebst du mich?“ „Ja.“ Er schaute sie einen Augenblick lang an und er wusste, dass alles, was er durchgemacht hatte, sich gelohnt hatte für diesen Moment des Glücks. „Ich liebe dich auch“, sagte er und schenkte ihr ein seltenes, ehrliches Lächeln. Das hier war Freiheit wie Itachi es sich für ihn gewünscht hatte. Es war ein wunderbares Gefühl, frei zu sein. OWARI // ENDE *** Das war's! Fast schade, dass es schon vorbei ist, oder? Aber das wäre ja langweilig geworden, wenn die zwei Helden weiterhin so einen Eiertanz umeinander gemacht hätten. Ich mag das Ende, obwohl ich mir nich so sicher bin, obs am Schluss nich schon zu sehr in Sasuke-untypischen Fluff verfällt. Egal. Er is halt benommen von 3 Wochen im Bett und das macht sogar den Eisklotz schmusig. Ehehe. Das hier is für mich das richtige Ende der Fanfic. Ich finds gut, dass man nicht erfährt, was weiter passiert und ob sie vielleicht doch nochmal ein Kind haben werden oder nicht. Ich danke allen meinen Reviewern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)